Hallo liebe Auslandsfreunde,
da ich gerade ein wenig Zeit habe, möchte ich heute mit der Tanago-Mongolei Reise im Juni 2018 fortfahren. Dieser Teil ist bildtechnisch sehr groß, da uns doch einiges über den Tag vor die Linse fuhr und ich mich bei den Bildern auch nicht entscheiden kann, was ich hier zeige und was nicht. Ein ganz schwerer Fall. :-)
Teil 1: [
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Teil 2: [
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Es ist Sonntag, der 24.06.18, und der Wecker zeigt wieder fünf Uhr, Zeit zum Aufstehen. Nachdem ich 2 Uhr wegen dem Zuggehupe aufm Bahnhof munter geworden war, bin ich doch nochmal eingeschlafen. Nun heißt es jedenfalls wieder, alle geladenen Akkus einzusetzen, fix Waschen, Rucksack schultern und los. Der Himmel ist fast frei von Wolken, sodass man nur auf genauso einen starken Zugverkehr wie gestern Morgen hoffen kann. Pünktlich 5:40 Uhr verlassen wir das Hotelgelände. Der Weg führte uns wieder gen Osten zum Omega Loop. Gerade, als wir kurz davor waren, fuhr neben uns ein Güterzug in die gleiche Richtung, in den Loop hinein.
Wir jagten hinterher, unter einer Brücke durch, während der Güterzug in den Loop einbog. Gerade noch so waren alle aufgestellt, als 6:25 Uhr der Zug im schönsten Morgenlicht den Loop passierte und wir ausgiebig die Auslöser betätigten.
Nicht lange mussten wir auf das nächste Highlight warten. Von der oberen Ebene rollte ein Personenzug runter Ri. Omega-Loop -> Ulaanbaatar. Dieser war sogar mit einer schönen Wumme bespannt.
6:38 Uhr Personenzuges Nr. 285 Sainshand - Ulaanbaatar am Omega Loop.
Da nun der nächste Zug Ri. Westen erst in einer guten Stunde kommen sollte, war nun Zeit, genüsslich das Frühstück mit Müsli, Brötchen, Marmelade, Honig, Nutella, frischem Obst und einer schönen Tasse warmen Kakao zu genießen.
Nun ja…..
… ein schöner Traum.
Um 7:38 Uhr kam plötzlich eine Funkmeldung und schon tauchte überraschend ein Güterzug Ri. Ulaanbaatar auf. So stürzten alle schnell aus den Fahrzeugen und knipsten den Zug im Loop.
Blick hinterher in die untere Ebene:
Die kommenden beiden Züge, sollten dann wieder Personenzüge sein. Leider fahren in diesem Land nicht viele davon, weshalb man sich über jeden abgelichteten freuen sollte. Vor allem die langen 26 Wagen-Züge sind schon ein Erlebnis. 8:00 Uhr Zug Nr. 275 Zamiin Zur - Ulaanbaatar im Loop
Und wieder der Blick hinterher. Unten im Bahnhof steht der vorhergehende Güterzug, während sich dort Zug Nr. 275 und Zug Nr. 4 gleich begegnen werden.
8:11 Uhr verlässt den Bahnhof, um sich dann durch eine S-Kurve, weiter gen Osten, zu schlängeln.
Auch Zug Nr. 4 machte sich nun auf den Weg Richtung Omega-Loop, wo die Fotografenschar schon auf ihn wartete. Mensch, wenn ich überlege, dass ich vor einigen Jahren schon in dem Zug von Start bis Ziel mitgefahren bin – Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. 8:12 Uhr, jetzt wird der Zug Nr. 4 Moskau – Peking gleich in den Loop einfahren.
8:35 Uhr - Während der westwärts fahrende Güterzug noch immer unten im Bahnhof stand, kam hinter den Bergen ein Kohlezug hervor, welcher in die S-Kurve einbog und auf dem Weg Ri. Loop war.
8:41 Uhr Der Güterzug mit 2Zagal Ri. Osten wird nun gleich in den Loop einfahren, während man im Hintergrund die Ausfahrt des Westfahrers sehen kann.
Die 2Zagal passiert den Loop und wird nun gleich die obere Ebene erreichen.
Nach einer guten halben Stunde des Wartens, sagte sich der nächste Güterzug im Tal gen Loop an. Doch so schnell sollte er nicht an uns vorbeikommen, da vorher von Osten noch ein Personenzug kommen sollte. 9:12 Uhr Einfahrt eines Güterzuges Ri. Osten im Talbahnhof, wo er nun auf den Personenzug Nr. 21 warten muss.
