Jahrelang haben die Italiener alles daran gesetzt, den internationalen Personenverkehr einzustellen und zu behindern.
Wir erinnern uns wie vor wenigen Jahren der letzte grenzüberschreitende Zug von Italien nach Slowenien eingestellt wurde.
Gleichzeitig gab es jahrelanges Gezerre um die Brenner-EC und fehlende Kooperation mit Trenitalia und Boykott beim Ticketverkauf.
Der Grenzübergang südlich Villach hat jahrelang ebenfalls nur einzelne Nachtzüge gesehen,
trotz Neubaustrecke wurde hier kein Tagesverkehr realisiert. Im EC-Verkehr Zürich - Mailand zogen sich die Italienier kurzfristig mit ihren ETR 610 zurück.

So langsam wendet sich diese Einstellung in Italien:
- An Samstagen und Sonntagen gibt's nun zweistündlichen RE-Verkehr ins französische Modane (Turin - Lyon)
- Seit einigen Jahren verkehren wieder Regionalzüge Villach - Udine und werden stets weiter ausgeweitet
- Mittlerweile gibt's 2x täglich Railjet Wien - Venedig.
- Der Nahverkehr in Richtung Schweiz wird immer weiter ausgebaut
- Die Brenner-EC werden zu jedem Fahrplanwechsel weiter ausgebaut und bis Bologna/Venedig verlängert

Und nun folgt in einem Monat auch die Wende im Bahnverkehr nach Slowenien:
2x täglich verkehrt ein Regionalzug Trieste - Ljubljana:

[www.railjournal.com]

Hoffen wir auf Erfolg und Ausbau dieses Produkts!
Vielleicht gibt's auch bald wieder einen Verkehr von Slowenien bis Venedig?

Wir dürfen gespannt sein!

Danke für die Info. Zumindest der Zug von Triest nach Ljubljana verkehrt zu touristenfreundlicher Uhrzeit.

Im Übrigen halte ich Deine Aufzählung der Verbesserungen im internationalen Verkehr doch sehr optimistisch.....Werden die Verbindungen von Villach nach Udine - also die Micotra - tatsächlich erweitert?....Und werden die Brenner-EC-Verbindungen wirklich mit jedem Fahrplanjahr verbessert?.....

Schaun mer mal, sagt Kaiser Franz.

SPS schrieb:
Zitat:

Im Übrigen halte ich Deine Aufzählung der Verbesserungen im internationalen Verkehr doch sehr optimistisch.....Werden die Verbindungen von Villach nach Udine - also die Micotra - tatsächlich erweitert?

Ja, seit diesem Sommer wurde der Micotra-REX an Wochenenden nach Triest verlängert und in den Sommerwochenden gibt es drei zusätzliche Zugpaare Villach-Tarvis mit Anschluss von/nach Udine/Triest.

Danke. Langsam zieht es mich an die Pontebbana....oder eine Bahntour rund um Österreich. Das hätte Charme....:-)

Die Regionalverbindungen auf der Pontebbana erfreuen sich jetzt im Sommer größter Beliebtheit - sowohl der Micotra als auch die Trenitalia-Regionalzüge sind täglich stark dank der vielen Fahrradtouristen ausgelastet und an den Wochenenden ist der Verkehr inzwischen auch relativ dicht.
In der Region Friuli-Venezia Giulia hat man offenbar mittlerweile die Wichtigkeit der Bahnverbindungen erkannt und bewegt sich mit deutlichen Schritten in die richtige Richtung. Die Einführung von Nahverkehrszügen nach Slowenien, die übrigens mit den modernen friulanischen CAF Civity ETR 563 / 564-Garnituren, welche wohl ab Herbst auch am Micotra eingesetzt werden sollen, geführt werden, ist da ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Die teils wenig attraktiv anmutenden Fahrzeiten der neuen Regionalzüge dürften wohl daran liegen, dass man den Flughafen Trieste Airport, an dem die Züge ja auch halten werden, in Richtung Slowenien anbinden möchte und die Fahrzeiten auf die Fahrpläne des Flughafens angepasst hat.

Salve e buonasera a tutti

Was der Beitragseröffner geschrieben hat, ist nicht übertrieben optimistisch, sondern Realität!

