geschrieben von: E 44 051
Datum: 19.02.21 20:06
geschrieben von: tkautzor
Datum: 19.02.21 21:07
Offiziel ist die Strecke nach Palmi weiterhin offen und wird mit SEV befahren, in der Tat ist dort schon seit Jahren kein Zug gefahren und die Strecke ist völlig zugewachsen. Neulich hatte eine Gruppe lokaler Eisenbahnfreunde mal wieder einen Teil ausgeschnitten.Bild 129
Bei Giao Tauro treffen wir das erste Mal die Ferrovie della Calabria (FdC), wir sehen das 950mm-Gleis auf der mittleren der drei Brücken über das Tal des Fiume Petrace
Die Strecke nach Cinquefrondi wurde schon zuvor ausgefädelt. Das hier zu sehende Gleis führt nach Palmi Centrale und ehemals noch weiter bis Sinopoli-S.Procopio. Obwohl die Fahrplantabellen noch existieren, konnten wir keinen Zugverkehr ausmachen. In Giao Tauro sind noch einige Triebwagen neben der großen Fahrzeughalle abgestellt, die heute Bussen vorbehalten scheint. Vielleicht weiß jemand mehr über die aktuelle Situation bei diesen Strecken?
Hallo Thomas,E 44 051 schrieb:Offiziel ist die Strecke nach Palmi weiterhin offen und wird mit SEV befahren, in der Tat ist dort schon seit Jahren kein Zug gefahren und die Strecke ist völlig zugewachsen. Neulich hatte eine Gruppe lokaler Eisenbahnfreunde mal wieder einen Teil ausgeschnitten.Bild 129
Bei Giao Tauro treffen wir das erste Mal die Ferrovie della Calabria (FdC), wir sehen das 950mm-Gleis auf der mittleren der drei Brücken über das Tal des Fiume Petrace
Die Strecke nach Cinquefrondi wurde schon zuvor ausgefädelt. Das hier zu sehende Gleis führt nach Palmi Centrale und ehemals noch weiter bis Sinopoli-S.Procopio. Obwohl die Fahrplantabellen noch existieren, konnten wir keinen Zugverkehr ausmachen. In Giao Tauro sind noch einige Triebwagen neben der großen Fahrzeughalle abgestellt, die heute Bussen vorbehalten scheint. Vielleicht weiß jemand mehr über die aktuelle Situation bei diesen Strecken?
Gruss, Thomas.
geschrieben von: PatrickBln
Datum: 22.02.21 17:12
Oh, immerhin fährt sie wieder. Das sah vor guten 2 Jahren noch ganz anders aus und ich befürchtete bereits, das war's. Und scheinbar wurden die Sirii ordentlich aufgearbetet, auch wenn die gezeigte Büchse bereits wieder leichte Kampfspuren aufweist.
In diesem Zustand ist die Metro ja wenigstens noch zu ertragen. Bei meinem letzten Neapelaufenthalt musste ich mit so einem Ding vom Hauptbahnhof bis zum Rathaus fahren. Ein 10-Minuten-Takt an einem Werktag um 18 Uhr ist schon sehr erbauend, vor allem, wenn die Menschenmassen einen von alleine in einen Kurzzug hineinquetschen.
Die Strecke ist echt der Hammer! Auf meiner Reise 2018 hatte ich das Glück, dass statt eines Großraumwagens ersatzweise ein 1.-Klasse-Abteilwagen eingesetzt war und mein Fensterplatz sogar zur Seeseite lag.Der heutige Fahrplan sieht sehr übersichtlich aus: Nur ein einziger Zug! Aber: Dieser IC 723 aus Roma Termini (ab 07:26) nach Palermo, mit Zugteil ab Messina als IC 721 nach Siracusa, wird auf die Insel Sizilien komplett trajektiert. Das klingt nach interessanten Momenten, obwohl es heute ausschließlich an den Küsten entlang geht, und Gebirge nur beim Blick ins Landesinnere zu sehen sind.
