Hallo zusammen
Ciao a tutti!
Nachdem ich im
Straßenbahnforum 05 angefangen hatte, geht es nun hier „im Ausland“ weiter.
Eigentlich war für September dieses Jahres eine Korsika-Reise geplant. Nach der großen Ernüchterung im März keimte ab Juni wieder die Hoffnung, dass es was werden könnte.
Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt, aber etwa eine Woche vor Abfahrt mussten wir uns ob der dort rapide steigenden Fallzahlen eingestehen, dass Korsika eher ein Ziel für 2021 oder 2022 sein wird.
Da die Fallzahlen in der Schweiz und vor allem auch in Norditalien aber stabil blieben, wurden hier Ersatzziele gefunden.
Urlaub im eigenen Land fiel für uns nach Berichten im TV und in der Verwandtschaft raus, da es gerade auf Campingplätzen (wir reisen mit Dachzelt) mega voll war. Unsere erste Nacht in Freiburg bestätigte diesen Eindruck.
Nach ein paar Nächten bei Freunden südlich des Zürichsees ging es dann weiter über Locarno an den Comer See nach Colico. Hier hatten wir für 3 Nächte unser Quartier auf dem örtlichen Campingplatz.
Beim Warten auf die Autofähre Meaggio – Varenna konnten wir bereits erste Bekanntschaft mit den Tragflächenbooten des Comer Sees machen.
Für den nächsten Tag, ein Sonntag, steht nun, nach dem Ausschlafen, ein Ausflug nach Varenna an. Hin per Bahn, zurück per Tragflächenboot.
Der RE Tirano – Mailand in Varenna Esino, wenn ich mich richtig erinnere, mit 8 Wagen.
Betrieben wird der Verkehr von Trenord; unser Wagen war der ganz rechte Trenitalia im alten XMPR-Look.
An der südlichen ausfahrt schließt gleich ein Tunnel an, unser Zug fährt weiter den Lecco, Monza und Mailand.
Sieht aus wie ein Schaufelraddampfer – ist aber keiner (mehr). Die 1904 gebaute Milano hat mittlerweile einen Diesel-Antrieb und dafür die Schaufelräder verloren. Elegant ist sie immer noch.
An die Villa Monastero in Varenna schließt sich ein malerischer botanischer Garten an, der in allen Ecken als Filmkulisse dienen könnte – oder einfach der Entspannung.
Dieses Bild passt nun wieder ins Forum – erkennt wer, warum?
Mit dem Tragflächenboot geht es dann zurück nach Colico. Da viele Surfer und und Co auf dem See kreuzen, muss das Boot in flotter Fahrt auf sich aufmerksam machen. Das Signal ist zweifelsohne laut, könnte aber von der Tonlage her eher an einem alten Fiat 500 oder einer Ape (der dreirädrige Transporter) sein… einem richtigen Schiff fast nicht würdig.
Beim Abendspaziergang ein weiteres Bahnbild
Am nächsten Tag geht es nach Mailand.
Da wir am Vortag „etwas“ knapp am Bahnhof waren, diesmal mit Puffer. In der Bar noch etwas Koffeinhaltiges und ein Dulce zum Frühstück. So kann der Tag, trotz Regens, beginnen.
In Colico zweigt die, ebenfalls elektrifizierte Strecke nach Chiavenna von der Haupstrecke Mailand – Tirano ab.
Daher ist auch dieser ALe 582 der Trenord soeben gekommen
Das Schwesterfahrzeug wird sich bald auf den Weg machen.
Somit haben wir 2 von 3 Fahrzeugtypen auf der Strecke kennen gelernt
Diesen Skl auf Italienisch zähle ich nun mal nicht dazu…
Nochmals das Trinkwasser ergänzt, es wird der einzige (halbe)Regentag der Reise sein, dennoch ist es warm und unser Zug nach Mailand kommt
Es ist ein ETR 526 – ein Abkömmling der Reihe Alstom Coradia Medridian, oder bei der Trenitalia kurz: Jazz
Sie sind die dritte Reihe am Comer See, allerdings hat es einen Wechsel zum Wochenende gegeben:
Fuhren am Wochenende die sechsteiligen ETR 526 Triebwagen auf den Zwischentakten Colico <-> Lecco und die lokbespannten Züge auf der Strecke Tirano <-> Mailand, ist es unter der Woche scheinbar anders herum.
