geschrieben von: Hannes Ortlieb
Datum: 07.01.21 23:15
geschrieben von: Avala
Datum: 08.01.21 10:33
geschrieben von: djvanny
Datum: 08.01.21 17:58
geschrieben von: hhouse
Datum: 08.01.21 20:32
geschrieben von: X73900
Datum: 08.01.21 20:43
Kraftfahrzeuge werden in Usbekistan zu einem großen Teil mit heimischem Gas betrieben (Autogas/LPG und Erdgas). Bei der von Dir fotografierten Tankstelle handelt es sich um eine Erdgastankstelle, erkennbar am Schriftzug метан (= Methan). Wenn ich mich richtig erinnere, darf man bei LPG-Tankstellen als Beifahrer sitzen bleiben, nur bei Erdgastankstellen muss man draußen warten. Vermutlich aus Sicherheitsgründen, wegen der Explosionsgefahr. Wegen des Vorherrschens von LPG und Erdgas als Brennstoff sind Benzin und vor allem Diesel in Usbekistan wohl nur schwer zu bekommen.An einer Tankstelle legen wir einen Halt ein. Aus unbekannten Gründen (Terrorismusschutz?) ist es verboten, dass mehr als der Fahrer reinfährt, dafür gibt es einen Wartebereich außerhalb.
Der Kamtschikpass ist für Busse gesperrt. Das gleiche gilt auch für andere Bergpässe in Usbekistan, z.B. auf der Straße von Samarkand nach Shahrisabz. Dort fahren im ÖPNV daher nur Sammeltaxis. Die Regelung soll noch aus Zeiten der Sowjetunion stammen. Wobei mir nicht ganz klar ist, wie der Verkehr zu Sowjetzeiten lief - gab es dort als Verkehrsmittel dann nur den Zug oder fuhren auch schon Sammeltaxis?Wir gönnen uns daher ein Taxi, um quasi dort das nächste Taxi auszuhandeln, denn Busse nach Taschkent gibt es an diesem Tag keine (mehr?).
geschrieben von: X73900
Datum: 08.01.21 20:57
Usbekistan hat den Transitzugverkehr durch Tadschikistan vor etwa 10 Jahren eingestellt. Nicht nur der Personenverkehr wurde eingestellt, sondern auch weitgehend der Güterverkehr. Güter wurden stattdessen per LKW über den Kamschikpass transportiert, wozu in Angren extra ein großes Umladeterminal Schiene-Straße gebaut wurde. Das ganze sollte wohl so eine Art Machtdemonstration gegenüber dem verfeindeten Nachbarn Tadschikistan sein, nach dem Motto, seht mal, wir brauchen Euch nicht.Sehr spannend wieder. D.h. es wurde zwar die Strecke über Tadschikistan durchgehend in Betrieb gehalten, Personenverkehr gab es im Transit aber nicht? Oder hatte es visatechnische Gründe, dort nicht zu fahren?
geschrieben von: hhouse
Datum: 09.01.21 09:42
Das Gleiche gibt es auch in Kirgisistan zwischen Osh und Bishkek, falls sich in den letzten Jahren nichts geändert hat. Dort gibt es auch keine Busse.Der Kamtschikpass ist für Busse gesperrt. Das gleiche gilt auch für andere Bergpässe in Usbekistan, z.B. auf der Straße von Samarkand nach Shahrisabz. Dort fahren im ÖPNV daher nur Sammeltaxis.
geschrieben von: Punkt
Datum: 09.01.21 13:58
Da ist man natürlich über Leninabad (wie heißt es heute?) gefahren. Grenzen gab es keine. Ich war damals Mitte der 80er erstmals bei Freunden im Ferganatal. Bei der Fahrt zwischen Taschkent und Samakand ist man eben mal kurz durch Kasachstan. Straßen und Bahnen wurden den geografischen Begebenheiten angepasst gebaut. Außerdem ist man typischerweise geflogen. Es gab keinen all zu großen Reiseverkehr.Dort fahren im ÖPNV daher nur Sammeltaxis. Die Regelung soll noch aus Zeiten der Sowjetunion stammen. Wobei mir nicht ganz klar ist, wie der Verkehr zu Sowjetzeiten lief - gab es dort als Verkehrsmittel dann nur den Zug oder fuhren auch schon Sammeltaxis?
