Streckenwanderung Laqueuille - Ussel 4. Teil mit 52 Bildern

1. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Einleitung + Laqueuille - PN 291 (51 Fotos)
2. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ PN 291 - PN 287 (49 Fotos)
3. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ PN 287 - PN 284 (51 Fotos)
4. Teil: aktuell
5. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ PN 282 - Port Sec des Houillères de Messeix (53 Fotos)
6. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Port Sec des Houillères de Messeix - Bourg-Lastic - Messeix (53 Fotos)
7. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Bourg-Lastic - Messeix - PN 277 (53 Fotos)
8. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ PN 277 - Viaduc de Chavanon (54 Fotos)
9. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Viaduc de Chavanon - Eygurande-Merlines (56 Fotos)
10. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Eygurande-Merlines - Kilometer 512,4 (56 Fotos)
11. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Kilometer 512,4 - 509,300 (54 Fotos)
12. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Kilometer 509,300 - Aix-la Marsalouse - Kilometer 506,500 (53 Fotos)
13. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Kilometer 506,500 - PN 70 (53 Fotos)
14. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ PN 70 - Kilometer 499 (53 Fotos)
15. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Kilometer 499 - Bahnhof Ussel (49 Fotos)

Auch im Jahr 2019 war ich wieder unterwegs und besuchte eine Reihe von stillgelegten Bahnstrecken in Frankreich. Zusammengerechnet sind mir dabei knapp 920 Kilometer Bahndamm unter die Wanderschuhe gekommen. Eine Übersicht über alle von mir besuchten Strecken im Jahr 2019 gibt es auf meinem Blog, unter der Adresse: https://railwalking.wordpress.com/2020/01/01/2019-uberblick/. Es wird sicherlich einige Zeit dauern bis alles nach und nach bei DSO gelandet ist.

Anfangen möchte ich dieses Jahr mit der Strecke Laqueuille - Eygurande-Merlines - Ussel.


Einleitung Strecke Laqueuille - Ussel


Übersichtskarte 2: Leicht modifizierte Karte für eine bessere Ansicht. Die von Eygurande-Merlines nach Norden abzweigende Strecke führt nach Montlucon. Der Verkehr ist seit dem Jahr 2008 ausgesetzt. Im April 2011 besuchte ich diese Strecke bereits: DSO-Link

Geschichtlicher Abriss:
Die von mir besuchte Strecke besteht aus Teilen der beiden Strecken "Ligne du Palais à Eygurande - Merlines" (Wikipedia Klick) und Ligne d'Eygurande - Merlines à Clermont-Ferrand (Wikipedia Klick). Die Konzessionen für beide Strecken wurden 1868 und 1872 an die Firma Compagnie du chemin de fer de Clermont à Tulle vergeben. Noch während der Bauphase geriet die Firma in finanzielle Schwierigkeiten und wurde von der staatlichen Administration des chemins de fer de l'État (kurz État, Wikipedia Klick)) übernommen. Diese baute die beiden Strecken mit eine Länge von zusammen 208 Kilometern fertig und eröffnete sie in den Jahren 1880 & 1881. Nach einer Vereinbarung vom 28. Juni 1883 (und per Gesetz am 20. November 1883) wurden beide Strecken an die private Firma Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (kurz PO, Wikipedia Klick) verkauft. Die PO wurde am 1. Januar 1938 verstaatlicht und damit Teil der SNCF.

