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[IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: Drehstromator

Datum: 22.09.18 08:54

Guten Morgen!

Die Spekulationen um die Eröffnung der NBS Jerusalem - Anava Kreuzung - Tel Aviv dauern ja schon eine ganze Weile an, mehrfach wurde der Termin verschoben. Schon länger geisterte Sukkot, der Feiertag des Laubhüttenfestes als möglicher Eröffnungstermin herum und nun ist es tatsächlich soweit: Bereits vorgestern, am Donnerstag, fuhr der Eröffnungszug mit Ministerpräsident Netanjahu und Verkehrsminister Katz von Jerusalem zum Flughafen Ben Gurion.

Videobericht zum Einweihungszug

Ab kommenden Dienstag, 25.09., wird dann der planmäßige Betrieb aufgenommen. Allerdings noch als eine Art Vorlaufbetrieb, da der Abschnitt Flughafen - Tel Aviv noch nicht fertig elektrifiziert ist. Zunächst verkehren die elektrischen Züge im Halbstundentakt zwischen 06:32 und 19:32 ab Jerusalem in 21 Minuten zum Flughafen und von dort wieder zurück. Von/nach Tel Aviv muss zunächst am Flughafen umgestiegen werden. Am Shabbat ist natürlich Betriebspause.

In den ersten 90 Tagen sind die Fahrten ab/bis Jerusalem kostenlos. Voraussetzung ist aber das Vorhandensein einer persönlichen RavKav sowie einer vorherigen Buchung (es besteht Zugbindung) sowie Jerusalem als Startbahnhof.

Ich werde das neue Angebot dann sicher im November mal testen :-)

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 22.09.18 20:27

! תודה

Weiss man denn jetzt schon, wie es mit der alten Linie weitergeht? Bleibt die noch eine Weile parallel in Betrieb, oder wird da sofort eingestellt?

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 22.09.18 21:59

Geschätzter ‘drehstromator’

Auch von mir ein herzliches Shalom!

Merci für diese erfreuliche Meldung, dass der Betrieb auf der neuen Linie - eine veritable Gebirgsbahn - nun tatsächlich aufgenommen werden konnte.

Das freut mich sehr!😀

Vielleicht 2 Fragen:

Ist der jetzt eröffnete Abschnitt Tel Aviv-Ben Gurion - Jerusalem-Yitzhak Navon schon doppelspurig in Betrieb?

Und wie mein Vorschreiber schon fragte:
Bleibt die alte Linie wenigstens teilweise erhalten?
Wenn ich mich nicht täusche, ist einmal davon die Rede gewesen, sie für eine Art S-Bahn von Jerusalem aus weiter zu betreiben?
Ist das nicht mehr aktuell?

Beschti Grüess und salut
aus der Schweiz
Ueli



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:23:12:30:42.

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: Drehstromator

Datum: 23.09.18 11:44

Guten Morgen / Gruezi / Shalom

Ich antworte jetzt einfach unter diesem Beitrag, da die Frage zur alten Strecke ja von Euch beiden kam.

Zitat
Ist der jetzt eröffnete Abschnitt Tel Aviv-Ben Gurion - Jerusalem-Yitzhak Navon schon
doppelspurig in Betrieb?

Ja, die Strecke wird zweigleisig/doppelspurig in Betrieb genommen, die Oberleitung ist auf beiden Gleisen fertiggestellt und zugeschaltet. Lediglich für den Abschnitt zwischen Anava-Abzweigung und dem Flughafen bin ich mir nicht sicher, ob man nicht eventuell elektrisch nur eingleisig fährt.


Zitat
Und wie mein Vorschreiber schon fragte:
Bleibt die alte Linie wenigstens teilweise erhalten?
Wenn ich mich nicht täusche, ist einmal davon die Rede gewesen, sie für eine Art S-Bahn von Jerusalem aus weiter zu betreiben?
Ist das nich aktuell?

Von einem konkreten Konzept zur alten Strecke habe ich in letzter Zeit nichts neues gelesen oder gehört.