Unser ETR 526 011 in Milano Centrale; links daneben der rote Pfeil nach Venedig.
Bevor wir dann in die Stadt aufbrechen, erstmal ein Kontrollgang durch die imposante Bahnhofshalle
Der neueste heiße Sch** der Trenitalia – ein ETR 700 als Frecciargento an die Adria. Ursprünglich gebaut für die Strecke Amsterdam – Brüssel und dort etwa einen Monat eingesetzt, hatten niederländische und belgische Bahn schnell die Nase voll von der Störung auf Schienen, sodass der Hersteller AnsaldoBreda sie wieder auf den Hof gestellt bekam. Trenitalia hat sich dann ihrer erbarmt und setzen nun 17 der 19 gelieferten Fahrzeuge auf der Relation Mailand <-> Adria ein. Technisch kann ich nichts sagen, optisch haben die Fahrzeuge – meiner Meinung nach – auf jeden Fall gewonnen
Ein E414, ein ehemaliger Eurostar Italia, nun als Frecciabianca. Wo nun der Unterschied zwischen weißem Pfeil und den weiterhin existenten InterCity liegt… ich weiß es nicht.
Die Position des Frecciarossa ist klar: er ist die rote Speerspitze des staatlichen italischen Personenverkehrs. Im Hintergrund eines der berühmte Stellwerke auf dem Gleisvorfeld des Mailänder Hauptbahnhofs
Der Bahnverkehr ist für’s erste abgenommen und wir starten mit der U-Bahn ins Zentrum der Stadt – zum Dom.
Da ist er schon – wie man sieht wenig Mensch, viel Taube.
Nicht schön, aber selten, zumindest auf den Fotos: das einzige Eurotram-Bild des Tages
Hier wird’s schon besser: Ventotto 1531 trifft auf unmodernisierte Jumbotram 4977, die von einem Motorroller gejagt wird
So sehen die modernisierten Jumbotrams, hier 4902, aus.
Die letzte Modernisierung hat Ventotto 1895 noch nicht erhalten, original ist der dennoch nicht mehr
Jumbotram 4978 trifft Dom
Sind die bisherigen Aufnahmen fast alle auf der Via Guiseppe Mengoni entstanden, ändern wir nun einmal kurz den Standort und schauen vom Dom runter auf die Straße
Einmal die tramlose Totale
Und einmal mit Wagen 4729
Wenden wir uns ein paar weiteren Mailänder Originalen zu
Zum einen wären da die Ventotti oder auch „Peter Witt“ Triebwagen gebaut zwischen 1927 und 1930. Hier sehen wir mit Wagen 1756 ein Exemplar, welches in den letzten 10 Jahren nochmals in der örtlichen Werkstatt umfangreich aufgearbeitet und behutsam modernisiert wurde – erkennbar an der zusätzlichen Verkleidung am Dach
Im Gegensatz dazu mit Wagen 1511 ein Wagen, der dieser Modernisierung (noch) nicht durchlaufen hat.
Beide Aufnahmen sind übrigens an der Piazza della Scala entstanden, das Stichwort für die nächsten 3 Bilder
Der berühmte Konzertsaal von innen
Und bei einer kleinen Pause lässt sich natürlich beides miteinander verbinden.
Hier ein moderneres Fahrzeug der ATM, Sirietto 7528 aus dem Hause AnsaldoBreda
Die Wagen der Reihe 4700 werden zurzeit (teilweise?) einer Modernisierung unterzogen und erhalten unter anderem eine Klimaanlage (der Knubbel über dem Fahrerplatz).
