Schon einige wochen sollte es kein Verkehr mehr geben auf den Borzsatalbahn
Auf den Weg nach Vinogradov ist den TU-2 Loc mit seiner Zug mit Motorschaden kaput gegangen
Wer hat weitere Auskunfte ? Wird es wieder fahren entw. ist das Ende nah......

MfGr aus NL - Coen Boerma

Hier eine Link : [www.facebook.com]

Letztes Berichten aus Vinogradiv: Ein TU2 loc von Haivaron war nur kurz da, und hat den Zug weggeschlept.
Den Loc wird jetzt repariert. Unbekannt wie lange es dauert
Den einzige Loc von Antonovka is auch defect gewesen, aber fahrt wieder. Ist auch eine unsichere Sache.

Das ist ja mal eine interessante Sache: Aus Haivoron (wo die Loks zwar modernisiert, aber doch durchweg in erheblich besserem Zustand sind)? Warum hat man nicht mal eben aus der Nachbarschaft die Lok der Kindereisenbahn Uschhorod genommen? Die haben doch sowieso Winterschlaf. Wollte man den Lkw-Transport sparen? Dann sind das tatsächlich noch Eisenbahner...

Gibt es Bilder zur Gastlok, vom Transport oder vom Einsatz oder zumindest eine Loknummer für die Statistik?

Danke & Grüße vom 1800er

Hallo,

ja in der Woche vor Weihnachten ist die Tu2-034, die letzte vorhandene betriebsfähige Lok der Borschatalbahn, auf freier Strecke kaputt gegangen. Seither liegt der Verkehr dort komplett brach. Aufgrund dessen das man ja nicht im Stande war den Zug abzuschleppen verblieben die Fahrzeuge über die Feiertage auf offener Strecke, waren dabei aber wohl zumindest bewacht. Erst in der ersten Januarwoche gab es zumindest für dieses Problem eine Lösung in dem man die frisch aus der Hauptuntersuchung zurück gekehrte (!!) Tu2-062 aus Antonivka anstatt zur ihrer eigentlichen Strecke erstmal nach Berehovo umleitete. Das wiederum führte in Antonivka zu heftigen Protesten der Bevölkerung weil man annahm das die Lok dauerhaft zur Borschatalbahn gehen soll, anstatt in Antonivka für sichere Betriebsverhältnisse zu sorgen. Denn zur gleichen Zeit war auch in Antonivka die dort einzige betriebsfähige Lok die Tu7-0767 ausgefallen. Ob die Tu2-062 in der Zwischenzeit nach Antonivka gelangt ist ist mir auch nicht ganz klar, aber zumindest wurde sie in Berehovo anscheinend nicht für weitere Zugfahrten eingesetzt. Ein Bild der Lok auf der Borschatalbahn kenne ich leider auch nicht, aber zumindest gibt es ein Video vom Ab- oder Antransport der Lok.

[www.youtube.com]

Tja warum man nicht die Tu2-098 aus Uschhorod geholt hat bleibt wohl ein Geheimnis. Steht die Lok dort über den Winter doch eh nur eingemottet unter freiem Himmel rum. Das die Lok überhaupt dort hin abgegeben wurde grenzt schon an einen schweren Skandal! Von 2 nur mehr halb betriebsfähigen Loks die bessere auch noch an eine Kinderbahn abzugeben, während man selber den Betrieb aus Lokmangel einstellen muss, kann nicht gerechtfertigt begründet werden.
Unklar ist mir aber was im Zuge dieser Aktion jetzt mit der Tu2-018 passiert ist. Denn von der gibt es ein Bild wie sie im Zuge der Anlieferung der Tu2-062 auch am Kran in Berehovo hängt. Keine Ahnung ob die jetzt als nächstes eine Hauptuntersuchung bekommt. Zu wünschen wäre es ja allemal. Aber auch eine Fahrt zum nächsten Schrottplatz traue ich den Verantwortlichen dort ohne Probleme zu.

Viele Grüße
Felix

Ist die Bevölkerung vor Ort tatsächlich von den Zügen abhängig, sprich ist durch die Topografie oder ähnliches kein Marschrutka-/Busverkehr in die betroffenen Orte möglich?
Oder gibt es Busse als Alternative, aber die Bevölkerung hängt einfach an ihrer Eisenbahn?

Selbst in der Ukraine finde ich es im Jahr 2019 mehr als bewundernswert, dass solche kuriosen Kleinstbetriebe nicht im Rahmen von Effizienzprogrammen per Weisung von oben eingestellt werden, zumal wenn Schwierigkeiten bei der Besetzung mit betriebsfähigen Fahrzeugen eintreten. Auch wenn es aus nostalgischer Eisenbahn-Liebhabersicht natürlich schade drum wäre.

keysersoze schrieb:

Ist die Bevölkerung vor Ort tatsächlich von den Zügen abhängig, sprich ist durch die Topografie oder ähnliches kein Marschrutka-/Busverkehr in die betroffenen Orte möglich?
Oder gibt es Busse als Alternative, aber die Bevölkerung hängt einfach an ihrer Eisenbahn?