Die Abschnitte Meymac - Ussel - Eygurande-Merlines - Clermont-Ferrand wurden für einen zweigleisigen Ausbau vorbereitet. Diese Vorbereitung umfasste unter Anderem: Tunnel, Brücken und Unterführungen. Geländeaufschüttungen und Einschnitte waren oft nur für ein einzelnes Streckengleis erbracht worden. Der Abschnitt Volvic - Clermont-Ferrand (21km lang) wurde um ein 2. Gleis erweitert und ist auch noch heute zweigleisig. Für den Abschnitt Laqueuille - Eygurande-Merlines (22Km lang) wird grob angegeben, dass dieser von 1910 bis 1946 zweigleisig war. Andere Quellen nennen andere Zahlen mit weiteren Details: So wurde das 2. Gleis während des 1. Weltkrieges wieder demontiert und nach Ende des Krieges erneut wieder aufgebaut. In der Zeit der deutschen Besatzung wurde das 2. Gleis abermals demontiert, aber nach dem Krieg nicht wieder errichtet. Die übrigen Abschnitte erhielten keinen Ausbau um ein zweites Streckengleis.
Die Schließung des Abschnitts zwischen Eygurande-Merlines und Laqueuille erfolgt am 6. Juli 2014 wegen mangelnder Wartung und Instandhaltung. Er "bietet keine Sicherheitsgarantien mehr", so der Infrastrukturbetreiber. Um die Aufrechterhaltung des Schienenverkehrs zu ermöglichen, hätten 21.000 Schwellen ersetzt werden müssen. Dies wäre zu einem Preis von 7 Millionen Euro möglich gewesen. Beteiligen sollten sich die SNCF (in Form der RFF), der Staat, sowie die Regionen Limousin und Auvergne. Die Finanzierung scheiterte an der Region Auvergne, wodurch die Schließung der Linie unausweichlich wurde. Zwar hatte die Auvergne einen größeres Investitionsprogramm auf den Weg gebracht, dieses fokussierte sich aber auf Strecken mit mindestens 9 Zügen pro Tag, was bei der Strecke nach Eygurande-Merlines mit nur 3 Zügen nicht der Fall war (Quelle: https://france3-regions.francetvinfo.fr). Grotesker Weise wurde der Verkehr ebenfalls auf dem Abschnitt Ussel - Eygurande-Merlines eingestellt, obwohl hier keine Sanierung erforderlich gewesen wäre. Im Gegenteil, dieser Abschnitt ist an vielen Stellen in einem sehr guten Zustand. Vermutlich waren es interne Gründe bei der SNCF die dazu führten (Fahrzeugumläufe z.B. oder das geringe Reisenden Aufkommen).

Zu den Fotos:
Meine Fotoreportage von 2017 konnte ich hier leider nicht veröffentlichen, da der erste Wandertag von Regenschauern überschattet war und die Kamera für mehrere Kilometer im Rucksack bliebt. Zusätzlich kam es zu einem Datenverlust von ca. 5 Kilometern Strecke. Da ich hier keine Streckenbegehung mit großen Lücken zeigen möchte, bereiste ich die Strecke im April 2019 erneut. Gelegentlich werde ich also nun zwischen den Bilder vom Mai 2017 und April 2019 hin und her wechseln.


Verlauf der Trasse mit allen Betriebsstellen und anderen markanten Stellen (Streckenband von Wikipedia)


Länge der Strecke: 39 Kilometer. Betriebsstellen an der Strecke: Quelle: Wikipedia


4. Teil: PN 284 - PN 282 (52 Fotos)
Im 4. Teil gibt es heute wieder eine kleine Anzahl von Bahnübergängen zu sehen. Bei Bahnübergang 283 gab es eine kleine Blockstelle um den Zugverkehr flüssiger zu gestalten, denn die beiden umgebenden Kreuzungsbahnhöfe sind 13 Kilometer voneinander entfernt. Angeblich soll bei dieser Blockstelle auch ein Halt von Personenzügen möglich gewesen sein. Der nächste Ort heißt Saint-Sulpice Puy de Dome. Laut einer mündlichen Überlieferung von einem ehemaligen Bürgermeister könnte der Halt eines Zuges telefonisch bei den benachbarten Bahnhöfen Laqueuille oder Eygurande-Merlines beantragt werden. Der Halt war aber in keinem Fahrplan vermerkt. Kurz hinter dem Bahnübergang 283 verließ ich die Bahnstrecke und wanderte im Zack-zack durch den wald auf eine kleine Felskuppe von der man einen guten Ausblick auf das Tal und die Bahnlinie nehmen kann. Teil 4 endet dann am Bahnübergang 282.



Foto 1: April 2019: Hinter Bahnübergang 284. Der Bahndamm liegt nun einige Meter über dem Ruisseau de la Loubiere. Das Geländer ist knapp 300lang


Foto 2: April 2019: ein weiteres Hindernis auf dem Gleis


Foto 3: April 2019: Blick zurück


Foto 4: April 2019: Die Bahnlinie führt durch einen tieferen Geländeeinschnitt. Gerade auf der rechten Seite ist nackter Fels zu sehen


Foto 5: April 2019: Blickrichtung Eygurande-Merlines. Der Felsausläufer war relativ leicht zu erklimmen


Foto 6: April 2019: Ausblick von einer Felsspitze. Blickrichtung zurück zu Bahnübergang 284


Foto 7: April 2019: Streckenkilometer 436


Foto 8: April 2019: Aussicht vom Bahndamm hinunter zu einer Unterführung.