Man muss aber bedenken: Die alte und die neue Strecke bedienen z.T. ganz unterschiedliche Interessen. Nur wenige Leute, die aus Tel Aviv bzw der Gush Dan ins Jerusalemer Zentrum wollen fahren aktuell mit dem Zug über die alte Strecke. Bei ca. 80 Minuten Fahrzeit plus anschließend nochmal rund 30 Minuten Busfahrt vom Bahnhof Malcha ins Zentrum sind die direkten Linienbusse mit 50-60 Minuten Fahrzeit plus anschliessend 5-10 Minuten mit der Straßenbahn doch deutlich schneller. Die Neubaustrecke wird eher den zahlreichen Buslinien Konkurrenz machen und zu deren Einstellung bzw Neustrukturierung führen. So richtig aber wohl erst, wenn die Züge direkt von Tel Aviv bis Jerusalem fahren, also erst in ein paar Monaten.

Die Züge über die alte Strecke dienen ja jetzt vor allem dem Verkehr von Lod/Ramla sowie Bet Shemesh nach Jerusalem. Da besteht auch in Zukunft eher wenig Konkurrenz zur neuen Strecke, maximal noch ab Lod. Die alte Strecke ist auch jetzt schon für Reisende aus Richtung Tel Aviv interessant - und zwar für alle, die in Jerusalems Süden wollen. Also die ganze Gegend um Malcha selbst, auch Richtung Herzlberg / Yad Vashem, aber auch Gilo, Talpyiot etc - denn da ist man mit Ankunft in Malcha schon deutlich näher dran als man das am zentralen Busbahnhof bzw neuen Hbf ist. Dieses Fahrgastklientel wird sicher auch in Zukunft eher die alte Strecke nutzen, sodass ich zumindest einen weiterhin vorhandenen Bedarf sehe, vielleicht auch nicht mehr ganz so groß wie bisher. Aber ich gehe schon davon aus, das die alte Strecke mit einem Grundangebot weiterhin betrieben wird.

Reisende in/aus dem bevölkerungsreichsten bzw größten Jerusalemer Stadtteil, Pisgat Zeev im Norden der Stadt sind bisher eher nicht mit dem Zug gefahren, denn die Bus-/Straßenbahnfahrt zwischen Malcha und Pisgat Zeev sowie auch Ramot, Har HaZofim (French Hill) usw dauert locker über eine Stunde - da war man auch bisher vom/zum zentralen Busbahnhof und dann per Bus Richtung Tel Aviv erheblich schneller.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:23:11:45:17.

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 23.09.18 14:13

Lieber ‘drehstromator’

Merci vielmal für Deine sehr interessanten Antworten und Erläuterungen!👍

Dann bin ich vorläufig optimistisch, dass die - ebenfalls bahntechnisch sehr interessante - historische Linie (Tel Aviv-) Lod-Jerusalem weiterbetrieben wird.
Gerade auch für den Regionalverkehr von/nach Lod-Ramla und Bet Shemesh.

Shalom
Ueli

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: Olaf Behr

Datum: 23.09.18 14:44

Drehstromator schrieb:
Man muss aber bedenken: Die alte und die neue Strecke bedienen z.T. ganz unterschiedliche Interessen. Nur wenige Leute, die aus Tel Aviv bzw der Gush Dan ins Jerusalemer Zentrum wollen fahren aktuell mit dem Zug über die alte Strecke. Bei ca. 80 Minuten Fahrzeit plus anschließend nochmal rund 30 Minuten Busfahrt vom Bahnhof Malcha ins Zentrum sind die direkten Linienbusse mit 50-60 Minuten Fahrzeit plus anschliessend 5-10 Minuten mit der Straßenbahn doch deutlich schneller.

