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Hallo Zusammen,

Heute folgt Teil 2 vom Rumänienurlaub. Nachdem ich im vorherigen Bericht ausführlich über die Zweiachsigen Malaxa´s berichtet habe. Sollte es als nächstes an die Strecke Titan Sud-Oltenita gehen, welche planmäßig mit ex-624ern befahren wird. Anbieter auf der Strecke ist TFC, welche mehrere dieser Fahrzeuge besitzen. Eingegliedert sind diese Fahrzeuge in Rumänien unter der Baureihe 76. Den ersten Teil findet ihr hier --> [www.drehscheibe-online.de]

02.06.


Der Morgen versprach noch halbwegs gutes Wetter und so waren wir kurz nach Sonnenaufgang schon an der Schiene. Die Auswahl der Fotostellen mithilfe von Streetview und einigen anderen Fotografen war eher bescheiden, zwar hatten wir einige „Must have´s“ aber die waren relativ übersichtlich. So schlugen wir uns erst einmal auf eigene Faust an die Strecke. Die Nebenbahn hatte aber für rumänische Verhältnisse ein gutes Zugangebot. Mit einigen Lücken ergab der Fahrplan einen groben 90-Minuten-Takt. Güterverkehr spielt auf der Strecke allerdings keine große Rolle, wenn es denn überhaupt welchen gibt. Abgesehen von Titan Sud, Bucaresti Sud, Budesti und Oltenita gibt es keine Bahnhöfe auf der knapp 60 Kilometer langen Strecke. Lediglich in Bucaresti Sud und Oltenita konnten wir größere Anlagen ausmachen, die Güterverkehr zulassen würden. Budesti hat zwar auch einen relativ großen Bahnhof, aber abgesehen von den beiden Hauptgleisen die zum planmäßigen Kreuzen genutzt werden, ist der Rest der Bahnanlagen von der Natur zurückerobert worden. Ein weiteres eher ungewöhnliches Merkmal der Strecke ist der Inselbetrieb. Auf keinem der Bahnhöfe gibt es Anschlusszüge mit denen man an das übrige Bahnnetz Anschluss erhält. Wer also umsteigen muss, muss in Titan Sud in die U-Bahn, Straßenbahn oder Bus umsteigen, welcher einen bestenfalls zum Gare du Nord, dem größten Bahnhof in Rumänien und dem gleichzeitigen Hauptbahnhof von Bukarest bringt. Nur in Bucuresti Sud gibt es einen Abzweig, der die Strecke mit dem restlichen CFR-Netz verbindet. Von dem inoffiziellen Namen „Paris des Ostens“, merkt man in Bukarest wenig. Zu Zeiten des kommunistischem Diktators Nicolae Ceauscescu wurde die Stadt quasi dem Erdboden gleich gemacht und durch Plattenbauten verunstaltet. Nur einige Gebäude überlebten den radikalen Umbau. Der Verkehr in der Stadt war, wie ich schon erwartete, relativ unübersichtlich. Geparkt wurde wie jeder wollte, auch mal mitten auf der Kreuzung oder der Bürgersteig wurde zweckentfremdet.
Beginnen tun wir den Tag aber in Curcani. Die ehemals weiten Gleisanlagen lassen sich noch gut erahnen.

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76 2414+2413 und 76 2409+2410 fuhren an jenem Morgen den R15184 von Oltenita nach Titan Sud und legten einen kurzen Halt in Curcani ein.

Nach dem Foto nahmen die Wolken und der Schlonz leider wieder Überhand und erschwerte uns den Tag zunehmend. Wir nutzten die Zeit aber gut und suchten nach weiteren Fotostellen entlang der Strecke. Allerdings war für den nächsten Tag kein gutes Wetter angesagt, wir planten also eine Mitfahrt im Zug ein. Etwas „Entschleunigung“ muss auch mal sein. In Budesti klappte zwar noch ein Sonnenbild, uns gelang es einige Tage später, dass ganze nochmal besser umzusetzen. Deswegen erspare ich das Bild in diesem Beitrag. In einer Art Pannenbucht bei Plataresti gelang unser nächstes Bild.

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76 2410+2409 als R15187 von Titan Sud nach Oltenita.

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Ein paar Halte weiter, kurz vor Galbinasi erwischten wir die Fuhre erneut. Ob der Angler in dem Tümpel einen großen Fang machte?

