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Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: no-night

Datum: 13.02.18 10:09

Schienenradler schrieb:Zitat:
Ansonsten hätte ich da echt nie Probleme gehabt, zumindest mit Menschen, einmal hat mich ein Streunerhund ziemlich wild angeknurrt...
Zum Glück hatte ich mit Hunden niemals eine Probleme, auch wenn ich diese Tiere außer Nutzzwecke (Schnüffeln oder Revierschutz, evtl. auch als Konsumgut :-P ) nicht sehr gut tolerieren kann. Dabei muß aber ein weiteres Vorurteil beseitigen: in Bukarest sind sie nicht mehr zu finden. Auch in anderen Großstädten habe sehr wenig gesehen, auch diese lieber an Randbezirke.

Aber auch mit Menschen erlitt ich keine Konfrontation. Bettlern traf ich sogar in Bukarest wenig, und auch @#$%& (von welcher auch genug in Ungarn gibt) ließen mich in Ruhe. Und die hier erwähnte Tourismus-Kriminalität sei auch niedriger zu sein, da das Land nicht einmal an den beliebteren Stellen (wie Sibiu oder Sinaia) ein großes Touri-Magnet geworden ist...

Zu Thema Sprache: statt der langsam verbreitenden English als "Weltsprache" sei Französisch empfehlenswerter. Nicht nur wegen der Sprachverwandschaft, Rumänen lernten es auch aus Stolze immer gern. Und seit der EU-Beitritt ist auch Spanisch oder Italienisch hilfreicher, mehrere waren und sind ja als Gastarbeiter dort als in England.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:02:13:10:11:23.

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Nailik

Datum: 13.02.18 11:49

Tanzkeks schrieb:
Jörg Schwabel schrieb:
Tanzkeks schrieb:
...
In Brasov gab es ein bisschen Probleme mit Rassismus, zumindest dann, wenn man uns irrtümlicherweise für Angehörige der dort lebenden deutschen Diaspora (die wohl offenbar ein Paradebeispiel für misslungene Integration ist) hielt.
Hä?
Die deutsche Diaspora in Siebenbürgen ist bei den Rumänen nicht unbedingt sehr beliebt. Liegt wohl an schlechten Manieren (z.B. dem Nachfragen mit "Hä?" anstatt mit einem höflichen "Kannst du das bitte näher erläutern."). Vielleicht liegt es auch an etwas anderem. Man hatte uns nur erzählt, dass viele dieser Menschen sich absondern und nur unter sich bleiben. Natürlich nicht alle. Aber wie es halt immer so ist, da reichen ein paar Wenige, um eine ganze Volksgruppe in Verruf zu bringen. So, wie bei den Roma
Auch wenn Baron zum Thema Integration schon geantwortet hat, möchte ich dazu noch etwas hinzufügen: In Rumänien wird keine Integration im Sinne von Assimilation erwartet, folglich gibt es ausgeprägte Minderheitenrechte, was zur Folge hat, dass man auch auf ungarisch und deutsch den gesamten Bildungsweg vom Kindergarten bis zum Universtitätsabschluss in der jeweiligen Sprache absolvieren kann.
Von daher würde ich bei der "misslungenen Integration" der deutschen Minderheit auch vehement widersprechen, von denen würde wohl niemand auf die Idee kommen, sein Gegenüber auf deutsch anzusprechen, wenn man sich nicht ganz sicher ist, dass dieseR auch deutscheR MuttersprachlerIn ist. Man muss auch bedenken, dass die Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben, die noch im Land leben, zum großen Teil ganz bewusst dort geblieben sind, als nach der Wende 90% ausgewandert sind.

Oder meinst Du, da Du von deutscher Disaspora schreibst, deutsche Expats, die zur Zeit in Rumänien arbeiten? Das mag etwas anders sein, das sind wohl auch die einzigen Deutschsprachigen im Land, die teilwiese kein (oder nicht ausreichend) rumänisch können.

