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Hallo,

wie angekündigt nun der nächste Teil.
Vielen Dank auch für alle Kommentare bisher :).

Teil 1: [www.drehscheibe-online.de] > Von Bayern aus nach Südtirol
Teil 2: [www.drehscheibe-online.de] > Südtirol
Teil 3: [www.drehscheibe-online.de] > Rund um Genua
Teil 4: [www.drehscheibe-online.de] > Entlang der Mittelmeerküste
Teil 5: [www.drehscheibe-online.de] > Auf nach Bulgarien
Teil 6: [www.drehscheibe-online.de] > Kreuz und Quer durch Bulgarien
Teil 7: [www.drehscheibe-online.de] > Weiter nach Rumänien / Bäderbahn am Schwarzen Meer
Teil 8: [www.drehscheibe-online.de] > Quer durch die Karpaten
Teil 9: [www.drehscheibe-online.de] > Rund um Jibou
Teil 10: [www.drehscheibe-online.de] > Rund um Oradea




[Tag 31 | 17.08.2017]

Erstes Ziel des Tages sollte der Bahnhof von Cefa werden. Hier besteht die Möglichkeit sich auf einem alten nicht mehr in Betrieb befindlichen Stellwerk zu positionieren. Geplant hatte ich eigentlich nur mit dem CFR-IR und einem TFC-Zug. Dank der Verspätung eines CFR-Desiros, war aber auf der eingleisigen Strecke der Betrieb ein wenig durch einander geraten…

http://janfelix-tillmann.de/media/RO0817_1024/IMG_9587.jpg
Desiro in Cefa

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Caravelle in Cefa

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64 1363 mit IR 1834 Timişoara Nord - Iaşi in Cefa

Nachdem alle Züge durch waren, ging es zunächst für den nächsten Zug weiter nach Salonta . Das Ganze war aber nicht so fotogen wie gedacht, so dass ich mir hier ein Bild erspare. Als nächstes wurde der dahinter fahrende TFC-Triebwagen bei Ciumeghiu aufgenommen:

http://janfelix-tillmann.de/media/RO0817_1024/IMG_9643.jpg
Caravelle bei Ciumeghiu

Für den Nachmittag hatte ich einige Fotostellen im Banat im Auge. Da das jetzt aber nicht sonderlich weit entfernt ist, nutzte ich mal die Gelegenheit in Curtici vorbei zu schauen. Im Vergleich mit anderen größeren Grenzbahnhöfen, ist Curtici aber an Hässlichkeit kaum zu überbieten. Immerhin stand hier recht viel Interessantes abgestellt. Über einen kurzen Stopp bei Kaufland in Arad ging es dann weiter nach Lowrin:

http://janfelix-tillmann.de/media/RO0817_1024/IMG_9671.jpg

Nachdem schon dieser Zug fast einer Fotowolke zum Opfer gefallen wäre, gelang nicht mehr wirklich etwas. Der nächste Zug im Bahnhof von Lowrin wollte trotz mehrminütiger Standzeit nicht im Licht aufgenommen werden. Der eingeplante Zug für zwei andere Fotostellen war vollkommen verunstaltet, sodass auch Photoshop nicht mehr helfen konnte. Und zu allem Übel verbesserte sich das Wetter auch nicht mehr. So ging es dann etwas resigniert nach Timișoara ins Zentrum nahe Hotel. Der Abend wurde dann noch für einen Spaziergang durch die ganze nette Stadt genutzt.

[Tag 32 | 18.08.2017]

Dieser Tag war wohl der gefühlt längste und anstrengendste. Ist ja auch kein Wunder, wenn man von 24 Stunden eines Tages ziemlich genau die Hälfte auf rumänischen Landstraßen verbringt.
Los ging es wie immer früh morgens. Dank der Uhrzeit auch noch völlig entspannt. Erstes Ziel war eine Fotostelle bei Pesac:

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Caravelle bei Pesac

Nachdem der Zug durch war, stand an der benachbarten Strecke mehr oder weniger unmittelbar der nächste Zug an, welcher aufgrund der Streckenverhältnisse schnell erreicht wurde. Bei Șandra gelang das erste Bild:

http://janfelix-tillmann.de/media/RO0817_1024/531.jpg
Triebzug 531 bei Șandra

In Billed wollte ich den Zug dann ein zweites Mal aufnehmen. Trotz dessen, dass ich mich im Ort ein wenig verfahren habe, die Kuppel eines Weges ein wenig unterschätzt habe und mit irgendetwas aufgesetzt habe, erreichte ich die Fotostelle deutlich vor dem Zug. Das Ganze gefiel mir dann aber vom Motiv her nicht sonderlich. Auch die dritte Fotostelle erreichte ich deutlich vor dem Zug. Sogar für ordentlich Grünschnitt hat es noch gereicht. Allerdings war mir nicht klar, dass der Zug von der bisher immer zu mir abgewandten Seite völlig versifft war. So gelang hier also auch kein Bild… Viel Zeit darüber zu sinnieren, ob man nicht lieber die ein oder andere Fotostelle hätte umsetzen sollen, blieb mir allerdings nicht. Mein zweites Tagesziel sollte nämlich die so genannte Banater Semmeringbahn sein. Und die ist dann doch ein ganzes Stück entfernt. Vor allem wenn man noch mitten durch Timișoara muss, was dank des morgendlichen Verkehrs und diverser Straßensperrungen einem einzigen Verkehrschaos glich. Nichts desto trotz ging es über einen kurzen Stopp bei Lidl in Reșița weiter in die ehemalige Bergbaustadt Anina. In Reșița gab es bis vor wenigen Jahren mal eine sehr sehenswerte Straßenbahn. Bis auf die Schienen ist allerdings nichts davon übrig geblieben.
In Anina angekommen, wurde direkt hinterm Bahnhof geparkt, sodass es geschwind an den Bahnhofshunden vorbei zu den Gleisen gehen sollte. Die ganze Eile hätte ich mir allerdings sparen können, wenn ich gewusst hätte, dass der Zug gut 30 Minuten zu spät war…

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69 0005 mit R 9697 Oravita - Anina in Anina

Zur Bahn sei gesagt, dass es sich bei der Bahnstrecke Oravita – Anina um einen Inselverkehr der CFR handelt. Insgesamt gibt es auch nur ein Zugpaar am Tag. So hat man gerade auch im Zusammenspiel mit dem Wagenmaterial den Eindruck einer Museumsbahn. Die gesamte Strecke durchfährt hauptsächlich sehr unzugängliches Gebiet. Zumeist abseits jeglicher Zivilisation.
Nach Ankunft des Zuges wurde ziemlich schnell umgesetzt:

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69 0005 beim Umsetzen in Anina

Da nach dem Umsetzen keine Aktivität mehr zu erwarten war, konnte ich mir getrost eine Fotostelle für die Rückfahrt des Zuges nach Oravita suchen. Dazu ging es zunächst nach Oravita. Von hier aus folgt eine Straße – wobei man das nicht unbedingt so nennen kann – der Strecke ein Stück weit in Richtung Anina. Diese „Straße“ fängt nämlich in einem erbärmlichen Zustand an und wird auch nicht besser, bis sie irgendwann im Nichts verendet…
Um das Ganze noch ein wenig illustrer zu machen, tauchen irgendwann neben der Straße eingezäunte und bewachte Gelände mit „Achtung Radioaktivität“-Zeichen auf. Aber keine Bange, hier handelt es sich lediglich um ehemalige Urantagebaue. Nach ein wenig Fahrerei sah dann eine Stelle bei Brădişoru de Jos ganz nett aus. Während in den benachtbarten Bergen ein Gewitter tobte, war das Foto in der gut neunzig minütigen Wartezeit keinen Moment in Gefahr ;) .Der Zug kam dann mit gut zwanzig Minuten Verspätung durch.

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69 0005 mit R 9696 Anina - Oravita bei Brădişoru de Jos

Eigentlich wollte ich den Zug dann noch bei Umsetzen in Oravita aufnehmen. Daraus wurde dann aber nichts, da man dort so schnell war, dass der Zug bereits in der Abstellung stand.
Was jetzt folgte war mal wieder eine unendlich auf mich wirkende Autofahrt. Da sich mein Rumänien/Bulgarien-Aufenthalt nämlich so langsam aber sicher zum Ende neigte, musste ich ja auch mal irgendwann in Richtung Sofia zurück. Und das sollte in zwei Schritten erfolgen. Freitags Abend bis nach Vidin und dann samstags entlang einiger Fotostellen durch die Iskar-Schlucht zurück nach Sofia. Klingt simpel oder?
Nicht aber wenn das hunderte Kilometer von Straße und ein Grenzübergang sind. Tja, nach fünf Stunden, gefühlt hundert Überholungen an Stellen an denen ich in Deutschland nicht überholen würden, erreichte ich dann den Grenzübergang Vidin. Dort ist mir dann aber eine kleine Peinlichkeit unterlaufen. So habe ich versehentlich den gesamten Grenzstau rechts überholt um mich dann – weil mir ja da keine andere Wahl mehr blieb – ganz vorne wieder einzusortieren… Eigentlich war ich nämlich im Glauben gewesen, dass sich links nur die LKWs stauen würden. War dann aber nicht so.
Nach den Grenzformalitäten und der Brückenmaut (Donaubrücke 2) ging es dann über die rumänisch/bulgarische Grenze rüber nach Vidin, wo ich ein äußerst sozialistisches Hotel gebucht hatte. Also wer einen furchtbaren Plattenbau mit nicht besonders sicherwirkenden Aufzügen erleben möchte, dem sei das Hotel Rovno empfohlen ;).
Die Tagesbilanz: 12 Stunden Autofahrt bzw. 600 km Landstraße…

