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[RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: teddli61

Datum: 12.02.18 16:20

Liebe Forengemeinde

Nachdem ich schon seit Jahren immer wieder in Tschechien und der Slowakei unterwegs gewesen bin, soll es diesmal Ungarn und Rumänien sein. Für den April 2018 plane ich eine Reise in diese Länder. Wie immer werde ich mit der Bahn umherreisen. Das ist mittels Interrail Ticket für Erwachsene eine tolle Sache!

Nun beschäftigt mich ehrlich gesagt die „Roma Problematik“ in Rumänien etwas. In einigen Foren-Beiträgen tauchen immer wieder unangenehme Begegnungen mit diesen Leuten auf. Bettelnde, aufdringliche und was schlimmer ist, klauende Jugendliche und junge Erwachsene, scheinen ein ernsthaftes Problem zu sein.

Ich bin nicht gerade ängstlich, jedoch graut es mir bei der Vorstellung, mich einer Horde von aufdringlichen Menschen erwehren zu müssen. Wie kann/soll man sich im Bedrängungsfall verhalten? Flucht und ignorieren sind bestimmte gute Möglichkeiten, aber nicht immer möglich. Verhandeln dürfte in Folge von nicht vorhandenen Sprachkenntnissen bei den meisten, wie auch bei mir, scheitern. Mit englisch, deutsch oder französisch dürfte man da kaum weiter kommen.

Wie wird aktuell das „Roma“ Problem in Rumänien durch die Forengemeinde eingeschätzt? Gibt es Leser, die mir praktische Ratschläge für das Verhalten in Bahnhofbereichen geben können?
Gibt es z.B. auf der Achse Oradea – Valea lui Mihai – Satu Mare gewisse bekannte Bahnhöfe oder Ecken die man meiden sollte?
Sollte man als alleine reisender Bahnfan Rumänien sogar meiden?

Bin für jegwelche Tipps überaus dankbar
Beste Grüsse
Teddli61

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Roni

Datum: 12.02.18 16:50

Hallo!

Ich wurde als Alleinreisender in Rumänien nie bedrängt. Bettler findet man fast in Westeuropa häufiger. Garantieren kann ich für nichts, aber Sorgen brauchst du dir in Rumänien keine übermäßigen machen.

lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: pelzer

Datum: 12.02.18 16:51

Überhaupt kein Problem. Zumindest nicht mehr als im restlichen Europa.

Gruss Pelzer
.
Hallo!

Eins vorweg: Schwieriges Thema. Nicht jeder Roma ist Bettler oder Kriminell, meist schreckt unsereins einfach nur die für uns Westeuropäer ungewohnte Lebensweise ab. Mir ist aber ebenfalls bewusst dass es in dieser Volksgruppe durchaus genügend kriminelle Elemente gibt, was schon ein gewisses Vorsichtsdenken (was eben leider sehr schnell in Vorurteile umschlägt) zur Folge hat. Daher kann ich die Frage durchaus erstmal nachvollziehen.

Bisher hab ich in den letzten 15 Jahren in Rumänien noch keine wirklich unangenehmen Erfahrungen mit den Bettlern oder Dieben gemacht. Erstere sind manchmal etwas nervig, mehr aber nicht. Bei Beachtung der üblichen umsichtigen Verhaltensweisen auf Reisen und gesundem Menschenverstand kommt man mit all seinem Geraffel auch wieder nach Hause. Bettlerabwehrstrategien sind bei mir schon von Fall zu Fall unterschiedlich. Ignorieren, Kopfschütteln, "nu!" (nein!), in seltenen Fällen ein kurzer taktischer Positionswechsel. Manche - insbesondere Kinder oder Jugendliche - die mir zu aufdringlich wurden hab ich dann schonmal auf Deutsch oder Englisch angemault. Ansonsten halte ich mich da auch an die offiziellen Vorgaben, d.h. keinesfalls Geld geben, insbesondere nicht bei bettelnden Frauen mit Kindern. Ich geb mich auch ungern sofort als Ausländer zu erkennen, dann wird's eher nerviger. Es darf einfach von Anfang an keinen Zweifel daran geben, dass bei dir nix zu holen ist. In der angesprochenen Gegend Oradea / Satu Mare sehe ich diesbezüglich keine Ausmaße, die eine "Reisewarnung" nötig hätten...