Seit 2015 - mit dem Amtsantritt des sehr engagierten und bahnfreundlichen Verkehrsministers Graziano del Rio (PD), der mit der ‘cura del ferro’ auch die Reaktivierung der internationalen Verbindungen einleitete und dank den Grenzregionen, die den RV bestellen - hat eine erfreuliche Kursänderung begonnen.
Bis jetzt scheint auch der neue Verkehrsminister Danilo Toninelli (M5S) grundsätzlich an dieser Entwicklung festhalten zu wollen (ausser seiner Ablehnung des Fréjus-Basistunnels, den die Lega dagegen fertigstellen will).

Also könnten sich auch Österreicher/Deutsche langsam von ihren alten Italien-Vorurteilen, die hier immer wieder latent oder offen durchschimmern, lösen... per favore!

Zusätzlich reaktiviert die Autonome Region Friuli-Venezia Giulia zurzeit auch etappenweise die seit 2012 geschlossen gewesene ‘Pedemontana del Friuli’, d.h. die Linie Sacile (an der Linie Venezia-Udine gelegen) - Gemona del Friuli (an der Pontebbana).
Und dies nicht nur für historische Touristenzüge, sondern auf für den regulären Regionalverkehr!

Ciao e saluti
Ueli

Ich sehe das doch etwas weniger optimistisch. Es wurde ja vor einem Jahr von einer Durchbindung nach Venedig gesprochen. Nun verkehrt einer der beiden Züge über Triest hinaus bis Udine. Das hat vielleicht den Vorteil, die Strandbäder westlich von Triest und den Flughafen zu erschließen, ist aber doch kein wirklich spannendes Endziel. Außerdem sind eine Abfahrt in Ljubljana und eine Ankunft dort so dermaßen früh bzw. spät, dass man davon ausgehen kann, dass sie wenig benutzt werden wird. Anschlüsse nach/von östlich Ljubljana: Fehlanzeige, geschweige denn die für den Sommer sicherlich auch interessante Frage eines Anschlusses nach Zagreb und Beograd, um diese Lücke im Interrail-Netz zu schließen. Anschlüsse nach Venedig und Mailand sind vorhanden, aber auch diese wirken eher zufällig. Und dann - warum hat man damit bis zum Ende der Sommersaison gewartet?

Baron schrieb:

Ich sehe das doch etwas weniger optimistisch. Es wurde ja vor einem Jahr von einer Durchbindung nach Venedig gesprochen. Nun verkehrt einer der beiden Züge über Triest hinaus bis Udine. Das hat vielleicht den Vorteil, die Strandbäder westlich von Triest und den Flughafen zu erschließen, ist aber doch kein wirklich spannendes Endziel. Außerdem sind eine Abfahrt in Ljubljana und eine Ankunft dort so dermaßen früh bzw. spät, dass man davon ausgehen kann, dass sie wenig benutzt werden wird. Anschlüsse nach/von östlich Ljubljana: Fehlanzeige, geschweige denn die für den Sommer sicherlich auch interessante Frage eines Anschlusses nach Zagreb und Beograd, um diese Lücke im Interrail-Netz zu schließen. Anschlüsse nach Venedig und Mailand sind vorhanden, aber auch diese wirken eher zufällig. Und dann - warum hat man damit bis zum Ende der Sommersaison gewartet?

Nicht immer gleich schwarz sehen und alles schlecht reden, prego!
Wenn nicht sofort alles perfekt ist, scheint für einige hier gleich alles schlecht zu sein... detesto questa ottica sempre bianco-nera :-(

Es sind Schritte in die richtige Richtung, es ist ein Anfang!
Es funktioniert nur in kleinen Schritten - piano piano, passo su passo!
Auch nach Venezia sollen mittelfristig wieder direkte Züge aus Ljubljana fahren..

Allerdings ist zu beachten, dass die neuen Direktverbindungen Ljubljana - Trieste (-Udine) REGIONALzüge der Region FVG und von Slowenien sind. Diese ALLEINE bestellen und finanzieren diese neuen Leistungen.
Dass die neuen Zugverbindungen also in die FVG-Regionalhauptstadt Trieste bzw. teilweise weiter in die friulanische Provinzhauptstadt Udine und nicht nach Venezia führen, das zudem die Hauptstadt der finanziell am Projekt nicht beteiligten Region Veneto ist, scheint logisch!
Für Fernverkehr nach Venezia ist in IT zudem nicht Trieste, sondern Rom zuständig!

Saluti
Ueli

Edit:
Korrektur Regional-/Provinzhauptstädte



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:08:15:01:43:25.