9:22 Uhr passierte uns der Zug Nr. 21, Erlian – Ulaanbaatar, und durchfährt den Loop gen Ulaanbaatar.
9:33 Uhr hat der Zug Nr. 21 den unteren Bahnhof verlassen und durchfährt wieder die S-Kurve.
Nun machte sich der Güterzug 9.36 Uhr auf, mächtig röhrend, in Richtung Omega-Loop zu fahren.
Leider verschwand kurz vor dem Bild die Sonne.
Mittlerweile waren auch wieder einige Wolken unterwegs und der Wind frischte auf. Trotzdem konnten wir uns bis dato über zu wenige Sonnenbilder nicht beschweren. Jetzt galt zunächst aber zunächst wieder abzuwarten, da eine Zugpause von 1 bis 1/2h angesagt war. 10:55 Uhr tauchte nach langer Warterei endlich wieder ein Güterzug Ri. Ulaanbaatar auf, welcher sich schöner Kohleganzzug entpuppte. Zum Glück war der Wolken Ort gnädig mit uns und erlaubten paar Sonnenschüsse.
Nach diesem Zug war erneut eine große Pause angesagt, da die kommenden beiden Stunden nichts zugmässiges unterwegs sein sollte. So fuhren wir zum nächstgelegenen Supermarkt, der Selbe wie gestern, wo man seine Vorräte ergänzen konnte.
Einige von unserer Truppe zogen es aber vor, mit in ein koreanisches Restaurant ganz in der Nähe zu gehen. Natürlich wurden wir von den netten Bedienungen von oben bis unten gemustert, was für Erheiterung allerseits sorgte.
Nachdem es das ein oder andere ausgesuchte Menü nicht gab, fand ich was Passendes in der Karte. Die Bedienungen hatten sichtlich Spaß mit uns, als einige von uns mit den Stäbchen zu essen begannen. Da dauerte es nicht lang und Besteck lag auf dem Tisch.
Ich muss sagen, dass das Essen wirklich sehr lecker war und ich ausreichend gesättigt das Lokal wieder verließ.
Gegen 12:30 Uhr trafen sich alle wieder am Supermarkt, damit nun zu einer neuen Stelle gefahren werden konnten. Schließlich sind nun für den Nachmittag noch sieben Züge angesagt. Während unserer Fahrt ging es vorbei an der mongolischen Müllkippe. Gott sah es auf den Wiesen aus – Müll über Müll.
Nach unserer Ankunft beim oberen Bahnhof hinterm Loop, hieß es wieder Abwarten, da in Ulaanbaatar der erste Zug noch nicht abgefahren war.
Erst kurz vor 14 Uhr wurden wir durch einen Personenzug erlöst und konnten endlich die Fotoapparate wieder betätigen. Aber die Wagengarnitur war alles andere als erbaulich. 13:55 Uhr Personenzug Nr 23 Peking – Ulaanbaatar
14:12 Uhr folgte ein Güterzug mit 100 offenen Wagen gen Ulaanbaatar, während ein Güterzug gen Osten im unteren Bahnhof warten musste.
14:33 Uhr kam der Güterzug, welcher im unteren Bahnhof warten musste, in unsere Richtung gefahren.
Bis der Zug nun durch das Omega war, dauerte es noch 10 Minuten, bevor der vollbeladene Zug uns passierte.
Danach sollte eigentlich die Stellung gewechselt werden. Doch gerade als alles verpackt war, tauchte 14.51 Uhr im Tal ein Containerzug auf, welcher Ri. Loop unterwegs war. Somit alles wieder auspacken. Und irgendwie kamen mir die Container aus DSO sehr bekannt vor.
Nachdem 15:04 der lange ZIH-KV Zug durch war, wechselten wir nun auf einen Berg in der Nähe des Talbahnhofes mit Blick auf den Ort und die S-Kurve. Die Berge hoch hatten unsere Fahrer mit ihren Fahrzeugen aber nicht immer leichtes Spiel.
Um 16:13 Uhr tauchte hinter uns zwischen den Bergen ein Güterzug Ri. Osten auf, während im Bahnhof eine 2Zagal mit Güterzug gen Westen wartete.
Wieder ergaben sich einige fotografische Umsetzungsmöglichkeiten bei der Durchfahrt des zuges durch die S-Kurve.
Just musste natürlich eine Fotowolke auftauchen.