Ich würde tatsächlich sagen, dass Deutschenfeindlichekeit o.ä. eine der geringsten Sorgen ist, die man sich in Rumänien machen sollte. Gerade in Siebenbürgen habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Siebenbürger Rumänen stolz auf das "deutsche" Erbe sind und es bedauern, dass die allermeisten in den 90ern ausgewandert sind. Außerhalb Siebenbürgens wissen viele gar nicht um die Existenz einer deutschen Minderheit im Land, von daher ist das sowieso kein Thema.

Ich persönlich habe in Rumänien in zwei Jahren, die ich dort verbrachte und zahlreichen weiteren Urlauben genau eine unangenehme Situation erlebt, weil ich Deutscher war, und zwar mit einem generell äußerst mies gelaunten Schaffner irgendwo zwischen Deva und Cluj. Das lag aber vielleicht auch daran, dass ich es wagte, als Ausländer mit rumänischer Studentenermäßigung (die mir zustand) zu fahren.

Ich möchte ungern ein rosarotes Bild zu Rumänien zeichnen, vor allem, weil das Verhältnis zur ungarischen Minderheit leider immer noch oft angespannt ist und Minderheitenrechte für die Roma meistens nur auf dem Papier existieren. Aber gerade zu den Deutschen ist das Verhältnis doch sehr entspannt.

Viele Grüße

Kilian

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Tanzkeks

Datum: 13.02.18 12:21

Na wenn wir schon beim Konkretisieren von Einzelerfahrungen sind: Wir hatten 2015 zwei negative Erfahrungen (mit einer Stadtbus-Ticketverkäuferin und ein paar Taxifahrern) nur aufgrund dessen, dass wir Deutsche waren. Wir kamen aus Bukarest mit einem IC nach Brasov, da wir, nachdem wir unsere russische Freundin in Bukarest am Flughafen abgeliefert hatten, noch aufgrund einiger sehr netter Reiseberichte hier im Forum Brasov einen Besuch abstatten wollten. Das Wetter war mies, es regnete in Strömen, daher wollten wir den Kilometer bis zum Hotel nicht laufen, sondern ein Taxi nehmen.

Englisch? Fehlanzeige. Russisch? Fehlanzeige. Deutsch? Nix verstehen. Den Namen des Hotels hat er auch ohne Fremdsprachkenntnisse verstanden. "Du deutsch?" konnte er auch sagen. Daraufhin verlangte er für den 1 km Fahrt 100 Lei (gute 20 Euro). Der zweite Taxifahrer, der da wartete, wollte nach kurzem Blickkontakt mit dem ersten dann 200 Lei. Kommentar noch "Deutsch nix gut". Und ja, Gestik und Mimik machten klar, dass sich diese Aussage bestimmt nicht auf seine eigenen Deutschkenntnisse bezog.

Vorher recherchiert hatten wir, dass auch ein Stadtbus zum Hotel fährt. Tickets gab's an einem Kiosk vor dem Bahnhof, der nur Tickets verkaufte. Die griesgrämige ältere Dame verstand auch keinerlei Fremdsprachen. Irgendwie kamen wir zurecht, sie legte 5 Einzelfahrten auf den Tisch. Wir benötigten aber nur zwei. Als ich versuchte, ihr das klarzumachen, signalisierte sie mir klar verständlich mit Handzeichen, dass ich verschwinden solle.

Zum Glück kam dann einer der Siebenbürgen-Schwaben, der das mitbekommen hatte, zu Hilfe. Sehr höflicher und sehr freundlicher Mensch. Seine erste Frage "Warum lernst du nicht Rumänisch???". Nachdem er dann verstanden hatte, dass wir Touristen sind, war er sehr hilfsbereit. Der entschuldigte sich dann für seine Landsleute, sagte, die Taxifahrer sollen wir vergessen, die sind immer so, und erklärte der Ticketverkäuferin, dass wir erstens Touristen sind und zweitens nur zwei Tickets benötigen. Dann klärte sich auch schnell auf, dass die gemäß Tarif nur im Fünferpack verkauft werden. Wir kauften dann 5 Tickets, die griesgrämige Dame entschuldigte sich bei uns, der nette Siebenbürgen-Schwabe meinte noch, dass hier viele Deutsche leben, die sich absondern und auch kein Rumänisch lernen, und meinen, sie wären etwas Besseres. Und sie sind nicht sonderlich beliebt. Und die Ticketverkäuferin hielt uns für genau solche, da sie nicht erwartet, dass Touristen aus dem deutschsprachigen Raum hier mit dem Zug anreisen.