Ich kann noch einen Erfahrungsbericht beisteuern, denn wir haben die Strecke im August genutzt. Da man in Bet-Shemesh immer umsteigen muss, sieht man dort die Anzahl der Durchreisenden. Bei uns waren das an einem Wochentag um die Mittagszeit herum vielleicht 30, ansonsten speisten eher die Unterwegshalte den Zug (eine dreiteilige Gumminase). Bei der Ankunft in Jerusalem waren wir neben einer weiteren Fahrgästin die einzigen, die am Bahnhof in den Bus ins Zentrum stiegen, der Rest schien lokal unterwegs zu sein und fuhr Auto oder lief. Zurück haben wir dann gemacht, was offenbar alle machen - den Expressbus genommen, weil wir uns die Bummelei raus an den Stadtrand und das Risiko, bei verpasster Abfahrt 2 Stunden warten zu müssen, ersparen wollten. Am Busbahnhof war an den Abfahrtsbuchten nach TA die Hölle los, obwohl die Busse im 10-Minuten-Takt(!)fuhren. Es war offensichtlich, dass die Eisenbahn im Verkehr TA-Jerusalem keine nennenswerte Rolle spielt. Warum auch, der Bus fährt schneller, billiger, öfter und umsteigefrei. Ich sehe das daher wie Drehstromator; die Strecke Jerusalem - Bet-Shemesh bedient wohl schon jetzt im Wesentlichen lokales Aufkommen, nach TA ist der bereits alles erdrückende Konkurrent der Bus, so dass durch die Neubaustrecke kaum noch viel abwandern kann.

Drehstromator schrieb:
Die Neubaustrecke wird eher den zahlreichen Buslinien Konkurrenz machen und zu deren Einstellung bzw Neustrukturierung führen.

Ja, das denke ich auch. Die neue Strecke dreht die Verhältnisse völlig um. Mit der kurzen Fahrzeit, der Direktanbindung des Flughafens und den besser liegenden Ankunftsorten in TA spricht jetzt wieder mehr für den Zug. Sollte auch noch die Verlängerung zur Old City kommen und der Fahrpreis dann nicht durch die Decke gehen, werden die Busse auf der Strecke in Zukunft wohl nur noch einen marginalen Marktanteil haben.

Drehstromator schrieb:
Aber ich gehe schon davon aus, das die alte Strecke mit einem Grundangebot weiterhin betrieben wird.

Zumal die Strecke mustergültig saniert ist und auch die meisten Bahnhöfe einschließlich jenem in Jerusalem erneuert oder sogar Neubauten sind. Das sah im August alles nicht so aus, als würde es demnächst planmäßig ohne Verkehr sein. Ein paar Bilder:


https://abload.de/img/180715-124008copybgck9.jpg
Bet-Shemesh, links der Zug aus Tel Aviv und...


https://abload.de/img/180715-124205copywnfdk.jpg
...rechts der Anschluss nach Jerusalem. Schon an der Gefäßgröße sieht man, welche Nachfrage bedient wird.


https://abload.de/img/180715-133038copy7hcsi.jpg
Komplett neu: Jerusalem Malha


https://abload.de/img/180715-133203copyz7foz.jpg
Kaum vorstellbar, dass hier jetzt die Lichter ausgehen.

Gruß,
Olaf

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 23.09.18 16:36

Shalom Olaf

Merci für diese guten und interessanten Fotos!👍

Das schaut gut aus für die ‘alte’, aber gründlich sanierte Linie.

Meine Bedenken erweisen sich offensichtlich als unbegründet😀

Gruëss
Ueli

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: Drehstromator

Datum: 23.09.18 17:17

Hallo alle miteinander!

Danke erstmal an Olaf für die Bilder!

