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Liebe Freunde des entspannten und genießenden Reisens,

willkommen im siebten und letzten Teil unserer Reise in den Süden. Wir sind auf dem Heimweg aus Sizilien. Aber ist es wirklich nur der Heimweg? Nein, es ist nur die Fortsetzung der Reise durch wunderbare europäische Regionen. Und den schnellsten oder kürzesten Weg haben wir allemal nicht gewählt. Im Gegenteil: Der Weg, den wir heute beginnen, könnte kaum langsamer sein. Wir freuen uns, dass ihr wieder mitfahrt! Auch heute gilt: „Der Weg ist das Ziel!“

Wer Teil 6 verpasst hat, kommt hier dahin zurück: [www.drehscheibe-online.de]

Freitag, 11.02.2020 St. Gervais-les-Bains-Le Fayet - Bergün

Fahrplan

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Karte

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Die Karte zeigt uns den Reiseverlauf von Milano bis St. Gervais (aus Teil 6) und von dort weiter bis zur Arlbergstrecke (unser Teil 7)

Ralf hat uns im Teil 6 von Rom durch den Mont Cenis nach Modane und von dort nach St. Gervais-les-Bains-Le Fayet gebracht. Hier starten wir nun unsere gemeinsame Reise, die uns zunächst über die französisch/schweizer Grenze und dann von West nach Ost quer durch das Land bis tief nach Graubünden führen wird. Dabei legen wir einen respektablen Anteil auf Meterspur zurück. Oder anders ausgedrückt: Es werden auf unserer 10-Stunden-Fahrt gerade mal 43 Minuten und etwa 70 km auf Normalspur sein. Jetzt aber los!

Nach einem leckeren französischen Frühstück in unserem Hotel Terminus in St. Gervais empfängt uns am Bahnhof der SEV-Bus nach Chamonix Mont Blanc. Kleiner Wermutstropfen für die ersten 19 km, aber nicht zu ändern. Die Meterspurstrecke der SNCF bleibt aber auch während der halbstündigen Busfahrt ständig in unserem Blick. Halt, da war doch noch was? Richtig! Der Blick schweift natürlich auch hinauf auf die Respekt einflösenden Gletscher-bedeckten Berge. Wir sind schließlich in einem für deutsche Verhältnisse ungewohnten Bereich von 3000ern und 4000ern.

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Bild 309
Der SEV-Bus hat uns von 581m auf 1038 m Höhe gebracht und setzt uns vor dem schönen Gebäude des Gare de Chamonix-Mont Blanc ab

Wir wechseln wieder auf die Schiene. Die Schulklasse wird ebenfalls unseren Zug besteigen. Das kann ja heiter werden! Es wird richtig voll. Und hinterlässt in Corona-Zeiten kein gutes Gefühl.

Aber erst einmal auf den Fußgängersteg für eine Gleisansicht! Der Steg führt direkt zum Empfangsgebäude der ebenfalls meterspurigen Zahnradbahn Chamonix - Montenvers zum Mer de glace. Eine Gleisverbindung zur SNCF scheint es nicht zu geben. Für dieses nette Bähnchen haben wir heute aber kein Auge.

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Bild 310
Alle drei Bahnsteiggleise am Bahnhof Chamonix sind belegt

Über ein viertes Gleis erreicht man den 3-ständigen Lokschuppen, der links herausschaut. Alle Gleise sind mit einer seitlichen Stromschiene für einen Betrieb mit 850 V ausgestattet. Auf der französischen Seite ist das die Standardausrüstung der gesamten Strecke.

Auf der schweizer Seite gibt es neben Stromschienenabschnitten auch Oberleitungsabschnitte. Oberleitungen waren dort von Anfang an erforderlich, da die Bahn einen Abschnitt der städtischen Straßenbahn Martigny mitbenutzte. Diese Notwendigkeit ist mit dem Ende der Straßenbahn 1929 und einer neuen Streckenführung längs der SBB-Gleise entfallen. Dennoch wird auch auf der Schweizer Seite das Stromschienensystem aufrechterhalten, denn zum einen sollen die Züge grenzüberschreitend nach Frankreich verkehren und zum anderen wäre der Aufwand bei der Umrüstung der Tunnel zu aufwändig.

Alle Fahrzeuge, die im Bahnhof stehen, können beide Stromzuführungen nutzen:
· Gleis 1 dreiteiliger Z850 51 der SNCF ohne Zahnradantrieb
· Gleis 2 zweiteilige BDeh 4/8 21 der TMR-mc mit Z800 01 der SNCF von1997
· Gleis 3 dreiteiliger Z850 53 der SNCF ohne Zahnradantrieb

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Bild 311
Z850 53 der SNCF übernimmt die Leistung als TER 18905 nach Vallorcine

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Bild 312
Z850 53 der SNCF hat Vallorcine erreicht und macht sich für die Rückfahrt zurecht

Am Nachbargleis wartet mit Beh 4/8 72 der TMR-mc (von 2011) ein baugleicher Kollege in der Version mit Zahnradantrieb. Er fährt als R 26211 nach Martigny.
Im Hintergrund dominiert der 2812m hohe Aiguille de la Mesure die Szene.