Wir fuhren anschließend nach Bukarest, denn ich brauchte ein neues Tablet, nicht dass ich unbedingt in Rumänien ein neues kaufen wollte, aber mein Altes hat den Geist aufgegeben und stürzte ständig wegen Überhitzung ab. Zum Glück gibt es in Bukarest einige Geschäfte dafür. Allerdings war die Auswahl an Tablets eher bescheiden und da ich eh geplant hatte, demnächst ein neues zu besorgen, tat es auch das Billigste vom Billigsten. Hauptsache ich konnte weiter auf die Urlaubsplanung zurückgreifen, die ich aber zum Glück auf der SD-Karte gespeichert hatte. Im Anschluss war es Zeit für das Mittagessen. Wir entschieden uns, den rumänischen MC Donalds zu testen. Fazit, fast der gleiche Fraß wie hier, aber etwas billiger. In Titan Sud schauten wir uns etwas um und begutachteten einen 624er mal von Innen. Man muss allerdings auch lobend erwähnen, dass die Fahrzeuge in einem Top Zustand sind, keine Schmierereien oder großartiger Vandalismus von Außen sowie von Innen. Also eigentlich das komplette Gegenteil von der CFR.

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Eine Innenaufnahme von 76 2409+2410

Das Wetter zeigte wieder einen kurzen Lichtblick und der Schlonz gab auch eine größere Lücke. Wir nutzten dies um wenigstens noch ein Bild zu machen. Das Einfahrsignal von Bucuresti Sud sollte als Motiv dienen, dazu die Vorortstraße, welche sich am Bahnübergang teilt. Das Einfahrsignal diente gleichzeitig als Halterung für das Bushaltestellenschild. Die Bedienung erfolgte im 10-Minuten-Takt.

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76 2411+2412 rumpelten als R15192 die letzten Meter ihrem Ziel Titan Sud entgegen.

Der Tag war quasi gelaufen und wir besorgten uns am Abend ein Hotel am Rande des Autobazar. Das Hotel TACO kann man durchaus empfehlen. Es ist zwar nur ein Zwei-Sterne-Hotel, aber hat locker den Standard eines Drei-Sterne-Hotels. Grund für den fehlenden Stern und einziges Manko war der fehlende Aufzug. Es ging nur über eine enge Treppe zu den Zimmern. Um es kurz zu Fassen, wenn keiner Probleme hat 1-3 Etagen seinen Koffer zu tragen ist das Hotel bestens zu empfehlen. Im Gegensatz zum Hotel Cinema, welches die Straße etwas herab liegt. Aber dazu später.

03.06.


Wir schliefen an dem Morgen etwas länger und fuhren anschließend zum Bahnhof. Bevor wir in den Zug einstiegen, deckten wir uns mit Verpflegung ein. Zum Glück gibt es in Südosteuropa an jeder Ecke einen Laden. Mit genug Red Bull, Waffeln und 7-Day-Croissants setzten wir uns in den Zug. Die Fahrkarte kostete gerade mal 16 Lei für uns beide pro Richtung, was umgerechnet weniger als 4 Euro sind. Der Zug war gut besetzt und hatte bis Budesti auch seine knapp 80km/h drauf. Ab Budesti wurde der Zug merkbar leerer und wir beschlossen die restliche Fahrt im deklassierten Erste-Klasse-Abteil zu verbringen. Ab Budesti fuhr der Zug etwas langsamer, ich schätze mal so 60km/h. Bei der Einfahrt in Oltenita erblickte ich was bekanntes, was ich mir in der Wartezeit auf die Rückfahrt mal genauer ansehen musste. Tatsächlich, auf einem Gelände neben der Bahn stand ein RegioBus abgestellt.

https://abload.de/img/img_20170603_1038073xoe5.jpg
Es handelte sich dabei um Wagen 57 der Steinhuder Meer Bahn.