Die Hotel-Rezeptionistin (kein Deutsch aber sehr gutes Englisch) entschuldigte sich nochmal für die Taxifahrer, bezeichnete sie als Banditen, und bot uns an, jederzeit im Hotel anzurufen und ein seriöses Taxi überall hin in Brasov zu bestellen.

Weitere Probleme gab es nicht. Nicht mit "Zigeunern", nicht mit Straßenhunden (die lagen nur rum und guckten uns an, anfassen würde ich sie aber trotzdem lieber nicht....), oder sonst wem.

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Jörg Schwabel

Datum: 13.02.18 13:32

Tanzkeks schrieb:
Jörg Schwabel schrieb:
Tanzkeks schrieb:
...
In Brasov gab es ein bisschen Probleme mit Rassismus, zumindest dann, wenn man uns irrtümlicherweise für Angehörige der dort lebenden deutschen Diaspora (die wohl offenbar ein Paradebeispiel für misslungene Integration ist) hielt.
Hä?
Die deutsche Diaspora in Siebenbürgen ist bei den Rumänen nicht unbedingt sehr beliebt. Liegt wohl an schlechten Manieren (z.B. dem Nachfragen mit "Hä?" anstatt mit einem höflichen "Kannst du das bitte näher erläutern."). Vielleicht liegt es auch an etwas anderem. Man hatte uns nur erzählt, dass viele dieser Menschen sich absondern und nur unter sich bleiben. Natürlich nicht alle. Aber wie es halt immer so ist, da reichen ein paar Wenige, um eine ganze Volksgruppe in Verruf zu bringen. So, wie bei den Roma.
...
Dann will ich das doch gerne kurz näher erläutern.

Ich meine, man kann eine Volksgruppe, die seit etwa 1000 Jahren im Lande lebt nicht als "Diaspora" bezeichnen. Auch wenn diese Volksgruppe ihre eigene Sprache spricht und vielleicht (aus diesen Gründen?) manchmal unter sich bleibt. Ich persönlich hatte jedenfalls mit meiner deutschen Muttersprache nie irgendwelche Probleme in Rumänien. Und wenn hier Taxifahrer angesprochen werden: Diese sind in fast allen ehemaligen Ostblockländern eine Gruppe von Dienstleistern, um die ich gerne einen großen Bogen mache. Straßenbahn- oder Busfahren ist viel interessanter (na ja, mit Gepäck vielleicht nicht).

Jetzt sind wir aber schon sehr OT.

Gruß aus Wien

"Ohne Skepsis und Zweifel würden wir heute noch glauben, die Erde wäre eine Scheibe".
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."

(Immanuel Kant)
Liebe Forengemeinde

Als erstes einmal einen herzlichen Dank für die vielen guten und zumeist ermunternden positiven Antworten zu meinem Vorhaben!
Hätte nicht gedacht, dass meine Anfrage eine solche Resonanz auslöst!

Als Ü50 Mann (tönt besser als „…57 jähriger…“) versuche ich doch einiges zu beherzigen und habe mich bisher in Osteuropa wie folgt bewegt:
-Um Landes angepasste Kleidung bin ich bemüht: Gut abgetragene Nicht-Markenjeans gehören bei mir genauso zur Ausrüstung wie einfache T- und Sweatshirts
-Grosse schwere Rapper-Halsketten habe ich nie getragen und besitze ausser einer 50 Euro Armbanduhr keinen Schuck
-Da ich gerne solides Schuhwerk trage (Klobige Gebirgs-Wanderschuhe) und auch stets einen grossen Rucksack dabei habe (Mann braucht eben so einiges im Alter ;-) - ist das halt schon eine optische Unterscheidung zu Einheimischen
-Bares und Pass sind in einer Bauchtasche verstaut. Diese probiere ich zwar unter einer Jacke zu kaschieren - An warmen Tagen ist dieses Unterfangen jedoch schwierig zu bewerkstelligen
-Meine Spiegelreflex-Kamera gehört zwingend dazu: Diese trage ich möglichst bis kurz vor Aufnahme Zeitpunkt verborgen in der Kameratasche bei mir. Ein Stativ benutze ich auch, setzte es aber nur für Nachtaufnahmen ein. Vielleicht sollte ich auf solche Fotos in Zukunft verzichten und das Stativ zu Hause lassen??
-Zu guter Letzt: Vor Reisebeginn notiere ich mit die gängigsten Worte jeder Landessprache auf ein Stück Papier. Bei jeweils 10 - 20 Sätzen pro Sprache bleibt es aber seeeehr bescheiden…