Gruß
X73900
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 09.01.21 20:59
Das klingt zwar logisch, überzeugt mich aber nicht völlig: wenn es ursprünglich tatsächlich nur "reine Verwaltungslinien" gewesen wären -- weshalb dann der extrem komplizierte Verlauf derselben?Die Grenzen sind als reine Verwaltungslinien vollkommen willkürlich von Stalin gezogen wurden.
geschrieben von: X73900
Datum: 09.01.21 22:51
Böse Zungen sagen, Stalin hätte die Grenzen extra so gezogen, damit die diversen zentralasiatischen Sowjetrepubliken nicht auf die Idee kommen, unabhängig werden zu wollen, weil das zu unlösbaren Problemen führen würde. Dummerweise sind sie dann aber doch unabhängig geworden...Punkt schrieb:Das klingt zwar logisch, überzeugt mich aber nicht völlig: wenn es ursprünglich tatsächlich nur "reine Verwaltungslinien" gewesen wären -- weshalb dann der extrem komplizierte Verlauf derselben?Die Grenzen sind als reine Verwaltungslinien vollkommen willkürlich von Stalin gezogen wurden.
geschrieben von: X73900
Datum: 09.01.21 22:59
Ich meine nur, wenn man mit dem Bus immer außen um die Gebirge herum fährt, sind das doch zum Teil ganz schöne Umwege. Von Osch nach Bischkek z.B. kann man natürlich auch über Leninabad (heute Chudschand), Taschkent und Schymkent fahren, aber das ist ja schon wesentlich länger. Was machte man beim Ural, da kann man ja nun schlecht außen herum fahren?X73900 schrieb:Zitat:Da ist man natürlich über Leninabad (wie heißt es heute?) gefahren. Grenzen gab es keine.Dort fahren im ÖPNV daher nur Sammeltaxis. Die Regelung soll noch aus Zeiten der Sowjetunion stammen. Wobei mir nicht ganz klar ist, wie der Verkehr zu Sowjetzeiten lief - gab es dort als Verkehrsmittel dann nur den Zug oder fuhren auch schon Sammeltaxis?
geschrieben von: Punkt
Datum: 10.01.21 12:19
Das ist mir an sich neu, kann aber auch nichts Gegenteiliges sagen. Ich kann nur schreiben, was ich erlebt habe.Mich wundert nur, dass es in der Sowjetunion ein pauschales Busverbot auf Gebirgspässen gegeben hat. Bzw. es würde mich interessieren, wie dieses genau formuliert war - war das eine allgemeine Regelung, oder gab es eine Liste der betroffenen Pässe?
Gruß
X73900
geschrieben von: conducteur.aa
Datum: 10.01.21 12:48
geschrieben von: X73900
Datum: 11.01.21 19:21
Ich will gerne glauben, dass sich das Stalin nicht alleine ausgedacht hat, sondern bestimmte lokale Eliten einbezogen waren. Das schließt aber ja nicht aus, dass Hintergrund bei den Grenzziehungen nicht nur das edle Ziel einer optimalen Regierung und Verwaltung der Territorien war, sondern auch Machtpolitik und "teile und herrsche".Den bösen Zungen kann man aber auch begründet widersprechen. Neuere Forschung geht eben davon aus, dass es in den 20er Jahren ein Bündnis und einen Aushandlungsprozess zwischen nationalistischen Strömungen und der bolschewistischen Zentrale in Moskau gab, deren Resultat die jetzigen Grenzen sind.
geschrieben von: MP
Datum: 16.01.21 15:55
geschrieben von: MP
Datum: 16.01.21 16:17
Für die Züge Russland-Tadschikistan lassen sich nun tatsächlich Fahrkarten zu einigen wenigen Halten in Usbekistan buchen. Z.B. hatte ich 2019 Wolgograd-Qarshi im Zug Moskau-Kulob gebucht, oder Termez-Dushanbe im Zug Moskau-Dushanbe. Fahrkarten von/nach Samarkand lassen sich für den Zug Moskau-Chudschand buchen. Qarshi war der einzige Halt in Usbekistan, der sich für die Züge nach Kulob und Dushanbe vor dem Turkmenistan-Transit hat buchen lassen, obwohl diese Züge u.a. auch noch einen längeren Aufenthalt in Navoy haben wegen Fahrtrichtungswechsel. Auch in Uchkuduk wurde längere Zeit gehalten.In den letzten Jahren haben sich die zwei Länder wieder etwas angenähert. Es hieß mal, man könne die tadschikischen Transitzüge jetzt auch für Fahrten Usbekistan-Tadschikistan benutzen. Ich weiß aber nicht mehr, ob das wirklich bestätigt wurde.
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