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CZ: Schweres Zugunglück in Bilina

geschrieben von: IC Tatran

Datum: 05.04.21 02:42

Hallo zusammen!
Leider keine guten Nachrichten zu Ostern aus Tschechien.

In Bilina hat sich ein sehr schweres Zugunglück ereignet.
Ein Lokführer ist leider dabei ums Leben gekommen.

Die Fotos habe ich von meinem tschechischen Kollegen erhalten.

Hoffen wir mal, dass nicht noch weitere Personen zu Schadenk gekommen sind. So wie es aussieht müssten es 2 Güterzüge gewesen sein.
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CZ: Schweres Zugunglück in Svetec

geschrieben von: schmalspurig

Datum: 05.04.21 08:02

Hallo,

das ist die untere Einfahrt des Bahnhofes Svetec auf der Bielatalstrecke in der Nähe von Bilina.
Das Gleis im Vordergrund führt zur Kohleverladung am Kraftwerk Ledvice.

Aus eigener Beobachtung (mit coronabedingtem Unterbruch) weis ich, dass dort mitunter komische Fahrstraßen genutzt werden.
Bergwärts wird aus unerfindlichen Gründen auch bei komplett leerem Bahnhof manchmal über das äußerst linke Kreuzungsgleis (in Bahnhofsmitte) neben der Abstellgruppe gefahren.

Re: CZ: Schweres Zugunglück in Bilina

geschrieben von: Prellbock

Datum: 05.04.21 16:39

Guten Nachmittag,

das ist mal wieder etwas, was man nicht sehen möchte - in jedem Fall ein sehr böser Haufen. Wenn man nach anderen Foren in D und CZ gehen kann, dann handelt es sich bei den betroffenen Loks um die 123 023-4 (ČD Cargo ) und die 753 740-0 (optisch Unipetrol Doprava - aber wohl Eigentum vom CZ LOKO). Im Bereich der Unglückstelle gab es einen Bauzustand, nicht alle Gleise waren nutzbar. Die 123 kam laut k-Report mit dem Nex 59200 (laut Zdopravy mit dem Pn 66403) - jedenfalls mit ca. 2.500 t Kohle (vmtl. nach Opatovice nad Labem) - daher und sollte durchfahren. Die 753 hatte den Nex 54334 (hier waren sich die Quellen einig) nach Most am Haken und hätte Halt gehabt, bis die 123 durch war. Umgekommen ist ein Lokführer, der bei CZ LOKO angestellt war, daher vermute ich, dass es der Kollege auf der Brille war. Der andere Lokführer ist reaktionsschnell abgesprungen, hat sich dabei aber auch verletzt - jedoch nicht ganz so schwer, so dass der Rettungsheli aus Ústí leer zurück machte und der Kollege per Straße ins Krankenhaus kam. Man geht derzeit von Bergung/Reparatur/Sperrung bis Mittwoch aus.

Ein äußerst leidvolles Ostern für die beiden Lokführer bzw. deren Angehörige und Freunde.

Grüße vom

Prellbock

Re: CZ: Schweres Zugunglück in Bilina

geschrieben von: 215 122-3

Datum: 05.04.21 18:32

Das hätte auch in einem Flammeninferno enden können. Schaut nur mal auf die Kesselwagen, orange Streifen stehen für Gaskesselwagen.

Re: CZ: Schweres Zugunglück in Bilina

geschrieben von: Cotroler

Datum: 05.04.21 19:13

Glück Auf,

Wieder einmal sehr traurig dieses Unglück und das noch zu Ostern.

Bei den Bildern und der Recherche zur Örtlichkeit, kam bei mir aber, die folgende Frage auf.

Sollte der eine Güterzug wirklich das Einfahrsignal im Nordöstlichen Bahnhofskopf überfahren haben, hätte jenes Unglück aufgrund des Fahrstraßenauschlusses, oder des Flankenschutzes für die Ausfahrzugstraße doch eigentlich verhindert werden können?

So könnte es gleichfalls an der Signalanlage gelegen haben...

Das sind natürlich nur spekulative Fragen, die Unfallermittlung wird jenes schon ermitteln.

Ich wünsche dennoch eine schöne Woche,
Gruß Lucas



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:05:19:13:38.

Re: CZ: Schweres Zugunglück in Bilina

geschrieben von: Carsten Frank

Datum: 05.04.21 20:19

Ich sehe da keinen Wiederspruch.
Auf Höhe des Unterwerkes liegt eine doppelte Weichenverbindung.
Der ausfahrende Zug wäre da vermutlich auf das rechte Streckengleis geleitet worden.
Der einfahrende Zug kann da durchaus die Weiche aufgefahren und in den für den ausfahrenden Zug liegenden Fahrweg - falls der überhaupt schon fertig eingestellt war - gelangt sein.

So war es

geschrieben von: wxdf

Datum: 05.04.21 22:41

Auf [www.vlaky.net] heißt es :
Die Untersuchung des Unfalls ist erst am Anfang, aber es kann bereits im Voraus gesagt werden, dass einer der Güterzüge vor einem Halt zeigenden Signal anhalten sollte, was nicht geschehen ist. Der Fahrdienstleiter registrierte, dass der betreffende Güterzug unerlaubt an einem die Fahrt verbietenden Signal vorbeigefahren war und ergriff entsprechende Maßnahmen. Zu diesem Zeitpunkt war es jedoch nicht mehr möglich, die Kollision zu verhindern.
Nach vorläufigen Erkenntnissen funktionierte die Sicherheitsausrüstung in der Station ordnungsgemäß und war nicht gestört. Natürlich wird von der Eisenbahninspektion auch der Zustand der Schienenfahrzeuge überprüft.
Der geschätzte Schaden an der Strecke beträgt 4 Millionen Kronen, die Schätzung des Schadens an Zügen wurde noch nicht vorgenommen. Wir können jedoch bereits über den Gesamtschaden von mehr als 10 Millionen Kronen sprechen.

Grüße

Mgr. Jan Kučera, Generalinspektor
Eisenbahninspektion

Übrigens war "schmalspurig" bisher der Einzige, der den Unfallort richtig mit Světec angegeben hat.