[Tag 33 | 19.08.2017]

Das Hotel konnte man mal wieder weder mit Kreditkarte noch mit Maestro-Card bezahlen. Also durfte ich dann erst mal zum ersten halbwegs vertrauenserweckenden Geldautomat im nächsten Hinterhof laufen…
Auf das Frühstück verzichtete ich. Nicht, da es keines gegeben hätte. Mehr weil das nur „A la Card“ war und ich nicht ewig auf eines hätte warten wollen. Stattdessen ging es lieber zu Kaufland. Anschließend ging es nach einem folgenden Besuch bei Shell weiter in Richtung Iskar-Schlucht. Erstes Ziel dort war der Bahnhof von Lakatnik. Nachdem der erste Regio durch war und ich eigentlich darauf eingestellt war, dass vor dem irgendwann folgenden Reisezug nichts mehr kommen würde, fing auf einmal wieder ein nahgelegener BÜ an zu läuten und im Tal vernahm man ein langsam lauter werdendes Rauschen…

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46 002 mit Kesselwagen in Lakatnik

In Deutschland geht ja ein recht großer Teil der Bevölkerung tagtäglich mit einem Hund „Gassi“. In Bulgarien ist das nicht so üblich. Dort leben die meisten Hunde sowie so frei. Stattdessen konnte ich im Bahnhofsbereich von Lakatnik beobachten wie jemand mit seinen Schafen an der Leine unterwegs war…
Gegen Mittag ging es dann mit einem Fotostopp bei Tseovo weiter nach Thompson. Wer sich jetzt fragt wie ein bulgarischer Ort zu einem Namen wie Thompson kommt, muss mal ein wenig in der englischsprachigen Wikipedia suchen. Hintergrund sind die Verdienste des britischen Offiziers William Frank Thompson im zweiten Weltkrieg gegen die kommunistischen bulgarischen Partisanen und sein Tod in der Nähe dieses Ortes.

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44 130 mit einem Reisezug bei Tseovo

In Thompson wurden dann an zwei Stellen in der Nähe des Bahnhofs die nachmittäglichen Personenzüge aufgenommen. Einer davon auch mit dem zweiten farblichen „Sonderling“ der BDZ.
Den anderen hatte ich ja schon im sechsten Teil bei Klisura aufgenommen.

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44 176 mit R 20204 Mezdra - Sofia bei Thompson

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44 mit Reisezug bei Thompson

http://janfelix-tillmann.de/media/RO0817_1024/44002.jpg
44 002 mit R 20215 Sofia - Lakatnik bei Thompson

Kurz vor 18:00 ging es dann für die letzten 50 Kilometer auf die Straße. Gut eine Stunde später erreichte ich dann mein für bulgarische Verhältnisse völlig überteuerte flughafennahe Ibis. Dort wurde mal kurz mein Gepäck ausgeladen, bevor es zum Terminalparkhaus zur Mietwagenrückgabe ging. Europcar hatte nach den gut 4700 Kilometern nichts zu beanstanden, sodass es schon ziemlich bald die zwei Kilometer zu Fuß zurück zum Hotel ging.

Zusammenfassend war das bestimmt nicht mein letzter Besuch in Rumänien/Bulgarien. In Rumänien muss ich noch mal an ein paar Elektro-Strecken und in Bulgarien gibt es sowieso noch viel zu sehen. Die Länder sind entgegen sämtlicher Vorurteile absolut empfehlenswert.

Im letzten Teil geht es dann über Wien noch drei Tage nach Ungarn.

Viele Grüße
Jan-Felix
Ich bin völlig überrascht, daß die Strecke nach Anina noch immer existiert. Und vor allem, daß die Züge (oder der Zug) so neu lackiert worden ist. Das sieht ja fast so aus, als sollte der Betrieb noch länger geplant sein. Schade, daß es nur ein Zugspaar gibt.

LG Gustav
HIER sind meine Reiseberichte zu finden!
Zitat
Wer sich jetzt fragt wie ein bulgarischer Ort zu einem Namen wie Thompson kommt, muss mal ein wenig in der englischsprachigen Wikipedia suchen. Hintergrund sind die Verdienste des britischen Offiziers William Frank Thompson im zweiten Weltkrieg gegen die kommunistischen bulgarischen Partisanen und sein Tod in der Nähe dieses Ortes.

Nicht ganz richtig: Thompson war der Verbindungsmann des SOE zu den Partisanen und hat diese gegen die Deutschen und Helfershelfer unterstützt.

Zu Mr. Thompson

geschrieben von: ODEG

Datum: 04.03.18 20:01

Nabend,

Vielen Dank für den Bericht. Ich muss aber "conducteur.aa" zustimmen, ganz so einfach ist die Rolle von Thompson nicht.
Hier gibt es einen recht guten Beitrag zu ihm: [www.timeshighereducation.com]

Grüße

ODEG