Zurück im Zug nutzten wir die Gelegenheit und warfen einen Blick auf das Wolkenradar. Vom Osten her lockerte es langsam auf und wir entschieden der Sonne entgegen zu Fahren, schließlich gab es da noch eine Strecke die wir gerne besuchen würden. Und zwar die Nebenbahn Medgidia-Tulcea. Kaum in Titan Sud angekommen, stiegen wir in das Auto und fuhren los. Wir hatten sogar noch etwas Zeit und warfen einen Blick auf den Bahnhof. Von dem Malaxa, der eigentlich fahren sollte, sahen wir aber nix. Dafür wurde an einem Nahverkehrszug der letzte Wagen abgehängt und eine 82er setzte sich davor. Mittlerweile konnten wir ahnen, dass der Zug, den wir machen wollten, kein Malaxa sein würde. Aber Lok und Wagen gefiel uns auch. Als es Zeit wurde fuhren wir nach Targusor um auf den Zug zu warten. Die Sonne war voll da und eigentlich gab es Nichts, was das Bild zerstören könnte außer ein Flugzeug welches zur Planzeit durch die Sonne flog und einen dicken Kondensstreifen hinter sich herzog. Zwar hörten wir den Zug noch nicht, aber dieses Szenario hatten wir in der Vergangenheit schon spaßeshalber durchgespielt gehabt. Aber Murphy ging aufs ganze, der Zug kam und der Kondensstreifen löste sich auf, also zumindest da wo die Sonne nicht war, nur vor der Sonne blieb der Streifen und zerstörte das ganze Bild. Sichtlich angepisst fuhren wir den Zug hinterher. Dieser brauchte für die 127 Kilometer über drei Stunden. Wir gefühlsmäßig erst einmal auch, denn die Landstraße von Targusor nach Gura Dobrogei erwies sich als einzige Katastrophe. Einige Hundert Meter hinter Targusor verschwand der Asphalt und dafür eröffnete sich dem Fahrer eine mit Schlaglöchern ausgestattete Schotterpiste. Ich hatte als erstes den Gedanken, dass wir den Zug vergessen könnten, aber als wir auf der Nationalstraße waren, konnten wir Dank überwiegend freier Bahn und dem angepassten rumänischen Tempo wieder Zeit gut machen. Kurz vor dem Dorf Mihai Viteazu gelangten wir zu der nächsten Fotostelle.

https://abload.de/img/img_05686rpvz.jpg
Bei Mihai Viteazu gelang schließlich das erste Foto des Tages. 82 0374 hatte wenig Mühe mit dem relativ modern wirkenden Wagen. Auf der hinteren Tür war mit Kreide das Zuglaufschild gemalt worden und mit dem Verweis, das die Tür Defekt ist.
Wir verfolgten den Zug bis Baia Dobrogea, dort würde dieser mit dem Gegenzug kreuzen, uns gelang aber kein brauchbares Foto bis dahin. Aber der kreuzende Zug war ein Malaxa, dessen Verfolgung gleich in Angriff genommen wurde.

https://abload.de/img/img_0589_ba2shok3.jpg
In Mihai Viteazu gelang uns bei der Ausfahrt die Aufnahme von 78 779.

Wir versuchten ihn ein weiteres mal zu bekommen, aber erst verfuhren wir uns und der Schlonz gab sein übriges. Trotzdem waren wir nicht ganz unzufrieden mit dem Tag, da wir immerhin zwei Aufnahmen mehr geschafft hatten als geplant. Auf dem Rückweg sahen wir noch in Baia Dobrogea einen Güterzug einfahren, dieser blieb da aber wohl über Nacht stehen. Wir fuhren nach Babadag, einer Stadt an der Strecke und fanden dort ein gutes Hotel mit Hoteleigenem Restaurant und Supermarkt. Wir hatten Glück und bekamen das letzten Zimmer, was sogar einen Balkon besaß. Das Essen war hervorragend und im Nebenraum fand eine Feier oder so statt. Zumindest Musik und tanzende Menschen.

04.06.


Der Morgen sollte eigentlich gut werden, aber der Hochnebel war zäh. Wir brachen trotzdem zeitlich auf und fuhren an die große Brücke bei Targusor, welche bei DSO auch schon mehrfach gezeigt wurde. Wir wussten schon dass der Lokbespannte Zug wiederkommen würde, denn bei zwei Zugpaaren am Tag dürfte da oben auch nicht so viel Auswahl an Fahrzeugen sein. Die Brücke erreichten wir zeitlich, aber der Nebel hing genau an der Sonnengrenze. Wir hörten den Zug schon von weitem und ich dachte: „Das geht in die Hose“ Im allerletzten Moment setzte sich die Sonne aber durch und wir waren höchsterfreut über das Bild, denn der Zug wurde nicht wie gedacht von einer 82er gezogen, sondern von einer 60, die die 82er und den Personenwagen im Schlepp hatte.

https://abload.de/img/img_0622l1rb4.jpg
Die Brücke ist schon eine Wucht. Sie wirkt schon etwas verloren in der eher unspektakulären Landschaft.

