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Hallo,

Was bisher geschah:
Wenn alles schief geht was schief gehen kann, Teil 1
Wenn alles schief geht was schief gehen kann, Teil 2
Wenn alles schief geht was schief gehen kann, Teil 3

Montag, 3.7.2017
Das Wetter in der Früh war bombig – strahlend blauer Himmel – auf der Seite des Hotels wo mein Zimmer raus ging. Beim Beladen des Motorrades sah es dann schon wieder etwas anders aus. Was tun – ich wollte vorerst noch in der Gegend bleiben – der letzte Ort von gestern müsste auch morgens gut gehen – so rund um die Straßenbrücke am nördlichen Bahnhofskopf. Also wieder ab nach Maksymilianowo.
Als erstes wird die dort einen Bauzug verschiebende SM42 bildlich festgehalten.
https://www.dropbox.com/s/i2ptxgkzjti2l0f/DS8_0032k.jpg?raw=1

Gefolgt von einem Flirt Richtung Danzig.
https://www.dropbox.com/s/9tvnqp4zxbd8nj4/DS8_0035k.jpg?raw=1

Wolken waren bereits wieder bei der nächsten einen Bauzug verschiebenden SM42 im Spiel.
https://www.dropbox.com/s/j6nryf21q81q412/DS8_0038k.jpg?raw=1

Eine ET22 kommt aus Norden unter der Brücke in den Bahnhof gefahren.
https://www.dropbox.com/s/w0fsn44qytlewso/DS8_0062k.jpg?raw=1

Mittlerweile kam der Anruf von H: Er ist in der Werkstatt, das Motorrad ist zerlegt und es war wirklich Wasser im Tank und im Treibstoffsystem, es sieht gut aus. Da ist die Freude über die EP09 mit ihrem Zug nach Danzig gleich größer. Trotz Frontschatten.
https://www.dropbox.com/s/0f3lqnyxidnw9s3/DS8_0065k.jpg?raw=1

Wenige Minuten später kommt aus Norden Lotos mit einer Dragon und einem Kesselwagenzug aus Norden. Lichttechnisch war es knapp, als die Lok auf Höhe des Depots im Hintergrund war war alles dunkel. Glücklicherweise schlich der Zug in den Bahnhof.
https://www.dropbox.com/s/wyhnn9dcmrmtk6z/DS8_0069k.jpg?raw=1

Dann kam der Anruf, der Probelauf in Berlin war erfolgreich. Wir vereinbaren daher dass wir uns im Hotel in Brest treffen, ich fahre voraus und beziehe sicherheitshalber das Zimmer. Abgesehen davon muss ich noch auf Landstrassen die Diagonale Richtung Warschau fahren. Ich breche also auf. Da ich in Warschau in einen veritablen Stau komme dauert es etwas bis ich der Grenze hinter Terespol näher komme.
https://www.dropbox.com/s/1456ooh64lk0acv/2017-07-03%2016.35.04k.jpg?raw=1

