geschrieben von: D 895
Datum: 27.02.18 00:38
geschrieben von: Weltreisender
Datum: 27.02.18 02:17
Ja, das Thema ist schwierig. Die Eisenbahner geniessen schon Privilegien, die viele andere sonstige gewöhnliche Arbeiter vermissen. Diese sind kostspielig, auf der anderen Seite gibt es das Problem der Nachwuchs-Gewinnung, aber wo gibt es dieses Problem nicht. Landwirte und LKW-Fahrer helfen durchaus manchmal den Eisenbahnern. Andererseits hat die Bevölkerung längst nicht immer Verständnis für die ständigen Arbeitskämpfe gerade der Eisenbahner und anderer Beamter, da gerade diese eben durchaus besser gestellt sind als Andere.Bonsoir Martin et tous,
so ist es, das wird sehr wahrscheinlich sogar bereits ein heißer Frühling, wenn ich so die Reaktionen der französischen Bahn-Kollegen höre. Die Streik-Bereitschaft ist sehr hoch, scheint es doch diesmal um "alles" zu gehen, was den Eisenbahner-Beruf bisher noch ein wenig attraktiv machte (auch wenn die Privilegien für Neueinstellungen schon stark beschnitten wurden) und natürlich um viele wegfallende Arbeitsplätze.
Man hat aktuell große Probleme mit der Nachwuchs-Gewinnung. Selbst wenn durch Nebenbahn-Stilllegungen einige Arbeitsplätze wegfallen werden, dürfte sich das Problem mit dem Spinetta-Plan weiter verschärfen, so jedenfalls die einhellige Meinung. Macron wäre wahrlich nicht der erste frz. Präsident, der ein groß angekündigtes Dekret "freiwillig"zurücknimmt. Anders als bei uns empfinden sich in Frankreich die Arbeiter nämlich oft noch als eine zusammenhängende Kraft/Bewegung, da helfen auch schon mal Landwirte oder Lkw-Fahrer den "cheminots" bei der Durchsetzung ihrer Interessen und dann brennt der Laden ;).
Ob das allerdings auf Dauer in einer globalisierten (Eisenbahn-)Welt zielführend ist ...nach dem Motto "besser stolz untergehen als den Kapitalisten nachzugeben"? Bei "FRET" läuten jedenfalls nicht zuletzt deshalb schon die Totenglöckchen :(.
Salut Fredy
geschrieben von: Zugsicherer
Datum: 27.02.18 07:09
Eisenbahntechnisch? Was haben diese Länder denn gemeinsam? Konzept nicht, Traktionssystem nicht, Signalsystem nicht, Zugbeeinflussung nicht ...Generell finde ich, sollten wir immer das nachmachen was die Franzosen, Belgier, Niederländer und Dänen machen.
geschrieben von: D 903 Akropolis
Datum: 27.02.18 15:09
Die Niederländer haben sogar ICEs. Bin selber schon mit denen gefahren. Die werden in Kooperation mit der DB als ICE International betrieben und verbinden Amsterdam mit so gut wie ganz Westdeutschland und sogar mit der Schweiz. Diese Züge sind aber gut getarnt, sie haben das gleiche Farbschema wie die DB ICE. Eingestellt war zumindest die Garnitur mit der ich fuhr auf D-NS. Innerniederländischer Hochgeschwindigkeitsverkehr macht bei der Größe der Niederlande wenig Sinn. Es gibt jetzt übrigens sogar einen Hochgeschwindigkeitszug nach England. Auf mich hat die niederländische Eisenbahn übrigens einen sehr guten Eindruck gemacht. Alles war modern, sauber und es wurde überall gewartet und geputzt. Das mit dem an den westlichen Nachbarländern orientieren war aber nicht auf die Eisenbahn bezogen, sondern mehr auf sonstige Politik.D 903 Akropolis schrieb:Eisenbahntechnisch? Was haben diese Länder denn gemeinsam? Konzept nicht, Traktionssystem nicht, Signalsystem nicht, Zugbeeinflussung nicht ...Generell finde ich, sollten wir immer das nachmachen was die Franzosen, Belgier, Niederländer und Dänen machen.
Die Franzosen sind groß im Schnellverkehr über größere Distanzen, die Niederländer haben gar keinen Schnellverkehr (außer ein paar Thalys nach Belgien), fahren aber ihre "IC" mit Taktdichten, bei denen so manch deutsches S-Bahn-Netz neidisch wird.
