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Ich fand gerade diesen bereits älteren Artikel, der den Stand der Nutzung der Brücke von Vidin nach Calafat untersucht (1 Alibizugpaar, 8 Güterzüge/Tag) und die Gründe für das Dahinvegetieren dieser mal als Entwicklungsmotor der Region und Bestandteil eines wichtigen europäischen Korridors beschriebenen Verbindung aufzählt, darunter auch konkret die Probleme der Zufahrtsstrecken. Hier steht auch, die Ertüchtigung von Calafat-Craiova hätte eigentlich diesen Frühling ausgeschrieben werden sollen. Bekanntlich hat Rumänien gerade einige Ausschreibungen und Verträge abgeschlossen, darunter Sighișoara-Brașov (Vertrag) und București-Giurgiu (Ausschreibung), die allerdings beide eher die Anbindung der ersten Donaubrücke verbessern. Weiß jemand, ob die Ausschreibung für Calafat tatsächlich erfolgt ist oder ob sich etwas an der Hauptlinie bei Craiova tut? Und hat irgendjemand mal wieder was von der NBS Sofia-Vidin gehört, die eigentlich vorgesehen war? Ist diese ganz offiziell tot?
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Was ist Ihr Lieblingsduft?
"Der Geruch von Dampfschiffen und Eisenbahnen."
Aleko Konstantinov, Weltreisender, Schriftsteller, 1863-1897




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:05:15:17:09:39.
Es wird eh mit einem Satz erwähnt - die ganze Brücke entstand mehr oder weniger wegen der Unpassierbarkeit von Jugoslawien. Und mit der EU-Erweiterung von RO und BG wurde halt dieser Korridor von Mitteleuropa nach Griechenland über die schwindlige Route via RO-BG gelegt und existiert so noch heute. Dennoch findet der Transitverkehr eher über SRB-MK statt, weil es trotz der schwierigen Bedingungen einfach viel kürzer ist. Und lokales Aufkommen gibt's dort halt kaum. Es hat ja auch Gründe, warum über Jahre eine Donaubrücke und ein paar Fähren (na gut, an der Küste gibt's noch was) als Verbindungen zwischen RO und BG ausreichend waren.
Hallo!

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Strecke auf rumänischer Seite bis ca. Segarcea in katastrophalem Zustand ist, ebenso Craiova - Eisernes Tor. Oft wird so extrem gezuckelt, dass die Züge sich ordentlich verspäten.

Siehe Berichte:
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lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg
Avala schrieb:
Es wird eh mit einem Satz erwähnt - die ganze Brücke entstand mehr oder weniger wegen der Unpassierbarkeit von Jugoslawien. Und mit der EU-Erweiterung von RO und BG wurde halt dieser Korridor von Mitteleuropa nach Griechenland über die schwindlige Route via RO-BG gelegt und existiert so noch heute. Dennoch findet der Transitverkehr eher über SRB-MK statt, weil es trotz der schwierigen Bedingungen einfach viel kürzer ist. Und lokales Aufkommen gibt's dort halt kaum. Es hat ja auch Gründe, warum über Jahre eine Donaubrücke und ein paar Fähren (na gut, an der Küste gibt's noch was) als Verbindungen zwischen RO und BG ausreichend waren.
Das Problem ist halt, dass die rumänischen EVU aus ihren Vorteilen keinen wirklichen, langfristigen Profit schlagen wollen, sondern maximal einen schnellen Lei.
Bausaison in Serbien, was macht CFR? Richtig, erstmal kräftig die Preise erhöhen, statt mit gleichbleibenden Preisen und etwas Werbetrommel Spediteure und andere EVU für die Alternative zu begeistern. Nebenbei, für Transporte Richtung Griechenland hätte es echte Vorteile, da man komplett durch die EU führe. Die Chancen, bei guter Leistung und guten Preisen auch nach Ende der Bauarbeiten in Serbien Verkehre zu halten, hätte ich durchaus gesehen.
Und viel kürzer... naja, rund 300km weniger, bei einer Strecke von 2.400km aus dem Ruhrgebiet nach Thessaloniki.

! und ? sind keine Rudeltiere.

Meine Bildbeiträge
Zitat
Nebenbei, für Transporte Richtung Griechenland hätte es echte Vorteile, da man komplett durch die EU führe.
Was hilft das, wenn RO und BG nicht im Schengen-Raum sind? Dieses Argument lese ich (auch hier im Forum) seit Jahren und es wird ja nicht richtiger - vor allem wenn man dem Westbalkan ernsthaft eine europäische Perspektive geben möchte, sollte man sich überlegen, dass man dort rasch Transitabkommen schafft.

Zitat
Und viel kürzer... naja, rund 300km weniger, bei einer Strecke von 2.400km aus dem Ruhrgebiet nach Thessaloniki.
Gut, diese Verkehre sind vermutlich überschaubar. Von Wien oder Budapest aus macht das ca 1/4 bis 1/3 des Weges aus, das ist schon nicht zu vernachlässigen. Und im Sinne der Effizienz und Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Verkehrsträgern wäre es höchst angebracht, sobald die Strecke durch Serbien wieder vernünftig befahrbar ist, diesen Weg zu favorisieren.
Avala schrieb:
Zitat
Nebenbei, für Transporte Richtung Griechenland hätte es echte Vorteile, da man komplett durch die EU führe.
Was hilft das, wenn RO und BG nicht im Schengen-Raum sind? Dieses Argument lese ich (auch hier im Forum) seit Jahren und es wird ja nicht richtiger - vor allem wenn man dem Westbalkan ernsthaft eine europäische Perspektive geben möchte, sollte man sich überlegen, dass man dort rasch Transitabkommen schafft.