Fazit: Solange du nicht mit fett Goldschmuck und drei Kameras behangen durch die entsprechenden Bukarester Viertel marschierst oder in einer dunklen Ecke des Bahnhofes dein Gepäck für ein Weilchen unbeaufsichtigt stehen lässt, gibt es da für gewöhnlich keine Probleme.

Ahoj!
Th.

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahnreisenden

geschrieben von: Railpeter

Datum: 12.02.18 16:56

Moin,

ich kann mich den vorherigen drei Beiträgen nur anschließen, ich habe dort noch keine negativen Erfahrungen gemacht. Sicherlich kann man solchen Personen(gruppen) aber aus dem Weg gehen, wenn es irgendwie passt.
Bettler gibt es aus meiner Sicht prinzipiell auch eher in Westeuropa, als in Osteuropa.

Grüße Peter

Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben.

Auftreten

geschrieben von: malo

Datum: 12.02.18 17:04

Servus,

wenn ich mir manche dt.Landesgenossen beim Aufenthalt in CZ, PL und SK so ansehe, sei es im Verhalten, sei es in dem wie man es raushängen lässt, was man (Geld, Wohlstand) hat, wunderts mich nicht wenn Neid und Gier erzeugt wird.

Plätze an denen man wahrscheinlich für eine Zeit lang alleine anwesend sein könnte, sollten zuvor genau betrachtet werden.
Sackgassen jedweder Art, mit PKW in Wege und Straßen, als Fußgänger in Trampelpfaden und dergleichen, sind eher zu meiden.
Irgend welche "Stillen Winkel" sind mit Vorsicht und vorheriger langer eigener Observierung zu klären. Der "2. Rettungsweg" muß quasi vorher als Vorhanden und Sicher ausgemacht sein!

Kleide Dich so wie es die Mehrheit im jeweiligen Land macht.
Wenn nicht der Amtsprache mächtig, sollte man in seinem Englisch, oder gar DEUTSCH!, oder irgend welchen unseeligen Versuchen mit "Händen und Füßen" was zu bewirken, in Lautstärke usw. auf Sparflamme hantiert werden.
Zwielichtigen Gestalten ist von Anfang mit grimmigen Blicken zu entgegnen. Drohen bringt dabei eher nichts.

Optisch als typischer Tourist auftreten? Hilft ungemein hie und da jenes Xindl magisch anzuziehen.
Außer Du besuchst die 0815-Jedermanns-Sehenswürdigkeiten, da fällt man nicht auf, und da gibt's Trick- und Taschendiebe wie überall in der EU.

Alles andere passiert Dir hier in Deutschland im Alltag genauso. Und vermutlich ist dieser mittlerweile kritischer in manch Regionen zu sehen.
Grob gesagt wüßte ich nicht, wo zu Ungarn große Unterschiede zu einer Slowakei sind.
Rumänien kenne ich nicht.


Gruß,
malo

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Josef-Schwejk

Datum: 12.02.18 17:11

Moin,

bei meinen Reisen als Interrail-Alleinreisender hab ich leider schon unangenehme Erfahrungen gemacht, auch wenn am Ende doch immer alles noch gut ausgegangen ist. Natürlich, @#$%& und unangenehme Gestalten kann man ebenso in der U-Bahn in Hamburg treffen…
Vom moralischen Standpunkt ist es schwierig. Einerseits reist man doch als offen und positiv eingestellte Person in diese Länder und versucht, sich nicht von den aus schlechten Erfahrungen gespeisten Vorurteilen leiten zu lassen. Gleichzeitig gibt es dann doch Situationen, wo man eben doch schnell empfindlich wird, auch wenn man damit Individuen auch manchmal unrecht tut.
Trotzdem: Rumänien ist ein tolles Land, und die meisten Menschen sind normal und freundlich. Meine Reisen habe ich jedenfalls nie bereut, und ich würde (und hoffemtlich werde) wieder hinfahren.