Foto 9: Mai 2017: Eine Brücke über einen Waldweg. Laut Karten ist hier kein Weg mehr verzeichnet


Foto 10: April 2019: Ansicht der Unterführung aus ein teilweisen Seitenansicht


Foto 11: April 2019: Etwas Tierkot auf dem Schienenkopf. Bei meinen Streckenwanderungen habe ich dies sehr häufig gesehen


Foto 12: April 2019: Blickrichtung Eygurande-Merlines. Am Ausgang der Kurve folgt eine Brücke über den Bahndamm


Foto 13: April 2019: Zwischen den beiden Kurven befindet sich eine Brücke über die Bahnlinie


Foto 14: April 2019: Von 1910 bis 1946 lagen hier zwei Gleise unterhalb der Brücke. Seit 1946 ist die Strecke wieder eingleisig


Foto 15: April 2019: Brücke über den Bahndamm


Foto 16: Ein Luftbild der Brücke aus dem Jahr 1965. Die Straße ist nicht weit weg, der Weg zur Brücke ist jedoch äußerst wenig frequentiert. Bildquelle: https://remonterletemps.ign.fr/


Foto 17: April 2019: Die Brücke über die Bahnstrecke: Mehr als Wanderer oder Reiter kommen hier wahrscheinlich entlang


Foto 18: April 2019: Ausblick auf die Bahntrasse. Rechts zu sehen die gemauerten gewölbe. Das Planum auf dem bis 1946 das zweite Streckengleis gelegen hat ist deutlich sichtbar


Foto 19: April 2019: Der Versuch einer Seitenansicht der Brücke.


Foto 20: April 2019: Blick zurück Brücke


Foto 21: April 2019: Blick zurück. Der Einschnitt, Brücke und seitliche Gewölbe liegen nun hinter uns



Foto 22: April 2019: Ein Foto zweier Schwellennägel mit den Zahlen 72 und 55


Foto 23: April 2019: Blickrichtung Ussel.


Foto 24: April 2019: Der Schaltkasten wird mehr und mehr von der Tanne bedrängt


Foto 25: April 2019: Die Bahntrasse liegt nun immer öfter ab Berghang und streift einige nackte Felsen


Foto 26: April 2019: Neben der Strecke steht ein kleines Betriebsgebäude. Hier befand sich die ehemalige Blockstelle Saint-Sulpice Puy-de-Dôme. Einen tatsächlichen Bahnsteig oder Personenzughalt hat es hier vermutlich nicht gegeben.


Foto 27: April 2019: Fast alle Gleisscheiben wurden inzwischen zerstört, aber die Grundstruktur des Gebäudes ist weiterhin gut. Der Grund für die Errichtung war der relativ lange Abstand zwischen den benachbarten Bahnhöfen Laqueuille und Bourg-Lastic - Messeix, der sich auf knapp 13 Kilometer beläuft.


Foto 28: Und hier das Foto vom Mai 2017.


Foto 29: April 2019: Einige Ranken erreichen das Innere der kleinen Hütte.


Foto 30: April 2019: Direkt auf die Blockstelle folgt ein Bahnübergang


Foto 31: April 2019: Bahnübergang 283. Das Tor ist dauerhaft versperrt, der Bahnübergang schien keine große verkehrliche Bedeutung mehr zu haben.


Foto 32: Das Luftbild aus dem Jahr 1974 zeigt den Streckenabschnitt mit Bahnübergang 283 und der Blockstelle 283. Der Standort eines ehemaligen Gebäudes ist mit angegeben. Bildquelle: https://remonterletemps.ign.fr/


Foto 33: April 2019: Bahnübergang 283, dauerhaft verschlossen.


Foto 34: April 2019: Beschilderung am Bahnübergang. Bei dem weißen Schild sind nun mittlerweile zwei verschieden alte Texte zu lesen


Foto 35: April 2019: In einer kleinen Box ist in einer Folie das Berichtsheft der Streckenläufer zu finden.


