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Hello Everybody.

auf Lok-report ist ein Zeitungsartikel aus the Guardian verlinkt [www.lok-report.de], wonach das Privatisierungsmodell der Bahn für gescheitert angesehen wird.

Ich tue mich etwas schwer, da mir eine Meinung zu bilden, da ich vorher die BR nicht kannte. Ich kenne nur die jetztige Bahn. Was ich sagen kann:
- die Fahrpreise sind wirklich nicht gerade niedrig.
- man fährt dennoch viel personalintensiver als in D oder CH.
- man kann im Gegensatz zu PL wenigstens durchlösen. Das ist ganz klar gut so. Dennoch könnte die Zusammenarbeit zwischen den TOC noch besser sein, indem sie bei Verspätungen auf einander warten. Ausserdem finde ich es ein bisschen einen Quatsch, wenn man die Fahrkarte bei Unternehmen X erworben hat, dann kann man die Fahrkarte nicht am Schalter von Unternehmen Y zurückgeben/umtauschen. In meinen Augen ein Quatsch, der das Ganze wieder unnötig verkompliziert.

Verspätungen und Störungen treten natürlich durchaus auf. Das tun sie aber auch in D, CH, AT, CZ, PL und und und. Ich habe es kaum bis nie als schlecht empfunden. Aber ich habe das Britische Bahnsystem dennoch nicht als schlecht empfunden. Das Personal habe ich i.d.R. als hilfsbereit empfunden, wenn auch klar ist, dass es überall Solche und Solche gibt. Fahrgastinfo gab es nicht selten gleich nach de Auftreten des Problems.

Herzliche Grüsse
Martin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:11:14:34:39.

Re: GB: Privatisierungsmodell hält jemand für gescheitert

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.01.18 15:31

Danke für den Link. Wahrscheinlich ist hier der erwähnte Kommentar aus The Guardian; es gibt auch eine Meldung der BBC zum Thema Preiserhöhungen.

Re: GB: Privatisierungsmodell hält jemand für gescheitert

geschrieben von: Roni

Datum: 11.01.18 17:05

Hallo!

Ich liebe das britische Bahnsystem auch, natürlich gibt es wie überall Störungen - habe ich auch schon öfters am eigenen Leib erfahren - ein Lied darüber können aber sicher nur regelmäßige Pendler singen. Auch ein Problem sind sehr knappe Kapazitäten auf manchen Verbindungen, damit käme man in Kontinentaleuropa kaum durch - habe schon erlebt, wie man mit einem proppenvollen Triebwagen gefahren ist und sämtliche Passagiere an späteren Stationen stehen lassen musste, weil wirklich keine Maus mehr reingepasst hätte.

Zudem sind manche Stoßzeit-Tickets exorbitant teuer (wir reden hier von hunderten Euro), andererseits ist das britische Bahnsystem ebenfalls exorbitant teuer zu betreiben. Man hat also auf keiner Seite von der Privatisierung profitiert.

lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg
Hello,

die britische Bahnprivatisierung ist schon lange gescheitert, die Kosten sind exorbitant hoch und die Gewinne sehr schlecht.

Die Privatisierung der Infrastruktur ist sehr schnell gescheitert, man hatnach mehreren schweren Unfällen mit mehreren Toten die Infrastruktur ganz schnell wieder verstaatlicht und ist seit mittlerweile fast 20 Jahren dabei zu versuchen den Investitionsstau auf zu holen.

Das East Coast Franchise war jetzt einige Jahre quasi staatlich(wurde direkt vom DfT(Verkehrsministerium)betrieben), den Conservatives waren die Gewinne für den Steuerzahler dabei zu hoch und der Service für die Fahrgäste zu gut, also wurde das Franchise wieder pirvatisiert an ein Consortium aus Stagecoach und Virgin, wobei der aktuelle Franchisenehmer schon jetzt mit Zahlungsschwierigkeiten kömpft, die geplanten Gewinne lassen sich nicht erwirtschaften, also gibt man bei dem Franchise aktuell mehr Geld aus wie man ein nimmt, was nie gut ist.

In GB wird grundsätzlich bis auf wenige Ausnahmen nie gewartet, weil das TOC sonst Strafzahlungen an NetworkRail zahlen muss.

Wenn man das Geld was man aktuell in die Franchises investiert in BR investieren würde könnte man die Klinken der Wagen vergolden und hätte immer noch Geld übrig. Schau dir mal diese Homepage [www.bringbackbritishrail.org] an
Der Lok-Report-"Bericht" ist Quatsch!