Selbst in der Ukraine finde ich es im Jahr 2019 mehr als bewundernswert, dass solche kuriosen Kleinstbetriebe nicht im Rahmen von Effizienzprogrammen per Weisung von oben eingestellt werden, zumal wenn Schwierigkeiten bei der Besetzung mit betriebsfähigen Fahrzeugen eintreten. Auch wenn es aus nostalgischer Eisenbahn-Liebhabersicht natürlich schade drum wäre.

Also bei der Bahn von Antonivka, bei der ich letztes Jahr war, gibt es außer der Bahn nix weiter. Nach Zarichne, dem Endbahnhof, führt zwar eine Straße, aber eine Busverbindung dorthin gibt es augenscheinlich nicht. Die Orte an der Strecke liegen mitten "in der Pampa". Und ich habe mit vielen Leuten vor Ort geredet, die sagten, dass sie sehr an der Bahn hängen und ohne diese Bahn der Anschluss in die Welt fehlt.
Außerdem bin ich auch nach Holowaniwsk-Haiworon-Rudnytsya gefahren. Auch dort das gleiche, die Menschen und dass Leben da sind sehr mit der Bahn verbunden. Die Dorfbewohner fahren mit der Bahn nach Haiworon, um ihre Gartenerzeugnisse auf dem Markt zu verkaufen. In den Ferien fahren die Familien dorthin auf ihre Datscha und auch parallele Busverbindungen schien es dort nicht zu geben.

Es gibt bis Shalanky ein paar der üblichen Kleinbusse, nur im allerletzen Abschnitt gibt es keine parallele Strasse, Khmil'nyk ist per Umsteigen erreichbar (ist auch anderer Kreis). Die Bahn war auch bei den Tarifen extrem hoch subventioniert, die Busse fahren eigenwirtschaftlich. Was immer funktioniert ist Trampen, die Autobesitzer freuen sich über eine Kostenbeteiligung an der für die Einkommensverhältnisse horrenden Spritkosten.

Nach Saritschne gibt es ca. 17 Busverbindungen von Riwne am Tag, 2 weitere Schnellbusse direkt nach Kiev + mind. einen Bus über die Grenze nach Weißrussland. Es ist für Nichteinheimische in etlichen Orten ohne Busbahnhof sehr schwer die Haltestelle oder erst recht einen Fahrplan zu finden.

pm schrieb:

Nach Saritschne gibt es ca. 17 Busverbindungen von Riwne am Tag, 2 weitere Schnellbusse direkt nach Kiev + mind. einen Bus über die Grenze nach Weißrussland. Es ist für Nichteinheimische in etlichen Orten ohne Busbahnhof sehr schwer die Haltestelle oder erst recht einen Fahrplan zu finden.

Ok, danke für die Berichtigung. Habe nirgendwo eine Art Bushaltestelle gefunden. Aber gut zu wissen. Also schnell nochmal hin, bevor wirklich der Verkehr eingestellt wird.

Der Busbahnhof in Saritschne ist gut zu finden:

Vom Bahnhof vielleicht fünf Minuten, aber mit dem Zug zurück geht auch.

[www.google.pl]

Vom Bahnhof zur Hauptstraße, links herum und nach wenigen Metern auf der linken Ecke, dort wo die Hauptstraße nach Norden um das "Zentrum" (hüstel) abbiegt.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:16:19:32:42.

Hallo Blix,
Wo wurde die HU der Tu2 062 durchgeführt? Ich tippe auf Haivoron...

VG Geselle

Hallo Geselle,

das kann ich dir leider auch nicht beantworten. Aber mit der Vermutung Haivoron liegst du aber auf jeden fall komplett falsch. In Haivoron besitzt man keinerlei eigene Werkstatt mehr die solche Arbeiten ausführen könnte. Mehr als 2 Schuppengleise mit den nötigsten Maschinen für den täglichen Betrieb gibt es dort nicht mehr. Das große Tu2 Ausbesserungswerk hinter dem eigentlichen Bw gibt es schon seit fast 20 Jahre nicht mehr und besitzt heute nicht mal mehr einen Gleisanschluss. Das sind nur noch leere Hallen, also faktisch eine Industrieruine. Daher wurden auch die HU's bzw. die moderaten Modernisierungen der Tu2 aus Haivoron nicht dort, sondern im Bw (oder Aw?) Khristinovka ausgeführt. Ich vermute mal die Tu2-062 wurde irgendwo in einem Ausbesserungswerk der Eisenbahndirektion Lemberg aufgearbeitet. Wobei ich auch sehr gespannt bin was denn wirklich an der Lok gemacht wurde. Denn zumindest äußerlich hat sich die Lok nicht verändert wenn ich mir die so auf dem Video anschaue.