Viele Grüße,
Patrick

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Weltreisender

Datum: 12.02.18 17:30

Grüss Dich,

vor Jahren gab es im Bukarester Hauptbahnhof Horden von aufdrinklichen Taxifahrern, die Dir auch weiss machen wollten, dass Du zu einem anderen Bahnhof musst, bzw. wo Du hinwillst, kein Zug fährt. Das scheint sich Gott sei Dank gelegt zu haben. Damit habe ich in den letzten zwei Sommern gar keine Probleme mehr gehabt.

Auch kann ich dankbar sagen, dass ich da kaum mehr mit Bettlern oder so zu tun gehabt habe. Das war früher ganz anders, trotz Zugangswachen. Nachts halten sich aber tendenziell eher Obdachlose an den Bahnhöfen auf. Aus diesem Grund sollten diese nachts eher gemieden werden. Und dennoch bin ich auch nachts an Rumänischen Bahnhöfen angekommen, abgefahren, umgestiegen, so wie es halt gerade nötig war. Auch da kann ich dankbar sagen, dass mir da nie jemand etwas zuleide getan hat.

Gut ist es aber immer die Wertsachen gut zu verstecken, nicht offen zu zeigen. Ausserdem ist es immer gut, die Augen offen zu haben und die Sachen nicht aus den Augen zu lassen und etvl. zwielichtigen Personen eher aus dem Weg zu gehen, so denn möglich.

Herzliche Grüsse
Martin

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Jörg Schwabel

Datum: 12.02.18 17:34

Während der paar Male, die ich Rumänien war, wurde ich von den Roma immer sehr, sehr freundlich betrachtet und begrüßt. Belästigungen gab es fast keine und wenn doch, wurden diese ganz schnell von anderen Roma unterbunden. So nach dem Motto: Halt Dich zurück, der Typ da (= ich) ist als Gast zu uns gekommen! Falls doch etwas vorkommen sollte gehst Du am besten ohne Augenkontakt zu suchen weiter. Wie weiter oben erwähnt wurde, sollte man halt gewisse unheimliche Gegenden meiden. In Duisburg-Marxloh würde ich mich allein des Abends/Nachts auch nicht wohl fühlen.

Also: Planen - hinfahren - Spaß haben im Land. Und Bitte und Danke und Guten Tag und Ja und Nein lernen in der Landessprache hat auch noch nie geschadet.

Gruß aus Wien

"Ohne Skepsis und Zweifel würden wir heute noch glauben, die Erde wäre eine Scheibe".
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."

(Immanuel Kant)

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Tanzkeks

Datum: 12.02.18 17:40

Mit (aufdringlichen) Bettlern oder mit Angehörigen der Volksgruppe der Roma hatten wir im Sommer 2015 keinerlei Probleme. In Bukarest gab es rund um den Bahnhof zahlreiche Bettler und Obdachlose, die aber nicht sehr aufdringlich waren. In deutschen Innenstädten ist es aber oft schlimmer. Mit Taxifahrern hatten wir allerdings ebenfalls schlechte Erfahrungen gemacht, von Unfreundlichkeit bis zu unverschämten Fahrpreisforderungen, allerdings vorher angekündigt.

In Brasov gab es ein bisschen Probleme mit Rassismus, zumindest dann, wenn man uns irrtümlicherweise für Angehörige der dort lebenden deutschen Diaspora (die wohl offenbar ein Paradebeispiel für misslungene Integration ist) hielt.