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Das ist völlig normal, weder in Villa noch in Messina besteht der übertriebene Ehrgeiz, so etwas Unwichtiges wie eine Verspätung abzubauen. Wie heißt es in Spanien: ¡Tranquillo!, in Griechenland σιγά, σιγά! und im Mezzogiorno eben piano, piano!Die Eisenbahnfähre der RFI ist auf dem Bild im Fährbecken zu sehen und lag dort schon die ganze Zeit seit unserer Ankunft in Villa San Giovanni. Ich vermute mal, dass dort zuerst die Entladung eines Gegenzuges erforderlich war, aber die Dauer war schon ungewöhnlich.
Tja, eine Folge der – auch in Italien vollzogene – Trennung zwischen Netz und Betrieb. Wie Du richtig bemerkt hast, gehören das Trajektschiff NT (Nave Traghetto) Villa der RFI, also dem Netz, genauso wie die weiteren Eisenbahnfähren NT Messina und NT Logudoro (ehemaliges Trajektschiff für den Sardinienverkehr). Seit der Trennung dürfen die RFI-Fähren nur noch Eisenbahnwagen transportieren, für den Personen- und Straßenverkehr wurde das FS-Tocherunternehmen Bluferries gegründet, dass die RoRo-Fähren übernahm.Unsere Fähre ist die „Villa“ von 1985 und für den Zug exklusiv bestimmt, denn 2012 wurde die gemeinsame Beförderung von Eisenbahn, PKW, LKW und Fußgängern auf den Schiffen eingestellt.
Zu dem Schiff habe ich ein besonderes Verhältnis, weil ich mich vor guten 20 Jahren für 4 Stunden auf dessen Brücke befand und wir einige Fahrmanöver auf dem Stretto (Straße von Messina) unternahmen. Ein Schulfreund meines Vaters war, bis zu seiner Pensionierung, Schiffsingenieur, zuletzt auf der Fata Morgana. Sie kam gerade aus einer Werftüberholung und die Crew prüfte die Fahreigenschaften (die Dinger können in alle Richtungen fahren). War schon ein besonderes Erlebnis, alleine auf einem solch großen Schiff, nur mit der Besatzung.
Das gesamte Bahnhofsensemble stammt aus der Faschistenzeit, das Schrägste hast Du nicht gesehen, da es der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich ist. Früher waren am Marittima-Bahnhof die Landungsbrücken für die Personenbeförderung. Diese mündeten im Mosaiksaal, dort erwartete bereits huldvoll der Duce sein Volk. Die Landungsbrücken wurden bereits geschliffen, der Mosaiksaal ist nicht mehr zugänglich.„Centrale“ sei deshalb hier besonders betont, da es auch noch einen Bahnhof Messina „Marittima“ gibt, der betrieblich ein eigenständiger Bahnhof ist. Die Anlagen des Bahnhofs einschließlich Bahnsteig sind baulich verbunden. „Marittima“ ist der Fährbahnhof, damit Ausgangspunkt des Eisenbahntrajektes und wurde 2012 für den Personenverkehr geschlossen.
In Siracusa war ich ewig nicht mehr (abgesehen vom Bahnhof), habe es aber wunderschön in Erinnerung, wie mir Deine Bilder bestätigen. An diesem Platz bin ich 1999 zu den Dreharbeiten des Films „Der Zauber von Malèna“ in einer Drehpause hineingeplatzt. Da der Film in den 1930er-Jahre spielte, war der Piazza Duomo eine einzige Freilichtkulisse, bevölkert mit Komparsen in zeitgenössischen Kostümen und alten Autos.
E 44 051 schrieb:Oh, immerhin fährt sie wieder. Das sah vor guten 2 Jahren noch ganz anders aus und ich befürchtete bereits, das war's. Und scheinbar wurden die Sirii ordentlich aufgearbeitet, auch wenn die gezeigte Büchse bereits wieder leichte Kampfspuren aufweist.Bild 105
Das Straßenbahnnetz ist recht übersichtlich und besteht zur Zeit nur aus der verkürzten Linie 1
Da freuen wir uns gemeinsam drüber ;-) Besonderen Artenschutz genießt die Straßenbahn in Napoli allerdings nicht, angesichts der speziellen neapolitanischen Verkehrsregeln...
