Streckenwanderung Malesherbes - Bourron-Marlotte-Grez 4. Teil (m43B)
1. Teil
https://www.drehscheibe-online.de/ Malesherbes - PN 21 (37 Fotos)
2. Teil
https://www.drehscheibe-online.de/ PN 21 - Roncevaux / PN 20 (47 Fotos)
3. Teil
https://www.drehscheibe-online.de/ Roncevaux / PN 20 - Herbeauvilliers (46 Fotos)
4. Teil
aktuell
5. Teil
https://www.drehscheibe-online.de/ PN 12 - La Chapelle-la-Reine (46 Fotos)
6. Teil
https://www.drehscheibe-online.de/ La Chapelle-la-Reine - Bourron-Marlotte-Grez (44 Fotos)
Streckenwanderung Malesherbes - Bourron-Marlotte-Grez
Ausschnitt der SNCF Streckenkarte aus dem Jahr 2019. Die Streckenwanderung erfolgte zwischen den Bahnhöfen Malesherbes und Bourron-Marlotte-Grez.
Geschichte
Eine Bahnverbindung zwischen Malesherbes und Bourron-Marlotte-Grez wurde im Jahr 1875 für öffentlichen Nutzen erklärt. Die Konzession wurde der privaten Eisenbahngesellschaft Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (oder einfach: PLM) gewährt. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1879. Die schließlich 26 km lange Strecke, darunter 22,4 km im Departement Seine-et-Marne, wurde am 24. August 1881 eingleisig eröffnet. Schon 1886 folgte die Erweiterung auf ein zweites Streckengleis. Mit den nun insgesamt drei Strecken südlich von Malesherbes, wurde eine Reihe von Verbindungskurven errichtet, die zusammengenommen zwei Gleisdreiecke ergaben. Damit waren direkte Verbindungen zwischen den einzelnen Strecken gegeben, ohne den Bahnhof von Malesherbes anfahren zu müssen. Vor Beginn des ersten Weltkrieges gab es täglich 4 Zugpaare auf der Strecke. Nach dem Krieg schließlich noch drei. Schon 1937 wurde dann von der PLM der Personenverkehr aufgegeben, da er sich nicht rentabel gestalten ließ. Durch die südliche Lage von Paris und die zweigleisige Ausstattung, war die Linie im 2. Weltkrieg eine wichtige Umleiterstrecke für Truppentransport. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde das zweite Streckengleis 1947 aufgegeben, fungierte aber noch als Abstellgleis für Güterwagen. Die Wagenschlange erreichte dabei 1949 mehrere Kilometer Länge. Der Abbau des 2. Streckengleises erfolgte dann schließlich doch, wobei oftmals nur die Schienen entfernt wurden. 1950 folgte schließlich eine vollständige Unterbrechung der Strecke: Der Abschnitt von Bourron-Marlotte-Grez nach La Chapelle-la-Reine wurde zum 15. März 1950 aufgegeben. Bis heute ist keine Stilllegung erfolgt, weshalb auch die 2019er Streckenkarte weiterhin eine gestrichelte Linie zeigt. Ein letzter Güterverkehr zwischen Malesherbes und La Chapelle-la-Reine erfolgte vor einigen Jahren noch für ein Getreidesilo, wurde aber dann eingestellt. Stand Sommer 2019 wird nur noch ein Gleisanschluß bei Roncevaux bedient, dieser Abschnitt ist auf der Karte oben grün eingezeichnet.
Das Streckenband von der Wikipediaseite der Strecke (Klick ) Rund um La Chapelle-la-Rheine gab es zwei Anschließer für den Güterverkehr. Beide Kunden wurden seit einigen Jahren nicht mehr bedient. Es handelte sich um eine Verladeanlage von Sand und um ein Getreidesilo.