Zitat
Ich kann noch einen Erfahrungsbericht beisteuern, denn wir haben die Strecke im August genutzt. Da man in Bet-Shemesh immer umsteigen muss, sieht man dort die Anzahl der Durchreisenden. Bei uns waren das an einem Wochentag um die Mittagszeit herum vielleicht 30, ansonsten speisten eher die Unterwegshalte den Zug (eine dreiteilige Gumminase). Bei der Ankunft in Jerusalem waren wir neben einer weiteren Fahrgästin die einzigen, die am Bahnhof in den Bus ins Zentrum stiegen, der Rest schien lokal unterwegs zu sein und fuhr Auto oder lief. Zurück haben wir dann gemacht, was offenbar alle machen - den Expressbus genommen, weil wir uns die Bummelei raus an den Stadtrand und das Risiko, bei verpasster Abfahrt 2 Stunden warten zu müssen, ersparen wollten. Am Busbahnhof war an den Abfahrtsbuchten nach TA die Hölle los, obwohl die Busse im 10-Minuten-Takt(!)fuhren. Es war offensichtlich, dass die Eisenbahn im Verkehr TA-Jerusalem keine nennenswerte Rolle spielt. Warum auch, der Bus fährt schneller, billiger, öfter und umsteigefrei. Ich sehe das daher wie Drehstromator; die Strecke Jerusalem - Bet-Shemesh bedient wohl schon jetzt im Wesentlichen lokales Aufkommen, nach TA ist der bereits alles erdrückende Konkurrent der Bus, so dass durch die Neubaustrecke kaum noch viel abwandern kann.
Oha, da bist Du mehr up-to-date als ich bezüglich umsteigen in Bet Shemesh. Vor Jahren nach der Streckensanierung war das so, danach aber fuhren die Züge einige Jahre lang immer durch. 2015 fuhr ich ohne Umsteigen von Tel Aviv mit dem Zug bis Jerusalem, meine Frau tat noch vor gut einem Jahr dasselbe. Hast Du mitbekommen, warum jetzt wieder umgestiegen werden muss?

Was den Busverkehr betrifft: Da kommt dazu, das die meisten Buslinien direkte Linien in die Gush Dan sowie zu anderen Zielen sind, also ohne unterwegs noch alle möglichen Orte mitzunehmen. Haltestellen gibts nur wenige ausgewählte und fast immer nur am direkten Weg. So fahren ab Jerusalem 2 Linien direkt nach Tel Aviv (die 405 nach HaHagana zum zentralen Busbahnhof und die 480 nach HaSavidor, also zum Hbf), außerdem gibts direkte Linien nach Rishon LeZion, nach Bat Jam, nach Aschdod usw. Das macht die Busse natürlich attraktiv.

Zitat
Ja, das denke ich auch. Die neue Strecke dreht die Verhältnisse völlig um. Mit der kurzen Fahrzeit, der Direktanbindung des Flughafens und den besser liegenden Ankunftsorten in TA spricht jetzt wieder mehr für den Zug. Sollte auch noch die Verlängerung zur Old City kommen und der Fahrpreis dann nicht durch die Decke gehen, werden die Busse auf der Strecke in Zukunft wohl nur noch einen marginalen Marktanteil haben.
Da muss man sich innerhalb Jerusalems sowieso was einfallen lassen. Die Straßenbahn war bisher im Zentrum schon ständig überlastet. Mit der Neubaustrecke geht man davon aus, das viele bisherige Autofahrer auch noch auf den Zug umsteigen. Um weiter ins Zentrum zu kommen müssen aber viele dann die Straßenbahn (oder einige Buslinien) nutzen und da wirds dann richtig eng. Kommt demnächst noch die Verbindungskurve Modiin - Jerusalem hinzu, werden auch viele Pendler aus Modiin den Zug nutzen und das Auto stehen lassen ...


Zitat
Zumal die Strecke mustergültig saniert ist und auch die meisten Bahnhöfe einschließlich jenem in Jerusalem erneuert oder sogar Neubauten sind. Das sah im August alles nicht so aus, als würde es demnächst planmäßig ohne Verkehr sein. Ein paar Bilder:

Bei der Variantenauswahl für die NBS damals hat die Regierung sich ja explizit für die jetzt gebaute Variante UND die Sanierung der alten Strecke entschieden. Das hat man sicher mit Weitblick getan und daher wird die alte Strecke auch weiterhin betrieben werden, da bin ich mir sicher. Einen weiteren Grund hatte ich noch vergessen zu erwähnen: Direkt neben dem Bahnhof Malcha liegt das Teddy-Kollek-Stadion, indem oft Veranstaltungen, aber auch mitunter große Fußballspiele (auch mit ausländischen Mannschaften) stattfinden. Zur Anreise dorthin ist die alte Strecke ideal.