Die Schulklasse ist übrigens schon wenige Stationen hinter Chamonix wieder ausgestiegen. Wird wohl nur ein kleiner Wandertag gewesen sein.

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Bild 313
Unter dem Produktnamen „Mont-Blanc Express“ werden die grenzüberschreitenden Fahrzeuge von TMR-mc und SNCF gemeinsam vermarktet

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Bild 314
Am Bahnhof Le Chatelard-Frontière haben wir die Schweiz und damit die Strecke der TMR-mc erreicht und befinden uns hier im Bereich der Oberleitung

Bis zum Abstieg ins Rhonetal bei Salvan fahren wir in einem Höhenbereich zwischen 900m und 1200m oft hart am Abhang einer Schlucht entlang, in der tief unter uns das Flüsschen Trient in Richtung Rhone plätschert.

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Bild 315
Beh 4/8 72 (von 2011) der TMR-mc wartet im Bahnhof Le Trétien auf Kreuzung mit seinem Kollegen Beh 4/8 71

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Bild 316
Zwischen Salvan und Vernayaz befinden wir uns auf einem der schönsten Abschnitte der Strecke

Wir blicken Rhone-abwärts und winden uns dabei von 934 m auf 457m bei 200 %o hinunter ins Tal. Diese Bemühung wird unterstützt von einer Zahnstange des Systems Strub. Es ist der einzige Abschnitt mit Zahnstange zwischen Martigny und St. Gervais.
In Vernayaz am Talgrund befindet sich das Depot der TMR-mc.

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Bild 317
Beh 4/8 72 ist in Martigny angekommen

Wir nutzen einen superschnellen Übergang auf den 3 Minuten später abfahrenden IR 1715, der uns bis Visp bringen wird. Dieser Spaß kostet mich eine Menge überflüssiges Geld, da mir der SBB-Kollege mangels vorhandenem SBB-Fahrschein einen fetten Nachlösezuschlag abverlangt. Na gut, das kann ich zwar mit Restbeständen von einer früheren Schweiz-Tour begleichen, aber es wurmt mich trotzdem. Tatsächlich hatte ich, beginnend in St. Gervais und Chamonix, im Vorfeld mehrfach erfolglos versucht, ein Ticket zu erwerben.

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Bild 318
Bei Sion präsentiert sich das Château de Valère, eine befestigte Burgkirche aus dem 11. Jahrhundert

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Bild 319
Wir nähern uns Sierre/Siders und damit der Sprachgrenze Französisch/Deutsch

Aber der Spaß wird nicht lange halten, denn heute Abend sind wir dann im Rätoromanischen Sprachgebiet.

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Bild 320
Auf der anderen Seite der Rhone, die hier jetzt „Rotten“ heißt, können wir am Berghang die Lötschberg-Südrampe erkennen

Ich erinnere mich, mit meinen Kindern hier einmal den bahnhistorischen Lehrpfad entlang gewandert zu sein. Das ist lange her, aber es ist prima angekommen. War ein echter Erfolg! Kann ich alleinerziehenden Eisenbahnliebhabern auf der Suche nach kinderverträglichen Zielen nur empfehlen. Könnte bei noch intakten Gesamtfamilien aber möglicherweise mit der liebreizenden Gattin schwierig werden.
Gewohnt haben wir damals direkt im Bahnhof Spiez mit Blick auf die Gleise. Ein Traum!
Aber auch hier meine Warnung: Vorsicht Gattin! Das gilt natürlich nur für die eher eisenbahnkritische Gattin, die meiner Erfahrung nach aber die Mehrheit stellt.

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Bild 321
Brig Bahnhofsvorplatz

Wir sind schon zuvor in Visp in den Zug der Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) umgestiegen.

Meine Güte, war ich lange nicht mehr hier! Anfang der 1980er Jahre als junger Eisenbahner war ich jedes Jahr hier und unterwegs mit der Rhätischen Bahn, der Furka-Oberalp-Bahn und der Brig-Visp-Zermatt-Bahn. Bei meinen ersten Besuchen ging es damals noch über die Furka-Bergstrecke und es gab eine Wintersperre. Und für den Bau eines Vereinatunnels im Unterengadin war die fällige Volksabstimmung noch in weiter Ferne.

Die Mutation der FO und BVZ zur MGB habe ich überhaupt nicht mitbekommen. Und das war schon 2003!
Sagte ich „Mutation“? Das dürfte in der Pandemie keine guten Assoziationen hervorrufen, was ich unbedingt vermeiden möchte. Ich wechsle daher hiermit zu „Verschmelzung“.

