Na, da freue ich mich ja über eine fundierte, kenntnisreiche und mit Fakten untermauerte Expertise. Hast Du eine Idee, wer die 705.907 so lackiert hat? Ich habe nicht nur eine Idee, sondern weiß es sogar. Es war die Staatsbahn. Dieselbe Staatsbahn, die mit ihrem Unwillen den Schmalspurbahnen um Neuhaus fast den Garaus gemacht hätte, die Staatsbahn, dank derer der Betrieb nach Neubistritz schon einmal eingestellt war, die Staatsbahn, die Mitte der 1990er Jahre wochenends noch ein Zugpaar von Neuhaus nach Kamenice n/L fahren ließ. Trotz aller unbestrittenen Schwächen war die Privatisierung der Schmalspurbahnen ein Gewinn für beide Strecken, es gab umfangreiche Instandsetzungen, Investitionen und einen Fahrplan, der den Namen auch verdient. Die Triebwagen sind sicherlich einer Diskussion würdig, aber eine Eisenbahn lebt nie allein von ihrem Antlitz, sondern von ihrer Benutzerfreundlichkeit. Und da muss man schon sehr verblendet sein, wenn die Errungenschaften aus 23 Jahren privaten Betriebes verkannt werden. Was ist an der Hotzenplotzerin ehrbar? Ehrbar ist, dass die Region dort noch Züge bestellt und den Dampfverkehr unterstützt. "Deine" Staatsbahn fährt seit fünf Jahren ohne Reservelokomotive, stellt beim erstbesten Wehwehchen den Betrieb ein und fährt mit einem Bus durch die Gegend. Das haben die JHMD auch schon getan, aber die Situation hat sich verbessert, während wir in Hotzenplotz eher einen Auslaufbetrieb sehen. Und auch dort ist eine Privatisierung nicht ausgeschlossen, auch wenn 705.914 gerade repariert wird. Vision ist ein 5090...Verglichen mit meinem Besuch in Jindrichuv Hradec im Mai 1985 (wo ich mich auch als eher Stadtverkehrsfreund mal zu ein paar Eisenbahnbildern hinreißen ließ) ist die Situation heute, so wie sie sich auf den Fotos darstellt, eher verheerend.
Die schöne freundliche CSD-Farbgebung der Loks ist Geschichte. Leider wurden die auch eher schmucken FAUR-Triebwagen mit dem Umbau (der Sanierung?) eher verhuntzt. Anfang der 90er (1992 war ich noch mal da, da ging es mir aber eher um den neuen Obusbetrieb in Ceske Budejovice) sprach man vor Ort (im Vorort....? ;-) ) von einer Verbindung mit den Waldviertler Schmalspurbahnen. Für mich (ich meine mich) hat die Privatisierung der JHMD absolut nicht gut getan :(
Die Bilder die ich von Tremesna - Osoblaha sehe machen aber ein wenig Hoffnung, dass noch nicht alles verloren ist. So bleibt ein wenig ehrbare tschechische Schmalspurtradition erhalten :)
geschrieben von: Norbert Bank
Datum: 07.01.21 02:34
Hallo FTB,Verglichen mit meinem Besuch in Jindrichuv Hradec im Mai 1985 (wo ich mich auch als eher Stadtverkehrsfreund mal zu ein paar Eisenbahnbildern hinreißen ließ) ist die Situation heute, so wie sie sich auf den Fotos darstellt, eher verheerend.
Die schöne freundliche CSD-Farbgebung der Loks ist Geschichte. Leider wurden die auch eher schmucken FAUR-Triebwagen mit dem Umbau (der Sanierung?) eher verhuntzt. Anfang der 90er (1992 war ich noch mal da, da ging es mir aber eher um den neuen Obusbetrieb in Ceske Budejovice) sprach man vor Ort (im Vorort....? ;-) ) von einer Verbindung mit den Waldviertler Schmalspurbahnen. Für mich (ich meine mich) hat die Privatisierung der JHMD absolut nicht gut getan :(
Was hatte es damit auf sich?Dann gab es (zu dem Zeitpunkt gerade noch) das Vierschienengleis in der Ausfahrt in Jindrichuv Hradec (Foto hatte ich hier glaube schon mal gezeigt).
Wie kann ich mir das vorstellen? Als Gleisverschlingung mit Ausfädelung, aber ohne Weichen?ehedem lagen das Schmalspurgeleis und das Normalspurgeleis von Neuhaus bis zu den beiden Abzweigstellen als Vierschienengleis.
geschrieben von: Norbert Bank
Datum: 07.01.21 16:00
geschrieben von: Avala
Datum: 07.01.21 20:54
geschrieben von: FTB
Datum: 08.01.21 10:26
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 08.01.21 11:22
Dann sag ich nur "Guten Morgen und liebe Grüße in die Steinzeit an die Ewiggestrigen". Dass wir mittlerweile in 2021 angekommen sind und ohne die oben genannte Organisation (mit ihren grauslichen Himmelstreppen und goldenen 5090ern) dank der "grenzenlosen Begeisterung der ÖBB für ihre Schmalspurbahnen" schon lange Schicht im Schacht wäre sollte sich langsam aber schon bis Hintertupfing durchgesprochen haben. Wobei, noch ein Radweg für die rüstigen E-Biker mit 70+ wäre wohl die beste Lösung, oder? Und dass die minimalistischen Anlagen aus 1979 und den Folgejahren ein schleichender Umweltskandal waren (wie man beim Abriss der Heizhäuser gesehen hat), lassen wir zwecks der heiligen Nostalgie mal schnell außer Acht, gell? Ganz zu schweigen davon dass die Wartung von Fahrzeugen unter freiem Himmel natürlich viel gesünder für Geist und Körper des verweichlichten Werkstätten-Personals wäre. Kopfschütteln...Moin,
oder doch kein Generationenproblem?
Weil goldene 5090 sind mir nämlich zu bunt.
Sowas wie Himmelstreppen sind ein Graus und die "Erlebniswelt" der NÖVOG (Niederösterreichische Verschandelungsorganisation)
in Gmünd finde ich schrecklich.
Weil, dort kenne ich die minimalistischen Anlagen ab Stand 1979.
geschrieben von: T.
Datum: 08.01.21 11:36
Das dürfte daran liegen, dass es auch damals den Grenzübergang gab. In der Nähe davon wurden die Sperrgebiete viel schlanker, als sonst üblich (auch mehr als 5 km), dafür aber mit stärkerer Personal-Präsenz (Militär sowie Spitzel). Natürlich war auch stark daran verlassen, dass man die "Risikopersonen" schon im Voraus erkennt. Es ist gut möglich, dass ausgerechnet das offensichtliche Interesse ausschliesslich über die Bahn für die Ruhe sorgte (vermutet - zusammen mit nur leichtem Gepäck sowie "unrebellischen" Aussehen). Hätte man sich 100 Meter weiter südlich befinden, dürfte es eine ganz andere Geschichte sein...Und ich muss sagen, ich bin damals vollkommen ohne jeglichen Argwohn in den Zug nach Nova Bystrice eingestiegen. Wie nah ich an der österreichischen Grenze war, habe ich erst registriert, als ich wieder in Halle war.
geschrieben von: Michael_F
Datum: 08.01.21 17:09
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