Foto 36: Bahnübergang 283 im Mai 2017


Foto 37: Mai 2017: Blickrichtung Ussel


Foto 38: April 2018: Auf den folgenden 500m liegt die Bahntrasse am Berghang und das Tal auf der linken Seite. Eine größere Stützmauer war nötig, um den Bahndamm hier am Berghang entlang zu führen.


Foto 39: Dieses Bild geistert durchs Internet, ohne dass der Autor bekannt ist. Vermutlich handelt es sich um eine Postkarte.


Foto 40: April 2019: Die Pfeiftafel für den Bahnübergang 282


Foto 41: April 2019: Blickrichtung Eygurande-Merlines


Foto 42: April 2019: Über eine kleine Klettereinlage am Berghang erreiche ich über einige Wildpfade einen hervorstehenden Felsen, von dem sich eine tolle Aussicht auf das Tal bietet. Der hier sichtbare Hof ist über den Bahnübergang 282 erreichbar, der auch hier im Bild zu sehen ist.



Foto 43: April 2019: Blickrichtung Laqueuille. Auf dieser anderen Seite gab es eine Zufahrt zum Tal über den versperrten Bahnübergang 283


Foto 44: April 2019: Das abseits gelegene Gehöft. Gerade waren die Bewohner dabei einige Holzscheite zu stapeln. Besuch bekommen sie hier wohl selten.


Foto 45: April 2019: Blick zurück. Sichtbar ist nun der Felsvorsprung auf dem ich eben noch gestanden habe. Erst aus dieser Perspektive ist sichtbar, dass auch hier einige gemauerte Gewölbe errichtet wurden.


Foto 46: An gleicher Stelle entstand vor einigen Jahren diese Aufnahme.


Foto 47: April 2019: Immergrüne Gewächse breiten sich hier neben der Strecke und teilweise auch zwischen den Schwellen aus.


Foto 48: April 2019: Ein Blick auf die Schienen: Diese hier stammt vom Stahlwerk H. Wendel, aus dem Jahr 1963.


Foto 49: April 2019: Bahnübergang 282. Schranken oder andere Verkehrszeichen sind nicht mehr zu finden.


Foto 50: April 2019: Ansicht von Bahnübergang 282. Die Straße dient nur noch dem einzigen bewohnten Haus im Tal und gegebenenfalls dem Landwirt der sich hier um die Wiese kümmert.


Foto 51: Das Luftbild aus dem Jahr 1974 zeigt den Bahnübergang 282, der zu diesem Zeitpunkt noch über ein Wohngebäude für den Schrankenwärter verfügte. Bildquelle: https://remonterletemps.ign.fr/


Foto 52: Blick zurück zu Bahnübergang 282



Ende des 4. Teils.
Hat es gefallen? Fragen, Wünsche, Anregungen?


Streckenwanderung Laqueuille - Ussel

1. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Einleitung + Laqueuille - PN 291 (51 Fotos)
2. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ PN 291 - PN 287 (49 Fotos)
3. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ PN 287 - PN 284 (51 Fotos)
4. Teil: aktuell
5. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ PN 282 - Port Sec des Houillères de Messeix (53 Fotos)
6. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Port Sec des Houillères de Messeix - Bourg-Lastic - Messeix (53 Fotos)
7. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Bourg-Lastic - Messeix - PN 277 (53 Fotos)
8. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ PN 277 - Viaduc de Chavanon (54 Fotos)
9. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Viaduc de Chavanon - Eygurande-Merlines (56 Fotos)
10. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Eygurande-Merlines - Kilometer 512,4 (56 Fotos)
11. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Kilometer 512,4 - 509,300 (54 Fotos)
12. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Kilometer 509,300 - Aix-la Marsalouse - Kilometer 506,500 (53 Fotos)
13. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Kilometer 506,500 - PN 70 (53 Fotos)
14. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ PN 70 - Kilometer 499 (53 Fotos)
15. Teil: https://www.drehscheibe-online.de/ Kilometer 499 - Bahnhof Ussel (49 Fotos)





5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:03:11:11:28:13.

Hallo Christian,

Wieder ein Super Bericht. Erstaunlich, welche langen Schnellzüge auf dieser Linie bis in letzter Zeit fuhren.

Und jetzt liegt alles brach. Welch eine Verschwendung von Volksvermögen, echt traurig.