Viele Grüße
Felix

Hallo Felix!
Es wurde keinerlei HU an der TU2-062 durchgeführt! Was sind denn da für falsche Informationen im Umlauf? Die Maschine kam als Notnagel direkt von Antonivka nach Beregovo und wurde dort mit einigen Teilen von TU2-018 für die Abschleppfahrt der TU2-034 provisorisch für den einen Tag (!) fahrfähig gemacht. Danach ging es gleich retour nach Antonivka. Jetzt heißt es dort weiter warten auf eine richtige Reparatur. Seit über einem Jahr liegen die letzten TU2 E-Motore aus Antonivka in Zdolbuniv (4 Stück) und Charkiv (4 Stück) zur Aufarbeitung. Aber nichts wurde gemacht, keine Ersatzteile, kein Geld.......
Noch kurz zu Hajvoron: Selbstverständlich macht das Depot Reparaturen und HU's an den dortigen TU2 selbst und vor Ort. Auch heute noch. Man denke etwa an die TU2-179, die nach dem schweren Brand vor eineinhalb Jahren stark zerstört war und recht rasch sehr schön saniert wurde. Daher wäre es eine Idee dass die Lemberger Direktion ihre völlig maroden TU2 nach Hajvoron zur HU senden könnte. Aber weder in Kiew noch in Lemberg fand dieser Vorschlag in den Chefetagen Unterstützung, denn man will die Schmalspur ehebaldigst ganz loswerden.
Viele Grüße,
Wolfram



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:01:17:21:12:25.

Dank Wolfram, nur du kann es wissen !
Weist du auch wie den Zukunft beide TU-2 locs fur Antonovka und fur Vinogradiv sein mochte ?

MfGr Coen

Hallo Coen!

Wie gesagt, an TU2-034 in Beregovo und TU2-062 in Antonivka wird gearbeitet, zumindest von Zeit zu Zeit. Diese beiden werden also hoffentlich bald wieder fahren. Die anderen Loks, TU2-018 (Beregovo) und TU2-097 (Antonivka) dienen nur noch als Ersatzteilspender, fuer sie gibt es kaum noch Hoffnung.

Viele Gruesse,
Wolfram

Schade, dass der Verkehr dort nicht läuft. Das sind weniger gute Neuigkeiten. Da will ich dieses Jahr noch mal hin.
Zu meinem Bedauern muss ich auch feststellen, dass zwischen Holowaniwsk und Haiworon auch (vorübergehend?) nichts mehr fährt. Hat das hiermit zu tun oder wurde der Verkehr gänzlich eingestellt? Zum Fahrplanwechsel im Dezember jedenfalls wurde mir die freitägliche und sonntägliche Verbindung noch angezeigt. Und der Zubringerzug aus Pomichna nach Holowaniwsk fährt auch noch, jedenfalls steht er im Fahrplan drin.

Mit freundlichen Grüßen

Leider muss ich nach telefonischer Nachfrage in Hajvoron die Einstellung des Zugpaares Hajvoron-Holovanivs'k per 4.1.2019 bestätigen. Der Zug ist kurzfristig aus den Fahrplänen verschwunden, in aller Stille, obwohl er im neuen Fahrplan im Dezember weiterhin als ganzjährig an FR+SO verkehrend verzeichnet war. Es scheint dass die UZ nun aktiv an der Zerstörung der letzten Schmalspurbahnen arbeitet und dabei keinerlei Gesetze und Regeln beachtet....
Viele Grüße,
Wolfram

Das ist ja eine schreckliche Nachricht. Letztes Jahr noch dort gewesen und keine Fotos mehr davon übrig. Das wars dann wohl...

Mit freundlichen Grüßen

Es gibt durchaus noch Hoffnung. Die offizielle Begründung "Waggonmangel" ist vermutlich vorgeschoben und auch ganz unbegründet, denn auch wenn von den Haivoroner 6 Pafawag jetzt wirklich 1 oder 2 gerade eine echte HU in Mykolajiv bekommen (was ja einmal eine sehr gute Nachricht wäre) blieben vor Ort noch mindestens 4 Waggons, wovon aber FR+SO untertags nur 2 benötigt würden. Unsinn also! Der Hintergrund ist wohl ein holpriger Versuch diese Strecke einfach de facto stillzulegen, indem kein Zug mehr fährt, wohl wissend dass diese Vorgangsweise ungesetzlich ist da dazu die Zustimmung der Gebietskörperschaften nötig ist (jawohl dieses antiquierte Gesetz gibt es in UA noch immer und es tut oft sogar gute Dienste). Aber die ODA Kirovohrad hat genau das vor eineinhalb Jahren dezidiert abgelehnt. Man hofft dort auf touristische Nutzung der Bahn. Also ist noch alles möglich!

In der Facebook-Gruppe zur Borschawatalbahn wurde am 29.1. dieses Bild von der rauchenden TU2-034 gepostet: [scontent-vie1-1.xx.fbcdn.net]

Kennt jemand neue Entwicklungen in der Causa?

Auch am Vermerk beim Fahrplan (fährt seit 20. Dezember nicht) hat sich leider nichts geändert:





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:02:09:12:40:29.