Zur Streckenwanderung:
Die Anreise erfolgt mit Umstieg über Paris. Malesherbes ist seit einigen Jahren an den elektrischen Vorortverkehr von Paris angebunden, die Zugdichte ist recht dicht. Der Fahrdraht ermöglich in Malesherbes noch ein Umsetzen der Züge. Die drei in den südlichen raum führenden Strecken waren früher alle zweigleisig und ihr Bau konnte in Folge der flachen Topografie mit einfachsten Mitteln erfolgen. Durch die dünne Besiedlung sind die drei kleinen Linien alle samt nach und nach gestorben. Nur auf der von mir besuchten Strecke gibt es noch einen kleinen Rest-Güterverkehr bis nach Roncevaux, also auf den ersten 5 Kilometern. Entlang der Strecke gibt es keine nennenswerten Bauwerke die eine besondere Betrachtung verdienen. Beim Bau der Eisenbahnstrecke 1879 - 1881 mußten teilweise Dämme oder Einschnitte erstellt werden und es wurden ein paar Brücken errichtet. Der Abschnitt weiter ab La Chapelle-la-Reine in Richtung Osten ist seit dem Jahr 1950 nicht mehr befahren worden. Hier war es oft nicht möglich der Trasse direkt zu folgen, die Vegetation war leider zu stark.
Quellen:
https://fr.wikipedia.org/
https://remonterletemps.ign.fr
https://www.geoportail.gouv.fr
http://www.ebay.fr (Postkarten)
https://www.cparama.com (Postkarten)
[www.sncf-reseau.com]
https://carto.graou.info/#12.39/48.75112/2.89084
4. Teil: Herbeauvilliers - PN 12 (43 Fotos)
Hinter dem Bahnhof Herbeauvilliers führt die Bahnlinie durch einige Waldabschnitte. Die Vegetation nimmt auf diesen schattigen Abschnitten zu. Der letzte Zugverkehr muss schon einige Jahre zurückgelegen habe. An den Bahnübergängen sind teilweise noch die alten Schrankenpostenhäuser zu sehen. Manche kleinen Bahnübergänge waren lediglich mit Andreaskreuzen gesichert, was bei dem geringen landwirtschaftlichen Verkehr durchaus ausreichend ist. Andere Überwege wurden mit Schranken und Lichtzeichen gesichert. Bei Bahnübergang 12 wurde noch vor kurzem Geld in neue Schwellen und Schienen investiert. Dies muss nicht unbedingt für die Züge gewesen sein, sondern vielleicht auch dem Komfort und der Sicherheit des Straßenverkehrs gedient haben. Trotzdem wirkt es natürlich wie aus dem Fenster geworfenes Geld. Unmittelbar Hinter Bahnübergang 12 treffe ich unvermittelt auf eine Weiche: Auf den folgenden 700m liegen zwei Gleise nebeneinander. Vermutlich könnte hier Sand auf die Bahn verladen werden. Das eigentliche Terminal sehen wir dann im folgenden Teil.
Foto 1: Hinter dem Bahnhof Herbeauvilliers folgt bereit die Ankündigung für einen weiteren Bahnübergang. Laut Schild soll auch der folgende Bahnübergang per Funk aktiviert werden. Diese Art der Sicherung wird auch abgekürzt mit PNSALFC (Passage à Niveau à Signalisation Automatique et Lumineuse à Franchissement Conditionnel).
Foto 2: Blick zurück.
Foto 3: Blick zurück.
Foto 4: Blickrichtung Malesherbes. In einem Waldstück liegt die Ankündigung für den rückgelegenen Bahnübergang am ehemaligen Bahnhof von Herbeauvilliers.
Foto 5: Blick zurück. Der Platz an dem das zweite Streckengleis lag, ist noch immer gut zu erkennen. Die Holzschwellen liegen teilweise noch an Ort und Stelle.
Foto 6: Blick zurück.
Foto 7: Fast auf Höhe von Streckenkilometer 16 steht die Ankündigungstafel vom Bahnübergang.
Foto 8: Einige der Schwellen sind mit durchaus modernen Klammern an die Schienen befestigt.
Foto 9: Blickrichtung Bourron-Marlotte-Grez.
Foto 10: Ein Stück Schiene steckt im Boden und gibt mir bis heute ungelöstes Rätsel auf: Welcher Firma, oder Welcher Ort verbirgt sich hinter der Abkürzung CCSTM (hochgestelltes T)? Gewalzt wurde die Schiene im Jahr 1882.
Foto 11:
Foto 12: Bahnübergang 16 an der Bahnstrecke von Malesherbes nach Bourron-Marlotte-Grez.
