DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 08/01 - Auslandsforum "classic" 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Bitte unbedingt vor Benutzung des Forums die Ausführungsbestimmungen durchlesen!
Ein separates Forum gibt es für die Alpenländer Österreich und Schweiz - das Alpenlandforum
Zur besseren Übersicht und für die Suche: Bitte Länderkennzeichen nach ISO 3166 Alpha-2 in [eckigen Klammern] verwenden!
Hallo zusammen,

[www.radiokrakow.pl]

In einen Radiointerview mit dem Chef von Koleje Małopolskie (KMŁ) verriet dieser einige interessante Neuigkeiten. Gleichzeitig kritisierte er die schlechte Zusammenarbeit mit PR und der PKP-Gruppe.

Nach Beendigung der Bauarbeiten sind zwischen Katowice und Kraków in Zusammenarbeit mit Koleje Śląskie neue Verbindungen geplannt. So plannen beide je ein Zug pro Stunde, Fahrtrichtung und Betreiber zu schicken. Damnit ergibt sich ein Halbstundentakt je Fahrtrichtung mit abwechselden Betreiber. Die Züge sollen in der Kategorie "Premium" betrieben werden. Also Neubaufahrzeuge als Redionalexpress. Die Fahrzeit soll ca. eine Stunde betragen.

Des Weiteren planen KMŁ ihr Einsatzgebiet weiter auszudehnen. Zusätzlich zur der neuen Verbindund soll noch ein Abzweig Richtung Chrzanów und Oświęcim dazu kommen. In einem Zeitfenster von drei Jahren sind weitere Ziele Richtung Süden geplannt - Wadowice, Kalwaria, Nowy Targ, Sucha Beskidzka, Zakopane.
Ab den 29 Juni startet in den Sommerferien regelmäßige Verbindung am Wochenende nach Zakopane. Ziel sind je zwei Verbindungen morgens und zwei nachmittags je Fahrtrichtung.

Grzegorz Stawowy (Vorsitzender von KMŁ) kritsierte die schlechte Zusammenarbeit mit PR (Przewozy Regionalne).
So verweigert PR die Verlängerung des Vertrages über den Zugang zur ihren Anschluß und die Wartung der Züge in Kraków Płaszów. Die Fahrzeuge von KMŁ müssen nun in Dębnica und Nowy Sącz gewartet werden.
Auch gibt es Probleme mit der PKP Gruppe. PKP verweigert KMŁ die Leerung der Toiletten und die Versorgung der Züge mit Wasser auf dem Gebiet in Kraków. Seit einem halben Jahr kann man sich mit der Inmobillien Firma der PKP nicht einigen über einen Pachtvertrag für das Grundstück, wo die neue Werkstatt der KMŁ gebaut werden soll. KMŁ hat dafür schon die fertige Dokumentation und Baupläne. Auch möchten sie die Baukosten aus eigenen Mitteln finanzieren und nach der Fertigstellung den Zugang für andere der PKP Gruppe ohne Gewinn zu Eigenkosten ermöglichen. Des Weiteren wartet KMŁ seit drei Monaten noch auf die Unterschrift von PKP PLK auf dem Vertrag, welcher die Benutzung der Gleise auf dem Gelände der neuen Werkstatt ermöglichen soll.
Die Pläne sind sehr wichtig, da sich die Werkstatt von PR im sehr schlechten Zustand befindet. Außerdem passen die fünfteiligen Impuls Züge nicht ganz in die Werkstatt rein.

