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Der Schweizer Tagesanzeiger berichtet darüber, wie die Gebrüder Koch allenthalben Bahnprojekte als Steuervergeudung schmähen und deren Verwirklichung sabotieren:
»Den grössten Erfolg haben David und Charles Koch bisher in Florida errungen. Gouverneur Rick Scott stoppte das Projekt eines von der Regierung Obama angestossenen Hochgeschwindigkeitszuges, das fünf Städte miteinander verbunden hätte und das die Stimmbürger auch schon bewilligt hatten.«
[www.tagesanzeiger.ch]
Dieses Beispiel zeigt überdeutlich, dass Lobbyismus auch "schädlich" sein kann.
Dass die Brüder Koch ein großes Interesse daran haben, dass möglichst viel Öl/Ölprodukte (wie Benzin/Diesel) gekauft werden liegt auf der Hand denn damit verdienen sie ihr Geld.
Aber wenn "agressiver" Lobbyismus massiv in die Meinungsbildung eingreift, ist das einer Demokratischen Gesellschaft nicht mehr zuträglich, sondern schadet ihr.

Leider hat kaum ein Politiker (nicht nur in den USA) den "A... in der Hose" derartige Dinge anzuprangern, schließlich stehen Wählerstimmen und vor allem "Parteispenden" auf dem Spiel.
Demokratie geht definitiv anders!
Wer nachlesen will, wo sich die Schweizer Berichterstatter inspirieren ließen: Es gab ein paar Tage vorher einen Text der New York Times zu dem Thema.

Hier der Artikel.

Gespannt bin ich, ob es etwa Staaten wie Kalifornien schaffen, mit einer bahnfreundlicheren Politik dagegenzuhalten. Auch in San Francisco haben beispielsweise bornierte Republikanter das Projekt zur dringend überfälligen Elektrifizierung des Caltrain gekillt.

Re: [USA] Das ist eine der Schattenseiten von Lobbyismus

geschrieben von: FTB

Datum: 07.07.18 18:42

Wie vor 80 Jahren in "god owns country". Da wurden Straßenbahnsysteme (vor allem die Interurbans, unrühmlichstes Beispiel dürfte die "Pacific Electric" sein) von den großen Ölkonzernen gekauft, nur für den Zweck diese stillzulegen. Und wurden danach mit neuen Bussen und Mineralöl des kaufenden Konzerns betrieben. Große Renditen waren garantiert. Der gewöhnliche Kapitalismus eben....

Zu meiner Zeit hießen Aktivisten Frida Hockauf und Adolf Hennecke 😉
FTB schrieb:
Der gewöhnliche Kapitalismus eben....
Was hat das allgemein mit Kapitalismus zu tun? In Deutschland haben wir auch Kapitalismus aber auch eine SOZIALE Marktwirtschaft.

Solange die Aufgabenträger nicht in private Hand rutschen, passiert das nicht oder zumindest nicht in dem Ausmaß.

Dennoch muss man vor bestimmten Lobbyisten aufpassen, die vielerorts mit ihrer Gummilobby gegen die Schiene hetzen.
ich bin grundsätzlich ein Befürworter der Marktwirtschaft, und ja, solche Entwicklungen haben leider damit zu tun.

Ich möchte in diesem Zusammenhang folgenden Denkanstoss geben, auch wenn ich ihn nicht wissenschaftlich belegen kann: in Süddeutschland gab es nach dem zweiten Weltkrieg ein ähnlich dichtes Netz an Bahnlinen wie in der Schweiz. Während man in Süddeutschland dieses Netz politisch gewollt extrem ausdünnte, entspricht die Dichte des Bahnnetzes in der Schweiz noch weitgehend dem der Fünfzigerjahre. Interessanterweise gibt es in Deutschland eine sehr, sehr starke Automobilindustrie mit entsprechend einflussreicher Lobby; ausser etwas Zulieferindustrie und einigen wenigen staatlich geschützten Lastwagenhersteller für den Eigenbedarf gibt es in der Schweiz handkehrum keine Automobilindustrie. Dieser Vergleich mit dem selben Ergebnis lässt sich auch zwischen der Schweiz und Frankreich anstellen. Spannend, oder?

Schönen Abend, =weineggbahn=

Re: [USA] Das ist eine der Schattenseiten von Lobbyismus

geschrieben von: T.

Datum: 08.07.18 06:41

weineggbahn schrieb:Zitat:
ich bin grundsätzlich ein Befürworter der Marktwirtschaft, und ja, solche Entwicklungen haben leider damit zu tun.

