Moin!
Im Coronasommer 2020 verbrachten wir eine knappe Woche an und in der Nordsee (Nordfriesland, Oland, Langeneß):
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Am Samstagmittag (5. September) erreichten wir dann wieder das Festland zu Dagebüll. Nun war die Frage der Fragen zu klären: Was sollen wir mit Urlaubswoche 2 anfangen? Im Vorfeld hatten wir uns darauf verständigt, einfach je nach Wetter spontan zu entscheiden.
Und glaubt es uns, da gab es äußerst hitzige Debatten, weil alle drei Fahrzeuginsassen etwas anderes wollten: Person 1 wollte unbedingt Ludis fuzzen. Das wollten 2+3 zwar auch, aber so 100%ig war dann doch kein Wetter gemeldet. 2+3 wollten ganz dringend eine noch offene Rechnung mit Slowenien begleichen, das wollte aber 1 nicht (igitt, Triebwagenalarm!), obwohl die Wetterprognosen allererste Sahne waren. Wie heißt es so schön, es war kompliziert...
Schlußendlich sah aber auch der äußerst skeptische Mitreisende ein, daß es eigentlich nur SLOWENIEN werden könnte! Dort wurde erstklassiges Wetter vorhergesagt, coronatechnisch war das Land damals absolut unauffällig und irgendwie hatten wir doch alles mal wieder tierische Lust auf ein bisschen „Balkan light“. Und so wurden dann 1500 Kilometer unter die Räder genommen. Die Bahn stand zwar auch mal kurz zur Diskussion, aber alleine schon auf sechs Stunden ICE4-Foltersitze hatte keiner Lust, dann doch lieber in den durchaus gemütlichen Sesseln im Rentner-SUV Platz nehmen.
Da das gute Wetter aber eh erst ab Dienstag vorherrschen sollte, konnten wir uns recht viel Zeit lassen und zwei Zwischenübernachtungen einplanen.
Wie gesagt, Zeit war genug und so setzte die Reiseplanung auch noch ein kleines Schmankerl auf die Tagesplanung: Es sollte der Avtovlak auf der Wocheinerbahn benutzt werden. Hier warteten wir in Bohinjska Bistrica auf unseren Autozug, , während 814 021 als R 4210 nach Jesenice startete.
Ohne Worte! ;-)
Je näher wir dem Meer kamen, je zahlreicher wurden die Wolkenlücken, sodaß wir uns einfach mal auf Verdacht an die Koperrampe stellten. Kaum waren wir in Crnotice, rauschte es auch schon in den Bergen oben. Läuft! 1216 921 kam wennig später mit dem 41441 (Kalsdorf-Koper) um die Ecke...
... gefolgt von 363 037 mit dem 41915 (Dunajská Streda-Koper).
Wir fuhren zurück in Richtung unseres Hotels Grahor in Sezana, dort wollten wir im naheliegenden Restaurant den Abend ausklingen lassen. Hell erleuchtet wars ja, aber irgendwie war weit und breit niemand zu sehen?! Erst bei genauerer Begehung fiel uns das Schild „heute geschlossen“ auf. Na gut, dann gehts halt mal nach Sezana rein; recht schnell wurden wir fündig, sodaß einer gepflegten Balkanplatte nichts mehr im Weg stand. :-)
Nach Ankunft im Hotel wurden noch ein paar Laskos vernichtet und die nächsten Tage besprochen. Die Wetterdienste waren sich einig, uns sollten mehrere Tage Vollsonne bevorstehen. Na, damit konnte man ja arbeiten! :-)
Und so fanden wir uns am nächsten Morgen abermals an der Koperrampe wieder. Der Anfang wurde bei Dekani gemacht, hier kam nach einiger Wartezeit 541 015 mit dem 49416 (Koper - Č.Třebová vjezd.sk.) vorbei. Da wir noch ein anderes Motiv unbedingt umsetzen wollten, verließen wir die Örtlichkeit und fuhren...
... an die gewünschte Location nahe Crnotice: 363 032 mit dem 42020 (Koper -Soroksár-Terminál) wanderte auf die Chips. Klasse, das lief ja richtig gut, zweites Wunschmotiv abgehakt. :-)
Über den Mittag wollten wir den klassischen Talblick von Zanigrad in Angriff nehmen. Auf dem Weg nach oben wurde gleich noch 363 037 mit dem 48403 (Voest Alpine Linz-Koper) mitgenommen...
... während es der zweite Mann schon nach oben geschafft hatte...
... nun war erst einmal Zeit für den Personenverkehr. Der IC 503 "Pohorje"(Hodos-Koper) war heute mal mit zwei Triebwagen unterwegs, für die Statistiker, 310 001/310 004 und 310 002/310 005 müssten es gewesen sein...
... kaum war der Abschnitt frei, rollte 541 007 mit dem 47401 aus Leoben den Berg hinunter...
... der Innofreight-Rüssel zeigte sich wenig später auch...
