Streckenwanderung Dunieres - Saint-Rambert-d'Albon 7. Teil (m60B)
1. Teil:
https://www.drehscheibe-online.de Dunieres - Riotord (60 Fotos)
2. Teil:
https://www.drehscheibe-online.de Riotord - Saint-Sauveur-en-Rue (60 Fotos)
3. Teil:
https://www.drehscheibe-online.de Saint-Sauveur-en-Rue - Tunnel de Badol 2 (57 Fotos)
4. Teil:
https://www.drehscheibe-online.de Tunnel de Badol 2 - Bourg-Argental (64 Fotos)
5. Teil:
https://www.drehscheibe-online.de Bourg-Argental - Saint-Marcel-lès-Annonay (57 Fotos)
6. Teil:
https://www.drehscheibe-online.de Saint-Marcel-lès-Annonay - Viadukt de Pupil (58 Fotos)
7. Teil:
aktuell
8. Teil:
https://www.drehscheibe-online.de Vernosc-lès-Annonay - Viaduc de l`Eterpas (60 Fotos)
9. Teil:
https://www.drehscheibe-online.de Viaduc de l`Eterpas - Pont de l’Ecoutay (60 Fotos)
10. Teil:
https://www.drehscheibe-online.de Pont de l’Ecoutay - Galerie du Chemin de Vachon (50 Fotos)
11. Teil:
https://www.drehscheibe-online.de Galerie du Chemin de Vachon - Saint-Rambert-d'Albon (62 Fotos)
Dies ist die 10. Strecke meiner Wanderung des Jahres 2017.
Die Übersicht von 1.000km Streckenwanderungen gibt es hier:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?030,8415989
Alle Inhalte gibt es wenig später auch auf meinem Blog
http://www.railwalking.blogspot.com
Einleitung: Streckenwanderung Dunieres - Saint-Rambert-d'Albon
Geschichtlicher Abriss:
Die Strecke ist 57 km lang und der größte Teil der Trasse ist heute ein schöner Radweg, zu Beginn ist die Route noch asphaltiert, zum Ende hin existiert immerhin ein Feldweg auf der Trasse. Die Strecke nimmt ab Dunieres einen kühnen Verlauf, da sie nach dem Aufstieg im Tal von Dunières sich stetig dem Tracol-Pass nähert. Hier entstand ein Tunnel mit 2.392m Länge. Leider konnte der lange Tunnel nicht in den Radweg mit aufgenommen werden. Benutzer des Radweges müssen heute einem steilen Umweg hinauf zum 1.030m hohen Tracol-Pass begeben. Hinter dem Pass führt die Strecke über Riotord und Saint-Sauveur-en-Rue nach Bourg-Argental, bis dorthin folgen weitere 5 Tunnel die seit den 50er Jahren verwaist sind und keinen Nutzen mehr erfüllen, außer als Lagerraum oder Abstellkammer zu dienen.
In Bourg-Argental vollführt die Bahntrasse eine große Schleife um in den Ort hinunter zu steigen. Ein Teil der Schleife liegt in einem 973m langen Tunnel. Über Saint-Marcel-lès-Annonay und Boulieu-lès-Annonay nähert sich die Bahnstrecke der größeren Stadt Annonay (17.000 Einwohner). In Annonay gab es früher umfangreich Bahnanlagen im Stadtzentrum, die alle abgerissen worden sind. Nach der Station von Vernosc-lès-Annonay beginnt ein lange Rampe mit 20‰ Gefälle. Entland der Rampe entstanden viele Strukturen wie Brücken, Viadukte und auch einige kurze Tunnel. Hierdurch steigt die Strecke ins Rhönebecken herab und erreicht Peyraud. In Peyraud werden wieder in Betrieb befindliche Gleise erreicht, der Endpunkt der Strecke liegt in Saint-Rambert-d'Albon, auf der anderen Seite der Rhöne. Die Strecke wurde in zwei Abschnitten in Betrieb genommen: Annonay - Saint-Rambert-d'Albon 29.10.1869 und Dunieres - Annonay 01.09.1885. Der mittlere Abschnitt verlor seinen Güterverkehr bereits am 19.02.1940. In drei Abschnitten folgte dann schließlich die Stilllegung: Riotord - Bourg-Argental 12.11.1954, Dunières - Riotord 13.021964, Bourg-Argental - Peyraud 31.08.1989.