Frage noch an Olaf: Hat sich niemand an Deinen Bahnhofsfotografien gestört? Vor 3 Jahren geriet ich beim Fotografieren im Bahnhof Malca ja leider an einen übereifrigen Sicherheitsmitarbeiter, der das nicht verstehen konnte und trotz aller Erklärungen sogar die Polizei rief. Die sagte mir dann nach Sichtung der Bilder, ich könne in Jerusalem alles fotografieren, bloss keine Züge und nicht den Bahnhof ...

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: nozomi07

Datum: 23.09.18 21:43

Einerseits: Gratulation den Israelis! Ein eisenbahnfreundliches Land macht wieder einen großen Sprung nach vorne. Israel beweist, was Bahn heutzutage kann.

Andererseits: Wie siehts mit Terror-Gefahr aus? Die Strecke ist prestigeträchtig, verläuft durchs Westjordanland, ein lukrativeres Ziel kann sich kaum ein Terrorist vorstellen. Gibt es da an den Bahnhöfen Zugangskontrollen, und wie sieht es entlang der Strecke aus? Nur Fotografen verscheuchen wird kaum reichen.

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: tkautzor

Datum: 23.09.18 23:01

nozomi07 schrieb:
Andererseits: Wie siehts mit Terror-Gefahr aus? Die Strecke ist prestigeträchtig, verläuft durchs Westjordanland, ein lukrativeres Ziel kann sich kaum ein Terrorist vorstellen. Gibt es da an den Bahnhöfen Zugangskontrollen, und wie sieht es entlang der Strecke aus? Nur Fotografen verscheuchen wird kaum reichen.
Die Strecke verläuft 8 km unter dem Westjordanland, da müssten Terroristen erst einen Tunnel graben. Unterirdische Bahnhöfe gibt es dort keine.

Gruss, Thomas.

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: Drehstromator

Datum: 24.09.18 10:00

tkautzor schrieb:
nozomi07 schrieb:
Andererseits: Wie siehts mit Terror-Gefahr aus? Die Strecke ist prestigeträchtig, verläuft durchs Westjordanland, ein lukrativeres Ziel kann sich kaum ein Terrorist vorstellen. Gibt es da an den Bahnhöfen Zugangskontrollen, und wie sieht es entlang der Strecke aus? Nur Fotografen verscheuchen wird kaum reichen.Zitat:
Zitat:
Die Strecke verläuft 8 km unter dem Westjordanland, da müssten Terroristen erst einen Tunnel graben. Unterirdische Bahnhöfe gibt es dort keine.

Gruss, Thomas.
Richtig, die Westbank wird nur im Tunnel auf mehreren kurzen Stücken durchfahren - bedingt durch den nicht geradlinigen Grenzverlauf. Da ist das Eindringen von Terroristen eher unwahrscheinlich.

Natürlich gibt es, wie überall in Israel, Zugangskontrollen an den Bahnhöfen. Das ist auch in Jerusalem so. Gepäck muss aufs Gepäckband gelegt werden und wird durchleuchtet, Personen gehen wie am Flughafen durch einen Scanner. Das alles dauert aber pro Person in der Regel höchstens ein paar Sekunden. Allein die Schlange, die ggf. entsteht, wenn viel los ist, kann ein bissl Zeit kosten, die eigentliche Kontrolle verläuft sehr schnell.

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: tkautzor

Datum: 24.09.18 10:23

Drehstromator schrieb:
Frage noch an Olaf: Hat sich niemand an Deinen Bahnhofsfotografien gestört? Vor 3 Jahren geriet ich beim Fotografieren im Bahnhof Malca ja leider an einen übereifrigen Sicherheitsmitarbeiter, der das nicht verstehen konnte und trotz aller Erklärungen sogar die Polizei rief. Die sagte mir dann nach Sichtung der Bilder, ich könne in Jerusalem alles fotografieren, bloss keine Züge und nicht den Bahnhof ...
Es gibt in Israel kein Gesetz gegen das fotografieren von Eisenbahnanlagen von öffentlichen Standpunkten, leider wissen das die viele Sicherheitsmitarbeiter, Eisenbahner und Polizisten nicht und versuchen immer wieder es zu verbieten.