Bei der Traktion gibt es immerhin Überlappungen zwischen Ländern, die nicht aneinander grenzen, und die Signalsysteme basieren überwiegend auf den Farben rot, gelb und grün. ;-)
Belgien und Dänemark rüsten derzeit das ganze Land auf ETCS um, die Niederländer scheinen sich eine Strategie auszudenken und die Franzosen zeigen eher geringes Interesse.
geschrieben von: Biotom
Datum: 22.03.18 04:18
geschrieben von: Zugsicherer
Datum: 22.03.18 07:07
Richtig, die fahren allerdings in den Niederlanden nicht schneller als 140 km/h, sondern dienen dem HGV in Deutschland.Die Niederländer haben sogar ICEs.
geschrieben von: Stupor Mundi
Datum: 22.03.18 11:32
geschrieben von: Biotom
Datum: 22.03.18 20:23
Der ÖPNV könnte auch durch eine oder mehrere Busverbidnungen sichergestellt werden. So könnten auch Orte an den ÖPNV angebunden werden, welche recht weit weg von den Eisenbahnlinien liegen (z.B. Nasbinals oder Saugues). Natürlich ist es schön wenn's dort eine Eisenbah hat; ich frage mich aber schlicht, ob man das Geld nicht effizienter einsetzen könnte (v.a. wenn man bedenkt, dass Frankreich finanziell extrem schlecht dasteht).Die Ligne des Causses ist einer der letzten Anschlüsse an den ÖPNV für eine sehr große Region. (...)
Hinzu kommt das auch die Straßen in dieser Ecke nicht die besten sind und es dort, auf den Höhen des Zentralmassivs, auch starken Schneefall geben kann. Im Winter 16/17 wurden einmal Züge gestrichen und durch Busse ersetzt. Und einer der Busse kam bei Schneefall von der Straße ab und es gab Todesfälle. Dies ist eines der stärksten Argumente für den Zug.
Stupor Mundi schrieb:Der ÖPNV könnte auch durch eine oder mehrere Busverbidnungen sichergestellt werden. So könnten auch Orte an den ÖPNV angebunden werden, welche recht weit weg von den Eisenbahnlinien liegen (z.B. Nasbinals oder Saugues). Natürlich ist es schön wenn's dort eine Eisenbah hat; ich frage mich aber schlicht, ob man das Geld nicht effizienter einsetzen könnte (v.a. wenn man bedenkt, dass Frankreich finanziell extrem schlecht dasteht).Die Ligne des Causses ist einer der letzten Anschlüsse an den ÖPNV für eine sehr große Region. (...)
Der Unfall im Winter ist natürlich bedauerlich. Aber ich bin nicht sicher, ob die Strasse wirklich generell weniger wintertauglich ist als die Schiene. Wenn ich sehe wie oft hier in der Schweiz diesen Winter Schienenstrecken geschlossen waren, bezweifle ich dies.
Das ist ja genau das Problem an der Causse: in dem durchfahrenem Gebiet leben nicht viele Leute, und auch um das durchfahrene Gebiet herum gibt es keine grossen Zentren wie Montpellier.Schon allein das von dir verwendete Wort "sichergestellt" sagt eigentlich aus, dass du Sinn und Wirkungsmechanismen des öffentlichen Verkehrs nicht verstanden hast. Um eine Anbindung per Bus von Nasbinals oder Saugues geht es hier nicht, sondern die Schiene als Rückgrat der Region zu erhalten und zu stärken. Fahr doch einfach mal per Bus in die von dir genannten Orte, nach ein paar Tagen Pendelei per Bus nach Montpellier wirst du verzweifeln oder nach Hause wollen...
Das wäre aber dann auch der Ansatz für eine ganzheitliche Strukturpolitik. Entweder werden diverse Landstriche komplett aussterben oder man versucht, die jeweilige Gegend attraktiver zu machen, um so vielleicht die Einwohner halten zu können. Natürlich ist die Gegend nicht direkt vergleichbar, aber große Teile von Rheinland-Pfalz stehen letztlich vor dem gleichen Dilemma. Böse gesagt sind Hunsrück und Eifel de facto tot und im Pfälzer Wald sieht's teilweise auch nicht viel besser aus. Immerhin hat das Land aber mit der Reaktivierung von Bahnstrecken oder dem Aufsetzen eines Taktverkehrs versucht, die Abwanderung zu begrenzen.Das ist ja genau das Problem an der Causse: in dem durchfahrenem Gebiet leben nicht viele Leute, und auch um das durchfahrene Gebiet herum gibt es keine grossen Zentren wie Montpellier.
Versuchen kann man es ja auch hier. Klar, Stunden- oder Zweistundentakt ist utopisch, aber wenn schonmal die Anschlußsituation besser wäre und die Infrastruktur genutzt würde, wäre das schonmal die halbe Miete. Wenn ich mir immer das Drama auf der Querstrecke im Lozere ansehe, Gleis liegt da, Triebwagen ist da, aber nee, wir fahren unmotiviert einzelne Leistungen mit dem Bus...
Das Problem ist ja, dass bei der Causses bereits der Zug vollkommen in der Pampa fährt... In diesem Thread wird das Problem nicht so sehr durch die rosarote Ferrophilen-Brille diskutiert wie hier: [www.drehscheibe-online.de]Richtig, anstatt planlos Bus gegen Bahn gegeneinander auszuspielen sollte man die Züge konsequent dafür nutzen den Verkehr auf der Schiene abzuwicklen und die Busse übernehmen Zubringerfahrten in die Pampa hinaus, welche selbstverständlich auf die Fahrzeiten der Züge abgestimmt sind und dies möglichst noch in einem Tarifverbund - ein Ticket, ein Preis.
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