Erster Fehler, es verwendet britische Nachrichtenmedien. Ich habe hier viele Male geschrieben, um britischen Journalisten nie zu vertrauen*. Tatsächlich ist es in diesem Fall noch schlimmer, der Guardian-Bericht ist kein Bericht - es ist die Meinung eines ein Universitätsdozent der einige schwerwiegende Fehler gemacht hat. Ein Beispiel, er schreibt, dass VT West Coast jetzt eine reduzierte Streckengebühr bezahlt, obwohl Millionen in die Strecke investiert werden. Theoretisch wahr, aber nicht ehrlich. Als Virgin das ursprüngliche Franchise gewann, unterzeichneten sie einen legalen Vertrag mit der Regierung. Virgin würde in neue Züge investieren und Railtrack würde die Strecke wieder aufbauen, damit die Züge bei 140 mph fahren können. Die Regierung würde den Vertrag garantieren und Zahlungen von Virgin erhalten. Jeder lächelt. Virgin bestellt eine Flotte von 140mph Pendolinos von Alstom. Als die ersten Züge geliefert werden, verkünden Railtrack, dass sie gescheitert sind, die Geschwindigkeit kann nicht mehr als 125 mph betragen. Dies ist sehr wichtig und schlecht für das Geschäft. Bei niedrigeren Geschwindigkeiten können die Züge nicht alle geplanten Fahrten des Tages ausführen, sie können nicht alle erwarteten Fahrgäste befördern. Der Vertrag wurde gebrochen. Ein neuer Deal wurde gemacht, Virgin erhalten zusätzliche Züge von der Regierung und zahlen weniger, um die langsameren Spuren zu verwenden. Der Experte im Guardian versteht es nicht. Möglicherweise weil es in vielen britischen Zeitungen nicht berichtet wurde. Ich weiß es nur, weil ich im Railtrack-Planungsbüro arbeitete.

Laut der neuen Sky-Umfrage würden fast 60% die Verstaatlichung unterstützen. Es sagt nicht, dass sie es verlangen werden. Sky hat vor drei Jahren dieselbe Frage gestellt, und fast ebenso viele haben die Verstaatlichung unterstützt. Seitdem haben wir 2 Nationalrat-wahlen gehabt und es war kein großes Thema. Nur um London kümmern sie sich wirklich.

Lok-Report glaubt, dass es die nächste Wahl beeinflussen wird, ein Witz! Die Sky-Umfrage wird im Januar in der Woche des jährlichen Fahrpreisanstiegs durchgeführt. Die Wahlen finden normalerweise im Mai oder Juni statt, die Leute werden nach ihrem neuesten Problem wählen.

Das Wissen aller britischen Zeitungen gibt ist, dass entweder die Privatisierung ein Erfolg ist, außer dass die ausländischen Firmen (meist DB) zu viel Profit gemacht haben. Oder die Privatisierung ist gescheitert, weil die ausländischen Firmen (meist DB) zu viel Profit gemacht haben. In jedem Fall ist Deutschland verantwortlich gemacht werden! Offensichtlich falsch, die Nederlander sind viel schlechter:)

Die Zeitungen erzählen ihren Lesern auch, dass deutsche/schweize Züge nie spät, nie dreckig und immer sehr billig sind. Leider nicht meine Erfahrung, oder was ich auf DSO gelesen habe.

Meine zwei Regeln:
Traue niemals einem Eisenbahnbericht in einer britischen Zeitung.
Kaufen niemals eine deutsche Zeitung, die eine britische Zeitung als Quelle verwendet!

*Das neueste Beispiel für Inkompetenz / Korruption in den britischen Medien.

Ende November/ Anfang Dezember trafen Richard Branson und sein Team eine wichtige Entscheidung für Virgin Trains (das Unternehmen, das die West Coast Züge betreibt). Ihre "On-Board Shops" würden die Daily Mail, die von rechts-extremisten geliebte Zeitung, nicht verkaufen. Es entspricht nicht den moralischen Standards von Virgin, es ist beleidigend für ihre muslimischen, schwarzen und schwulen Arbeiter. So war es seit den 1930er Jahren, also bin ich mir nicht sicher, warum sie das gerade erst realisiert haben! Keine der Zeitungen oder Fernsehnachrichten berichtete dies. Es ist wie ein Pakt, dass sie eine andere Zeitung nicht in Verlegenheit bringen können. Aber Virgin gab den Gewerkschaften auch die Pressemitteilung, und das wurde im Januar-Magazin des Lokfahrers berichtet. Diese Woche ist es plötzlich Nachrichten! Und sofort greifen sie Virgin Trains East Coast an. Diese Firma wird von der Stagecoach-Group betrieben, die Virgin Geld für die Verwendung des Markennamens gibt. Sie können nicht einmal die richtige Firma angreifen! Ich warte auf eine deutsche Zeitung, um die Berichte zu kopieren........
Grüss Dich SteveB,