Uns wollte ein Sicherheitsmitarbeiter in Malha auch verbieten unseren Zug zu fotografieren, was allerdings an seinen mangelden Englischkenntnissen und unserem vorgetäuschten Mangel an Verständnis scheiterte. Weil er gemerkt hat das wir Touristen waren ist er hinterher noch zurückgekommen um sich bei uns zu entschuldigen.

Gruss, Thomas.

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: Drehstromator

Datum: 24.09.18 10:55

tkautzor schrieb:
Es gibt in Israel kein Gesetz gegen das fotografieren von Eisenbahnanlagen von öffentlichen Standpunkten, leider wissen das die viele Sicherheitsmitarbeiter, Eisenbahner und Polizisten nicht und versuchen immer wieder es zu verbieten.

Uns wollte ein Sicherheitsmitarbeiter in Malha auch verbieten unseren Zug zu fotografieren, was allerdings an seinen mangelden Englischkenntnissen und unserem vorgetäuschten Mangel an Verständnis scheiterte. Weil er gemerkt hat das wir Touristen waren ist er hinterher noch zurückgekommen um sich bei uns zu entschuldigen.
Richtig, es ist nicht verboten. Habe mich letztes Jahr auch mit einem Bekannten, der jahrelang bei der israelischen Polizei gearbeitet hat darüber unterhalten. Der sagte auch, die Sicherheitsleute wissen halt oft nicht einzuschätzen, was gerade Ausländer tun bzw vorhaben und sicher kommt auch ein Stück weit hinzu, das jemand in Uniform sich mitunter auch einfach wichtig fühlt.

Damals, 2015, war es mein erster Aufenthalt in Israel, da wusste ich natürlich noch nicht so genau Bescheid. Heutzutage spreche ich auch ganz gut hebräisch, das macht ein Gespräch bzw meine Antwortmöglichkeiten dann schon einfacher.

Komischerweise, trotz oft vorhandener Security hat mich beim Fotografieren der Jerusalemer Straßenbahn noch nie jemand angesprochen, bei Zügen aber schon insgesamt 3x ... nunja.

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: Olaf Behr

Datum: 24.09.18 11:00

Drehstromator schrieb:
Frage noch an Olaf: Hat sich niemand an Deinen Bahnhofsfotografien gestört?

Nein, das war überhaupt kein Problem. Wie überhaupt Israel in der Hinsicht überraschend entspannt war. Selbst von den Kontrollposten an den Zugängen zum Tempelberg und den Sperranlagen bei Bethlehem habe ich problemlos Fotos machen können. Wo Militär anwesend war, habe ich vorher allerdings auch immer gefragt. Nicht einmal wurde mir das Fotografieren verwehrt, oft durfte ich auch Soldaten/Soldatinnen ablichten, Lächeln inklusive. Nur Mea Shearim war in der Hinsicht nicht so entspannt.

Gruß,
Olaf

[IL] NBS Tel Aviv - Jerusalem vor Eröffnung

geschrieben von: K.G.F

Datum: 25.09.18 14:11

Zitat
Tel Aviv liegt am Meer. Jerusalem in 750 Metern Höhe. Das machte die alte Zugstrecke so langsam und das machte die Bauarbeiten der Neubaustrecke so kompliziert. Sie führt durch fünf Tunnel mit einer Gesamtlänge von 38 Kilometern. Die Kosten für das Projekt: Umgerechnet 1,7 Milliarden Euro. In Zukunft sollen die Züge von Tel Aviv nach Jerusalem weniger als 30 Minuten brauchen. Mit dem Auto braucht man doppelt so lang. Wenn man nicht im Stau steht, was sehr häufig vorkommt. Dann sind es um die zwei Stunden.

Das Rollmaterial kommt mir irgendwie bekannt vor. ;)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:25:14:13:23.