16:20 Uhr kreuzten die Güterzüge im Talbahnhof, wo man danach mehrmals wunderbar beide Züge auf einem Bild haben konnte-Wahnsinn.
Danach wollten wir die Position etwas Ri. Loop verlege, nur leider wieder mal gab es technische Probleme am Fahrzeug, weshalb der Fahrer zunächst rumbasteln musste. Der hatte seinen Spaß – und wir auch.
Nachdem die Reparatur vollzogen war, fanden wir uns oberhalb des Loops wieder.
Sogleich kam 17:45 Uhr ein kurzer Güterzug RI. Ulaanbaatar aus der oberen Ebene und kreuzte dann im Tal mit einem Personenzug.
Um 17:59 Uhr fuhr der Zug Nr. 276 im Bahnhof ein und begegnet dort dem gerade gezeigten Güterzug.
18:05 Uhr passierte der Zug Nr 276 Ulaanbaatar - Zamiin Uud den Loop mit 27 Personenwagen und konnte wieder in verschiedenen Versionen abgelichtet werden.
Während der Personenzug in den Loop einfuhr, zog der Güterzug Ri. Westen von dannen.
Und der Personenzug war weiter auf dem Weg durch den Loop.
Nach der wunderschönen Durchfahrt des langen Personenzuges, wurde ein Tal- und Bergspaziergang zum nächsten Hügel unternommen, um den folgenden Talfahrer zu machen. Leider wurden die Schatten ab immer länger, doch es sollte noch gerade so reichen, als der Güterzug 19:40 Uhr an uns vorbei rollte.
Nach diesem Talfahrer hieß es, dass es das für die nächsten Stunden gewesen sein soll. Doch welch Überraschung, wir saßen gerade 3 Minuten im Fahrzeug, kam plötzlich ein Westfahrer den Berg runter. So wurden die Räder unter die Kotflügel genommen und versucht, den Zug noch irgendwo in der Nähe der Hauptstraße Ri. Ulaanbaatar zu erwischen. Wir hielten an der Straßenseite und so wurde der Zug dann notdürftig, nach kurzem Sprint über die Wiese, noch um 19:20 Uhr erwischt. Im Hintergrund erkennt man noch gute die Blechlawine, welche sich in die Hauptstadt wälzte.
Gerade hatten wir den ersten Überraschungsgüterzug notdürftig noch erwischt - mit anhalten an der Hauptstraße und Run über die Wiese, knipsen und zurück ins Fahrzeug - sah man in der Ferne eine große Abgaswolke. Dies entpuppte sich als Bauzug, welcher gerade in einem Bahnhof anfuhr. Leider war lichtstandsmäßig der Zug nicht mehr gut umzusetzen. Aber probiert wurde es trotzdem.
Anschließend ging es in halsbrecherischer Fahrt nach Ulaanbaatar. Mehrmals hätte es fast geknallt und wir haben uns im Geiste schon im Krankenhaus gesehen. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Da Sonntagabend ist fahren alle in die große Stadt. Erst nachdem ein Machtwort gegenüber dem Fahrer gefallen war, beruhigte sich die Lage und er passte sich dem Verkehrsfluss an. Puhh. Kurz nach 20 Uhr erreichten wir wieder das Hotel, wo das Abendessen schon auf uns wartete. Bei einer schönen Vorsuppe, anschließenden Zwiebelrostbraten mit Spätzle und Soß, sowie Nachtisch ließ es sich doch aushalten.
Ohh diese Träume gingen leider nicht in Erfüllung. Es gab wieder nur diese undefinierbare Suppe, kalte Pommes und Fleisch. Es ging aber zu essen. Danach begab ich mich auf mein Zimmer, um alles für morgen vorzubereiten. Doch irgendwie roch es brenzlig von draußen und eine tüta-Geheule war zu vernehmen. Ein Blick aus dem Fenster offenbarte es: Feeeuuuuer. Aber halb so schlimm. Irgendjemand hatte Müll auf dem Grünstreifen zwischen der Straße angezündet, währenddessen kam schon die Feuerwehr. Das war nochmal nach meinem Geschmack. Also Stativ und Foto geschnappt, raus an die Straße. Während die Feuerwehrmänner den Kleinbrand gelöscht hatten, stand schon der Nächste mit einer gefüllten Mülltüte parat und kippte seinen Mist auf das gerade Gelöschte. Unglaublich – aber wahr.
Danach war dann auch für mich Schluss und ich verschwand ins Bett.
Hier geht es zu Teil 4: [www.drehscheibe-online.de]
Viele Grüße.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:06:10:17:27:51.