Wir setzten zur Verfolgung an, aber das geschah im Schneckentempo, denn wie schon erwähnt war die Straße eine Schotterpiste, die noch gespickt von Schlaglöchern war. Es sah anfangs gar nicht gut aus mit der Zugverfolgung, dann ein Lichtblick, die Schotterpiste endete und der Zug zuckelte gerade erst aus dem Bahnhof Targusor, da dieser erst einen großen Bogen um das Dorf fährt und anschließend wieder die Straße kreuzte, hatten wir doch etwas Hoffnung den Zug doch noch zu bekommen. Als wir endlich Asphalt unter den Rädern hatten, gab ich etwas Gas, aber wohl zu viel. Ich fuhr vielleicht 40, aber für das einzige Schlagloch auf der Straße war das wohl zu viel. Das Ergebnis, ein Reifen platt und der andere sah auch nicht so danach aus, als würde der noch viel mitmachen. Den Zug konnten wir nun natürlich vergessen, aber so wie der Hochnebel aussah, wäre das wohl nichts geworden. Eigentlich konnten wir nach zwei Minuten über unsere Misere wieder lachen und zogen das Notrad auf. Vermutlich dürften wir nicht die ersten gewesen sein. Die Muttern waren schon etwas abgenutzt.

https://abload.de/img/img-20170604-wa0011pxpy1.jpg

https://abload.de/img/20170604_081644klein24grh3.jpg
Allerdings ist Triangle auch eher eine Billigmarke.

Nun hieß es einen dieser vielen „Vulcanizare“ aufzusuchen. Was einfach klingt, war eigentlich nicht so einfach. Wer Rumänien kennt, weiß dass es Vulcanizare wie Sand am mehr gibt, jedes Dorf hat pro 10 Einwohnern mindestens einen Vulcanizare, nur eben Targusor nicht, so fuhren wir auf der befestigten Straße Richtung Medgida. Dort wird es sicherlich einen geben. Kurz vor dem Ortsausgang von Mihail Kogălniceanu sah Max einen riesigen Reifenstapel, wir fuhren auf Glück mal hin und dieses „Reifenlager“ entpuppte sich als das, was wir gesucht hatten. Den beiden Mitarbeitern hatten wir schnell mithilfe der Finger klar gemacht, was wir wollten. Ich verstand zwar nur, dass er nur gebrauchte Reifen hätte, aber das war in Ordnung, Hauptsache die Kiste läuft wieder auf Vier heilen Reifen. Um den Preis sollen wir uns keine sorgen machen, wir sollen uns setzen und abwarten. Während einer der beiden im Reifenhaufen verschwand, besorgte der andere für uns Cafe von der Tanke gegenüber.

https://abload.de/img/20170604_091956klein2lcow9.jpgKaum war der Cafe ausgetrunken, stand das Auto wieder auf dem Boden. Der Preis lag bei unglaublichen 160 Lei, was umgerechnet etwa 35 Euro macht. Wir rundeten mal auf den nächsten 100er auf und bedankten uns für die schnelle und unkomplizierte Hilfe. Mittlerweile waren wir wieder froher Dinge, der nächste Zug wird definitiv geschafft und wir konnten unseren Plan weiter verfolgen. Wir fuhren erneut an die Stelle mit der Brücke, wo als nächstes der Malaxa aufkreuzen sollte.

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Das tat dieser auch, 78 779 rumpelte nach einem kurzen Stop über die Brücke. Vermutlich lag vor der Brücke ein Haltepunkt den selbst die Onlineauskunft von CFR nicht kannte.
Nach dem Foto setzten wir zur Verfolgung an, zwar gab es noch etwas Schotterpiste, aber diese war bald zuende und wir fuhren nach Mihai Viteazu, um den Triebwagen nochmals bei der Ausfahrt aus dem kleinen Landbahnhof zu machen.

https://abload.de/img/img_0655f5osx.jpg
Auch das klappte wie gewünscht. Obwohl hier nur zwei Personenzugpaare und vielleicht ein Güterzugpaar täglich langlaufen, sahen die Gleisanlagen durchaus gepflegt aus.