Ein großes Problem bleibt der Streit zwischen Wojewodschaft Małopolskie und PR. Beide konnten sich bis heute nicht über einen neuen Verkehrsvetrag einigen, welcher schon seit dem 10.12.2017 gelten sollte. In diesem ist die Höhe der Subvention festgeschrieben, welche den Verlusträchtigen Betrieb der Nahverkehrszüge decken soll. In Małopolskie wird der Nahverkehr von von drei Anbietern betrieben. Neben PR (Polregio) sind es Koleje Małopolskie (KMŁ) und Koleje Śląskie (KŚ). Die Leistung von PR geht seit 2012 stettig zurück zu gunsten der anderen zwei.
Man vermutet, daß sich PR nun mit aller Gewalt dagegen zu wehren versucht. Der heutige PKP Vorstandvorsitzender - Krzysztof Mamiński war bis zum Jahr 2017 Vorstandvorsitzender von PR.
Dzien dobry,

vielen Dank für die Verlinkung des interessanten Interviews. Ja, KMŁ hat ja doch nicht schlechte Vorhaben. Super. Schade aber, dass sie sich mit PR und PLK nicht einigen können. Stehen die PLK und PR sich nicht eventuell selber im Weg?

Dass PR den Vertrag mit dem Marschall nicht unterschrieben hat, ist ja irgendwo nichts Neues. So ähnliches gab es ja vor nicht all zu langer Zeit auch in Niederschlesien. Man kann wirklich das Gefühl haben, dass PR die Preise bei weniger Leistung zu heben versucht, vor allem, wenn sie sehen, dass immer mehr Leistungen von PR weg zu den Wojewotschaftsbahnen gehen. Der KMŁ-Chef spricht von einem Krieg. Man kann schon das Gefühl haben, dass der polnische Eisenbahnkrieg wieder in eine neue Runde geht.

Schade eigentlich. Darunter leiden alle. Aber es scheint um Macht und Einfluss zu gehen statt um das Wohl des Gesamtsystems Eisenbahn und die Kunden.

Herzliche Grüsse
Martin
Weltreisender schrieb:
... Man kann wirklich das Gefühl haben, dass PR die Preise bei weniger Leistung zu heben versucht, vor allem, wenn sie sehen, dass immer mehr Leistungen von PR weg zu den Wojewotschaftsbahnen gehen. ...
Verständlich, daß man nicht 1:1 mit der Verringerung des Verkehrsvolumens die Zuschüsse gesenkt haben will - insofern die Fixkosten nicht in gleichem Maße sinken ...

Gruß

.
Also ehrlich gesagt hab ich mit Przewozy Regionalne überhaupt kein Mitleid.
Das Unternehmen ist ein Loch ohne Boden. Für die hohen Fixkosten sind sie selbs verantwortlich. Und es wird dagegen nichts getan. Eher das Gegenteil. Einige Beispiele:

Zum Januar 2017 wurden die Vorstandsgehälter um ca 300 Prozen erhöht. Laut den damaligen Vorsitzenden Maminski war es aber nur eine Anpassung auf das "marktübliche Niveau"

In Warschau befindet sich der Hauptsitz von PR. Und das obwohl in Warschau und Mazowieckie überehaupt nichts von PR betrieben wird. Trotz der ständig fallender Betriebsleistung, Fahrgastzahlen und Umsatz wurden weder die Gehälter, noch die Zahl der 50 köpfigen Verwaltung gekürzt. Das Gebäude befindet sich im Besitz von PR. Warschau hat in Polen die höchsten Inmobilienpreise!

In Olsztyn direkt neben den Hauptbahnhof steht ein Hochhaus. Gehört auch PR. Nur, daß dieses komplett bzw fast
leer steht.

In Dolnoslaskie und Slaskie hat PR auch schon ihre Inkompetenz gezeigt. Nachdem KS 2012 die Betriebsleistung fast ganz übernohmen hat und somit für das Werk in Katowice keine Arbeit mehr da war, verweigerte PR den Verkauf des Betriebsgeländes an KS. Erst 2017 konnte man sich einigen und das Werk wird jetzt erstmals verpachtet.

Malopolskie hat sich nach Warschau gewandt mit dem Ziel die Abteilung von PR in Malopolskie aufzukaufen. PR verweigert dies. Und das obwohl bekannt ist, daß in Malopolskie die Betriebsleistung in den nächsten Jahren stetig zurückgehen wird. Dabei werden dioe Fixkosten aber gleich bleiben.

Das sind nur einige von vielen Beispielen.