Gruß, Wolfgang

Steinbacher schrieb:

Hallo Christian,

Wieder ein Super Bericht. Erstaunlich, welche langen Schnellzüge auf dieser Linie bis in letzter Zeit fuhren.

Und jetzt liegt alles brach. Welch eine Verschwendung von Volksvermögen, echt traurig.

Gruß, Wolfgang

Hallo Wolfgang.

Bei dem Zug wird es sich vermutlich um den <Ventadour> handeln. Im Jahr 2014 fuhr der Zug teilweise nur noch mit 3 Wagen.
Es gibt auch einen französischen Artikel über den Zug: https://fr.wikipedia.org/wiki/Ventadour_(train)

VG, Christian

Salut!

Erstmal auch von meiner Seite ein herzliches Dankeschön, dass du uns wieder an deinen Wanderungen teilhaben lässt! :)

Die aktuelle Fotostrecke hier verfolge ich dabei mit besonderem Interesse, denn den Abschnitt Laqueuille - Eygurande (- Ussel) habe ich selbst noch im Betrieb dokumentiert. Anbei ein Foto aus dem letzten vollen Betriebsjahr, das zu diesem Teil bestens passt: [www.drehscheibe-online.de]


Viele Grüße
Julian





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:06:23:08:55.

Vielen Dank für die Bilder. Das macht echt wehmütig... Man mag sich veranschaulichen, dass die Strecke zwei der größten Ballungsräume Frankreichs verbindet, Lyon (1,5 Mio) und Bordeaux (0,8 Mio)...

Hallo Christian,

dieser Teil hat mir bisher auch wegen der eingestreuten Betriebsbilder am besten gefallen, merci dafür. Mit 72000 habe ich den Ventadour auf diesem Abschnitt leider nicht mehr erwischt, aber immerhin 1994 noch mit 2x67400 und 7 Corailwagen u.a. in Eygurande-M., das Bild hatte ich hier auch schon gezeigt.

Bei den sehr interessanten doppelt beschrifteten Schildern auf Bild 34 und 36 lautet die Übersetzung:
rot (original): "Verbot den Gleisen zu folgen, um sich zum Bahnhof zu begeben"
Hierbei kann es sich wohl nur um den "Bahnhof" Saint-Sulpice handeln, womit bewiesen wäre, dass der Bahnsteig in Betrieb war und immerhin so intensiv genutzt wurde, dass man diese Schilder aufgestellt hat.
schwarz (Zweitbeschriftung): "Übergang Anneau - privat für Auto - für die Öffentlichkeit verboten"
"Anneau" (Hauptbedeutung Ring, Metallring) ist hier vermutlich adjektivisch im Sinne von "Les anneaux d’une chaîne", Kettenglieder, also mit einer Kette verschlossen bzw. nur verschlossen zu verstehen.
Edit: sind einfach Bruchstücke von "A NIVEAU", merci Yannick.
Witzig finde ich, dass auf dem einen Schild die rote, auf dem anderen dagegen die schwarze Beschriftung dominiert.

Ich freue mich auf die Fortsetzungen!

Salut Frédy

Edit: nix Anneau



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:08:02:05:29.

D 895 schrieb:

schwarz (Zweitbeschriftung): "Übergang Anneau - privat für Auto - für die Öffentlichkeit verboten"
"Anneau" (Hauptbedeutung Ring, Metallring) ist hier vermutlich adjektivisch im Sinne von "Les anneaux d’une chaîne", Kettenglieder, also mit einer Kette verschlossen bzw. nur verschlossen zu verstehen.

Hallo,

auf dem Schild geht es um keine Ringe oder Kettenglieder (das Wort "anneau" wäre sprachlich in diesem Zusammenhang auch komplett unpassend), da steht schlicht und ergreifend "passage à niveau", also Bahnübergang :)
Ich muss allerdings zugeben dass ich auch einige Versuche gebraucht habe alle Worte zu entziffern.

Gruß Yannick



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:07:23:00:33.

D 895 schrieb:

Hallo Christian,

dieser Teil hat mir bisher auch wegen der eingestreuten Betriebsbilder am besten gefallen, merci dafür. Mit 72000 habe ich den Ventadour auf diesem Abschnitt leider nicht mehr erwischt, aber immerhin 1994 noch mit 2x67400 und 7 Corailwagen u.a. in Eygurande-M., das Bild hatte ich hier auch schon gezeigt.