Wie auch immer: Ihr habt mir mit Euren Beiträgen ein gutes Stück Selbstvertrauen mit auf den Weg gegeben
Rumänien ich komme!!

Allen einen schönen Tag
Teddli61

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Weltreisender

Datum: 13.02.18 15:22

Tanzkeks schrieb:
Baron schrieb:
Dennoch kann ich auch wenig nachvollziehen, wenn man als ReisendeR als erstes Deutsch ausprobiert. Außer vielleicht bei Osteuropäern über 50 ist Englisch einfach die weltweite lingua franca und es wirkt viel neutraler.
Flächendeckende Fremdsprachenkenntnisse darfst du in Rumänien nicht erwarten. Vor allem nicht bei einfacheren Menschen wie Taxifahrern oder Fahrkartenverkäufern. Und vor allem Englisch nicht. Am Flughafen und in einem Hotel ab 3 Sternen vermutlich schon. In Touristen-Restaurants in Bukarest wahrscheinlich auch. Auf dem Lande, in Siebenbürgen oder an der Schwarzmeerküste (abseits der wenigen internationalen Hotelbunker) eher nicht. Auch Russisch ist unter der älteren Bevölkerung wohl nicht so verbreitet wie in anderen Ländern des ehemaligen Warschauer Paktes.

Gerade in Siebenbürgen fände ich jetzt Deutsch aber nicht so abwegig. Aber ich stimme Baron da voll und ganz zu. Aus besagten Gründen würde ich empfehlen, wenn es mit Englisch nicht klappt, es zuerst mit Google-Translator-Rumänisch zu versuchen und dann erst mit Deutsch. Solltest du auf einen Siebenbürgen-Schwaben stoßen, wird der vermutlich dann selbst an deinem Akzent erkennen, dass du ein deutscher Muttersprachler bist und dich von sich aus auf Deutsch ansprechen.
Englisch wirkt zwar neutraler, wird aber, wenn überhaupt dann eher von der mittleren Generation als der älteren Generation gesprochen. Die Jüngeren lernen zwar heute alle Englisch in der Schule. Dennoch kann nicht jeder gut Englisch. Von den älteren können manche entweder Deutsch oder Französisch. Ich habe mich so manchmal in RO mit Leuten auch auf Französisch unterhalten können. Ich finde es aber unhöflich gleich mit dieser oder jener Sprache zu kommen. Ich finde man sollte zuerst fragen, ob man Deutsch, Englisch oder Französisch oder was auch immer spricht, und natürlich ein Bune Diminatua (Guten Morgen), Bune Ziua (Guten Tag) oder Bune Sera (Guten Abend) vorwegschicken. In Siebenbürgen - aber auch nur dort - können noch viele Deutsch, aber auch nicht alle. Früher gab es da sogar viele, die dreisprachig waren: Für sie war Deutsch, Ungarisch und Rumänisch kein Problem. Das Deutsche hat aber mit der Auswanderung der Siebenbürger Sachsen dann doch sehr nachgelassen. Wobei dann bei der Ortsbevölkerung auch noch die Frage ist, welches Deutsch sie können. Die Sachsen selber reden natürlich Sächsisch und lernen Hochdeutsch in der Schule. Bei der dortigen Rumänen und Ungarn kann es gut sein, dass sie sächsisch können, da sie es mit den Sachsen geübt haben, aber nicht gut Hochdeutsch. Andere wiederum haben Deutsch in der Schule gelernt und können, wenn dann nur Hochdeutsch aber kein Sächsisch.