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: K.G.F

Datum: 25.09.18 14:59

tkautzor schrieb:
nozomi07 schrieb:
Andererseits: Wie siehts mit Terror-Gefahr aus? Die Strecke ist prestigeträchtig, verläuft durchs Westjordanland, ein lukrativeres Ziel kann sich kaum ein Terrorist vorstellen. Gibt es da an den Bahnhöfen Zugangskontrollen, und wie sieht es entlang der Strecke aus? Nur Fotografen verscheuchen wird kaum reichen.
Die Strecke verläuft 8 km unter dem Westjordanland, da müssten Terroristen erst einen Tunnel graben. Unterirdische Bahnhöfe gibt es dort keine.

Gruss, Thomas.
Verläuft die Strecke diesseits oder jenseits vom Antiterrorzaun?

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: Baron

Datum: 25.09.18 15:24

Bitte stark ideologisierte Begriffe alla "antifaschistischer Schutzwall" in diesem Forum nicht verwenden, sonst gehen wir einander bald wieder an die Gurgel wegen fachfremden Sachen. Die Frage nach Sicherheitsaspekten an sich hingegen ist natürlich berechtigt.

Was ist Ihr Lieblingsduft?
"Der Geruch von Dampfschiffen und Eisenbahnen."
Aleko Konstantinov, Weltreisender, Schriftsteller, 1863-1897

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 25.09.18 15:27

K.G.F schrieb:
tkautzor schrieb:
nozomi07 schrieb:
Andererseits: Wie siehts mit Terror-Gefahr aus? Die Strecke ist prestigeträchtig, verläuft durchs Westjordanland, ein lukrativeres Ziel kann sich kaum ein Terrorist vorstellen. Gibt es da an den Bahnhöfen Zugangskontrollen, und wie sieht es entlang der Strecke aus? Nur Fotografen verscheuchen wird kaum reichen.
Die Strecke verläuft 8 km unter dem Westjordanland, da müssten Terroristen erst einen Tunnel graben. Unterirdische Bahnhöfe gibt es dort keine.

Gruss, Thomas.
Verläuft die Strecke diesseits oder jenseits vom Antiterrorzaun?
Die Linie verläuft wie gesagt komplett unterirdisch unter ca. 6 km (nicht 8) eines winzigen Zipfels der Westbank, der dort als quasi 90%-Enklave nach Israel hineinragt.
Und sie liegt DIESSEITS (von Israel aus gesehen) der Antiterror-Sperranlage!

Es war die einzig realistische und praktikable Trassierung mit möglichst geringer (und unsichtbarer) Berührung der Westbank.

Shalom & Gruëss
Ueli

Re: [IL] Endlich flott nach Jerusalem

geschrieben von: Drehstromator

Datum: 25.09.18 20:26

CH-Mirage schrieb:
Die Linie verläuft wie gesagt komplett unterirdisch unter ca. 6 km (nicht 8) eines winzigen Zipfels der Westbank, der dort als quasi 90%-Enklave nach Israel hineinragt.
Und sie liegt DIESSEITS (von Israel aus gesehen) der Antiterror-Sperranlage!

Es war die einzig realistische und praktikable Trassierung mit möglichst geringer (und unsichtbarer) Berührung der Westbank.
Hallo Ueli!

Das hast Du vollkommen richtig erklärt. Für Israel wäre rein vom Nutzen her die M-Variante entlang der Schnellstraße 443 günstiger gewesen, da bei dieser Variante ein weiterer Bahnhof im Norden Jerusalems gebaut worden wäre, der den größten Jerusalemer Stadtteil Pisgat Zeev, aber z.B. auch die Universität mit erschlossen und somit vielen Menschen genützt hätte. Diese Variante wäre aber über rund 30 km durch die Westbank verlaufen und daher natürlich umso stürmischer kritisiert worden, sodass Israel davon Abstand nahm und lieber die jetzige Variante baute, die zwar auch gut ist, aber letztlich weniger Menschen große Vorteile bringt.

Re: [IL] NBS Tel Aviv - Jerusalem vor Eröffnung

geschrieben von: Stundentakt

Datum: 28.09.18 17:54

K.G.F schrieb:
Ähnelt dem Metrorapidgeraffel aus dem Stillstandsmanagement...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:29:02:25:23.
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