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Jörg Schwabel

Datum: 12.02.18 17:48

Tanzkeks schrieb:
...
In Brasov gab es ein bisschen Probleme mit Rassismus, zumindest dann, wenn man uns irrtümlicherweise für Angehörige der dort lebenden deutschen Diaspora (die wohl offenbar ein Paradebeispiel für misslungene Integration ist) hielt.
Hä?

"Ohne Skepsis und Zweifel würden wir heute noch glauben, die Erde wäre eine Scheibe".
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."

(Immanuel Kant)

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Tanzkeks

Datum: 12.02.18 17:57

Jörg Schwabel schrieb:
Tanzkeks schrieb:
...
In Brasov gab es ein bisschen Probleme mit Rassismus, zumindest dann, wenn man uns irrtümlicherweise für Angehörige der dort lebenden deutschen Diaspora (die wohl offenbar ein Paradebeispiel für misslungene Integration ist) hielt.
Hä?
Die deutsche Diaspora in Siebenbürgen ist bei den Rumänen nicht unbedingt sehr beliebt. Liegt wohl an schlechten Manieren (z.B. dem Nachfragen mit "Hä?" anstatt mit einem höflichen "Kannst du das bitte näher erläutern."). Vielleicht liegt es auch an etwas anderem. Man hatte uns nur erzählt, dass viele dieser Menschen sich absondern und nur unter sich bleiben. Natürlich nicht alle. Aber wie es halt immer so ist, da reichen ein paar Wenige, um eine ganze Volksgruppe in Verruf zu bringen. So, wie bei den Roma.

Wenn du in Brasov am Bahnhof aus einem Zug steigst, und dann z.B. ein Busticket kaufen möchtest, und dabei Deutsch sprichst, dann wird man dich möglicherweise eher für einen renitenten integrationsunwilligen Angehörigen der deutschen Diaspora halten als für einen Touristen aus Deutschland oder Österreich. Und dich entsprechend "zuvorkommend" bedienen.

Ein bisschen rumänische Sprachkenntnisse, gerne auch mit Google Translator, helfen da Wunder.

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Hecken-WL

Datum: 12.02.18 20:59

Ich war erst Samstag auf der Achse Oradea – Valea lui Mihai – Satu Mare unterwegs, allerdings mit Schlafwagen Bucuresti-Satu Mare. Ich war dann 5 h in Satu Mare zu Fuß unterwegs und bin dann mit dem Regionalzug über Valea lui Mihai nach Debrecen in Ungarn ohne jegliche Probleme gefahren.

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: vagabundulus

Datum: 12.02.18 22:19

Arm aussehen hilft auch. Ich reise meistens mit Bundeswehr-Ruck- und Seesack, manchmal noch zusätzlich mit Omas Einkaufswägelchen im Schlepp.

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Wrzlbrnft.

Datum: 12.02.18 23:33

Das Aussehen macht in der Tat einiges aus. Bei meinem ersten Rumänien-Trip anno 2009 bin ich mit einem Kollegen runter, der sich - sagen wir mal - etwas ansehnlicher herausputzte als ich und entsprechend auch als erster angequatscht wurde.

Bei späteren alleinigen Reisen genügte es, allfällige Bettler zu ignorieren. Irgendetwas grob Negatives ist mir nie passiert und ich fühlte mich Rumänien in aller Regel sicherer als in manch "westlichen" (vor allem südeuropäischen) Ländern.

Und die Vorschreiber sagten es auch schon: Mindestens ein paar Brocken der Landessprache (mindestens Begrüßung, Verabschiedung und Danke) helfen schon Wunder. Immer. Auch in Resteuropa. Und wenn es dann doch nur auf Englisch weiter geht, übe ich mich in Freundlichkeit, Geduld und Zurückhaltung. Aber darum ging es eingangs eigentlich auch gar nicht.