Von damals habe ich wohl noch die Gewohnheit, in Brig auszusteigen und mich wegen des Kopfmachens im Zug neu zu orientieren. Jetzt war ich richtig erschrocken, als unser Bähnchen nach Andermatt seine Fahrtrichtung gar nicht gewechselt hat, um über Naters weiterzufahren. Aber auch das tut man ja schon seit 2007 nicht mehr! Wie die Zeit doch verflogen ist. Und die Kinder sind auch längst erwachsen! Aber ich werde sie bei Gelegenheit fragen, ob sie sich noch an das Bahnhofshotel Spiez und die Lötschberg-Südrampe erinnern.

Tatsächlich habe ich mich seit dem Fall der Mauer eher den mir unbekannten Welten im Osten zugewandt und mein gewohntes Reisegebiet im Westen ist reichlich hinten runter gefallen. So ist diese Schweiz-Route fast wieder zu einer Neuentdeckung geworden. Es ist wirklich schön, mal wieder hier zu sein.

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Bild 322
Das erste Mal kann ich das Bahnhofsgebäude von Brig bei der Ausfahrt nach Andermatt von dieser Seite aufnehmen

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Bild 323
Der R 534 der MGB nähert sich Biel (Goms)

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Bild 324
Der Bahnhof Oberwald mit der Einfahrt in den 673m langen Umfahrungstunnel Oberwald, einen Kilometer später dann gefolgt vom 15.442m langen Furka-Basistunnel

Am Hang sieht man den Zahnstangenabschnitt der Furka-Bergstrecke nach Gletsch

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Bild 325
Die phantastisch wiederhergestellte HG 4/4 704 der Dampfbahn Furka Bergstrecke (DFB) ist angeheizt und hat den Museumszug nach Realp bespannt

Die Geschichte dieser Lok ist beeindruckend. Sie wurde in der Schweiz (SLM) gebaut, war aber nie zuvor in der Schweiz im Einsatz. 1924 wurde sie an Frankreich geliefert und in Indochina (Vietnam) auf der Strecke Song Pha (früher Krong Pha) – in Đà Lạt bis zur kriegsbedingten Aufgabe der Strecke 1975 eingesetzt. Danach war sie in Đà Lạt bis zu ihrer Rückführung in die Schweiz 1990 abgestellt. Seit 2006 wurde sie wieder aufgebaut und bekam Ende 2018 ihre Erstzulassung für die Schweiz. Seit Juni 2019 zieht sie wieder Personenzüge über die Bergstrecke.

Ralf hat die Dampffahne bei unserer Ausfahrt aus Oberwald erspäht und kurzentschlossen den Auslöser gedrückt.

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Bild 326
In Realp, jetzt vom Kanton Wallis in den Kanton Uri gewechselt, treffen wir den Zug des „Autoverlad Furka“ mit HGe 4/4II an der dortigen Rampe

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Bild 327
Unser R 534 der MGB bei seiner Fahrt durch das Urserental immer entlang der Furkareuss

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Bild 328
Kurz vor Hospental haben wir die Seite der Furkareuss gewechselt

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Bild 330
Der Bahnhof von Andermatt ist gleich erreicht

Wir sehen die Talstation der Seilbahn zum Gurschen und Gemsstock und bekommen einen Eindruck, wie sich die Strecke zum Oberalppass den Berg hinauf windet.

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Bild 331
Auf die Minute pünktlich haben wir Andermatt erreicht

Unsere Garnitur ist auf Gleis 4 eingefahren und wird in einer viertel Stunde zurück nach Visp aufbrechen. Der Pendelzug aus Göschenen für Gleis 3 ist noch nicht da. Wir steigen um in den R 844 von Gleis 2 zur Fahrt auf den Oberalppass und weiter nach Disentis/Muster. Diese atemberaubende Fahrt wird uns eine weitere Stunde und 9 Minuten in ihren Bann schlagen.

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Bild 332
Die Fahrt von Andermatt bis zum Oberalpsee mit den vielen offenen Kehren ist immer ein Highlight

Unten präsentiert sich der Bahnhof Andermatt für alle passionierten Gleisplanzeichner.

Man kann gut erkennen, dass wir unmittelbar hinter dem Bahnübergang auf die Zahnstange gefahren sind. Auch durch die Schöllenenschlucht auf dem Bild rechts hinunter nach Göschenen fährt man übrigens auf der Zahnstange.

Interessant ist auch, dass es im Winter wegen der gesperrten Straße über den Oberalppass einen Autoverlad zwischen Andermatt und Sedrun gibt. Man muss sagen „noch“, denn es ist bereits bekanntgegeben worden, dass er im Frühjahr 2023 nach der Wintersperre wegen mangelnder Nachfrage eingestellt wird. Schade, wo gibt es sonst noch einen Autoverlad auf Zahnstange? Ein Tipp für alle Auto fahrenden Streckenfotografen. Dann steigt auch automatisch wieder die Nachfrage!