CH-Mirage schrieb:

Nicht immer gleich schwarz sehen und alles schlecht reden, prego!
Wenn nicht sofort alles perfekt ist, scheint für einige hier gleich alles schlecht zu sein...

Das sehe ich auch so. Die Nachrichten klingen sehr gut! Aber leider muss man bei dem Ganzen ja doch feststellen, dass der internationale Bahnverkehr in weiten Teilen Europas sparsam ausgebildet ist, man vergleiche z.B. die Relationen zwischen Deutschland und Polen, Dänemark oder den Niederlanden. Neben wenigen IC-/EC-Verbindungen sieht es da doch auch kaum besser aus. Mühsam ernährt sich eben das Eichhörnchen...

BSKS schrieb:

CH-Mirage schrieb:

Nicht immer gleich schwarz sehen und alles schlecht reden, prego!
Wenn nicht sofort alles perfekt ist, scheint für einige hier gleich alles schlecht zu sein...

Das sehe ich auch so. Die Nachrichten klingen sehr gut! Aber leider muss man bei dem Ganzen ja doch feststellen, dass der internationale Bahnverkehr in weiten Teilen Europas sparsam ausgebildet ist, man vergleiche z.B. die Relationen zwischen Deutschland und Polen, Dänemark oder den Niederlanden. Neben wenigen IC-/EC-Verbindungen sieht es da doch auch kaum besser aus. Mühsam ernährt sich eben das Eichhörnchen...

Also in die Niederlande besteht im Regioverkehr doch ein Stundentakt:
- Aachen - Heerlen - wenn auch mit Umstieg in Herzogenrath. Ab Aachen aber auch mit Linienbussen nach Heerlen und nach Maastricht.
- Düsseldorf - Arnhem
- Düsseldorf - M'gladbach - Venlo
- Osnabrück - Hengelo
- Leer - Groningen - ok, das ist z.Z. kompliziert weil sich bei der Brücke nach wie vor nix bewegt ;-)

RhBDirk schrieb:

- Leer - Groningen - ok, das ist z.Z. kompliziert weil sich bei der Brücke nach wie vor nix bewegt ;-)

Und genau an die dachte ich :-)

RhBDirk schrieb

Also in die Niederlande besteht im Regioverkehr doch ein Stundentakt:
- Aachen - Heerlen - wenn auch mit Umstieg in Herzogenrath. Ab Aachen aber auch mit Linienbussen nach Heerlen und nach Maastricht.
- Düsseldorf - Arnhem
- Düsseldorf - M'gladbach - Venlo
- Osnabrück - Hengelo
- Leer - Groningen - ok, das ist z.Z. kompliziert weil sich bei der Brücke nach wie vor nix bewegt ;-)

Und dann auch noch ab Enschede sogar 2x p.St nach Münster und DO.
Dabei sind die eb (wenn der fährt!) Hengelo und ABL Arnhem erst sehr rezent eröffnet worden.
In alle Fälle kein durchgehende Fahrpreise (obwohl mann DB-FLEX nutzen könnte) aber das DE Verbundstarif gilt auch auf die NL-Strecke, neu sogar auch nach Heerlen ab 1/1/18. Das ermässigt die Preise erheblich.
Auch seit etwa 1-2 J,. gibt es neue Schnellbusse Geilenkirchen-Sittard (gab es jeh auch schon früher) und erst delux, nun normal Roermond-Heinsberg (anschl. am neu-eröffnete Stichbahn) und (nur als rufbus) Gennep-Goch. Also insgesamt besser als in viele teile DE an sich.
In VENLO bringt jene eb an sa/so sogar die meiste Fahrgäste-mehr als die andere NL Linien die dann wie gewohnt alle 30"fahren.
Und sogar im BUSverkehr ganz klein gibt es hier und dort erfreuliche Verbesserungen: da gibt es ab juli '17 eine BürgerBus ab Ahaus bis zur NL-grenze, die dann gleich anschl. hat an einer schon viele jahre bestehende NL ditto nach Haaksbergen. Eine Probebetrieb vom SW Bocholt zur wiederbelebung der Linie nach Aalten hat jedoch gescheitert.

dvis schrieb:

RhBDirk schrieb

Also in die Niederlande besteht im Regioverkehr doch ein Stundentakt:
- Aachen - Heerlen - wenn auch mit Umstieg in Herzogenrath. Ab Aachen aber auch mit Linienbussen nach Heerlen und nach Maastricht.
- Düsseldorf - Arnhem
- Düsseldorf - M'gladbach - Venlo
- Osnabrück - Hengelo
- Leer - Groningen - ok, das ist z.Z. kompliziert weil sich bei der Brücke nach wie vor nix bewegt ;-)

Und dann auch noch ab Enschede sogar 2x p.St nach Münster und DO.
Dabei sind die eb (wenn der fährt!) Hengelo und ABL Arnhem erst sehr rezent eröffnet worden.
In alle Fälle kein durchgehende Fahrpreise

M.W. schon. Wo denn nicht?