Herzliche Grüsse
Martin

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: felixbecker2

Datum: 13.02.18 16:32

Ich wurde "bedrängt" (da traf das Wort wirklich zu!) wenn ich alleine in der Nähe von Ortschaften abseits der sonstigen Menschen war, also z.B. Zelt aufbauen, etc.

Bei der Zeltsache (ich war da recht naïv und habe gelernt durch Praxis ;)) wollte man mir "helfen" (stümperhaft und nichtskönnend Heringe in den Boden) und dafür Geld für Essen haben. Hatte noch essen -- das wollten sie aber nicht, plötzlich wollte man das Geld für Handyakkus.

War schon kurz davor das Zelt wieder anzubrechen und woanders hinzugeen.

Es kam dann ein auch englisch sprechender Europa beradelnder einsamer Rumäne dazu und baute auch sein Zelt auf, und damit war der "Spuk" vorbei. Und ihm wurde mal aus dem Zelt heraus sein Rucksack geklaut -- Zelt nachts aufgeschlitzt.

Wir sind dann eine Weile in Briefkontakt geblieben.


Auch sollte man nachts im Zug aufpassen dass nichts mal gestohlen wird.

I.d.R. musst Du Dich nicht vor körperlicher Gewalt fürchten.

Und wo sonstig menschen sind auch nix -- als Tourist wird man ggf. überbeschützt.


Die üblichen Vorsichtsregeln gelten natürlich, aber Sorge besorgniserregend bedrängt zu werden würde ich mir nur machen an Orten welche von potentiellen Bedrängern ohne größeren Aufwand erreicht werden können (also z.B. nicht in der Natur im Gebirge) und wo es zugleich ansonsten nicht menschelt.


Gutes Fahren!



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:02:13:16:55:23.
teddli61 schrieb:
Wie auch immer: Ihr habt mir mit Euren Beiträgen ein gutes Stück Selbstvertrauen mit auf den Weg gegeben
Rumänien ich komme!!

Allen einen schönen Tag
Teddli61

Das klingt doch sehr vorausblickend und erfahren. Ich denke, du dürftest eine wunderschöne Zeit in Rumänien verbringen können. Viel Spaß und "drum bun"! :-)
Hallo,
Ich war 3X in RO im letzen Jahr,Ich hatte auch Bedenken,Meine Verwandschaft sagte Mir "Die Boesen sind alle in Deutschland oder Europa".
Es gruesst
Walter
Einmal habe ich in Rumänien, im Jahre 2001, eine brenzlige Situation erlebt.

Ich spazierte gerade durch Sinaia, da quatscht mich ein dubioser Typ an: "Change money? Gute Kurs!" Ich war vorgewarnt, daß das eine Falle sein könnte - zudem habe ich prinzipell nie "schwarz" gewechselt. Ich sagte laut und deutlich "no", beschleunigte meine Schritte - doch zu spät. Ein zweiter Typ kam hinzu, wedelte irgendeinen Fake-Ausweis und tat so, als würde er den vermeintlichen "Schwarzwechsler" beschimpfen. Dieser ist dann verschwunden. Doch nun kam der "falsche Polizist" auf mich zu, sagte: "Police! Police! Show me all your money! Mabye wrong money!" Ich habe dann lautstark im Tiroler Dialekt - das hört sich bedrohlich an - geschimpft, was die Aufmerksamkeit zweier Passanten erregte. Gottseidank - ich blieb dann unbehelligt. War dennoch sehr froh, als ich am Bahnhof von Sinaia war. Bei meinen drei weiteren Rumänienreisen ist mir das dann solches nicht mehr passiert, zweimal wurde ich angebettelt, aber nicht aggressiv.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:02:14:13:43:26.