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Bild 333
Wir fahren auf die Station Oberalppasshöhe-Calmot zu und blicken zurück auf den Oberalpsee

Von Andermatt bis hier hoch haben wir 10 km Strecke und knapp 600 m Höhendifferenz zurückgelegt. Wir sind nun auf 2033m über NN und wechseln in den Kanton Graubünden. Bis zu unserem Ziel Disentis/Muster werden wir wieder 900 m an Höhe verloren haben.

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Bild 334
Vorderrheintal bei Tschamut-Selva

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Bild 335
Wir sind oberhalb des Dorfes Rueras und sehen bereits Sedrun einen Kilometer weiter

In diesem Bereich kreuzt etwa einen Kilometer im Untergrund der neue Gotthard Basistunnel mit seiner Tunnelstation Sedrun in Tunnel-km 21,0 der NEAT.

Von Oktober 1998 bis Mai 2014 zweigte vom Abzw. Tscheppa (bei km 89,9) bis zur Station Las Rueras eine 2,2 km lange, von der MGB von Disentis aus betriebene Werksbahn zur Baustelle Porta Alpina ab, die mit Zahnstange ausgerüstet war. Für den nicht öffentlichen Arbeiterverkehr in deren Quartiere in Sedrun war außerdem eine 1200mm Standseilbahn der SBB eingerichtet.

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Bild 336
Wir fahren auf Disentis mit seinem Benediktiner-Kloster zu

Im Vordergrund sehen wir bereits die Bahnanlagen mit dem bereitstehenden Anschlußzug der Rhätischen Bahn nach Chur. Um den Höhenunterschied zu überwinden, müssen wir zuvor noch einmal kurz auf die Zahnstange.

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Bild 337
Wir genießen im RE 1752 der RhB eine weitere Stunde grandiose Eisenbahnfahrt durch die Rheinschlucht bis nach Reichenau-Tamins

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Bild 338
Rheinschlucht kurz vor Versam-Safien

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Bild 339
Bei Reichenau-Tamins fließen der Vorderrhein und der Hinterrhein (aus Richtung Viamala/Thusis) zusammen

Außerdem verzweigt sich hier die Albulastrecke, auf die wir nun wechseln wollen.
Von hier wird uns der IR 1157 der RhB an unser heutiges Ziel Bergün bringen. Noch ein weiteres Stündchen. Aber es wird auch hier keine Minute langweilig werden.

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Bild 340
Kurz hinter der Station Rothenbrunnen schon auf der Albulabahn sehen wir auf der anderen Seite des Hinterrheins auf einem Felsen Schloss Ortenstein liegen

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Bild 341
Und weil es immer noch nicht genug der Höhepunkte sind, befahren wir jetzt das Landwasserviadukt kurz vor Filisur, und das Bild mit der führenden Ge 4/4 III gelingt trotz geschlossener Fenster noch ganz passabel

Die in Filisur abgehende Nebenroute nach Davos und Klosters müssen wir dieses Mal auslassen.

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Bild 342
In Bergün/Bravuogn sind wir am Ziel angelangt

Unser von einer RhB Ge 4/4 III gezogener IR führt am Zugende als Steuerwagen den Stadler 57804 mit. Er fährt noch weiter über den eisenbahntechnisch anspruchvollsten Teil der Albulastrecke bis St. Moritz. Wir werden morgen nach dem Frühstück gleich diese Strecke bereisen und freuen uns schon darauf.

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Bild 343
Es ist nicht weit zu unserem gemütlichen und (gerade noch) bezahlbaren Hotel Albula im 500 Einwohner-Ort Bergün

Zum Beweis sieht man auf dem Bild im Hintergrund links das Bahnmuseum Albula.
Lecker Abendessen gibt’s heute ein paar Schritte weiter die Straße rauf im Hotel „Weisses Kreuz“.

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Bild 344
Es ist finsterste Nacht, als wir zufrieden, rechtschaffend müde und um 87 CHF erleichtert (jaja, alleine die 5 Kübel kosteten 31 CHF) das „Weisse Kreuz“ wieder verlassen und der Nachtruhe zustreben

Das Gemeindehaus und der Platzturm La Tuor mit seinem hübschen „Sgraffito“ im Dorfzentrum müssen noch schnell für einen Nachtschnappschuss herhalten, dann ist aber endgültig Feierabend für heute.