Bei den sehr interessanten doppelt beschrifteten Schildern auf Bild 34 und 36 lautet die Übersetzung:
rot (original): "Verbot den Gleisen zu folgen, um sich zum Bahnhof zu begeben"
Hierbei kann es sich wohl nur um den "Bahnhof" Saint-Sulpice handeln, womit bewiesen wäre, dass der Bahnsteig in Betrieb war und immerhin so intensiv genutzt wurde, dass man diese Schilder aufgestellt hat.
schwarz (Zweitbeschriftung): "Übergang Anneau - privat für Auto - für die Öffentlichkeit verboten"
"Anneau" (Hauptbedeutung Ring, Metallring) ist hier vermutlich adjektivisch im Sinne von "Les anneaux d’une chaîne", Kettenglieder, also mit einer Kette verschlossen bzw. nur verschlossen zu verstehen.
Witzig finde ich, dass auf dem einen Schild die rote, auf dem anderen dagegen die schwarze Beschriftung dominiert.

Ich freue mich auf die Fortsetzungen!

Salut Frédy

Edit: Anneau

Hallo Frédy,

unabhängig von dem aufgestellten Schild und der tatsächlich ehemals vorhandenen Blockstelle: Leider gab es bis jetzt keinen auffindbaren Fahrplan oder ein anderweitiges Dokument, dass einen Halt Namens Saint-Sulpice (bzw. eine für Reisende geöffnete Einrichtung) zeigt. Ja ein solcher Halt ist in der Übersichtsgrafik von Wikipedia aufgelistet, aber ich vermute Wikipedia liegt hier einfach falsch.

VG, Christian

Dies ist ein Fahrplan aus dem Jahr 1939. Die Strecke war zu der Zeit zweigleisig und wir können einen normalen Fahrplanbetrieb annehmen (noch keine Kriegseinschränkungen).
Zwischen Laqueuille und Eygurande-Merlines sind nur die Bahnhöfe Bourg-Lastic und la Cellette angegeben.


Dieses Dokument aus dem Jahr 1948 zeigt ebenfalls keine Einrichtung namens Saint-Sulpice, sondern Schlicht die Betriebsstelle "P.N. 283".





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:07:23:34:00.

...ich zweifelte auch schon an meinen Frz.-Kenntnissen, weil ich das Wort noch nie in diesem Zusammenhang gehört hatte.

Salut Frédy

Hallo Christian,

ja, das ist schon seltsam. Käme denn Bourg-Lastic-Messeix in Frage für einen Fußweg am Gleis entlang, das scheint doch recht weit mit ca.5km oder?

Der rote Text verbietet jedenfalls eindeutig den Zugang zu einer "gare" am Gleis entlang. Vielleicht gab es den Haltepunkt St Sulpice ja nur ein paar Jahre lang, evtl.versuchsweise? Andeutungen von Bahnsteigkanten gibt es ja.

Salut Frédy



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:08:02:16:26.

Hallo,

eine Lösung des Rätsels habe auch ich nicht, aber einen weiteren Hinweis: im "Carnet de profils" der Région Sud-Quest aus dem Jahr 1958 ist eine Betriebsstelle "St. Sulpice (Puy de Dôme)" in km 434,8 verzeichnet (--> [www.trains-et-trainz.fr], Strecke 131). Allerdings kann ich daraus nicht ableiten, welcher Natur die Betriebsstelle, also nur Blockstelle oder Halte ist. Die Lage in einer Längsneigung von 12 %o schafft leider auch keinen Ausschluss der einen oder der anderen Variante.

Grüße
Volker

Hallo Volker,

vielen Dank für den interessanten Link.

Auf den Clichés von 1946 und 1954 ist zu erkennen, dass an der Stelle früher ein deutlich größeres Gebäude stand, das eher einem Empfangsgebäude als einem Schrankenwärter-Haus an so einem unbedeutenden Übergang gleicht. Die "Blockwärter-Bude" gab es da offenbar auch schon. Aber auch das ist natürlich kein Beweis:

1946:

(St Sulpice liegt rechts oben im schwarzen Bereich)
1954:

Quelle: [remonterletemps.ign.fr]

Fahrpläne der Strecke von vor 1939 könnten Aufschluss geben, aber da finde ich leider nichts im Netz.

Salut Frédy



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:09:02:01:36.