Eine Übersichtskarte:
Verlauf der Trasse (Streckenband von Wikipedia):
Streckeneröffnung:
Annonay - Saint-Rambert-d'Albon 29.10.1969
Dunieres - Annonay 01.09.1885
Beschreibung der Streckenwanderung:
Ich wanderte die 57 Kilometer Bahntrasse in 2 Tagen, was speziell am zweiten Tag doch ziemlich anstrengend war (Tag 1: 24km, Tag 2: 33km). Zu den Streckenkilometern kamen an beiden Tagen noch einige zustätzliche Kilometer für Umwege hinzu, so war die Gesamtzahl der zurückgelegten Kilometer nochmals etwas höher. Da auf dem mittleren Streckenabschnitt der Verkehr bereits in den 50er Jahren eingestellt wurden, sind die Tunnel teilweise in schlechtem Zustand, aber trotzdem begehbar. Bei dem Alter der Bauwerke ist nicht überraschend, wenn die Tunnel teilweise eingestürzt sind. Die angelegten Radwege machen teilweise einen Bogen um die Tunnel. Hinter Bourg-Argental ist der Bahndamm dann als Feldweg vorhanden und hin und wieder auch ganz verschwunden. In der Innenstadt von Annonay verliert sich der Weg der Trasse teilweise ganz. Ab Vernosc-lès-Annonay ist der Bahndamm nun mehr als schmaler Pfad vorhanden, hier hat man schon deutlich seine Mühen dem Bahndamm zu folgen. Beim erreichen von Peyraud ist der Streckenabschnitt ab dort wieder in Betreib, genauergesagt die Überquerung des Flusses Rhöne hinüber zum anderen Ufer nach Saint-Rambert-d'Albon. Da so zusammenfassend fast 95% der Bahntrasse frei von Schienen sind, werde ich die Bilderserie hier etwas straffen und weniger Details zeigen. Mir gefällt es persönlich auch besser Strecken mit Schienen zu zeigen, aber aus Mangel an Alternativen muss ich oft auch auf solche Trassen zurückgreifen.
Eine Besonderheit der Strecke stellt die Spirale von Bourg-Argental dar (Siehe Teil 4: https://www.drehscheibe-online.de) :
Ein Teil der Spirale ist teilweise als Tunnel ausgeführt, hier farbig eingezeichnet: Der 973m lange Tunnel de l'Homme. Dazu später mehr.
Bildblock-Vorschau
Teil 7: Viadukt de Pupil - Annonay - Vernosc-lès-Annonay (60 Fotos)
Vom Viaduc de Pupil aus folgt die Trasse in Richtung der Innenstadt von Annonay. Der Weg dorthin führt durch den Tunnel de Vidalon. Dieser ist zwar noch gut zu erreichen und auch begehbar, doch dahinter verliert sich schnell die Spur der Bahntrasse. Ein große Fläche wurde aufgeschüttet um neue Gebäude zu errichten. Es gibt zwar einige Trampelpfade verstreut im Wald, doch sind diese gerade im Hochsommer nicht passierbar. Unter großem Ärger teste ich mehrere Wege an, erreiche doch immer wieder Sackgassen voller Gestrüpp, Dornen und Brennnesseln. Erst als ich eine alte Fußgängerbrücke erreiche, die hier den Bahndamm überspannt, erreiche ich einen Ausweg aus der grünen Hölle. Die kleine Fußgängerbrücke ist auch auf den beigefügten alten Luftbildern gut zu erkennen. Am Straßenrand erreiche ich nun die Innenstadt von Annonay. Leider verliert sich hier jede Spur der Bahnanlagen, da das gesamte Areal Anfang der 90er Jahre neu bebaut wurde und alle Bahnanlagen & Bahn-Gebäude abgerissen worden sind. Auf alten Luftbildern und Postkarten sind zwei baugleiche Empfangsgebäude zu sehen, die dicht beieinander stehen. Meine Interpretation ist, dass es hier zu erst einen Kopfbahnhof gab der später um einen Durchgangsbahnhof mit einem zweiten Empfangsgebäude ergänzt wurde. Annonay wurde zwar schon 1869 auf dem Schienenweg erreicht, der Weiterbau der Strecke erfolgte aber erst später und die durchgehende Strecke weiter nach Duniers und Firminy war erst ab 1885 in Betrieb. Auf den Bahnhof folgt der Tunnel du Sacré-Cœur, auch dieser bleibt leider "unsichtbar" und ist nicht zugänglich. Rückblickend ist die Suche nach der Eisenbahngeschichte von Annonay leider sehr ernüchternd.