Einfach locker bleiben...

geschrieben von: Hubert G. Königer

Datum: 14.02.18 18:01

Hallöle,

mein Gott, habt Ihr Probleme... Ich bin seit 1975 regelmässig im Lande RO, und lebe immer noch. Wie habe ich das nur geschafft?! In diesen 43 Jahren bin ich ein einziges Mal - nachweislich von einem Rumänen - beklaut worden (Wert 20 Euro...), da war aber auch meine Unaufmerksamkeit schuld. Ich hatte sonst nie Probleme, nicht mit Zigeunern, Geldwechslern, Taxifahrern und Polizisten und erst recht nicht mit der Tatsache, dass ich Deutscher bin. Wieso soll ich das nicht zugeben? Zwar kann ich nach 43 Jahren etwas rumänisch, aber jeder hört doch sofort, dass das nicht meine Muttersprache ist. Die Banater Schwaben im Raum Timişoara sind durchaus nicht unbeliebt, zumindest seit nach der «Revolution» die Kommunisten weg sind. Mit den Siebenbürger Sachsen dürfte es genauso sein. Wenn da von «Diaspora» geschrieben wird, ist das für mich ein Beweis, dass der Schreiberling keine blasse Ahnung hat.

teddli61 schrieb: « -Da ich gerne solides Schuhwerk trage (Klobige Gebirgs-Wanderschuhe) und auch stets einen grossen Rucksack dabei habe (Mann braucht eben so einiges im Alter ;-) - ist das halt schon eine optische Unterscheidung zu Einheimischen.»

Ganz bestimmt... Wenn Du (ausserhalb des Hochgebirges) so herumläufst, dann erkennt man Dich sofort als nicht angepassten Touri und nimmt Dich möglicherweise nicht mehr ganz ernst. Ich laufe immer – egal wo - herum wie daheim. Mal besser, mal schlichter angezogen, je nach Situation. Aber nie mit klobigen Gebirgs-Wanderschuhen oder vermaskeriert wie zur Fasnacht. Teure Marken-Jeans siehst Du in Timişoara übrigens häufiger als in Ulm. Gut gekleidet macht man gerade in RO einen guten Eindruck!

Richtig Angst hatte ich in RO eigentlich nur wenige Male mit herrenlosen Hunden. Aber – wie schon jemand geschrieben hat – die sind in Städten selten geworden. Leider hat man sie oft einfach nur erschlagen, was ich furchtbar finde.

Also – seht das Ganze etwas lockerer, geht auf die Leute unten freundlich, aber selbstbewusst zu und benehmt Euch ganz normal. Dann frisst Euch keiner!

Viele Grüsse,
Hubert.

«Wer grosse Töne spuckt, sollte an den Gegenwind denken».
Amtsbote Hannes (Albin Braig) in «Hannes und der Bürgermeister»
Im Gedenken an den
«Bürgermeister» Karlheinz Hartmann, gestorben am 29. August 2023.

Re: Einfach locker bleiben...

geschrieben von: Patrick Rudin

Datum: 14.02.18 18:31

Hubert G. Königer schrieb:


Richtig Angst hatte ich in RO eigentlich nur wenige Male mit herrenlosen Hunden.

Etwa dann, als wir zusammen in Arad auf dem Bahnhofvorplatz waren? :o

Ernsthaft: Ein ungutes Gefühl hatte ich in Osteuropa schon das eine oder andere Mal - vor allem, wenn irgendwelche Besoffenen im Zug immer lauter auf mich einreden, wenn sie merken, dass ich sie nicht verstehe. Mit Slawischen Sprachen aller Art bin ich nicht bewandert.

In Rumänien habe ich bislang nicht bessere oder schlechtere Erfahrungen gemacht als anderswo in Europa. Allerdings fühle ich mich dort subjektiv sicherer, da ich mich verständigen kann und schlimmstenfalls die Polizei oder Hilfe rufen (lassen) kann, wenn was ist.

Re: [RO][HU] Meine Erfahrungen in Rumänien

geschrieben von: Ingo Oerther

Datum: 14.02.18 18:49

Hallo!