Nebenbei: Die O-Busse (Hybrid) fuhren oft auch auf elektrifizierten Abschnitten mit dem Diesel, hier mal ein Beispiel von fast der gleichen Stelle:
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E 44 051 schrieb:In diesem Zustand ist die Metro ja wenigstens noch zu ertragen. Bei meinem letzten Neapelaufenthalt musste ich mit so einem Ding vom Hauptbahnhof bis zum Rathaus fahren. Ein 10-Minuten-Takt an einem Werktag um 18 Uhr ist schon sehr erbauend, vor allem, wenn die Menschenmassen einen von alleine in einen Kurzzug hineinquetschen.Bild 118
Mit der Metrolinie 1 fuhren wir gegen halb Elf ab Station Universita zur Nachtruhe, hier nach dem Ausstieg an der Station Garibaldi (am Hbf)
Wir waren ja um 18 Uhr herum auf dem Abschnitt Municipio - Vanvitelli auf der M1 unterwegs. Coronabedingt war da sicher keine Höchstauslastung, aber ich habe trotzdem während der Fahrt mehrmals meinen Standort gewechselt, um Abstände halbwegs einhalten zu können. An einen Sitzplatz war nicht zu denken. Viel nachdenklicher stimmt mich allerdings der frühe Betriebsschluss...
E 44 051 schrieb:Der heutige Fahrplan sieht sehr übersichtlich aus: Nur ein einziger Zug! Aber: Dieser IC 723 aus Roma Termini (ab 07:26) nach Palermo, mit Zugteil ab Messina als IC 721 nach Siracusa, wird auf die Insel Sizilien komplett trajektiert. Das klingt nach interessanten Momenten, obwohl es heute ausschließlich an den Küsten entlang geht, und Gebirge nur beim Blick ins Landesinnere zu sehen sind.
Die Strecke ist echt der Hammer! Auf meiner Reise 2018 hatte ich das Glück, dass statt eines Großraumwagens ersatzweise ein 1.-Klasse-Abteilwagen eingesetzt war und mein Fensterplatz sogar zur Seeseite lag.
Wir sind alternativ zwischen den Seiten des Zuges (see- und bergseitig) hin und her gependelt, was zum Glück aufgrund der Besetzung (wir waren ja auch 1. Klasse unterwegs) möglich war.
E 44 051 schrieb:Das ist völlig normal, weder in Villa noch in Messina besteht der übertriebene Ehrgeiz, so etwas Unwichtiges wie eine Verspätung abzubauen. Wie heißt es in Spanien: ¡Tranquillo!, in Griechenland σιγά, σιγά! und im Mezzogiorno eben piano, piano!Die Eisenbahnfähre der RFI ist auf dem Bild im Fährbecken zu sehen und lag dort schon die ganze Zeit seit unserer Ankunft in Villa San Giovanni. Ich vermute mal, dass dort zuerst die Entladung eines Gegenzuges erforderlich war, aber die Dauer war schon ungewöhnlich.
Klar geht es im Süden etwas entspannter zu, das ist auch für mich nichts Neues. Aber: Aus gut 30 Minuten zwei Stunden zu machen (summiert aus der verzögerten Trajektierung nach und der extrem verzögerten Bespannung in Messina), grenzt schon an Arbeitsverweigerung ;-)
E 44 051 schrieb:Tja, eine Folge der – auch in Italien vollzogene – Trennung zwischen Netz und Betrieb. Wie Du richtig bemerkt hast, gehören das Trajektschiff NT (Nave Traghetto) Villa der RFI, also dem Netz, genauso wie die weiteren Eisenbahnfähren NT Messina und NT Logudoro (ehemaliges Trajektschiff für den Sardinienverkehr). Seit der Trennung dürfen die RFI-Fähren nur noch Eisenbahnwagen transportieren, für den Personen- und Straßenverkehr wurde das FS-Tocherunternehmen Bluferries gegründet, dass die RoRo-Fähren übernahm.Unsere Fähre ist die „Villa“ von 1985 und für den Zug exklusiv bestimmt, denn 2012 wurde die gemeinsame Beförderung von Eisenbahn, PKW, LKW und Fußgängern auf den Schiffen eingestellt.