Sirietto trifft Ventotto
Jumbotram 4980bringt uns zum Porta Ticinese
So sieht es dort aus und Sirietto 7613 bildet die aktuell noch neueste Fahrzeuggeneration der ATM. Vor einigen Wochen wurden aber 50 Stadler Tramlinks für den Straßenbahnbetrieb bestellt.
Weiter geht es mit der Linie 10 Richtung Bahnhof Porta Garibaldi – natürlich mit einem Ventotto
Vorteil der Schiebefenster: Straßenbahn fotografieren aus der Straßenbahn ist möglich – wie hier mit dem modernisierten Wagen 4718
Oder auch zwei Ventotti aus einem Ventotto aufgenommen
Entlang der Via Messina rückt Sirio Wagen 7146 auf die Linie 4 aus
Nun ein Blick auf den fahrbaren Untersatz, aus dem die letzten 3 Bilder entstanden sind – Vendotto 1785 mit Vollreklame für ein Krebsforschungs-Institut
Einen schönen Kontrast bildet der Wagen 1745 vor dem Glaspalast im Hintergrund nicht nur in farblicher Hinsicht.
Woher die rötliche Färbung des Asphalts in diesem Bereich herrührt weiß ich allerdings auch nicht – Abrieb der Stromabnehmer oder der Bremsen?
Schauen wir uns einen Ventotto von innen an. Längsbänke in Holz, Lampenschirme aus Glas und die zeitgenössischen, obligatorischen Aufkleber zu Abstand und Fahrgastfluss.
Einfach nur schön
Zurück am Bahnhof Milano Centrale treffen wir auf Wagen 1533
Wagen 1545 trägt elegantes dunkelblau
In der Wendeschleife warten zwei Serien Sirietto auf die Weiterfahrt als Linie 9
Soviel zur Mailänder Straßenbahn , nun noch ein kurzer Blick auf die große Bahn.
Erst seit einigen Wochen zu Gast in Mailand die neuen SBB Triebwagen der Reihe RABe 501 oder auch „Giruno“. Diese gehören zu Stadler Typ SMILE und wurden eine Woche nach unserem Besuch auch erstmal in Doppeltraktion eingesetzt. Hier sehen wir den Zug als Spätverbindung nach Zürich, EC 324.
Vermutlich ebenfalls in die Schweiz fährt dieser Zug als EC 42 (Venedig – Genf)
Auf jeden Fall in die Schweiz zurück fährt dieser Thilo Flirt, als Regionalexpress nach Bellinzona
Uns bringt auf jeden Fall der verspätete Regionalzug nach Tirano wieder zurück nach Colico. Wie auf der Hinfahrt handelt es sich um einen Triebwagen der Reihe ETR 526
Ein kurzer Blick auf das Stellwerk A im Vorfeld des Mailänder Hauptbahnhofs, es ist eines von einst 8 Stellwerken.
Diese C-Schlepptenderlok steht an der Ausfahrt des Mailänder Hauptbahnhofs Richtung Monza, leider anonym…
Ein kurzer Blick ins Mailänder Betriebswerk - wir sehen:
zwei abgestellte Loks der Reihe E.444R „Tartaruga“
eine Lok der Reihe E.632/633/652 – noch in originaler Farbgebung
eine Lok der Reihe E.401, umgebaut aus der Reihe E.402A
insbesondere der Tiger in originaler Farbgebung war der Ansporn dieses Bild überhaupt auf Chip zu bannen.
Allgemein standen im Bereich des Betriebswerks zahlreiche Tartaruga abgestellt
Zum Abschluss noch der Wasserkran des Bahnhofs Colico – nun zur Untätigkeit verbannt, aber immerhin noch vorhanden.
Dies ist auch das Ende des ersten Teils Italien. Ich hoffe er hat gefallen und Ihr klickt auch wieder bei Teil 2.
LG Thomas
1. Freiburg [
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2. Italien I hier
3. Italien II [
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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:10:25:14:19:34.