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[I] ? Verhalten bei Anschlussverlust von NJ auf TI

geschrieben von: nonamae

Datum: 13.01.20 15:25

Hallo!

Ich habe eine Frage zum Verhalten bei Anschlussverlust in Italien. Konkret geht es um eine Fahrt mit dem NJ von München nach Milano Porta Garibaldi. Im Anschluss daran soll nach 40 Minuten Aufenthalt mit einem FR nach Torino Porta Nuova weitergefahren werden. Wie ich Viaggiotreno entnehmen kann, ist der NJ fast immer pünktlich am Ziel, praktisch wird die Reise also mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit klappen.

Trotzdem möchte ich hier im Forum nachfragen, wie man die Situation im Falle einer Verspätung handhaben kann. Selbst der Base-Tarif von TI ist sehr restriktiv. Bis eine Stunde nach Abfahrt des reservierten Zuges hat man das Recht, in jeden beliebigen Zug zum Ziel steigen, muss dafür aber noch 10EUR pro Person Strafe bezahlen; danach ist die Fahrkarte praktisch wertlos.

Sicherlich hat schon einmal jemand von Euch einen Anschlussverlust von NJ (oder auch ÖBB-EC) auf einen TI-Fernzug zu verkraften gehabt. Kann man seitens TI auf Kulanz hoffen? Seid ihr zum Schalter gegangen und habt Euch eine kostenlose neue Fahrkarte ausstellen lassen? Seid Ihr einfach in den nächsten Zug gestiegen und habt Kulanz erfahren? Oder wäre der Anschluss sogar rechtlich durch Fahrgastrechte abgedeckt?

Über Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:13:15:29:43.

Re: [I] ? Verhalten bei Anschlussverlust von NJ auf TI

geschrieben von: Baron

Datum: 13.01.20 15:54

Bin nur einmal zu spät von der Fähre Igoumenitsa-Ancona zum Freccebianca gekommen, bei Nutzung eines Interrail-Tickets. War sehr überrascht, der Schalterbeamter hat mir, obwohl eine Fähre nun wirklich nicht sein Problem sein müsste, anstandslos eine kostenlose Platzkarte für einen späteren Zug ausgestellt - nicht jedoch für den erst besten, er musste zunächst die Auslastung konsultieren. Ich hatte mit der Frecce den Nachtzug aus Venedig nach München erreichen wollen. Als ich stattdessen im Nachtzug aus Rom nach München auftauchte, bestand dann der ÖBB-WL-Schaffner hingegen auf einer neuen Platzkarte. Insofern unbedingt zum Schalter gehen und dort auf Kulanz hoffen.

Was ist Ihr Lieblingsduft?
"Der Geruch von Dampfschiffen und Eisenbahnen."
Aleko Konstantinov, Weltreisender, Schriftsteller, 1863-1897

Re: [I] ? Verhalten bei Anschlussverlust von NJ auf TI

geschrieben von: daprisse

Datum: 13.01.20 16:40

In Italien habe ich bei Anschlussverlusten bisher immer Kulanz am Schalter erlebt. Konkret habe ich bereits mehrmals in Venezia Mestre mit dem NJ verspätet aus Österreich kommend Anschlüsse Richtung Firenze oder Milano verpasst. Obwohl es sich bei den Fahrscheinen um unabhängig voneinander gebuchte Angebote (Sparschiene für den NJ + Super Economy bei Trenitalia) handelte, hat man mir beim Schalter nach Erklärung der Situation ganz unkompliziert einen neuen Fahrschein für einen Folgezug ausgestellt. Ohne neuer Reservierung sollte man aber grundsätzlich nie einfach so einsteigen; falls sich zeitlich der Besuch beim Schalter nicht ausgeht, muss beim Einstieg unbedingt das Zugpersonal kontaktiert werden.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:13:16:41:06.
Hallo!


Auch ich kann mich mit meinen Erfahrungen den anderen anschließen. War am Schalter nie ein Problem, eine Reservierung oder eine handschriftlich vermerkte Freigabe für den nächsten passenden Zug zu bekommen. Und direkt beim Zugpersonal hat es auch schon geklappt.
Das ganze meist mit getrennten Tickets und jeweils auch für die italienischen Strecken mit (Trenitalia-)Tickets mit Zugbindung.