Samstag, 12.02.2020 Bergün – Aschaffenburg/Leipzig

Fahrplan

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Wir erwachen in der Bergidylle mitten in Graubünden und freuen uns auf ein leckeres Schweizer Frühstück. Das Buffet präsentiert sich Corona-gemäß hinter großen Plexiglasscheiben. Nach Augenschein-Prüfung und Auswahl wird es für den Mund-Nasen-Schutz bewehrten erwartungsfrohen Gast mit schwarzen Handschuhen hergerichtet und herübergereicht. Naja, mal was Anderes! Aber auf jeden Fall besser als hungern, oder? Was sag ich? Die Vielfalt ist nach vielen Tagen Italien überwältigend!

Wir haben uns heute wieder ein strammes Sightseeing-Programm vorgenommen. Kaum zu glauben, dass wir heute Abend schon wieder zuhause sein werden. Der Eine in Leipzig, der Andere in Aschaffenburg.

Bergün im Sommer 2020.

Wie lange ist es her, dass ich hier mal im Winter Schlitteln war?
Der Bahnhof sah noch etwas anders aus und ein Bahnmuseum gab es auch noch nicht.

Mit dem Schlittelzug ging‘s hinauf nach Preda. Dort konnte man seinen Schlitten ausleihen. Die Straße nach Bergün herunter war für die Schlittelfahrer reserviert. Die 6 km Abfahrt auf der Albulapassstrasse waren ein echtes Vergnügen, wenn auch der ein oder andere eher unerfahrene Schlittler (es werden doch keine japanischen Touristen mit Flip-Flops gewesen sein?) schon nach wenigen Kurven und mit leerem Blick auf die hölzernen Trümmer des Schlittens starrend gesichtet werden konnte.

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Bild 345
Auch das Anschlussgleis für die Fahrzeughalle des Bahnmuseums Bergün mit dem Blümchen-verschönerten RhB-Krokodil 407entstammt den Umbaumaßnahmen aus 2011

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Bild 346
Auf der Landkarte ist das Dörfchen Latsch nur einen Katzensprung vom Bahnhof Bergün entfernt, also bitte Vorsicht bei der Quartiersuche bei Karten ohne Höhenlinien

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Bild 347
Anschlag für den neuen 5.860m langen Albulatunnel zwischen Preda und Spinas war am 31.08.15

Zuvor war das Baudorf mit über 100 Wohn-, Büro-, Sanitär- und Materialcontainern errichtet worden. Der Durchschlag war bereits am 02.10.18. Der Tunnelrohbau ist seit dem Ende der siebten Bausaison im Dezember 2020 von Preda her auf einer Länge von zwei Kilometern fertiggestellt.

Natürlich darf die vorbildliche Infoarena der RhB für alle Interessierten in Preda nicht fehlen. Die RhB gibt bekannt, dass man hier z.B. Sprenglochbotschaften hinterlassen oder Albulatunnel-Dynamit, -Elixier oder -Bohrstange als Souvenir erwerben kann. Für die weniger sprengbegeisterte Gattin werden wahlweise auch Albula-Würste, -Käse, -Sirup oder -Biskuits angeboten, so dass der Familienfrieden am Albulatunnel jederzeit gewährleistet bleibt.

Für alle Brückenliebhaber aus Dresden und dem Mittelrheintal noch eine wichtige Ergänzung: Der Neubau des Albulatunnels ist mit dem UNESCO-Welterbe-Status der Albulalinie vereinbar, da der alte Tunnel erhalten bleibt. Er wird nach Inbetriebnahme des neuen Tunnels vsl. Ende 2021 zum Sicherheitstunnel umgebaut.

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Bild 348
RhB Ge 4/4II 619 aus 1973 ist für den R 1932 nach Scuol-Tarasp eingeteilt und fährt in Samedan (1705 m ü. NN) ein

Passenderweise wurde die Lok auf den Namen „Samedan“ getauft und trägt auf den Seiten dessen Ortswappen. Ab 1973 lösten diese zeitlos schönen Fahrzeuge einst die Krokodile ab. Seit 2015 trägt sie dieses blaue Farbkleid und wirbt für die Südostschweiz.

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Bild 349
Bei unserer Fahrt durchs Oberengadin kreuzen wir im Bahnhof Cinuos-chel – Brail mit einem Gegenzug, der von der RhB Ge 4/4 III 644 gezogen wird

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Bild 350
Der Innviadukt hinter Cinuos-chel – Brail wird überquert

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Bild 351
Wir fahren auf Zernez (1471m ü. NN) zu

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Bild 352
In Ardez sind wir schon im Unterengadin. Die Lage des Bahnhofs ist rechts unterhalb des Burgfelsens zu erkennen

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Bild 353
Schloss Tarasp

Der Internetauftritt der Stiftung Not Vital berichtet interessante geschichtliche Details: Das Schloss wurde um das Jahr 1040 von den Herren von Tarasp erbaut. Ab 1464 wurde das Schloss Tarasp zu einer österreichischen Grafschaft und im Laufe des 16ten Jahrhunderts zur Grenzfestung ausgebaut. 1803 wurde Tarasp, als eine der letzten Enklaven der Schweiz, durch Napoleon der Helvetischen Republik zugeschlagen.