... da das Licht auch nicht besser wurde, traten wir den geordneten Rückzug an, nicht aber ohne noch geschwind ein Bildchen von 363 019 mit einem Mischer anzufertigen.
Über verschwungene Wege ging es nach Hrastovlje, wo wir es uns in der prallen Mittagssonne gemütlich machten. Gottlob kam schon bald 541 108 mit dem 42001 (Soroksári út rendező-Koper tovorna) um die Ecke, sodaß wir auch an diesem Motiv einen Haken setzen konnten. Aber keine Angst, zum letzten Mal werden wir nicht hier sein. :-)
Eigentlich wollten wir nun einen weiteren Meerblick umsetzen, doch sahen wir auf der Fahrt dorthin einen bergwärtsfahrenden Kohlezug. Also hielten wir nochmals geschwind an.
Nun machten wir uns mal auf Stellensuche. Im Internet geisterten Meerblick-Fotos herum, aber den entsprechenden Aussichtspunkt konnten wir nicht so recht verorten. Nach einer gefühlten Ewigkeit fanden wir dann endlich den passenden Waldweg...
... sodaß dem Nachschuß auf den IC 502 nichts mehr im Weg stand...
... und nach dem Bergfahrer hofften wir natürlich, daß endlich auch mal wieder etwas nach Koper fahren würde. Nach einer halben Stunde wurde wir zum Glück von einer Knicknackse erlöst...
... es handelte sich um den 41917 aus Hodos...
... „wenns rollt, dann rollts“ – drei Minuten später bog auch schon ...
... 48441 aus Voest Alpine Linz...
... um die Ecke.
Nun fuhren wir in die Ecke, an der wir am Vorabend schon waren. Nach etwas Warten sah mal oben auch schon einen passenden Güterzug durchfahren; es war die erstgebaute slowenische Knicknase mit dem 42003 aus Soroksári út rendező. Schön, wenn man Motive so schnell abhaken kann. :-)
Das Motiv war zwar schnell durch, was aber nun folgte, kennen sicher viele von euch: Wir bogen gemütlich aus dem Feldweg in die Straße ein, weit hinten ist im Rückspiegel ein stehendes Auto zu sehen. Aus dem stehend wurde fahrend, aus dem fahrend dann rasend. Möglichkeit 1, der örtliche Proll-Kevin will seine Karre mal austesten oder aber Variante 2, die Rennleitung bittet zum Gespräch. Natürlich wars Möglichkeit 2! Zwei Zöllner*Innen hielten an und baten in bestem Englisch um unsere Ausweise. Aber gerne doch, wir haben ja nichts zu verbergen! Die Abfrage bei der Zentrale brachte dann auch keine weiteren Befunde, sodaß wir auch gleich wieder weiterfahren konnten. Naja, vier Leute in nem deutschen Fahrzeug in der slowenischen Wallachei mögen zwar ungewohnt sein, aber man muß auch bedenken, daß sich die Grenze zu Kroatien hier quasi in Sichtweite befindet und die Slowenen da bekanntlich keinen Spaß verstehen...
Und schon ging es weiter nach Hrastovlje, 541 005 mit dem 48445...
... aus Voest Alpine Linz...
... war ein dankbares Opfer.
Denn Rest des Abends wollten wir eigentlich in Zanigrad chillen. Aber irgendwie ebbte die Zugflut überraschend ab, es kam nur mal ein Bergfahrer und das wars auch schon. Wir saßen da wie die Vögel auf der Stange und nichts tat sich. Aber kurz bevor sich die Glühmurmel in den Feierabend verabschieden wollte, sah man in der Ferne dann aber doch noch den erlösenden Talfahrer: 1216 921 hatten den 41441 aus Kalsdorf am Haken...
... auch hier gilt, ist der Knoten erst einmal geplatzt, läufts, auch wenn einer der Mitfuzzies dem Foto das Prädikat „das ist doch kein Licht mehr“ verpaßte. :-)
So, das sollte dann auch schon der erste Tag gewesen sein. Wir fuhren nach Kozina, wo wir vor zwei Jahren ein sehr leckeres Restaurant mit großem Outdoorbereich (zu deutsch: Biergarten) vorfanden. Und auch heute waren wieder sehr zufrieden mit den dargebotenen Speisen – wer mal in Kozina Hunger hat: Das Na Burji ist uneingeschränkt zu empfehlen. :-)
Bis auf den zähen Abend waren wir mit der Ausbeute an der Koperrampe sehr zufrieden. Dies sollte zum Anlaß genommen werden, sich doch mal um etwas Diesel zu kümmern, Klar, rüber nach Kroatien konnten wir nicht, da ist ja die Rote Zone. Lange Rede, kurzer Sinn: Morgen und übermorgen sollte es an die Wocheinerbahn gehen. Nachdem wir beim letzten Besuch 2018 hier wetttertechnisch eher ins Klo gegriffen hatten, wollten wir die beiden prognostizierten wolkenlosen Tage nutzen und einiges gut machen!
Viele Grüße
Der Schwarzwaldbahner & KBS720.