danke vielmal für die Aufklärung. Mit anderen Worten, es ist mehr Populismus und Polemik, statt Problemlösung.

Ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht, dass eine Wiederverstaatlichung alle Probleme löst. Es ist viel mehr eine Frage, wie man alles organisiert und finanziert. Dabei ist die Frage, wem die Bahn nun gehört zweitrangig.

Herzliche Grüsse
Martin
" es ist mehr Populismus und Polemik, statt Problemlösung. " perfekte Erklärung!

Politiker glauben immer, dass jedes Problem eine politische Ursache und eine politische Lösung hat. Im Falle der Bahn in GB ist das größte Problem zu viele leitende Manageren und Direktoren haben zu wenig Fähigkeiten oder Kenntnisse (aber mit Freunden, die ihnen Arbeit geben können - besonders bei NetworkRail). Und wir haben auch leitende Beamte, die auch als private Consultants für die Franchises arbeiten! Einer wird mehr als Theresa May bezahlt, hat eine Familie in Wien und geht an den Wochenenden mit Easyjet nach Hause.
Moin!

Der Guardian ist eine weit links stehende Zeitung. Dass die Probleme mit Privatisierungen haben, sollte nicht verwundern.

Lg RhB WR 3811

Religionskrieg um die Privatisierung

geschrieben von: nozomi07

Datum: 12.01.18 14:22

Zitat:
Wenn man das Geld was man aktuell in die Franchises investiert in BR investieren würde könnte man die Klinken der Wagen vergolden und hätte immer noch Geld übrig. Schau dir mal diese Homepage [www.bringbackbritishrail.org] an
Von wegen "vergoldet" - wenn bei British Rail die Türklinken überhaupt mal geputzt gewesen wären. Sorry, diesen versifften Saftladen wünscht sich niemand zurück - außer Museumsbahner, die sich an Slamdoor-Fahrzeugen mit antiker Geräuschkulisse erfreuten.

Dagegen zeigt sich heute ein sehr modernes System mit dichten Takten. Allerdings eben sehr teuer.

Es ist billige Polemik, alles auf die "Privatisierung" zu schieben. Wer sich mit Eisenbahn auskennt, weiß dass England ein sehr viel engeres Lichtraumprofil hat. Das reduziert die Transportkapazität der Fahrzeuge erheblich. Es macht aber auch Baumaßnahmen unter rollendem Rad schwierig - mehrtägige Streckensperrungen waren auch zu Staatsbahnzeiten völlig normal. In jedem Fall macht es das System ineffizienter und damit teurer.

Es täte gut, mal eine wirklich sachliche Auseinandersetzung zum Thema Privatisierung zu lesen. Stattdessen wird ein Religionskrieg draus gemacht, jeder meint die absolute Wahrheit zu besitzen und alle anderen als Ketzer zu verfolgen. DAS ist die Wurzel der Probleme!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:12:14:24:24.

Re: GB: Privatisierungsmodell hält jemand für gescheitert

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.01.18 15:09

Hallo Steve,

Deine Anmerkung gegen den Lok-Report ist hier unrichtig. Immerhin wurde hier als Quelle - WKZ, Quelle Guardian, Independent, Sky - angegeben. Und was soll der Quatsch, das hier ein deutsches Medium eine Wahl in England beeinflussen will ? Genauso ein Unfug, wie der der USA, das Russland die letzte Präsidentenwahl beeinflusst hätte. Schmerz lass nach ...
Von daher richte Dich doch diesbezüglich mit Deiner Richtigstellung an die Redaktion des Lok-Report (Link dafür redaktion@lok-report.de) oder an den Guardian als Verfasser des verwendeten Artikels.

Nachsatz - ich bin auch sehr weit davon entfernt, Alles was in den Medien angeboten wird widerspruchslos hinzunehmen.