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Bild 354
Seit über 120 Jahren steht das Hotel Schweizerhof in Tarasp-Vulpera

Seit 2016 ist es wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und soll als Club Aldiana Schweizerhof wiedereröffnen. Wir drücken die Daumen, dass dieses geschichtsträchtige Haus, das aus der Zeit gefallen zu scheint, die Pandemie überstehen wird.

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Bild 355
Unser R 1932 ist am Ende der Strecke in Scuol-Tarasp (1287m ü. NN) angekommen und wird in wenigen Minuten wieder nach Pontresina zurückfahren

Unsere Ge 4/4II 619 hält sich in der Zwischenzeit im Schatten hinter dem Bahnhofsgebäude verborgen. Von der Prellbockseite her ist die Szenerie hier leider nahezu unfotografierbar.
Wir werden uns jetzt nur kurz im Bahnhofsumfeld umschauen und dann den RE 1236 bis Landquart nehmen, der bereits am Nachbarbahnsteig bereitsteht.

Es ist inzwischen fast Mittag und es kommt uns immer noch nicht vor, als ob wir irgendwie auf der Heimfahrt wären. Aber in 10 Stunden bin ich wieder zuhause in Aschaffenburg und Ralf 40 Minuten später in Leipzig. Momentan ist das noch etwas unwirklich.

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Bild 356
Ralf hat uns trotz seiner Raucherpause noch das wunderschöne Bahnhofsgebäude von Scuol-Tarasp von der Straßenseite eingefangen

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Bild 357
Kurz vor dem Bahnhof Lavin lichten wir noch einmal diese Schöne Ansicht mit der gedeckten Holzbrücke über den Inn ab. Da fehlt aber noch der Kirchturm, oder?

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Bild 358
Ah, da ist er ja!

Und in Lavin wird auch noch einmal gekreuzt. Von hier bis zum Abzweigbahnhof der Vereinalinie in Sagliains sind es jetzt nur mehr 1,4 km.

Die Vereinalinie besteht aus unserer Fahrtrichtung gesehen eigentlich nur aus dem Vereinatunnel mit 19.042 m, dem Autoverlad-Bahnhof Klosters-Selfranga und dem Tunnel Zugwald mit 2172 m, bevor sie in Klosters Platz wieder in die Bestandsstrecke Landquart-Klosters-Davos einmündet.

Die Strecke wurde im November 1999 eröffnet und dient einer wintersicheren Verbindung zwischen Nordbünden und dem Unterengadin, da der Flüelapass einer starken Lawinengefahr ausgesetzt ist. Für durchgehende Züge ins Oberengadin gibt es eine Verbindungskurve, die noch im Vereinatunnel beginnt und an der Abzweigstelle Sasslatsch auf die Bestandsstrecke Richtung Samedan trifft.

In Tunnelmitte gibt es noch eine großzügige Doppelspurinsel, die die Kapazität deutlich erhöht (praktisch verdoppelt). Dort hatten wir auch eine fliegende Kreuzung mit einem Autozug.

Aus nachvollziehbarem Grund gibt es von uns keine einzige Aufnahme von dieser Strecke. Aber zumindest den Rekord des „längsten Meterspurtunnels“ der Welt wollen wir noch erwähnt haben. Und was ist mit dem Seikan-Tunnel? Hat der nicht 53,9 km Länge? Stimmt! Aber es sind halt 1067 mm. Pech gehabt!

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Bild 359
Die Fahrzeugvielfalt der RhB zeigen wir noch einmal in Küblis mit dem kreuzenden Be 4/4 515 von 1979 mit zwei Zwischen- und einem Steuerwagen auf der Fahrt nach Davos Platz

Mit dieser Aufnahme verlassen wir die Rhätische Bahn, die wieder einmal ihre Einmaligkeit unter Europas Bahnstrecken eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.
Unsere Meterspur-Sightseeing-Tour endet in Landquart mit einem kurzen Übergang auf den Intercity nach Sargans.

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Bild 360
Nachschuss auf unseren IC 572, der uns nach 8 Minuten Fahrzeit in Sargans schon wieder an die Luft gesetzt hat

Nur ein kurzes Vergnügen in diesem Fernverkehrs-Doppelstockzug von Bombardier, den die SBB seit 9. Dezember 2018 planmäßig einsetzt.

Wie in Brig gestern komme ich auch in Sargans ins Straucheln. Sind wir hier nicht in einem Keilbahnhof und müssen für die Rheintallinie über eine Spitzkehre fahren?
Stimmt! Aber das ist wohl auch schon seit 1983 Geschichte! Natürlich fahren wir jetzt mit unserem RJX 167 aus dem Bahnhof komfortabel südlich aus und nehmen die Schleife bis Trübbach.
Aber wenigstens in Buchs stimmt meine Orientierung endlich wieder und wir machen brav Kopf, bevor wir in die Welt der ÖBB hinüberwechseln.

