Die Tour nach Südostasien in diesem Herbst war eher Bahnfern. Mit dem Jet nach Hanoi, vier Tage relaxen und weiter mit dem Bus nach Sapa (nebenbei die Tagesverbindung nach Lao Cai existiert nicht mehr). Nach drei frostigen Tagen in Sapa nahm ich den Local Bus über die Berge nach Dien Bien Phu. Dort vertraute ich mich so einer Art DHL mit Personenbeförderung nach Muang Khua in Laos an, zum OU. Hier stieg ich in Slow Boat um, den Fluss hinab mitten durch den Regenwald. Umsteigen in Nong Khiaw in einen Van, der mich in zehn Stunden auf Schotterpiste nach Phonsavan in die Ebene der Tonkrüge brachte. Und von dort nochmals Bus nach Vientiane.
Ein Schmankerl gibt es aber auch noch. Ich bin von Hanoi nach Mao Khe gefahren, um den Marktzug nach Halong zu begleiten. Darüber demnächst ein Bericht.
Auch Laos hat seine Eisenbahn. Knappe vier Kilometer kurz ist das Netz, eine Stichstrecke führt von der thailändischen Grenze bis zur Thanaleng Station. Grenzfluss ist der Mekong. Über ihn führt die Friedensbrücke, erbaut 2004. Bahn und Autos teilen sich die Trasse seit 2009. Wenn zweimal am Tag ein spärlich besetzter Zug zwischen dem thailändischen Nong Khai und Laos fährt, wird die Fahrbahn abgesperrt und lange Autoschlangen bilden sich. Thanaleng ist ein kleines Dorf, 20 Kilometer von der Hauptstadt Vientiane entfernt. Man muss schon eingefleischter Bahnfan sein, um mit dem Tuk Tuk rauszufahren. Mit dem Bus ist man deutlich schneller auf der anderen Seite. Die Bahnfahrt selbst zwischen den beiden Grenzstationen dauert circa 10 Minuten.
Den Bahnverkehr wickeln die thailändischen Staatsbahnen ab. Der Bahnhof ist in der Theorie zweigeteilt. Fahrkartenschalter und ein Teil des Bahnsteigs sind irgendwie thailändisch. Und im Bereich um die Grenzabfertigung, die hier im Gegensatz zu anderen Übergängen sehr locker ist, wird von der laotischen Seite betreut. Die Stühle befinden sich auf der "laotischen" Seite. Hinter dem Gitter beginnt "Thailand".
Aber das ist die Theorie. Ein Durchgang steht offen. Der Zug steht etwa zwei Stunden und in der Zeit geht es hin und her.
Zwei Züge am Tag. Aber ein Chef und eine Mannschaft in Laos müssen sein. Von Thailand pendelt außerdem täglich mindestens ein halbes Dutzend Bahner um Tickets zu verkaufen. Der Schalter ist an das thailändische Reservierungssystem angeschlossen. Und auf laotischer Seite stehen auch einige Beamte auf der Payroll, beispielsweise um die Schranken herabzulassen.
Die Fahrkarteschalter. Auf Zuwachs ausgelegt.
Während des Aufenthaltes wartet der Triebwagen im Bereich vor dem thailändischen Schalter.
Naja. Und mit dem Zug sind viele Freunde und Bekannte der thailändischen Bahner gekommen, die sich jetzt auf den Schienen vergnügen (und wohl um preiswert einzukaufen). Im Hintergrund die Ausfahrt Richtung Norden. Hier laufen die fünf Gleise zusammen, Signalgesichert. Die Strecke führt dann einige Meter noch zu einer Container-Umladestation. Ob die in Betrieb ist, keine Ahnung.
Eine Draisine gibt's auch.
Blick Richtung Thailand.
Blick auf den Zug von der Gleisseite.
Zeit für allerlei Fotos
Touristen und Einheimische steigen auf die Puffer und da traute ich mich auch in den Führerstand. Ich bin mindestens der Zehnte. Es interessiert niemanden.
Der Fahrplan: zweimal hin, zweimal her.
So kurz vor Abfahrt wird das Leben auf den Gleisen bunter.
Im Zug
Ja und dann ging es los. Wenn ich kapiere wie das mit kleinen Filmchen zwischen Youtube und der Drehscheibe geht, nehme ich Euch mit auf die Reise über die Friedensbrücke nach Nong Khai.
Ja und dann geht's weiter mit ein paar Bildern bis Bangkok.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:12:14:15:16:55.