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:12:15:55:06.

Re: GB: Privatisierungsmodell hält jemand für gescheitert

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.01.18 15:35

Hallo Steve,

Genauso glauben ja einige Unternehmer daran, das der Wettbewerb bei der Eisenbahn funktionieren könnte, indem da mit einem Zug auf einer Strecke der Bahn Konkurrenz gemacht werden könnte. Viele Wirtschaftsmenschen und Unternehmer begreifen es doch einfach einmal nicht, das gerade die Eisenbahn nur durch die Zusammenarbeit aller am Betrieb Beteiligten funktioniert. Insofern muss ich an der Stelle Deinem Beitrag zustimmen.

@ Weltreisender - mir ist die Eigentumsform einer Eisenbahn auch erst einmal vollkommen egal, nur darf sich der Eisenbahnbetrieb nicht der Erzielung maximaler Gewinne unterordnen.
Über das Eisenbahnwesen
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Am Ende des Berichts von lok-report: "Für die konservative Regierungspartei und ihren Verkehrsminister Chris Grayling könnte die Stimmung wahlbeeinflussend werden." Sie haben dies veröffentlicht, der DSO-Link bringt Leser dazu. Die DSO-Leser sollten wissen, dass das nicht stimmt.

Nur die Quellen zu identifizieren ist nicht gut genug. Was kommt als nächstes, ein Bericht mit einem Trump-Tweet als Quelle? Der Bericht wurde nicht gegen die Realität geprüft. Wenn ein regelmäßige Lok-report-Leser sich bei diesem Redakteur beschweren möchte, sollte er dies tun. Ich zeige den DSO-Lesern die Fehler, auf diese Weise verbreitet DSO die Fehler nicht.

Re: GB: Privatisierungsmodell hält jemand für gescheitert

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.01.18 15:45

Hallo Steve,

Soweit ich es verstanden habe, entstammt der von Dir zitierte Satz "Für die konservative Regierungspartei und ihren Verkehrsminister Chris Grayling könnte die Stimmung wahlbeeinflussend werden." auch dem Guardian und nicht dem Lok-Report. Von Daher kannst Du doch selbst dem Lok-Report den von Dir genannten Fehler aufzeigen, das steht auch Dir frei.
Aber wie schon vorhin geschrieben nehme ich auch nicht Alles was in den Medien veröffentlicht wird widerspruchslos hin.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:12:20:03:24.
Weltreisender schrieb:
...
Ausserdem finde ich es ein bisschen einen Quatsch, wenn man die Fahrkarte bei Unternehmen X erworben hat, dann kann man die Fahrkarte nicht am Schalter von Unternehmen Y zurückgeben/umtauschen. In meinen Augen ein Quatsch, der das Ganze wieder unnötig verkompliziert.
...
Wenn Du wegen "Geiz ist geil" bei Saturn einen Fernseher kaufst, gehst Du doch auch nicht zu MediaMarkt um einen Schaden zu reklamieren. Oder?

"Ohne Skepsis und Zweifel würden wir heute noch glauben, die Erde wäre eine Scheibe".
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."

(Immanuel Kant)
gerdboehmer schrieb:
Hallo Steve,

Genauso glauben ja einige Unternehmer daran, das der Wettbewerb bei der Eisenbahn funktionieren könnte, indem da mit einem Zug auf einer Strecke der Bahn Konkurrenz gemacht werden könnte. Viele Wirtschaftsmenschen und Unternehmer begreifen es doch einfach einmal nicht, das gerade die Eisenbahn nur durch die Zusammenarbeit aller am Betrieb Beteiligten funktioniert. Insofern muss ich an der Stelle Deinem Beitrag zustimmen.

@ Weltreisender - mir ist die Eigentumsform einer Eisenbahn auch erst einmal vollkommen egal, nur darf sich der Eisenbahnbetrieb nicht der Erzielung maximaler Gewinne unterordnen.
Über das Eisenbahnwesen
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Grüss Dich Gerd,