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Weltreisender

Datum: 13.02.18 01:48

Tanzkeks schrieb:
Jörg Schwabel schrieb:
Tanzkeks schrieb:
...
In Brasov gab es ein bisschen Probleme mit Rassismus, zumindest dann, wenn man uns irrtümlicherweise für Angehörige der dort lebenden deutschen Diaspora (die wohl offenbar ein Paradebeispiel für misslungene Integration ist) hielt.
Hä?
Die deutsche Diaspora in Siebenbürgen ist bei den Rumänen nicht unbedingt sehr beliebt. Liegt wohl an schlechten Manieren (z.B. dem Nachfragen mit "Hä?" anstatt mit einem höflichen "Kannst du das bitte näher erläutern."). Vielleicht liegt es auch an etwas anderem. Man hatte uns nur erzählt, dass viele dieser Menschen sich absondern und nur unter sich bleiben. Natürlich nicht alle. Aber wie es halt immer so ist, da reichen ein paar Wenige, um eine ganze Volksgruppe in Verruf zu bringen. So, wie bei den Roma.

Wenn du in Brasov am Bahnhof aus einem Zug steigst, und dann z.B. ein Busticket kaufen möchtest, und dabei Deutsch sprichst, dann wird man dich möglicherweise eher für einen renitenten integrationsunwilligen Angehörigen der deutschen Diaspora halten als für einen Touristen aus Deutschland oder Österreich. Und dich entsprechend "zuvorkommend" bedienen.

Ein bisschen rumänische Sprachkenntnisse, gerne auch mit Google Translator, helfen da Wunder.
Die Siebenbürgensachsen ist eigentlich ziemlich gut integriert, teilweise besser als die Roma, wobei es auch bei den Roma Solche und Solche gibt, wie in jeder Volksgruppe. Aber es gibt tatsächlich viele Spannungen und Vorurteile gegen die Roma, nicht nur in Rumänien. Nicht wenige Roma leben eben wirklich unter miserablen Bedingungen, wobei die Gründe vielfältig sind und es eigentlich oft ein Teufelskreis ist. Aufgrund ihrer Mentalität und Lebensweise werden sie nicht akzeptiert und nicht integriert. Weil sie nicht akzeptiert und integriert sind, müssen sie halt unter unwürdigen Bedingungen irgendwo im Dreck hausen, müssen eben klauen, betteln, keine Ahnung was. Andererseits gibt es auch nicht wenige Roma, die integriert sind, in festen Häusern wohnen, normal zur Arbeit gehen usw.

Im 2015 kann es durchaus auch Vorurteile gegen die Sachsen gegeben haben, da der Präsident Klaus Johannis selber ein Siebenbürgensachse war. Andererseits wird über ihn gesagt, dass er konsequent versucht hat, gegen die Korruption zu kämpfen und damit macht er sich vor allem bei den Betroffenen natürlich nicht nur Freunde.

Ich bin eigentlich in Rumänien nie auf die Idee gekommen, Leute auf Deutsch anzusprechen, es sei denn ich habe jemanden mit deutschem Autokennzeichen gesehen oder gehört, dass jemand Deutsch spricht. Wenn Du da "den Deutschen heraushängen lässt", dann kannst Du natürlich schon damit rechnen, dass Du Dir damit nicht nur Freunde machst.