Ich möchte in diesem Zusammenhang folgenden Denkanstoss geben, auch wenn ich ihn nicht wissenschaftlich belegen kann: in Süddeutschland gab es nach dem zweiten Weltkrieg ein ähnlich dichtes Netz an Bahnlinen wie in der Schweiz. Während man in Süddeutschland dieses Netz politisch gewollt extrem ausdünnte, entspricht die Dichte des Bahnnetzes in der Schweiz noch weitgehend dem der Fünfzigerjahre. Interessanterweise gibt es in Deutschland eine sehr, sehr starke Automobilindustrie mit entsprechend einflussreicher Lobby; ausser etwas Zulieferindustrie und einigen wenigen staatlich geschützten Lastwagenhersteller für den Eigenbedarf gibt es in der Schweiz handkehrum keine Automobilindustrie. Dieser Vergleich mit dem selben Ergebnis lässt sich auch zwischen der Schweiz und Frankreich anstellen. Spannend, oder?

Schönen Abend, =weineggbahn=
Und jetz bitte noch über Tschechien. Na ja, Moment mal... :)

Re: [USA] Das ist eine der Schattenseiten von Lobbyismus

geschrieben von: dLichti

Datum: 08.07.18 07:46

Ingo Oerther schrieb:
Demokratie geht definitiv anders!
Wie denn? So, dass den Politikern nur noch "gute Wünsche" vorgetragen werden dürfen? Dass nur noch Politiker gewählt werden dürfen, die "gute Entscheidungen" fällen? So, dass in den Medien nur noch "gute Meinungen" verbreitet werden dürfen?

Eine Demokratie funktioniert nur mit mündigen Bürgern, die in der Lage sind, selbst zu denken. Auch dann, und insbesondere dann, wenn sie gewählt wurden. Die Diskussion über Wahlbeeinflussung durch die Medien, ob durch die Russen oder die Ölkonzerne, ist eigentlich eher ein Eingeständniss, dass man nicht Demokratiefähig ist.
in dem Zeitraum, in welchem das grosse Ausdünnen der Netze stattfand, hiess Tschechien noch Tschechoslowakai und war bekanntlich nicht marktwirtschaftlich geführt...

Schönen Sonntag, =weineggbahn=

Re: [USA] Das ist eine der Schattenseiten von Lobbyismus

geschrieben von: FTB

Datum: 08.07.18 12:03

> Eine Demokratie funktioniert nur mit mündigen Bürgern, die in der Lage sind, selbst zu denken. Auch dann, und insbesondere dann, wenn sie gewählt wurden. Die Diskussion über Wahlbeeinflussung durch die Medien, ob durch die Russen oder die Ölkonzerne, ist eigentlich eher ein Eingeständniss, dass man nicht Demokratiefähig ist.

Dann sollte man vielleicht auch mal an die enorme Wahlbeeinflussung 1990 in der DDR erinnern dürfen, getragen von Polit- und Wirtschaftslobbyisten aus der alten BRD. Die BRD-Altparteien kamen ab Herbst 1989 überfallartig in die DDR um die Wahlen in ihrem Sinne zu beeinflussen (was ja dann auch gelungen ist).
Eigentlich müssten unter diesen Umständen alle DDR-Wahlen von 1990 kassiert werden.

Zu meiner Zeit hießen Aktivisten Frida Hockauf und Adolf Hennecke 😉

Re: [USA] Das ist eine der Schattenseiten von Lobbyismus

geschrieben von: T.

Datum: 08.07.18 12:07

Die "westlichen 60er und 70er" (was die Meinung in der Politik sowie unter der Bevölkerung bezüglich öV/IV-Verkehr betrifft) fanden aber in CZ tatsächlich erst in 90er - bis zirka 2005 statt.

Re: [USA] Das ist eine der Schattenseiten von Lobbyismus

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.07.18 12:28

FTB schrieb:
> Eine Demokratie funktioniert nur mit mündigen Bürgern, die in der Lage sind, selbst zu denken. Auch dann, und insbesondere dann, wenn sie gewählt wurden. Die Diskussion über Wahlbeeinflussung durch die Medien, ob durch die Russen oder die Ölkonzerne, ist eigentlich eher ein Eingeständniss, dass man nicht Demokratiefähig ist.

Dann sollte man vielleicht auch mal an die enorme Wahlbeeinflussung 1990 in der DDR erinnern dürfen, getragen von Polit- und Wirtschaftslobbyisten aus der alten BRD. Die BRD-Altparteien kamen ab Herbst 1989 überfallartig in die DDR um die Wahlen in ihrem Sinne zu beeinflussen (was ja dann auch gelungen ist).
Eigentlich müssten unter diesen Umständen alle DDR-Wahlen von 1990 kassiert werden.

Deine SED/PDS/LINKE hätte die Wahlen 1990 trotzdem nicht gewonnen. Die Blockparteien waren schon vor 1989 in der DDR existent.

Re: [USA] Das ist eine der Schattenseiten von Lobbyismus

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.07.18 12:40

recherche schrieb:
Auch in San Francisco haben beispielsweise bornierte Republikanter das Projekt zur dringend überfälligen Elektrifizierung des Caltrain gekillt.

Haben sie nicht, es wird elektrifiziert.