Auch das Konsultieren der Auslastung vor Ausstellung der Freigabe durch das Schalterpersonal habe ich schon erlebt. Allerdings auch das ganz unkompliziert: "Ich kann Ihnen für den nächsten Zug keine Reservierung mehr ausstellen. Aber schauen Sie, im Wagen xy ist viel nicht reserviert, steigen Sie einfach in den Wagen ein." Wagen-Sitzplan auf Bildschirm gezeigt, Freigabe auf dem zuggebundenen inneritalienischen Trenitalia-Ticket vermerkt (ein Vorteil, wenn man das Ticket ausgedruckt dabei hat), sogar noch einen Hinweis für's Zugpersonal ergänzt, auf den Anschluss zum EC Richtung Deutschland zu achten, Stempel drauf und gut war's.

Ich hatte den Fall sowohl Richtung Italien als auch in Gegenrichtung, wo ich Freigaben für andere als die gebuchten Trenitalia-Züge brauchte, um trotz Verspätungen der gebuchten Züge noch EC Richtung Deutschland zu erreichen. War nach kurzer Erklärung des Sachverhalts nie ein Thema.

Einmal bin ich dabei zu einem der mobilen Le Frecce-Service-Wagen am Bahnsteig gegangen. Der Mitarbeiter erklärte mir, dass ich noch genügend Zeit habe, zum Schalter zu gehen, um dort alles zu erledigen. Wäre die Zeit knapp gewesen, hätte er aber auch geholfen.
Am Schalter (war in Firenze S. M. N.) erst mal von Empfangspersonal gefragt worden, worum es gehe. Daraufhin eine Nummer für Ticketumtausch erhalten. Und keine 5 Sekunden späten war ich dran.

Ein anderes Mal hieß es am Schalter: "Der alternative Zug ist ausgebucht, Sie können höchstens mit dem Zugpersonal sprechen."
Glück war, die hatten Personalwechsel, Zugpersonal stand schon am Bahnsteig. Situation geschildert. Antwort: "Ja, mit unserem Zug haben Sie noch eine Chance, den EC zu bekommen. Sie können mit, aber wir können Ihnen keinen Sitzplatz garantieren."

Kurz: Immer alles super gelaufen, kompetent, unkompliziert, kundenorientiert. Freigaben haben immer funktioniert, am Bf. oder eben beim Zugpersonal.
Was allerdings gewesen wäre, wenn es um eine Hotelübernachtung gegangen wäre. … Vmtl. mit den jeweils vorhandenen getrennten Tickets schwieriger. Aber wer weiß.

Gut für die Erteilung von Freigaben war es, die italienischen Tickets immer auch in Papierform gehabt zu haben.

Und ich habe das Glück, derartiges auch auf Italienisch klären zu können. Sollte aber mit Ticket, Händen und Füßen und evtl. Englisch auch klappen.

Gute Reise
e buon viaggio!

tram-train

Re: [I] ? Verhalten bei Anschlussverlust von NJ auf TI

geschrieben von: nonamae

Datum: 14.01.20 14:11

Das klingt ja durchgehend sehr positiv. Habt alle vielen Dank für Eure Antworten!

Re: [I] ? Verhalten bei Anschlussverlust von NJ auf TI

geschrieben von: Provodnik

Datum: 14.01.20 20:35

Auch ich kann die Erfahrungsberichte bestätigen. Habe im September 2017 die Erfahrung gemacht, dass das sehr kundenfreundlich gehandhabt wird.
https://imagizer.imageshack.com/v2/800x600q90/922/MEchEu.jpg


Provodnik

Re: [I] ? Verhalten bei Anschlussverlust von NJ auf TI

geschrieben von: philipp

Datum: 14.01.20 21:54

Ist auch meine Erfahrung in Italien. Ist man freundlich mit dem Personal, so ist sehr vieles möglich. Selbst wenn es zuerst unmöglich ist.

Man liebt in Italien wohl ein Dickicht von Vorschriften, damit man diese dann "sportlich" auslegen kann. Ist beim Autofahren dasselbe ...
nonamae schrieb:
Oder wäre der Anschluss sogar rechtlich durch Fahrgastrechte abgedeckt?

Über Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen
Abseits von Erfahrungsberichten die formale Antwort: Die Fahrgastrechte gelten nicht. Allerdings gibt es noch das streng geheime Agreenment on Journey Continuation (siehe beim Man in Seat 61). Da ÖBB und Trenitalia beide Unterzeichner sind, sollte der Fall abgedeckt sein, d.h. Weiterbeförderung im nächstmöglichen Zug. Hotel etc. gäbe es allerdings nicht.

Grüße
EDDPB