Ich bin ein bekennender Liebhaber Rumäniens.
Seit 5 Jahren reise ich regelmäßig in diese wahrlich schöne Land.
Vorab: Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Löhne und -vergleichsweise- hochen Lebenshaltungskosten für die Bewohner ist es leider auch Realität, dass man ort auf eine deutlich sichtbare Armut in Teilen der Bevölkerung trifft.
Doch ich gebe Dir aus persönlichen Gründen den Rat: Gehe Vorurteilsfrei auf die größtenteils sehr freundlichen und hilfsbereiten Menschen zu.
Versuche, ein paar Worte rumänisch zu lernen (ist eine Art "Türöffner").
Die @#$%& (ich habe viele getroffen und NIE negative Erfahrungen gemacht) sind stolze, aber oft auch bitterarme Leute.
Sie gaben mir zu verstehen, dass sie es nicht mögen, als "Roma oder Rom" bezeichnet zu werden, sondern schlicht und einfach Tigani (sprich Zigani), also @#$%&.
Ich begegne ihnen immer "auf Augenhöhe" und sollte mal einer zu aufdringlich betteln, reicht ein ernstes "NU" (Nein) oft aus.

Auf dem Bukarester Nordbahnhof konnte ich mich immer ohne Angst bewegen und auch zu eher "Unchristlichen" Zeiten musste ich bislang nie Angst haben.

Was die bereits genannten Taxifahrer betrifft, so kann auch ich nur empfehlen, die Taxistäne an den größeren Bahnhöfen möglichst zu meiden.
Lieber ein Taxi am Straßenrand heranwinken, gerade in Brasov gibt es -trotz- klarer "Ansagen" der Stadtverwaltung einige unverbesserliche "Abzock-Taxler".
Für Deine Erste Reise empfehle ich ein Reisewörterbuch.

Meine Dokumente trage ich stets in einer "Anglerweste" mit vielen verschließbaren Taschen (Klett- und oder Reißverschlüsse).
Die Digitalkamera führe ich in einer speziellen am Gürtel zu tragenden Tasche mit.
Und wenn Du eine gewisse "Grundvorsicht" wie hierzulande pflegst, kann Dir im Land der Karpaten nichts passieren.

Ich wünsche Dir eine wunderschöne Reise nach Rumänien und es würde auch mich freuen, wenn Du uns in Form eines Reiseberichtes an der Fahrt teilhaben lassen würdest.

Gute Reise/"Drum bun"!

Ingo
Wenn man Gründe finden will Rumänien nicht zu mögen, dann wird man auch welche finden. Allerdings habe ich bei meinen Reisen dorthin selten Erlebnisse gehabt, die mich so nachdenklich stimmten, das ich dort nicht wieder hinfahren würde. Achtsam, wie überall sein, und sich nicht unnötig beschwatzen lassen.

Am Bukarester Nordbahnhof ist das schon so eine Sache. Wer etwas länger dort verweilt, wird dort etliche "interessante"Gestalten treffen, und mti Sicherheit auch schon mal angesprochen. Angemacht oder schlimmer belästigt worden bin ich noch nie. Die Klebstoffschnüffeler auf der Fläche vor dem Hauptausgang einfach ignorieren. Die sind mehr mit sich selber beschäftigt.

Hier geht es zu meinen Reiseberichten


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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:02:14:20:52:07.
War bisher nur einmal in Rumänien, das zweite mal folgt im Sommer.
Auch ich kann bis jetzt nichts negatives berichten.
Vorletztes Jahr waren wir auf dem Weg von Sofia nach Budapest eine Nacht in Bukarest und eine Nacht in Brasov. Nirgendwo negative Erlebnisse gehabt. Auf der Fahrt von Bukarest nach Brasov wurden wir dann von einem rumänischen Deutschlehrer angesprochen. Der war froh, dass seine zehnjährige Tochter an uns mal ihre gelernten Deutschkentnisse testen konnte (Die wesentlich besser waren als von so manchem seit Jahrzehnten in Deutschland lebenden). So verbrachten wir die Fahrt zu viert mit Kartenspielen und bekamen Tipps, was wir während der Fahrt entlang der Strecke anschauen und fotografieren sollten. In Brasov half er uns dann noch die Busfahrkarten für den Stadtbus zu kaufen.
Und auch in Brasov trafen wir eigentlich nur höfliche und hilfsbereite Einheimische.

Re: Einfach locker bleiben...

geschrieben von: Tanzkeks

Datum: 14.02.18 22:11

Patrick Rudin schrieb:
Mit Slawischen Sprachen aller Art bin ich nicht bewandert.