Da wiehert der Amtsschimmel...
E 44 051 schrieb:Zu dem Schiff habe ich ein besonderes Verhältnis, weil ich mich vor guten 20 Jahren für 4 Stunden auf dessen Brücke befand und wir einige Fahrmanöver auf dem Stretto (Straße von Messina) unternahmen. Ein Schulfreund meines Vaters war, bis zu seiner Pensionierung, Schiffsingenieur, zuletzt auf der Fata Morgana. Sie kam gerade aus einer Werftüberholung und die Crew prüfte die Fahreigenschaften (die Dinger können in alle Richtungen fahren). War schon ein besonderes Erlebnis, alleine auf einem solch großen Schiff, nur mit der Besatzung.Bild 132
Am Oberdeck der Fähre mache ich eine Fata Morgana aus, obwohl es weit und breit keine Wüste gibt ;-)
Besonderen Dank für diesen besonders persönlichen Einwurf. Aus meiner Zeit bei der (Volks-)Marine kenne ich Werftprobefahrten auch gut. Das ist schon etwas Spezielles.
E 44 051 schrieb:Das gesamte Bahnhofsensemble stammt aus der Faschistenzeit, das Schrägste hast Du nicht gesehen, da es der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich ist. Früher waren am Marittima-Bahnhof die Landungsbrücken für die Personenbeförderung. Diese mündeten im Mosaiksaal, dort erwartete bereits huldvoll der Duce sein Volk. Die Landungsbrücken wurden bereits geschliffen, der Mosaiksaal ist nicht mehr zugänglich.„Centrale“ sei deshalb hier besonders betont, da es auch noch einen Bahnhof Messina „Marittima“ gibt, der betrieblich ein eigenständiger Bahnhof ist. Die Anlagen des Bahnhofs einschließlich Bahnsteig sind baulich verbunden. „Marittima“ ist der Fährbahnhof, damit Ausgangspunkt des Eisenbahntrajektes und wurde 2012 für den Personenverkehr geschlossen.
https://live.staticflickr.com/250/30706645413_027ba968fe_c.jpg
Danke, spannender Aspekt. Ein interessanter "Lost Place".
E 44 051 schrieb:In Siracusa war ich ewig nicht mehr (abgesehen vom Bahnhof), habe es aber wunderschön in Erinnerung, wie mir Deine Bilder bestätigen. An diesem Platz bin ich 1999 zu den Dreharbeiten des Films „Der Zauber von Malèna“ in einer Drehpause hineingeplatzt. Da der Film in den 1930er-Jahre spielte, war der Piazza Duomo eine einzige Freilichtkulisse, bevölkert mit Komparsen in zeitgenössischen Kostümen und alten Autos.Der Kern der Altstadt befindet sich auf der Insel Ortygia, die vom Festland und der Neustadt aus über zwei Brücken erreicht werden kann. Weil dort ein Großteil der historischen Bauten und Sehenswürdigkeiten zu finden ist, starten wir in diese Richtung.
Klasse! Hast Du das auch bildlich festgehalten?
Soviel von mir, ich freue mich auf die nächsten Teile.
ups, das war auch mein Stand - seit wann fahren die wieder?Oh, immerhin fährt sie wieder. Das sah vor guten 2 Jahren noch ganz anders aus und ich befürchtete bereits, das war's. Und scheinbar wurden die Sirii ordentlich aufgearbetet, auch wenn die gezeigte Büchse bereits wieder leichte Kampfspuren aufweist.
[it.wikipedia.org] schreibt: Dal 31 gennaio 2020 fu riattivata la linea 1 sul percorso Emiciclo di Poggioreale - Stazione Marittima (via Cristoforo Colombo). Dal 4 gennaio 2021 sono state riattivate anche le linee 2 (Piazza Nazionale-S.Giovanni a Teduccio) e 4 (S.Giovanni a Teduccio-Stazione Marittima (via Cristoforo Colombo).ups, das war auch mein Stand - seit wann fahren die wieder?
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