Zitat
Und viel kürzer... naja, rund 300km weniger, bei einer Strecke von 2.400km aus dem Ruhrgebiet nach Thessaloniki.
Gut, diese Verkehre sind vermutlich überschaubar. Von Wien oder Budapest aus macht das ca 1/4 bis 1/3 des Weges aus, das ist schon nicht zu vernachlässigen. Und im Sinne der Effizienz und Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Verkehrsträgern wäre es höchst angebracht, sobald die Strecke durch Serbien wieder vernünftig befahrbar ist, diesen Weg zu favorisieren.
Ganz ehrlich: was juckt mich Schengen, wenn ich Güter verfrachte? Richtig, null. Bei Fracht hat es aber nunmal gewisse Vorteile, nicht die Zollunion zu verlassen.
Und die dürften auf der Balkon-Route zu Schiene, egal welches Routing, den Löwenanteil ausmachen.
Passagiergeschäft ist zu großen Teilen an das Flugzeug und im regionaleren Bereich, an den Bus verloren gegangen.

! und ? sind keine Rudeltiere.

Meine Bildbeiträge
Avala schrieb:
Zitat
Nebenbei, für Transporte Richtung Griechenland hätte es echte Vorteile, da man komplett durch die EU führe.
Was hilft das, wenn RO und BG nicht im Schengen-Raum sind?
Das Schengener Abkommen hat primär mit Personenkontrollen an der Grenze zu tun, nicht mit dem freien Warenverkehr.

lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg
Allerdings gibt es in jeden LKW mindestens eine Person zu kontrollieren...

Als Polen schon in der EU aber noch nicht in Schengen war (zwischen 2004 und 2007) staute sich die Grenze bei Frankfurt (O)-Swiecko, sodass eine Wartezeit von 2-6 Stunden normal war; und bis zu 24 Stunden fuer LKWs vor Weihnachten. Jetzt muss man nur bis zum 60 km/h durch den alten Zollterminal abbremsen.

Viele Gruesse,

Karol Tyszka
Mitglied im Posener Schienenfahrzeugklub
(Wohnhaft zu Manchester)

Re: BG][RO] Warum die zweite Dobaubrücke immer noch unbeliebt ist

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.05.20 11:56

Straphan schrieb:
Allerdings gibt es in jeden LKW mindestens eine Person zu kontrollieren...

Ach, deswegen so wenig Güterzüge über die neue Grenzbrücke...
Auch wenn derzeit Serbien aus Richtung Ungarn schwieriger überwindbar ist (als Alternative ist jedoch die kroatische Route noch immer da), und trotz EU-Außenseiterstaaten ist es topographisch noch immer einfacher, Griechenland über Skopje zu erreichen. Was man an EU-erspart, geht rasch an den Umwegen weg.

In die Türkei sind die Chancen teilweise gleich, da keine der Zufahrtsrouten nach Bulgarien elektrisiert sind, trotzdem ist auch das über Serbien einfacher zu bewältigen. Über Vidin ohnehin ein Umweg, und auch in Richtung Sofia ist es sehr gebirgig... bei Ruse - Veliko Tarnovo noch mehr.

Die Route fällt in Rumänien und auch in Bulgarien sehr kräftig außerhalb den Haupt-Entwicklungsprojekten. Erste hat mit Arad-Brasov alle Hände voll zu tun, als zweitwichtigstes soll Oradea-Cluj sein, darauf besteht auch Druck aus Ungarn... und da meine ich nicht ausgesprochen politisch, die Elektrifizierung bis Biharkeresztes ist schon entschieden. Für die andere ist Sofia-Plovdiv noch immer eine lange Beschäftigung, dazu eine Sanierung bis Serbisch Dimitrovgrad schon fast wie nichts.

Arad-Craiova verfällt immer mehr, und solange Arad-Brasov (oder zumindest Arad-Simeria) nicht fertig wird, macht sich CFR nicht schlecht, beide Routen ausfallen lassen. (Geldfrage eine andere Sache.) Und wenn Verkehr nach Bulgarien aufgestockt sein soll, ist es doch einfacher, in die Strecken nach Giurgiu zu investieren.


Bezüglich Personenfernverkehr hat die Route bereits zwei abschreckende Jahren mit der Verbindung Budapest-Sofia hinter sich. Brauchbar wäre es noch vielleicht mit Nachtstrecke Timisoara-Vidin gewesen, das hätte aber Fahrzeit und Verspätungsanfälligkeit nicht geändert. Beide Faktoren sind auch über Serbien schrecklich, aber Arad, Timisoara, Craiova und Vidin sind nicht einmal insgesamt mit Belgrad gleichstellbar bzgl. Anziehungskraft von Teilstrecken-Reisenden.
Moin,
Hier gibt es aktuelle Informationen über die FS Strecke Craiova - Calafat: CFR (PDF).
MfG, Theijs



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:05:17:15:44:51.