da sind wir uns (ausnahmsweise :) ) dann doch einer Meinung. Es kann nicht der Sinn der Bahn sein, maximale Gewinne zu erzielen. Das fährt die Bahn gegen die Wand (infrastruktur GB nach der Privatisierung, das Programm OSB der Berliner S-Bahn, aber auch die aktuelle Infrastruktur in D wird immernoch ordentlich gemolken, PKP Intercity in den Jahren 2009, 2010 usw., Beispiele gibt es sicherlich noch weitere). Sie haben wie Du richtigerweise Herrn von Bismarck zitierst, dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen. So sehe ich das auch. Wenn ich mir die aktuelle Verkehrspolitk in D anschaue, da hat sich der Staat aus der Verantwortung gestohlen. Aber immerhin krebst DB Fernverkehr ja jetzt eigenständig etwas zurück. Sie wollen wieder eigenständig mehr Fernverkehr fahren. Im Güterverkehr haben zahlreiche Staaten tatenlos zugeschaut, wie man immer wieder einen Kahlschlag in der Fläche veranstaltet hat und jetzt so gut wie nur noch Ganzzüge gefahren werden. Der Einzelwagen und Stückgutverkehr ist da leider erfolgreich unter die Räder gekommen (nicht nur in D, mehr oder weniger in ganz Europa, auch in CH, LEIDER!!!). Hier hätte ich erwartet, dass die Politik eingreift, bereit ist notfalls Abgeltungen zu zahlen, Trassenverbilligungen zu gewähren, was auch immer, einfach Massnahmen zu ergreifen, damit möglichst viele Güter weiterhin auf der Schiene transportiert werden und nicht zunehmend auf die Strasse wandern. In dem Punkt hat aber - meiner Meinung nach - auch die Verkehrspolitik im vielgelobten Nachbarland Schweiz versagt wie in D und zahlreichen anderen Ländern. Wenn ich bedenke, was vor 20 Jahren alles auf der Schiene transportiert wurde und heute, da kommt mir schon das Grausen. Dass sowohl DB Schenker Rail wie auch SBB Cargo wieder Sanierungsfälle sind, sollte auch zu denken geben.

Herzliche Grüsse
Martin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:12:18:44:19.
SteveB schrieb:
Am Ende des Berichts von lok-report: "Für die konservative Regierungspartei und ihren Verkehrsminister Chris Grayling könnte die Stimmung wahlbeeinflussend werden." Sie haben dies veröffentlicht, der DSO-Link bringt Leser dazu. Die DSO-Leser sollten wissen, dass das nicht stimmt.

Nur die Quellen zu identifizieren ist nicht gut genug. Was kommt als nächstes, ein Bericht mit einem Trump-Tweet als Quelle? Der Bericht wurde nicht gegen die Realität geprüft. Wenn ein regelmäßige Lok-report-Leser sich bei diesem Redakteur beschweren möchte, sollte er dies tun. Ich zeige den DSO-Lesern die Fehler, auf diese Weise verbreitet DSO die Fehler nicht.
Ich gugge auch wieder bei Lok-report, um mich zu informieren. ICH sehe keine Notwendigkeit mich bei lok-report zu beschweren. Wer es sonst tun will, darf es gerne machen. Ich finde es aber gut, dass wir hier über dieses Thema reden. So lerne ich und hoffentlich nicht nur ich mehr über dieses Thema. Aus diesem Grund danke SteveB für die Hintergrundinfos. Ich muss gestehen, dass ich mich viel weniger mit der Politik in GB befasse als mit der Politik in D und CH und ich aus diesem Grund dieses Hintergrundwissens wie Du es hast, einfach nicht habe. Aber Politik ist genauso wie Geschichte, Jura und andere Gebiete uferlos. Da ist es uns beschränkten irdischen Menschen einfach nicht möglich, alles zu wissen und zu überblicken. Da muss man sich einfach gewisse Stücke aus der Riesentorte herausschneiden.

Herzliche Grüsse
Martin
Jörg Schwabel schrieb:
Weltreisender schrieb:
...
Ausserdem finde ich es ein bisschen einen Quatsch, wenn man die Fahrkarte bei Unternehmen X erworben hat, dann kann man die Fahrkarte nicht am Schalter von Unternehmen Y zurückgeben/umtauschen. In meinen Augen ein Quatsch, der das Ganze wieder unnötig verkompliziert.
...
Wenn Du wegen "Geiz ist geil" bei Saturn einen Fernseher kaufst, gehst Du doch auch nicht zu MediaMarkt um einen Schaden zu reklamieren. Oder?
Dass ist zwar richtig, ist aber einfach nicht das Gleiche. Den Fernseher kaufst Du einmal und dann siehst Du damit für eine gewisse Zeit lang fern. Auch hast Du in vielen Städten sowohl Saturn wie auch MediaMarkt. Wenn Du Deine Fahrkarte in Gloucester am Bahnhof kaufst, bist Du gezwungen sie bei GWR zu kaufen. Wenn Du dann aber irgendwo an der Südküste bist, wo GWR nicht fährt, bzw. die Bahnhöfe nicht von GWR betreut werden, hast Du das Nachsehen. Du fährst dann nicht nur um die Fahrkarte umzutauschen noch einmal x Kilometer, nur um die Fahrkarte umzutauschen. Die Zeit und das Geld hast Du i.d.R. nicht.
Sagen wir mal so, hättest Du dann an der Südküste die Wahl zwischen GWR und anderen Fahrkartenschaltern wäre das noch eins. Diese Wahl hast Du aber leider nicht. Wenn Du ein Billett hast und dieses umtauschen/zurückgeben möchtest, machst Du es i.d.R. dort, wo Du gerade bist.