Foto 1: Blickrichtung Dunieres. Soeben haben wir das Viadukt de Pupil verlassen
Foto 2: Auf das Viadukt kommt eine schwierige Trassenführung. Es wird nun schwer und wenige später unmöglich dem Bahndamm zu folgen
Foto 3: Der 303m lange Tunnel de Vidalon
Foto 4: Der 303m lange Tunnel de Vidalon
Foto 5: Eine Luftaufnahme der gleichen Stelle
Foto 6: Tunnel de Vidalon. Im Tunnel selber kann man ungehindert gehen, aber davor und dahinter ist die Vegetation ein sehr störender Faktor.
Foto 7: Ein Einkaufswagen hat seinen Weg hierher gefunden
Foto 8: Die andere Seite des Tunnel de Vidalon
Foto 9: Neben dem Tunnel schließt sich eine Stützmauer an. In der Wand steckt die Halterung für eine Telegraphenleitung. 4 weiße Isolatoren sind zu sehen
Foto 10: Hinter dem Bahndamm endet der Bahndamm in einer Sackgasse. Die Vegetation wird immer stärker und ein Weg ist bald kaum noch zu erkennen
Foto 11: Stützmauer neben der Strecke. Schon wenige Meter später ist es unmöglich dem Bahndamm zu folgen. Es gibt Abseits der Trasse einige kleine Pfade, die aber alle in Vergessenheit geraten sind und nach wenigen Metern enden und unpassierbar sind. Schließlich musste ich mich quer durch die Vegetation schlagen um irgendwie einen Weg zur Straße zu finden
Foto 12: Diese Fotos zeigt wie der Bahndamm verschüttet und neu bebaut wurde
Foto 13: Nach 30 Minuten bushwhacking finde ich einen Ausweg in der kleinen Fußgängerbrücke, die hier auf dem Bild eingezeichnet ist
Foto 14: Der schmale Weg mündet direkt auf den Bürgersteig der Straße
Foto 15: Ich folge nun der Straße und erreiche ein Wohngebiet oberhalb der historischen Altstadt. Von dem großflächigen Bahnhof ist hier nichts mehr zu sehen. Alle Gebäude mit Bahnbezug wurden abgerissen.
Foto 16: Das Foto zeigt den neuen Durchgangsbahnhof der ab 1885 nach dem Weiterbau der Strecke nötig wurde.
Foto 17: Diese Postkarte zeigt den Durchgangsbahnhof rechts im Bild. Links sieht man den alten Kopfbahnhof der ab 1869 verwendet wurde. Dazwischen befindet sich ein eingleisiger Lokschuppen mit offener Tür. Im Vordergrund sehen wir einige kleine Wagondrehscheiben auf denen Wagen quer zu den Gleisen verschoben werden konnten, ohne das dafür aufwändig umgesetzt werden musste.
Foto 18: Der Durchgangsbahnhof Annonay
Foto 19: Die Gleise am Durchgangsbahnhof wurden durch einen Fußgängersteg überspannt
Foto 20: Bahnhof Annonay
Foto 21: Diese Luftaufnahme zeigt die beiden Bahnhofsgebäude. Von 1869 bis 1885 war Annonay ein kopfbahnhof.
