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Montag 13.01.2020
Weiter geht es nun mit dem sechsten Teil der Tanago-Reise nach Sandaoling.
Schon um 6:30 Uhr klingelte mein Wecker in unseren "0,5" Sterne-Hotel. Für unsere westlichen Gewohnheiten ist dies ein Hotel, wo man nicht unbedingt seinen Urlaub verbringen möchte. Alles irgendwie abgewohnt, ungepflegt, die Matratze hart wie Stein, die Dusche über der Kloschüssel oder die Waschtischarmaturen fallen fast auseinander. Aber was soll es, wir sind für die Dampfloks hier und werden uns damit arrangieren müssen - Hauptsache, wir bleiben alle gesund. Unser erster Plan heute ist der Schichtwechsel der Personale um 8 Uhr in Dongbolizhan. Dort wurden wir allerdings sogleich von Sicherheitspersonal erwartet, welches uns vor Sonnenaufgang verscheuchen wollte. Allerdings tauchten auch immer mehr Chinesen in ganzen Rudeln auf, welche ihre Fotoausrüstungen im Gelände aufbauten. Und so standen plötzlich etwa 30 Fotografen da, wo das Sicherheitspersonal schlussendlich aufgab, als es kurz vor 9 Uhr hell wurde. Nach deren verschwinden standen nun drei Züge im Bahnhof zum Schichtwechsel bereit.
Um kurz vor 9 Uhr kam Leben in den Schichtwechselbahnhof.
Nachdem sich der erste Leerzug zur Beladung Richtung Grube aufmachte, starteten auch wir in Richtung dieser, wo wir den Tag bis etwa 19:30 Uhrverbrachten. Zu Mittag wurde meist was am Bus angeboten. Aber immer aus der Grube raus und dann wieder rein, nee, da hatte ich auch nicht immer Lust dazu. Zum Glück hatte ich paar Vorräte ala Corny, Erdnüsse und Co dabei. Auch konnte ich mir jeden Tag ausreichend Tee machen, da es zum Glück einen Wasserkocher auf dem Hotelzimmer gab.
10 Uhr standen wir dann an der Grube - der Blick auf diese Mondlandschaft irgendwie suspekt.
Auch ein Leerzug rollte unten schon durch in Richtung Beladung.
10:40 Uhr konnte dann der erste Vollzug aufgenommen werden – mit Tele aus einiger Entfernung.
Und nochmal von der Seite.
Danach stiefelte ich dann hinunter, wo gerade Streckenarbeiter an den Gleisen unterwegs waren. Für deren Fortbewegung sind wohl Motorräder dort am dienlichsten.
Schon 11:27 Uhr kam der nächste Vollzug aus der Beladungsanlage raus. Dank zweier Kameras, konnten verschiedene Bilder angefertigt werden.
Anschließend ging ich weiter Richtung zum Blue Tower(Beladung), vorbei an den Dienstgebäuden des unteren Bahnhofes Ba´erzhan.
Hier das Fahrdienstleiter-Gebäude.
Und das Aufenthaltsgebäude der Streckenarbeiter.
Etwas überraschend kam kurz vor 12 Uhr die JS 8197 mit einem Arbeitszug hinunter gefahren und parkte in einem Gleis, wo sonst Züge per Radlader beladen werden.
Per Kran und wurden dann die Maschinen auf einen Tieflader umgeladen.
Paar kleine Spielereien in s/w an der 8197.
Nun musste aber schnell zum Beladungsturm gewechselt werden, den JS 8195 war mit ihrem Vollzug abfahrbereit. Mit „Black Smoke“, welchen sich die Lokführer wohl gerne gut bezahlen lassen, stampfte die JS eindrucksvoll 12:40 Uhr los.
Da sich von hinten schon der nächste Leerzug ankündigte, lief ich zu einem Podest, welches zur Bekohlung der Dampfloks dient und postierte mich auf diesem. Vllt lässt sich so der Arbeitszug und der Leerzug zusammen aufnehmen.
12:54 Uhr – es klappte.
Und der Arbeitszug stand auch weiterhin da,…
…während man nebenan Lkw für Lkw mit Kohlestaub belud.
Nun kehrte wohl die Mittagsruhe ein, denn erst 14:41 Uhr kam wieder Bewegung auf die Gleise, als der gerade gezeigte Leerzug sich wieder beladen aufmachte.
Es ist übrigens die JS 8190.
Nun musste sich schnell wieder umgestellt werden, denn nur 10 Minuten nach der Ausfahrt rollte wieder ein Leerzug mit JS 8195 rein.
Zwischenzeitlich wurde der Arbeitszug auch wieder beladen, sodass er 15:31 Uhr den Beladebahnhof wieder verließ.
Gute 20 Minuten später(kurz vor 16 Uhr) kullerte wieder ein Leerzug ran.
Da sich hinter mir auch gerade die JS 8195 mit ihrem beladen Zug andampfte, ergab es sich, gleich beide Züge fahrend aufzunehmen.
Und ein Seitenschuss auf die 8195
Blicke hinterher
Etwas mehr als eine halbe Stunde nach dem letzten Vollzug, schnaufte es an der Beladung wieder und der nächste beladene Zug kam wieder – mit JS 8190.
Knapp war es mit der Durchfahrt, denn nur zwei Minuten später kam wieder ein Leerzug runter zur Beladung mit JS 8197(die vom Arbeitszug).
Da der Zug nun auch wieder eine gute halbe Stunde für die Beladung benötigen wird und das Licht an der Stelle immer schlechter stand, bin ich hoch Richtung Abzweig Entladung/Schichtwechselbahnhof, da man dort noch etwas Frontlicht hat.
17:16 Uhr dampfte es dann wieder unten in der Grube.
Auch ein Leerzug kam kurz danach wieder runter.
Dieser blieb dann aber auf dem halben Wege stehen, sodass ich nochmal hinterher lief. Allerdings setzte er sich dann gerade bei meiner Ankunft wieder in Bewegung.
Und da sich unsere Gruppe dann eh gleich im unteren Bahnhof zu einem organisierten Funkenflug treffen wollte, trampelte ich wieder durch die Staubwüste.
Beim nächsten Vollzug passierte aber mal nichts – der Zug donnerte 18:14 Uhr an uns vorbei.
Nur 5 Minuten später rollte wieder ein Leerzug an uns vorbei, während im Hintergrund der Vollzug von dannen fährt.
Sollte das dann später unser Zug sein??
Ich überlegte hin und her, wie ich denn erwarteten Funkenflug dann umsetzen sollte. So?
Nein, es war mir zu seitlich bei der „langen“ Auslösezeit. So entschied ich mich frontaler und 19:04 Uhr war es dann soweit.
Nicht ganz optimal, aber zufriedenstellend. Zwischendurch gab es dann noch eine große Diskussion mit einem Sicherheitsdienst, einem chinesischen Reiseleiter und seiner Truppe, dem wir angeblich im Bild standen – nur wir waren eher da.
Nun ging es im Schein von Stirnlampen den unbequemen Weg hinaus aus der Grube. Nachdem kurz vor 20 Uhr das Hotel erreicht und die Sachen abgeladen waren, ging es zum Abendessen und danach schnurstracks ins Bett.
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Viele Grüße.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:09:27:11:15:01.