Na dann... zu deinem Glück ist die rumänische Sprache keine slawische Sprache ;)

Re: Einfach locker bleiben...

geschrieben von: Wrzlbrnft.

Datum: 14.02.18 22:30

Tanzkeks schrieb:
Patrick Rudin schrieb:
Mit Slawischen Sprachen aller Art bin ich nicht bewandert.

Na dann... zu deinem Glück ist die rumänische Sprache keine slawische Sprache ;)

Ich hatte ihn so verstanden, dass er es auf andere osteuropäische Reisen bezogen hatte. Und bis auf Ungarn und Rumänien ist da der slawische Sprachstamm vorherrschend. ;-)

Re: Einfach locker bleiben...

geschrieben von: Patrick Rudin

Datum: 14.02.18 22:50

Tanzkeks schrieb:
Patrick Rudin schrieb:
Mit Slawischen Sprachen aller Art bin ich nicht bewandert.

Na dann... zu deinem Glück ist die rumänische Sprache keine slawische Sprache ;)
Das ist durchaus der Grund, dass ich mich in Rumänien wesentlich sicherer fühle als im nahen Tschechien oder in Polen, wo ich nicht verstehe, was um mich herum palavert wird.

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Schienenradler

Datum: 15.02.18 07:47

Zitat:
Englisch wirkt zwar neutraler, wird aber, wenn überhaupt dann eher von der mittleren Generation als der älteren Generation gesprochen. Die Jüngeren lernen zwar heute alle Englisch in der Schule. Dennoch kann nicht jeder gut Englisch.
Das kann ich eigentlich so nicht bestätigen. Ich habe mich schon mehrfach gewundert, dass in Rumänien Leute, wo man es nicht erwarten würde, Englisch können (ältere Dame am Fahrkartenschalter, Straßenkehrer, junges Mädl am Imbißstand,...)
Ein rumänscher Freund meinte, dass mit ein Grund dafür wäre, dass die Arbeitslosigkeit hoch ist und Leute nach dem Studium tlw. halt wirklich einen Job am Würstlstand annehmen müssen...

Re: [RO][HU] Meine Erfahrungen in Rumänien

geschrieben von: no-night

Datum: 15.02.18 10:31

Ingo Oerther schrieb:Zitat:
Was die bereits genannten Taxifahrer betrifft, so kann auch ich nur empfehlen, die Taxistäne an den größeren Bahnhöfen möglichst zu meiden.
Lieber ein Taxi am Straßenrand heranwinken, gerade in Brasov gibt es -trotz- klarer "Ansagen" der Stadtverwaltung einige unverbesserliche "Abzock-Taxler".
Warum eigentlich Taxi zu benutzen? Verkehr in den mittleren Städten Rumäniens ist doch nicht so katastrophal, auch wenn man nicht einmal eine ungarische Niveau erwarten darf. Zwar gibt's ab und zu Extremitäten, und man suche häufig Information und Tageskarten vergebens, aber gerade in Brasov ist ein linien- und taktmäßig ebenso dichtes Busnetz zu finden. Auch Sibiu ist gut bestückt (dort ist aber Innenstadt von Bahnhof sogar zu Fuß nah), in Oradea und Arad ist Straßenbahn mustergültig. Von Timisoara war ich weniger beeindruckt, hingegen ist Ploiesti und Braila nicht so schlimm, als man dächte. Andere Städte habe ich (noch? :-) ) nicht besucht, aber Cluj und Iasi sollte doch entsprechend sein.

In Bukarest ist hingegen Oberflächenverkehr ein schlechstes Witz, es sei mit den Verhältnisse von St. Petersburg zu vergleichen. Zum Glück hat man die Ähnlichkeit, daß Metro gut ist.

Und das alles für lächerliche Preise: Einzelfahrscheine für 2-3 lei, Tageskarten für höchstens 17 (in Bukarest, sonst maximal 13). Manchmal trifft man zwar herunterkommene Fahrzeuge und stinkende Mitreisende, das ist aber auch in Zügen möglich... :-P



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:02:15:10:40:07.
Seiten: 1 2 3 All Angemeldet: -