Da es sich nicht lohnte den Zug weiter zu verfolgen, fuhren wir zurück an die Hauptstrecke. Wir wollten bis zum Nachmittag etwas an der Hauptstrecke verbringen und den Kanal als Motiv nehmen. Auf dem Rückweg nahm ich die befestigte Straße und man ließ sich auch Zeit, die Stelle würde eh erst ab 13 Uhr gehen. Unterwegs gab es einen lauten Knall, ich dachte erst an einen Steinschlag auf der Windschutzscheibe und entdeckte erst etwas später, dass wohl einer zu sehr gedrängelt hatte auf der Gegenfahrbahn und unseren Spiegel gestriffen hatte. Da der Verursacher höchst warscheinlich über alle Berge war schrieben wir nur eine kurze Mail an den Vermieter, falls der Verursacher es doch der Polizei gemeldet haben sollte. Der Spiegel war eigentlich kaum beschädigt, abgesehen von einem Kratzer und dem Plastik vom Blinker war der Spiegel heile geblieben. Trotzdem nervt sowas natürlich erheblich im Urlaub. Die Fotostelle bei Medgidia war nach etwas suchen gefunden. Der Verkehr lief auch ganz gut, teilweise im Blockabstand.

https://abload.de/img/img_0679x7pa8.jpg
Der Hirte ist in Rumänien noch ein allgegenwärtiger Beruf.

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60 1543 fuhr mit einem Kesselwagenzug Richtung Osten.

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Wir gingen davon aus, dass der abendliche Zug nach Tulcea die gleiche Prozedur unterlief wie am Vortag, sprich am Regionalzug wird der letzte Wagen abgekoppelt und daraus bildet sich dann der Nahverkehr nach Tulcea. Für etwas Schreck sorgte der letzte Wagen am angesprochenen R. Zwar war der Tulcea-Teil bereits abgehängt, aber wir hatten die Befürchtung, dass dieser ebenfalls besprüht ist. Bei der Lok handelte es sich um eine unbekannte 42er.

Da es langsam Zeit wurde, fuhren wir nach Targusor hoch. Vorher wollten wir noch eine andere Straße testen, ob man den Zug besser verfolgen könnte. Diese verlässt Targusor nördlich Richtung Gradina, welche auch für rumänisch gut ausgebaut war. Kurz hinter Gradina musste man rechts abbiegen. Allerdings endete die Straße wieder nach zwei Kilometer und der Rest war der übliche Schotterweg, den wir auch von der anderen Route kannten. Wir entschieden uns dennoch, diese Straße zu wählen, weil die Schotterpiste kürzer war als über die andere Route. Zurück in Targusor postierten wir uns an der Stelle von gestern. Nur mit dem Unterschied, dass diese klappte.

https://abload.de/img/img_0747_ba6pqar.jpg
82 374 zog den Personenwagen (ohne Schmierereien) am Einfahrvorsignal von Targusor Richtung Tulcea.
Die Verfolgung wurde aufgenommen und wir steuerten den Bahnhof Baia Dobrogea an, welcher ein schönes Motiv für den Gegenzug dienen sollte. Der Speicher mit der rostigen Lok davor passt gut zu der Bahnstrecke, welche wie bereits erwähnt, kaum Verkehr aufweist.

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78 779 kam in den Bahnhof gerollt, dort fand dann auch Zugkreuzung statt.

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Die Zugkreuzung dauerte natürlich etwas. Die Anzahl der Fahrgäste, die hier ausstiegen, war relativ übersichtlich.

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82 374 wurde dann bei der Ausfahrt erneut aufgenommen und wir setzten zur Verfolgung des Malaxa´s an.

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Das letzte Motiv was auf der Liste stand, wurde dann auch gemacht, die Einfahrt vom Bahnhof Cogealac. Der Weichenwärterin missfiel aber unsere Fotostelle und fotografierte anschließend unser Kennzeichen. Das ging uns aber am Allerwertesten vorbei.