Foto 22: Auf dem Luftbild von 1930 sieht man viele kleine Wagondrehscheiben, die verwendet wurden um Wagen quer zu den Gleisen zu verschieben
Foto 23: Weiter südlich gab es ein ausgedehntes Areal mit Drehscheibe und Lagerhallen
Foto 24: Heute dagegen wurden die gesamten Flächen für ein neues Wohnquartier verwendet
Foto 25: Auch weiter nördlich bei den Empfangsgebäuden gab es eine Drehscheibe und einen Wasserturm
Foto 26: Auf den Bahnhof folgte ein Tunnel, der Tunnel du Sacré-Cœur. Durch die Bebauung ist er nördlich nicht zu erreichen. Am südlichen Portal ist die Vegetation im Weg.
Foto 27: Das Luftbild zeigt einen älteren Aufnahmezustand. Am nördlichen Portal gab es eine Treppe die neben dem Portal herunterführt.
Foto 28: Näher an den Tunnel konnte ich nicht herankommen. Auf der Seite des nördlichen Tunnelportals führt eine Treppe von der Tunnelkrone herunter.
Foto 29: Auch das südliche Tunnelportal ist nicht erreichbar. Es gibt aber eine Straßenbrücke von der man immerhin einen Blick auf den Bahndamm werfen kann.
Foto 30: Ausblick auf den Bahndamm
Foto 31: Erst hier an dieser Straße gibt es wieder einen Zugang zum Bahndamm, die Treppe führt hinauf.
Foto 32: Unterführung unter dem Bahndamm. Auf der Treppe hegt es hinauf zum Bahndamm
Foto 33: Zurück auf dem Bahndamm
Foto 34: Auf 700m Strecke folgen jetzt 4 Brücken über den Bahndamm. Die Trasse kreuzt beim Verlassen von Annonay einige Straßen
Foto 35: Die folgende Brücke wurde erweitert um eine breitere Straße aufzunehmen
Foto 36:
Foto 37: Die dritte Brücke in einer Serie
Foto 38: Die Bahnstrecke überquert eine Schnellstraße
Foto 39: Hier gibt es die Möglichkeit auf eine der Brücken zu gelangen
Foto 40: Ausblick auf die ehemalige Bahntrasse in Richtung Dunieres
Foto 41: Blick zurück
Foto 42: Blickrichtung Dunieres
Foto 43: Oben auf der Brücke
Foto 44: Das Mauerwerk der Brücke, das sich an das Geländer anschließt
Foto 45: Der Bahndamm wird breiter und gleicht einer Wiese
Foto 46: Am Ende der Geländevertiefung folgt eine Rampe, es geht steil Berg auf
Foto 47: Ansicht der Rampe, Blick hinunter zum Bahndamm
Foto 48: Hier lag die Bahntrasse in einem tiefen graben und wurde durch eine Brücke überspannt. Die Brücke die hier den Bahndamm überspannte liegt vielleicht noch im Boden verborgen
Foto 49: Der Weg auf dem Bahndamm gelangt an dieses Tor
Foto 50: Eine Brücke über einen Feldweg
Foto 51: Das alte Geländer der Brücke
Foto 52: Im Folgenden ist nicht 100% sicher zu sagen wo genau hier der Bahndamm lag. Vermutlich hier rechts von der Straße
Foto 53: Brücke über den Bahndamm
Foto 54: Die Brücke wurde zu einem späteren Zeitpunkt verbreitert. Der Übergang ist gut sichtbar
Foto 55: Blickrichtung Dunieres
Foto 56: Die Brücke ähnelt den anderen, mit einem Unterschied. Die Decke ist mit Klinkersteinen ausgekleidet
Foto 57: Wir erreichen den Bahnhof Vernosc-lès-Annonay
Foto 58: Rechts im Bild war früher der Platz für den Güterschuppen und einige weitere Gleise
Foto 59: Der Bahnhof Vernosc-lès-Annonay. Links im Bild beginnt die Bahnsteigkante
Foto 60: Vernosc-lès-Annonay
Ende des 7. Teils.
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8-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:09:27:19:36:50.