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[JP] Schäden durch Überschwemmungen auf Kyûshû

geschrieben von: Hakutsuru

Datum: 05.07.20 23:07

In den letzten Tagen kam es durch die stagnierende Regenzeit-Wolkenfront auf Kyushu zu starken Regenfällen.

Am Oberlauf des Kuma-Flusses im Süden der Präfektur Kumamoto fielen stellenweise 110 mm in einer Stunde, der Fluss trat daher über die Ufer und beschädigte die an ihm entlanglaufende Hisatsu-Bahnlinie zwischen Yatsushiro und Hitoyoshi. Neben mehreren Über- und Unterspülungen wurden auch beide Brücken weggerissen. Link zu einem Youtube-Video: [youtu.be]

Die zwischen Hitoyoshi und Yunomae verlaufende Kumagawa-Bahn (24,8 km; wurde 1989 aus JR Kyûshû ausgegliedert) wurde ebenfalls stark beschädigt. Die 322 m lange, 1937 errichtete Brücke über den Fluss ist teilweise weggerissen, das Gleisbett an mehreren Orten weggespült, das Betriebswerk unter Wasser und alle fünf Triebwagen ebenfalls mit "nassen Füßen".
Video der zerstörten Brücke: [youtu.be]
Twitteraccount der Kumagawa-Eisenbahn mit Fotos und Videos: [twitter.com]

Die Hisatsu-Orange-Bahn zwischen Yatsushiro und Sendai wurde an mehreren Stellen über- und unterspült, die Schäden scheinen sich allerdings im Rahmen zu halten.
Hallo!

Das sind keine schönen Nachrichten.

110 Liter in einer Stunde ist wirklich gewaltig. Doch es geht noch extremer. Ende Juli 2014 hatte Münster (Westfalen) sogar 220 Liter Regen innerhalb von 90 Minuten gegeben. Tagesbilanz waren dann 292 Liter. Cottbus erwischte es rund eine Woche später. Innerhalb von vier Stunden fielen 90 Liter Regen (Tagesbilanz waren über 100 Liter). Angaben in Liter je Quadratmeter. In bestimmten Gebieten der Welt gibt es noch mehr vom Nass.

Kai-Uwe, der "Cottbuser"

Mit freundlichen Grüßen

Der Cottbuser




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:07:06:00:04:04.
Verzeihung, eine Klugsch…..-Frage (und "with hindsight" sicherlich fragwürdig, aber vllt. doch konstruktiv):

Sobald die Fluten die aufgelegten Brückenträger erreichen bzw über sie hinweg ansteigen, wirken neben dem Strömungsdruck (incl. anprallendes Treibgut) auch noch der Auftrieb; d.h. die Brücke wird dann relativ leicht angehoben und gleitet von den Widerlagern. Natürlich kann man die Überbauten auch an den Pfeilern und Widerlagern "festbinden" bzw. verankern.

Ich sehe, dass die meisten (nicht alle! :-(( ) Pfeiler und Widerlager intakt geblieben sind.

Nach Berichten aus den USA (TRAINS der 1980er Jahre):
Kann man diesen relativ bekannten Vorgängen evtl. etwas entgegenwirken, indem man (Vorwarnzeit in entsprechenden Notfallplänen berücksichtigen!) be- oder auch überladene alte Güterwagen mit grenzwertiger Meterlast (ausnahmsweise) auf die Brücken schiebt und diese damit im Fahrwerksbereich zwar durchlässig hält, aber durch die gestiegene Auflast dem Auftrieb der Überbauten / Tragwerke entgegenwirkt?

Verankerung und Notfallbeschwerung schlössen sich nicht aus. Bleiben halt dann wirkungslos, wenn Pfeiler und Widerlager unterspült werden und infolge der zusätzlichen Auflast erst recht nachgeben / kollabieren.

Der Unglaeubige Thomas
Der Ungläubige Thomas schrieb:
Nach Berichten aus den USA (TRAINS der 1980er Jahre):
Kann man diesen relativ bekannten Vorgängen evtl. etwas entgegenwirken, indem man (Vorwarnzeit in entsprechenden Notfallplänen berücksichtigen!) be- oder auch überladene alte Güterwagen mit grenzwertiger Meterlast (ausnahmsweise) auf die Brücken schiebt und diese damit im Fahrwerksbereich zwar durchlässig hält, aber durch die gestiegene Auflast dem Auftrieb der Überbauten / Tragwerke entgegenwirkt?
In Dresden setzt man hierfür auf Ludmillas:

[youtu.be]

Re: [JP] Schäden durch Überschwemmungen auf Kyûshû

geschrieben von: Hakutsuru

Datum: 11.07.20 20:52

Eine Woche danach gibt es eine ungefähre Übersicht der Schäden.

Kagoshima-Honsen:
- beschädigtes Gleisbett zwischen Tamana und Higo-Ikura, kein Verkehr zwischen Nagasu und Ueki
- mehrere Schäden zwischen Satsumasendai und Kagoshima-chûô, kein Verkehr

Kyûdai-Honsen:
- die zweite Brücke über den Nogami-Fluss beim Bahnhof Bungo-Nakamura wurde weggespült, kein Verkehr zwischen Hita und Mukainohara

Nichinan-sen:
- mehrere Schäden, kein Verkehr zwischen Nangô und Shibushi

Tagawa-sen, Heisei-Chikuhô-Bahn:
- kein Verkehr zwischen Sakiyama und Genjinomori aufgrund eines Felssturzes

Hakutsuru schrieb:
Die Hisatsu-Orange-Bahn zwischen Yatsushiro und Sendai wurde an mehreren Stellen über- und unterspült, die Schäden scheinen sich allerdings im Rahmen zu halten.
Da war ich zu optimistisch. Die Strecke ist an 45 Stellen zwischen Yatsushiro und Komenotsu beschädigt, ein Zeitplan für Reparaturarbeiten steht aufgrund der momentanen Wetterlage noch nicht fest, es gibt nach wie vor starke Regenfälle.