Wir fuhren zurück nach Bukarest über die Autobahn. In Fundulea wollten wir nach einem Hotel suchen, damit wir am nächsten Morgen direkt an die Oltenita-Piste fahren konnten. Die Stadt sah erst einmal sehr ansprechend aus und wir fuhren auf der gut ausgebauten Hauptstraße in Richtung Stadtmitte auf der Suche nach einem Hotel. Wir fuhren nicht einmal schnell, aber das einzige Schlagloch auf der Straße war unseres. Dieses mal war der linke Reifen hinüber. Das lies bei uns den erfolgreichen Tag vergessen. Es gibt ja auch nichts geileres als im Dunkeln den Vorderreifen zu wechseln. Da wir definitiv nicht mit dem Notrad in den nächsten Tag starten wollten, dieser aber ein Feiertag war, fiel die Auswahl des Zieles auf den Autobazar in Bukarest. Wir wussten, dass es dort ein Hotel geben würde, was von außen zumindest einen guten Eindruck machte. Auf dem Weg nach Bukarest merkten wir erst, wie kaputt die Autobahn war. Die rechte Spur war ein einziger Trümmerhaufen, und so wechselten wir auf die linke Spur und fuhren etwas schneller als erlaubt mit dem Notrad nach Bukarest. Das Hotel Cinema lag genau in dem Autobazar-Viertel, wir waren mit den Kräften auch am Ende und einfach nur Müde. Das Hotel, was von außen und von seiner Internetseite prahlte entpuppte sich als Bruchbude. Die Zimmer muffig, der Flur verraucht von Zigarettenqualm (was ich selbst als Raucher nicht so dolle fand). Hätte man nicht einfach nur die Schnauze voll gehabt, wären wir auch woanders hingefahren. Der einzige Luxus in dem Hotel war, dass man die Tür abschließen konnte.

Bis demnächst!





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:04:23:29:29.

Schön zu lesen und sehen - merci!

geschrieben von: Dr. NE

Datum: 04.01.18 21:36

2012 in Bucuresti Sud - gut sichtbar die Verbindung zum "Restnetz":

https://c1.staticflickr.com/9/8175/8068473316_3659a6aa8b_b.jpg


http://www.bahn-adressbuch.de/temp/link99.gif http://www.bahn-adressbuch.de/temp/link2.gif http://www.bahn-adressbuch.de/temp/link8.gif http://www.bahn-adressbuch.de/temp/link6.gif

Klasse, toller Bericht! (o.w.T)

geschrieben von: Andi=Ravensburg

Datum: 05.01.18 06:20

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Hallo,

614 015 schrieb:
[...] Und zwar die Nebenbahn Medgidia-Tulcea. [...] Dafür wurde an einem Nahverkehrszug der letzte Wagen abgehängt und eine 82er setzte sich davor.

Herrlich, im ex-Bundesbahn-Silberling nach Tulcea. Das ist ja auch eine nette Alternative zum Malaxa.

Danke für den Bericht und die interessanten Aufnahmen.

Könntest du evtl. noch Teil 1 verlinken?

Gruß
Thomas
Timodore schrieb:
Hallo,

614 015 schrieb:
[...] Und zwar die Nebenbahn Medgidia-Tulcea. [...] Dafür wurde an einem Nahverkehrszug der letzte Wagen abgehängt und eine 82er setzte sich davor.

Herrlich, im ex-Bundesbahn-Silberling nach Tulcea. Das ist ja auch eine nette Alternative zum Malaxa.

Danke für den Bericht und die interessanten Aufnahmen.

Könntest du evtl. noch Teil 1 verlinken?

Gruß
Thomas
Danke, den Beitrag hatte ich ganz oben verlinkt gehabt: [www.drehscheibe-online.de]

Super, danke! :-) (o.w.T)

geschrieben von: Roni

Datum: 06.01.18 11:33

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg
Danke für diese beiden schönen Teile des Berichts! Erstklassige Fotos und netter Text!

Grinsen mußte ich dann bei den zwei Reifenschäden kurz hintereinander. Irgendwie kam mir das bekannt vor. ;-)
(-> [www.drehscheibe-online.de] und [www.drehscheibe-online.de])

Viele Grüße

Tobias


http://www.vt610.de/banner/bahnbilder-nordbayern.jpg

Re: [RO] Sehr schöner Bericht! Danke!

geschrieben von: Ingo Oerther

Datum: 13.01.18 18:13

Die Dobrudscha "fehlt" noch in meinem "Rumäniensammelsurium", vielleicht klappt es übernächstes Jahr in Verbindung mit einem Besuch im Donaudelta.

Gruß

Ingo