Herzliche Grüsse
Martin

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Baron

Datum: 13.02.18 07:38

Möchte mich den Vorrednern in den meisten Punkten anschließen. In den frühen 90er Jahren waren Bahnhöfe, z.B. in Bukarest und Craiova, oft Anziehungspunkte für Obdachlose und Klebstoffsüchtige. Seitdem sind diese "gesäubert" worden, aber auch damals waren diese Leute vor allem nur sich selber gefährlich. Nichtsdestotrotz würde ich auch zu den üblichen Vorsichtsmaßnahmen was Wertsachen angeht raten (immer am Körper). Für Frauen würde ich schon eher zu hoher Vorsicht raten, da hatten wir ein unangenehmes Erlebnis vor langer Zeit.
Was das Siebenbürger Sachsen-Bashing angeht, habe ich wenig Verständnis. Diese leben nun schon seit dem 12. Jh. in der Gegend, viele der heute rumänischen Städte sind von ihnen gegründet. Rumänien gibt es erst seit 1861, Siebenbürgen gehört erst seit 1918 dazu. Historisch lebten die Rumänen eher auf dem Land, während die Städte ungarisch und deutsch geprägt waren. Deswegen lass die Integration lieber zu Hause.
Dennoch kann ich auch wenig nachvollziehen, wenn man als ReisendeR als erstes Deutsch ausprobiert. Außer vielleicht bei Osteuropäern über 50 ist Englisch einfach die weltweite lingua franca und es wirkt viel neutraler.

Was ist Ihr Lieblingsduft?
"Der Geruch von Dampfschiffen und Eisenbahnen."
Aleko Konstantinov, Weltreisender, Schriftsteller, 1863-1897

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Schienenradler

Datum: 13.02.18 08:03

Ich würde es auch vermeiden, irgendwelche Elendshütten zu fotografieren, das gehört sich meiner Meinung nach nicht.
Ansonsten hätte ich da echt nie Probleme gehabt, zumindest mit Menschen, einmal hat mich ein Streunerhund ziemlich wild angeknurrt...

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: LUCFRANKREICH

Datum: 13.02.18 08:42

Hallo,

Ich reise auch allein durch ganzen Europa mit Interrail erster Klasse. Ich habe zur Zeit kein Problem gemacht. In Rumänien war ich eben in Iasi, als ich nach Moldawien mit Tagzug fahre. Dort gab es private Schutzbeamten. In Bucuresti gara de Nord habe ich auch kein Problem gehabt. Wenn ich im Zug bin, nehme ich immer Kontakte mit dem Zugschaffner. Das kann helfen, besonders, um Photos zu nehmen; (Wartezeit des Zuges im Bahnhof....)

Luc



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:02:13:08:43:16.

Re: [RO][HU] Fragen eines alleine Bahn Reisenden

geschrieben von: Tanzkeks

Datum: 13.02.18 09:33

Baron schrieb:
Dennoch kann ich auch wenig nachvollziehen, wenn man als ReisendeR als erstes Deutsch ausprobiert. Außer vielleicht bei Osteuropäern über 50 ist Englisch einfach die weltweite lingua franca und es wirkt viel neutraler.
Flächendeckende Fremdsprachenkenntnisse darfst du in Rumänien nicht erwarten. Vor allem nicht bei einfacheren Menschen wie Taxifahrern oder Fahrkartenverkäufern. Und vor allem Englisch nicht. Am Flughafen und in einem Hotel ab 3 Sternen vermutlich schon. In Touristen-Restaurants in Bukarest wahrscheinlich auch. Auf dem Lande, in Siebenbürgen oder an der Schwarzmeerküste (abseits der wenigen internationalen Hotelbunker) eher nicht. Auch Russisch ist unter der älteren Bevölkerung wohl nicht so verbreitet wie in anderen Ländern des ehemaligen Warschauer Paktes.

Gerade in Siebenbürgen fände ich jetzt Deutsch aber nicht so abwegig. Aber ich stimme Baron da voll und ganz zu. Aus besagten Gründen würde ich empfehlen, wenn es mit Englisch nicht klappt, es zuerst mit Google-Translator-Rumänisch zu versuchen und dann erst mit Deutsch. Solltest du auf einen Siebenbürgen-Schwaben stoßen, wird der vermutlich dann selbst an deinem Akzent erkennen, dass du ein deutscher Muttersprachler bist und dich von sich aus auf Deutsch ansprechen.
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