Editha: Kaum habe ich den Post abgeschickt, sofort reagiert der Verkehrsminister, indem er eine offizielle Verlautbarung herausgibt. Ich schreibe die Neuigkeiten deswegen vor die unten stehende Nachricht. Also:
1. Verkehr bei der TCDD beginnt am 28. Mai zunächst mit 16 Fahrten pro Tag auf dem Netz der Hochgeschwindigkeitszüge (d.h. Istanbul, Ankara, Konya und alles, was dazwischen liegt).
2. Der Verkauf beginnt am 24. Mai und ist nur am Schalter, im Netz oder per App möglich (d.h. nicht durch Agenturen oder per Telefon)
3. Der unten beschriebene HES-Code ist zwingende Voraussetzung für die Fahrt. Hierdurch können die Gesundheitsbehörden bestimmten Personen die Fahrt untersagen.
4. Die unten beschriebene Sitzanordnung und Beschränkung auf 50 % der Kapazität wird bestätigt.
5. Der hintere Teil eines jeden Wagons wird zur Isolierung potentiell Kranker genutzt (Anm.: ??? Was heißt hinterer? Die Züge sind doch zum Durchgehen gedacht und ohne Durchgang kann mann schlecht zur Toilette)
6. Das ist neu: Personen unter 20 und über 65 müssen sich eine amtliche Reisegenehmigung beschaffen. Voll der Wahnsinn.
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Mein ursprünglicher Post: Es gibt noch keine offizielle Bestätigung, aber
ein Artikel von HaberTürk behauptet, dass TCDD unmittelbar nach dem Zuckerfest, für das erneut eine Ausgangssperre herrscht, den Zugverkehr eingeschränkt wieder aufnehmen wird, spätestens zum 1. Juni. Zunächst fahren nur die Hochgeschwindigkeitszüge (YHT).
"Für die Übergangszeit" gelten folgende Regeln:
- Jeder zweite Sitz bleibt frei. Umsetzen ist verboten
- Maskenpflicht, sonst Ausschluss von der Beförderung. Passagiere bringen ihre eigenen Masken
- Fahrkarten müssen im Voraus gekauft werden
Konventionelle Züge werden noch länger bis zur Wiederaufnahme des Betriebes warten müssen.
Der Grund hierfür könnte folgender sein. Anscheinend führt die Türkei ähnlich wie in China ein System ein, das verpflichtend ist für jeglichen öffentlichen Verkehr zwischen Städten im Inland, egal ob Flugzeug, Bus oder Bahn. Dieses nennt sich HES (Hayat Eve Sığar; in etwa: bleibt zu Hause). Man braucht demnach in all diesen Verkehrsmitteln einen Code, der die gesundheitliche Unbedenklichkeit bestätigt. Das funktioniert per App oder SMS. Man muss den Code vorzeigen beim Kauf der Fahrkarte und wird 24 Stunden vor Abfahrt nochmals gefragt, ob man sich wohl fühlt. Ferner ist damit eine Tracking-Funktion verbunden, so dass man, sollte man in der Nähe eineS Infizierten gesessen haben, aufgefunden werden kann.
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Natürlich ist das Ganze recht fragwürdig, weil ohne ein ärztliches Attest der Wert einer solchen Bescheinigung doch eher gen Null geht, ganz abgesehen von der totalen Überwachung, die damit einhergeht. Obendrein ist überhaupt nicht ersichtlich, wie man als AusländerIn sich dann individuell im Land bewegen soll, denn das Ganze setzt ein inländisch nutzbares Tragetelefon und natürlich eine türkische Personummer voraus. Diese musste man zwar bisher auch schon häufig beim Kauf von Bus- oder Katamarantickets im Internet angeben, doch dabei gab es dann doch meist die Möglichkeit "Ausländer" anzuklicken und sich die Prozedur zu ersparen oder halt am Schalter ein Ticket zu kaufen.
Vermutlich muss die TCDD sich überhaupt umstellen, um ein solches System für konventionelle Züge anzuwenden, sprich Bahnsteigkontrollen vorm Einstieg oder Ähnliches. Reisen in der Türkei wird, wenn man nicht vom Pauschal-Flieger in den Pauschal-Bus fällt oder ständig Taxis, Mietwagen oder Fahrservice nutzt, unangenehm und unpraktisch.
PS Soeben höre ich, dass die Türkei die vierzehntägige Quarantäne von Einreisenden aufgehoben hat.
PPS Das heißt wohl nur, dass die staatliche Quarantäne in Hausquarantäne umgewandelt worden ist.
Was ist Ihr Lieblingsduft?
"Der Geruch von Dampfschiffen und Eisenbahnen."
Aleko Konstantinov, Weltreisender, Schriftsteller, 1863-1897
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