Und jetzt fühlt es sich auch schon langsam ein bisschen nach Heimfahrt an. Letzte Chance für total entspanntes und genießendes Reisen über die Arlbergstrecke, bevor die Reise zu Ende ist. Haben wir eigentlich noch etwas zu Essen und zu Trinken im Rucksack? Dann wäre das jetzt die Zeit dafür. Mit Fotos ist es ohnehin zu nervig bei geschlossenen und bedampften Fenstern. Und die ganzen Lärmschutzwände geben einem Fotovorhaben bis auf ganz wenige verbleibende Chancen den Rest. Wie bitte soll ich so eine Aufnahme von St. Anton machen, um meiner Freundin eine Erinnerung ans Skifahren zu schicken?

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Bild 361
Kurz vor Innsbruck schließt sich der Kreis. Vor 15 Tagen kamen wir da drüben am Hang auf der Karwendelstrecke von Garmisch herunter ins Inntal

Wir hatten uns gerade erst in München getroffen und waren voll gespannter Erwartung auf unsere Tour, die uns kreuz und quer über den Apennin bis Palermo und zurück führen sollte. Die Pandemie hatte uns das Sommerfenster noch aufgelassen. Wir haben nicht gezögert, haben die Chance ergriffen und sind wieder auf Achse gegangen. Denn wir wissen: nur wenn man als Reisender ein Teil der Welt da draußen war, kann man auch wieder eine Zeit lang ruhig und zufrieden zuhause sein. Das gilt für uns auch - oder besonders - in dieser seltsamen Zeit.

Trotz aller Einschränkungen, Vorsicht und Rücksichtnahme bleibt die Welt sehenswert und das Leben lebenswert. Es bietet Schutz vor dem Sterben von Hoffnung und dem Aufkommen von Ängsten. Das Leben bleibt die beste Therapie.

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Bild 362
Mit dem Blick auf die Festung Kufstein geht die Reise zu Ende, denn jetzt heißt es nur noch heimkommen. Danke Ralf, hat doch wieder gut geklappt mit unserer Reisecombo! Und es hat sehr viel Spaß gemacht.

Jetzt hoffen wir, dass es Euch auch gefallen hat, mit uns zu fahren! Uns hat es jedenfalls sehr gefreut, dass wieder so viele dabei waren und Ihr uns Eure geschätzten Kommentare dagelassen habt. Das könnt ihr auch dieses Mal wieder gerne tun. Danke dafür!

Und wer Teil 6 verpasst hat, kommt hier dahin zurück: [www.drehscheibe-online.de]
Wer den Reisebericht jetzt erst entdeckt hat, kommt hier zurück zum Start: [www.drehscheibe-online.de]

Mit dem Wunsch für reisefreundlichere Zeiten lassen wir Euch noch viele Grüße da
aus Aschaffenburg und Leipzig

Thomas und Ralf
Vielen, vielen Dank für euren Bilderbogen! Seit inzwischen einem Jahr zu Hause am Schreibtisch zu sitzen und das ganze Jahr ncoh nicht mal Deutschland verlassen zu haben, ist einfach nur frustrierend. Um so schöner, wenigstens mit euch beiden virtuell an Stellen reisen zu können, an denen ich auch nur zu gerne gewesen wäre.
Und ihr reist, ihr schaut auch rechts und links, und euch interessiert, wo ihr seid. Einfach toll!

Sehnsüchtige Grüße

Max
Hallo!

"...und das ganze Jahr ncoh nicht mal Deutschland verlassen zu haben, ist einfach nur frustrierend"
Auf den ersten Blick: ja.
Ging mir nach den ersten Corona-Monaten auch so, ganz ehrlich.

Dann habe ich mein Eisenbahn-Hobby seit über einem Jahr wirklich nur im eigenen Land ausgeübt. Wie früher, zu TMT-Zeiten. Und ich musste einmal mehr feststellen, dass es kaum ein abwechslungsreicheres Land in Europa gibt als unseres. Von Hochgebirge zum Wattenmeer. Pulsierende Millionenstädte und endlose Einsamkeiten. Mit einer Eisenbahn, die trotz Lärmschutzwänden und "Plastik-Triebwagen" so vielfältig ist wie kaum anderswo. Am offenen Fenster an die Nordsee. Dampfbetriebene Schmalspurbahnen im täglichen Planbetrieb. Hochgeschwindigkeitsverkehr und Straßenbahn-ähnliche Ortsdurchfahrten. Niemals ist es langweilig geworden. Dazu das Treffen interessanter Menschen (was in der eigenen Sprache zudem auch einfacher ist als auf ausländisch). Leider haben wir Deutschen die blöde Eigenschaft, die Kirschen in Nachbars Garten immer für interessanter zu halten. Schade eigentlich.