Foto 13: 1978 wurde der Bahnübergang 16 von einem Flugzeug überflogen. Bilder wie dieses (bzw. der Ausschnitt) stehen heute kostenlos zur Ansicht zur Verfügung. Diese Aufnahme bietet sogar solche Details wie den gut sichtbaren Brunnen. Obwohl um 1949 stillgelegt, ist das zweite Streckengleis scheinbar auch 1978 noch nicht vollständig abgebaut worden. Im den Bahnübergang herum fehlen allerdings ein paar Schwellen. Bildquelle: https://remonterletemps.ign.fr/
Foto 14: Die Straße D 16a1 kreuzt hier die Bahnstrecke. Links im Bild das Schrankenwärterhaus.
Foto 15: Blickrichtung Bourron-Marlotte-Grez.
Foto 16: Eine Pfeiftafel steht neben der Strecke. Ein paar Meter dahinter – durch das Gebüsch teilweise verdeckt- steht ein Verkehrszeichen.
Foto 17: Die Bahnübergänge 16 und 15 waren nicht weit voneinander entfernt gelegen. Bildquelle: https://remonterletemps.ign.fr/
Foto 18: Ein Stück Schiene steckt aufrecht im Boden und zeigt das Walzzeichen "Creusot 83 I.I.I." (März 1883).
Foto 19: Kurz vor Bahnübergang 15.
Foto 20: Bahnübergang 15 an der Bahnstrecke.
Foto 21: Rechts neben der Strecke steht die Kilometertafel 15. Bisher hatte ich immer nur rote Kilometertafeln gesehen. Diese Strecke stellt eine Ausnahme dar. Blau war den Bahnübergängen vorbehalten.
Foto 22: Die Vegetation wird zunehmend dichter.
Foto 23: Links neben der Strecke steht ein kleiner Mast für eine Drahtzugleitung. Signale und Weichen konnten damit auf Entfernungen von knapp 1 - 2 Kilometern fernbedient werden.
Foto 24: Laut Wikipedia können je nach Art bis zu 1800m weit entfernt liegende Signale und Weichen ansteuern werden.
Foto 25: Blickrichtung Bourron-Marlotte-Grez.
Foto 26: Bahnübergang 14 an der Bahnstrecke von Malesherbes nach Bourron-Marlotte-Grez.
Foto 27: Bahnübergang 14 an der Bahnstrecke Malesherbes - Bourron-Marlotte-Grez. Das Gebäude links hinter der Bahnstrecke ist nicht der ehemalige Schrankenposten. Der Schrankenposten befand sich an einer anderen Ecke und wurde inzwischen abgerissen.
Foto 28: Luftaufnahme von Bahnübergang 14 aus dem Jahr 1978. Auch hier zeigt sich der nur teilweise ausgeführte Abriss des zweiten Streckengleises. Bildquelle: https://remonterletemps.ign.fr/
Foto 29: Blickrichtung Bourron-Marlotte-Grez.
Foto 30: Blick zurück. Links im Bild, hinter dem Zaun befand sich das Wohnhaus des Schrankenwärters. Es wurde zwischen 1962 und 1978 abgerissen.
Foto 31: Blickrichtung Bourron-Marlotte-Grez.
Foto 32: Ein Stück Schiene vom Januar 1884.
Foto 33: Ansicht des Oberbaus.
Foto 34: Wir erreichen Bahnübergang 13.
Foto 35: Bahnübergang 13 an der Bahnstrecke von Malesherbes nach Bourron-Marlotte-Grez.
Foto 36: Bahnübergang 13.
Foto 37: Blick zurück. Die Strecke verkrautet immer mehr und mehr.
Foto 38: Wir erreichen Bahnübergang 12.
Foto 39: Da staunt man nicht schlecht: Der Bahnübergang wurde erst vor wenigen Jahren erneuert. Schienen, Schwellen, Schotter und Betonplatten sehen sehr neu aus.
Foto 40: Ein isolierter Schienenstoß.
Foto 41: Auf dem Schienenkopf wurde eine nicht rostende Legierung aufgebracht.
Foto 42: Bahnübergang 12, Blickrichtung Malesherbes.
Foto 43: Eine Weiche zeigt ab zu einem Freiladegleis mit einer Verladeanlage im hinteren Bereich.
Weitere Fotos im 4. Teil.
Ende 4. Teil.
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1. Teil
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4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:10:28:00:04:58.