Re: [USA] Das ist eine der Schattenseiten von Lobbyismus

geschrieben von: dLichti

Datum: 08.07.18 16:43

FTB schrieb:
Dann sollte man vielleicht auch mal an die enorme Wahlbeeinflussung 1990 in der DDR erinnern dürfen, getragen von Polit- und Wirtschaftslobbyisten aus der alten BRD. Die BRD-Altparteien kamen ab Herbst 1989 überfallartig in die DDR um die Wahlen in ihrem Sinne zu beeinflussen (was ja dann auch gelungen ist).
Eigentlich müssten unter diesen Umständen alle DDR-Wahlen von 1990 kassiert werden.
Und warum? Wurden etwa Stimmzettel gefälscht? Oder falsch ausgezählt? Wurde in den Wahlkabinen Zwang ausgeübt oder gedroht? Falls das nicht der Fall war, dann spiegelt das Ergebnis den Willen der Wähler wider, und genau so soll es sein.

Wie dieser Wille zustande kommt, ist des mündigen Bürgers eigene Sache. Und wer sich einreden lässt, er wolle etwas, was er garnicht braucht, der hat halt Pech gehabt.
Ganz so einfach war das dann doch nicht. Die CDU hat damals massiv von den etablierten Strukturen der Ost-CDU profitiert. Ohne die hätte sie die Wahl nicht gewinnen können. Die Neugründungen, einschließlich der SPD, hatten es da wesentlich schwerer. Und dabei war die Ost-CDU immer noch die alte Blockpartei, die nichts zur Demokratisierung der DDR beigetragen hat und bei der Wende nur Trittbrettfahrer war. Die rote Vergangenheit ist ihr dann ja noch mehrmals auf die Füße gefallen.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über Florida:
»
  • Seit Mai gibt es in Florida eine neue Eisenbahnstrecke, die die Städte Miami, Fort Lauderdale und West Palm Beach miteinander verbindet.
  • Das Projekt hat drei Milliarden Dollar gekostet. Für 106 Kilometer braucht der Zug 1:15 Stunde - und damit oft viel kürzer als ein Auto.
  • Dennoch wird die Brightline von vielen Seiten bekämpft. Der Gouverneur hält Bahnlinien für Steuerverschwendung.«
  • [www.sueddeutsche.de]

    Re: [USA] So geht's also auch – ZM: Neue Bahnlinie in Florida in den USA

    geschrieben von: ehemaliger Nutzer

    Datum: 11.07.18 20:02

    Und nun mal ein kleiner Gedankensversuch:
    denklich wurden die USAlern alle Schwyzerli als Gross-Lobbyisten fuer Bahnfahren, am liebsten mit sogenannte ''gruener.. Elektro, da ja vom Wasserkraft Ihrer ueppige Wasserfallen abkommend. Und ausserdem bauen die Ihre Strassen alle so schmal, das unsere nette und nicht zu kleine PKWs darauf nicht mehr passen-also hat Chevrolet und Chrysler das nachsehen! Und wenn doch: kommt so eine gelber post''auto'' was die merkwuerdigerweise als BUS ansehen und die hat auch noch Vorfahrt!
    Ach, sind die DSOlern auch nicht alle davon ganz ueberzeugt das BRD von die Auto-lobby gesteuert wird?
    dvis schrieb:
    Und nun mal ein kleiner Gedankensversuch:
    denklich wurden die USAlern alle Schwyzerli als Gross-Lobbyisten fuer Bahnfahren, am liebsten mit sogenannte ''gruener.. Elektro, da ja vom Wasserkraft Ihrer ueppige Wasserfallen abkommend. Und ausserdem bauen die Ihre Strassen alle so schmal, das unsere nette und nicht zu kleine PKWs darauf nicht mehr passen-also hat Chevrolet und Chrysler das nachsehen! Und wenn doch: kommt so eine gelber post''auto'' was die merkwuerdigerweise als BUS ansehen und die hat auch noch Vorfahrt!
    Ach, sind die DSOlern auch nicht alle davon ganz ueberzeugt das BRD von die Auto-lobby gesteuert wird?

    Ich hatte eigentlich immer angenommen, dass Du wenigstens weißt, dass Dein Deutsch nicht wirklich gut ist, wenn Du schon nicht an der Verbesserung der Kenntnisse arbeitest. Wenn man aber in einer Sprache schreibt, die man nicht wirklich beherrscht, bemüht man sich eigentlich um eine klare Ausdrucksweise, um Missverständnisse zu vermeiden. Lustige Wörter und Ironie sind dann ungeeignet.

    Mit anderen Worten: Von Deinem Geschreibsel da oben ist nichts verständlich. Wirklich gar nichts.

    marktkonforme Demokratie

    geschrieben von: Bummler

    Datum: 17.07.18 19:35

    Die Koch-Brüder nutzen ihr Vermögen, um die radikale freie Marktwirtschaft in den USA zu verankern. Selbst in die Supreme-Court-Besetzung mischen sie sich ein.
    [www.zeit.de]