So gerne ich in anderen Ländern fremde Bahnen erkunde: im eigenen Land zu reisen ist zumindest in Deutschland alles andere als frustrierend! Beispiel? Klick auf´s Bild:

http://www.desiro.net/bilder/D-Reise2020-56.jpg

Und natürlich: danke an unsere beiden Globetrotter für das Mitnehmen und die vielen Bilder auch abseits der Schiene. Ja, wäre doch schön, wenn man mal wieder... ohne dummes Gefühl oder Quarantäne-Befürchtungen...

Heiko

https://www.desiro.net/Signatur-Sommerzeit.jpg
Tausend Dank, ein wahres Meisterwerk aus tollen Bildern, Reisebericht in Kombination mit den passenden Landschaften.

Mein Vorredner Max hat es passend gesagt; gerade in diesen Zeiten umso wichtiger für die geschundene Seele.
…sehr schön und ganz nach meinem Geschmack.

Danke.

Noch kurz zu Bild 346:

Wenn ihr wieder mal nach Bergün kommt, dann macht den 200m-Aufstieg nach Latsch, es lohnt sich.
In diesem Dorf wurde 1955 der erste (und einzig wahre) Heidifilm gedreht.
Und es gibt eine schöne Beiz, das „Restaurant“ von Christina Schmidt:

http://www.CKarl.de/27/l1.jpg

Absolut authentisch und leckere hausgemachte Gerichte.
Mindestens einmal im Jahr bin ich dort…..

Gruß
Karli

Sammelantwort von Ralf

geschrieben von: E 44 051

Datum: 07.03.21 16:39

Liebe Freunde des entspannten und genießenden Reisens,

vielen Dank @Alle für die positiven Rückmeldungen, die uns eine Ehre sind und Ansporn geben, unser Reiseverhalten und unseren Reiseberichtsstil auf diese Art beizubehalten, hier und da auch weiter zu entwickeln.

Wobei: Unsere Art des Reisens, die ja nicht ausschließlich auf die Eisenbahn fixiert ist, sondern auch auf Land und Leute drumherum blickt, resultiert ja nicht daraus, dass wir schöne Reiseberichte schreiben wollen, sondern ist natürlich vor allem unseren persönlichen Interessen geschuldet. Außerdem ist die Aufarbeitung in einem Reisebericht für uns eine angenehme Aufgabe, weil man sich dabei viele Reisedetails verinnerlicht, die sonst viel schneller in Vergessenheit gerieten. Genau genommen ist das für uns eine Verlängerung des Urlaubs nach Hause ;-)

@Karli:
Da mir Dein Schreibstil in den RB auch gut gefällt, beruht das ja auf Gegenseitigkeit. Ob wir wohl noch einmal in Bergün absteigen, und damit Deine sehenswerte Empfehlung zum Futtern hoch droben in Latsch ausprobieren können? Hm, mal sehen... Vielleicht irgendwann, wenn die Reiserouten altersbedingt kürzer werden? Wobei, da wird dann vielleicht der Weg nach oben das größere Hindernis...

@Heiko:
Ja, Du hast schon recht, dass wir in einem schönen Bahnland leben, relativ ursprüngliche Infrastruktur (sowohl gleis- als auch gebäudemäßig) in toller Landschaft sind allerdings leider nur schwer zu finden. Dass ich bzw wir auch gern kleine Nebenbahnen abklappern, ist Dir sicher nicht entgangen. Kleine Touren über ein paar Tage kann man gut in DE machen, für einen kompletten Bahnurlaub fehlen leider ein paar Voraussetzungen, allem voran eine gescheite Fahrkarte ala TMT...

Danke auch für Deinen Link zu Deiner DE-Tour, die mir sehr gefallen hat.

Nochmal @Alle:
Behaltet Eure Sehnsucht, sicher ist bald wieder mehr möglich, dann geht es wieder an den Start!

Freundliche Grüße aus Leipzig von
Ralf


Meine Reiseberichte: [www.drehscheibe-online.de]

Re: Sammelantwort von Ralf

geschrieben von: Trenhotel Talgo

Datum: 10.03.21 21:28

Hallo Ralf und Thomas,

Ihr beide seid ein kongeniales Duo, dass es wirklich versteht, Sehnsüchte wachzuhalten.
Danke für diesen wundervollen Bericht. Die Routenwahl zeigt den Kenner, denn ihr hättet ja noch viele andere Möglichkeiten gehabt.
Andererseits erfahre ich als alter Italienreisender immer noch etwas Neues.
Macht weiter so!!!

Es grüßt
Trenhotel Talgo

Für Fensterplätze ohne Sichthindernisse!