Gruß,
Rian

daprisse schrieb:

Die Einführung von Nahverkehrszügen nach Slowenien, die übrigens mit den modernen friulanischen CAF Civity-Garnituren, welche wohl ab Herbst auch am Micotra eingesetzt werden sollen, geführt werden, ist da ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

Ob das gut gehen wird? Bei meiner letzten Mitfahrt an einem Sommerwochenende war der Beförderungswunsch von Fahrrad-Touristen gerade auf italienischer Seite so groß, dass der mitgeführte ÖBB-Gepäckwagen dringend gebraucht wurde. Kein mir bekannter ET hat eine derart hohe Ladekapazität, wie sie hier offenbar - manchmal - benötigt wird. (Btw: Laut Vagonweb sind im Sommer mittlerweile zwei(!) Dmsz eingereiht - [www.vagonweb.cz]
Auch wenn die Aussicht auf einen Niederflureinstieg den Fahrgast(und Fahrrad-)wechsel erleichtern und beschleunigen dürfte: Ist der Abzug der jetzigen Garnituren von daher wirklich eine so gute Idee?

LG Thomas (Bahncard99)

bahncard99 schrieb:

daprisse schrieb:

Die Einführung von Nahverkehrszügen nach Slowenien, die übrigens mit den modernen friulanischen CAF Civity-Garnituren, welche wohl ab Herbst auch am Micotra eingesetzt werden sollen, geführt werden, ist da ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

Ob das gut gehen wird? Bei meiner letzten Mitfahrt an einem Sommerwochenende war der Beförderungswunsch von Fahrrad-Touristen gerade auf italienischer Seite so groß, dass der mitgeführte ÖBB-Gepäckwagen dringend gebraucht wurde. Kein mir bekannter ET hat eine derart hohe Ladekapazität, wie sie hier offenbar - manchmal - benötigt wird. (Btw: Laut Vagonweb sind im Sommer mittlerweile zwei(!) Dmsz eingereiht - [www.vagonweb.cz]
Auch wenn die Aussicht auf einen Niederflureinstieg den Fahrgast(und Fahrrad-)wechsel erleichtern und beschleunigen dürfte: Ist der Abzug der jetzigen Garnituren von daher wirklich eine so gute Idee?

LG Thomas (Bahncard99)

Die CAF-Triebzüge sind meines Wissens nur für Italien und Slowenien zugelassen. Sind die Fahrzeuge überhaupt für die österreichische Spannung ausgelegt?

Die 4 CAF ETR 564-Garnituren wurden eigens für den grenzüberschreitenden Einsatz nach Österreich bestellt.
Tatsächlich würden diese aber momentan nicht annähernd den Bedarf an Fahrradplätzen erfüllen, es stehen daher eventuelle Umbauten (bezahlt durch die Strafpönale, die CAF aufgrund der verspäteten Lieferung & Zulassung an die Region Friuli-Venezia Giulia überweisen musste) für die kommende Fahrradsaison im Raum. Allerdings handelt es sich hierbei bisher nur um unbestätigte Informationen / Planungen, die noch nicht fix sind.

bahncard99 schrieb:
Zitat:

Btw: Laut Vagonweb sind im Sommer mittlerweile zwei(!) Dmsz eingereiht - [www.vagonweb.cz]

Zusätzlich zu diesen zwei Dmsz ist momentan meistens auch noch ein ADbmpsz eingereiht - und trotzdem gibt es regelmäßig massive Kapazitätsprobleme. Ich bin daher tatsächlich gespannt, wie man diese Situation lösen wird, denn früher oder später wird die Ablöse der bisherigen Garnituren aufgrund der strengen italienischen Brandschutzregelungen unumgänglich werden. Erste Schritte zur Entlastung des Micotra hat man ja heuer bereits mit den Trenitalia/ÖBB-Umsteigeverbindungen gesetzt.