Herzliche Grüsse
Martin
Jörg Schwabel schrieb:
Weltreisender schrieb:
...
Ausserdem finde ich es ein bisschen einen Quatsch, wenn man die Fahrkarte bei Unternehmen X erworben hat, dann kann man die Fahrkarte nicht am Schalter von Unternehmen Y zurückgeben/umtauschen. In meinen Augen ein Quatsch, der das Ganze wieder unnötig verkompliziert.
...
Wenn Du wegen "Geiz ist geil" bei Saturn einen Fernseher kaufst, gehst Du doch auch nicht zu MediaMarkt um einen Schaden zu reklamieren. Oder?
Zwar off-topic, aber das müsste sogar gehen weil die zum gleichen Konzern gehören. Üblicherweise findet man Saturn mehr in Innenstädten und Media-Märkte mehr außerhalb, die haben sich das also aufgeteilt. Und Gutscheine werden gegenseitig anerkannt.

Viele Grüße,
Bernhard
Taurus83 schrieb:
Jörg Schwabel schrieb:
Weltreisender schrieb:
...
Ausserdem finde ich es ein bisschen einen Quatsch, wenn man die Fahrkarte bei Unternehmen X erworben hat, dann kann man die Fahrkarte nicht am Schalter von Unternehmen Y zurückgeben/umtauschen. In meinen Augen ein Quatsch, der das Ganze wieder unnötig verkompliziert.
...
Wenn Du wegen "Geiz ist geil" bei Saturn einen Fernseher kaufst, gehst Du doch auch nicht zu MediaMarkt um einen Schaden zu reklamieren. Oder?
Zwar off-topic, aber das müsste sogar gehen weil die zum gleichen Konzern gehören. Üblicherweise findet man Saturn mehr in Innenstädten und Media-Märkte mehr außerhalb, die haben sich das also aufgeteilt. Und Gutscheine werden gegenseitig anerkannt.

Viele Grüße,
Bernhard
Grüss Dich,

ja, das ist jetzt wirklich ein bisschen abseits des Themas. Aber schön, dass sie ihre Gutscheine gegenseitig anerkennen. Ich hatte im 2014 die Situation, dass ich in Eastbourne (die Verkaufsstelle dürfte wohl von Southern betrieben worden sein) eine Fahrkarte umtauschen wollte, die ich vorher in Gloucester erworben hatte (Verkaufsstelle damals First Great Western, heute Great Western Railway). Das hat eben leider NICHT geklappt.

Herzliche Grüsse
Martin

Re: GB: Privatisierungsmodell hält jemand für gescheitert

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.01.18 13:36

Jörg Schwabel schrieb:
Weltreisender schrieb:
...
Ausserdem finde ich es ein bisschen einen Quatsch, wenn man die Fahrkarte bei Unternehmen X erworben hat, dann kann man die Fahrkarte nicht am Schalter von Unternehmen Y zurückgeben/umtauschen. In meinen Augen ein Quatsch, der das Ganze wieder unnötig verkompliziert.
...
Wenn Du wegen "Geiz ist geil" bei Saturn einen Fernseher kaufst, gehst Du doch auch nicht zu MediaMarkt um einen Schaden zu reklamieren. Oder?
Falls MediaMarkt und Saturn eine gemeinsame Vertreiebsorganisation unterhalten, zu einem erheblichen Teil dort Fernseher der Marke 'MediaMarkt/Saturn' verkaufen, und vom Staat dafür Zuschüsse erhalten, sollte das eigentlich selbstverständlich sein.
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