Kurz vor Terespol ist noch eine LKW – Kontrolle und alle anderen Fahrzeuge werden über Waldstraßen umgeleitet. Dann kommt die Auffahrt auf eine Autobahnähnliche Straße auf der ich mich dann auch in den Stau vor der Grenze einreihe. Mittlerweile holt H auf den gut ausgebauten polnischen Autobahnen gut auf. Es beginnt die Warterei. Irgendwann darf ich dann in den polnischen Ausreisebereich einfahren. Die Schlange vor den beiden EU – Spuren ist erheblich länger als die vor den „All Passports“. Ich mache den Fehler mich dort einzureihen. Irgendwann sagen mir Russen ich solle zu den anderen Spuren – dort wird weniger genau kontrolliert – also dort hin und wieder hinten anstellen. Immer drei Fahrzeuge in den Abfertigungsbereich, Pässe und Zulassung einsammeln. Dann verschwindet der Zöllner, kommt irgendwann zurück, teilt die Papiere aus und es geht zur nächsten Fahrspur – ein Zöllner betreut drei Fahrspuren. Dann da durch – nun warten auf die Ausfahrt aus Polen auf die Grenzbrücke – ich ziehe die A – Card, meine Spur wird als letzte frei gegeben. Nun beginne ich zu verstehen warum bei der Ausreise ein Zöllner drei Fahrspuren betreut: Vorne geht es eh nicht schneller weiter. Dann geht der Schranken zur Grenzbrücke auf: Zwei Stunden sind bereits vorbei und es wird langsam dunkel. H ist mittlerweile auch an der Grenze angekommen. Ich bekomme bei der Einfahrt in den Weißrussischen Bereich den Laufzettel, dann Pass mit Visum, Fahrzeugpapiere und Grüne Karte auf der auch Weißrussland angegeben ist zeigen … . Dann noch einmal Kontrolle und ich werde – wie alle EU – Bürger – in den roten Bereich geschickt. Also wieder warten. In der Zwischenzeit fülle ich den Zollzettel aus – natürlich gibt es keine Ausfüllhilfe und es gibt ihn nur auf kyrillisch. Gut dass ich die englische Version auf den iPad habe – so kann ich ausfüllen. Nach einiger Wartezeit werde ich in eine Kontrollbucht gewiesen – dort geschieht – nichts. Irgendwann kommt eine missmutige Zöllnerin. Ich gebe ihr die Papiere – sie fragt nach dem zweiten Zollformular – ich habe es nicht, sie schickt mich ins Büro. Dort organisiere ich ein zweites Formular und fülle es aus. Wieder warten – wo sind die Kopien der Fahrzeugpapiere – wieder schickt sie mich ins Büro – erst muss ich aber Geld wechseln um die paar Rubel für die Kopien zahlen zu können. Irgendwann – nach über einer halben Stunde – taucht sie wieder auf. Sichtlich genervt von mir regt sie sich auf warum ich nicht im Büro zur Firma gegangen bin wo man die Formulare am Computer ausfüllt – klar gegen Geld. Wohl gemerkt – weder von den zwei Formularen noch von den Kopien war vorher etwas in Erfahrung zu bringen. Dann verschwindet sie mit meinem Pass und den Papieren. H ist mittlerweile in der Wartespur zu Grünen Bereich angekommen – 50-70m hinter mir! Missmutig kommt irgend wann die Zöllnerin, regt sich auf weil ich beim Hubraum 650ccm statt 652ccm geschrieben hat, fragt mich nach Zigaretten und Alkohol (ich habe keine mit) und lässt mich dann aus dem Bereich raus wobei es von der Art her eher ein Rausschmiss war. Dann noch zur letzten Schranke – der Ausfahrt aus dem Abfertigungsbereich. Auch hier muss man warten bis einige Fahrzeuge anstehen, dann werden die Laufzettel eingesammelt. Mittlerweile wurde H zur roten Spur umsortiert und wartete. Da er kein Navi mit hat und er ja eh bald drankommt bittet er mich hinter der Grenze zu warten. Ich willige ein und bin etwa viereinhalb Stunden nachdem ich an der Grenze angekommen bin bei einem kleinen Parkplatz ein paar hundert Meter hinter der Grenze außer Sichtweite der letzten Station.
https://www.dropbox.com/s/0ty2kf109hsrnx6/2017-07-04%2000.55.20k.jpg?raw=1

Der Mond geht auf und ich lese unter einer Straßenlampe in meiner Zeitschrift. Nebenbei beobachte ich ein interessantes Spiel: Ein Auto kommt über die Grenze und hält an. Etwas später kommt ein weiteres. Pakete / Säcke werden getauscht, dann fährt jeder weiter. Man kann sich den Sinn denken! Tau bildet sich bereits auf meinem Motorrad als über eineinhalb Stunden später H auftaucht. Damit war er um eine Stunde schneller als ich. Mit viereinhalb Stunden verweist der Grenzübertritt meinen bisherigen Rekord vom Grenzübergang Beitbridge zwischen Südafrika und Zimbabwe (dreieinhalb Stunden) eindeutig auf den zweiten Platz. Nach einer herzlichen Begrüßung fahren wir die letzten Kilometer durchs nächtlich leere Brest zum gebuchten Hotel. Gut dass die Rezeption 24 Std. besetzt ist – das Zimmer ist vorbezahlt und wir checken gegen 01:30 morgens ein. Na dann – gute Nacht!

OBB1040

Der youtube - Kanal von OBB1040: [www.youtube.com]




3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:05:30:22:23:56.
Hallo OBB1040,

Deine beiden abgelichteten "SU 42" sind SM 42. Der Unterschied ist, dass die von Dir abgelichteten SM 42 keine Heizeinrichtung besitzen und schon in der Bezeichnung "SM" auf ihren Zweck als Rangierlok hingewiesen wird. SM steht nicht für Sado-Maso, sondern für Dieselrangierlok (s = spalinowy, m kommt von manewrowac, rangieren).

Ansonsten, wie die Teile zu vor schon, interessante Einblicke in Deine Tour.

Grüße
Jens

"You won't do well to silence me, with Your words or wagging tongue, with Your long tall tales of sorrow, Your song yet to be sung ..."
Aus: "Wagging tongue" aus dem Album "Memento Mori" von Depeche Mode, geschrieben von Dave Gahan & Martin L. Gore
Ab und zu hier ganz gut passend, dieses Textzitat.
R.I.P. Andrew "Fletch" Fletcher. * 08.07.1961, + 26.05.2022; Du warst das Rückgrat der Band. Danke dafür.
Herzlichen Dank - ist korrigiert - langsam verstehe ich die Bezeichnungen!

OBB1040