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Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen mehrteiligen Reisebericht über die Bahnen der Isle of Man (Manx: Ellan Vannin), reichlich garniert
mit Bildern vom kulturellen Leben und der grandiosen Landschaften und Bauten auf dieser wunderschönen Insel in der Irischen See.
Nach einer Pause von fast zwei Monaten möchte ich heute meine Reihe über die Isle of Man fortsetzen. Auch wenn in dieser Folge nur einige Bilder der Douglas Bay Horse Tramway und von
busvannin vorkommen, lohnt sich die Lektüre auf jeden Fall, habe ich doch noch einiges Wissenswertes über die Insel zusammengetragen. In den nächsten Folgen wird dann auch wieder die Isle of Man Steam Railway eine größere Rolle spielen.
Ein Besuch in der Irischen See – Ellan Vannin (Teil 10)
Wie gewohnt zunächst der Rückblick auf die vergangenen Tage:
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 1+2 – m35B)
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 3/1 – m30B)
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 3/2 – m31B)
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 4/1 – m35B)
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 4/2 – m20B)
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 5/1 – m39B)
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 5/2 – m40B)
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 6 – m33B)
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Groudle Glen Railway – m38B)
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 7 u. 8 – m40B)
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 9/1 – m33B)
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 9/2 – m29B & extrem viel Text/Fakten)
[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 10 + 11 – m38B und extrem viel Text/Fakten))
Straßenbahnforum
[IOM] Ich glaub' mich tritt ein Pferd – Douglas Bay Horse Tramway (m47B)
Busforum
[IOM] Bus Vannin (m17B)
Die Tage 7 und 8 (Montag, der 10. und Dienstag der 11. Juli 2017) auf der Isle of Man verliefen ohne einen Besuch bei den Bahnen der Isle of Man. Montags verkehrte die Douglas Horse Tramway nur zu besonderen Anlässen und die waren dieses Jahr im Juli nicht gegeben. So fuhren wir gegen Mittag mit
busvannin nach Peel, um uns den dortigen Hafen und die Burgruine anzuschauen. Das Reizklima hatte dafür gesorgt, dass ich seit Samstagabend ein leichtes Kratzen im Hals verspürte, das sich am Montag zu fortdauernden Hustenanfällen steigerte und mich vom Schlafen abhielt. Da es – entsprechend dem Wetterbericht – in der Nacht zum Dienstag zu regnen begann, blieb ich am Dienstagmorgen zunächst im Bett, während meine Frau sich – nachdem es gegen 10.00 Uhr wie angekündigt aufgehört hatte zu regnen - ein wenig an der Douglas Bay aufhielt. Am frühen Nachmittag begaben wir uns dann in die Innenstadt von Douglas, um ein paar Souveniers für uns und die Lieben daheim zu erstehen. Für mich gab es in der Apotheke eine Flasche Hustensaft, die dann aber drei Tage später praktisch ungenutzt - der Husten war so schnell verschwunden, wie er gekommen war - auf der Insel blieb. Auch bei der Horse Tramway schauten wir vorbei und wurden später sogar zu einer kleinen Führung durch den Pferdestall eingeladen.
Noch etwas zur Wirtschaft der IOM: Wenn die Begriffe Isle of Man und Business in einem Satz ausgesprochen werden, folgt unweigerlich die Assoziation "Steuerparadies". Tatsächlich sind die Steuersätze aufgrund der Selbstverwaltung zweifellos als niedrig zu bezeichnen. So können Einzelpersonen nicht mehr als 120.000 Pfund an Einkommensteuer im Jahr zahlen. Aber die Wirtschaft dieser wohlhabenden Insel bietet mehr als das. Die Isle of Man war der einzige Teil der britischen Inseln, der der Rezession vor allem aufgrund ihrer Finanzindustrie, die zum Teil mehr als 40 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht, entkommen ist. Zwar ging das Bruttoinlandsprodukt der Isle of Man 2015 erstmals um 4 Milliarden Pfund zurück, bei einem durchschnittlichen Wochenlohn, der mehr als 25 % über dem im übrigen Vereinigten Königreich liegt. In den späten 90ern waren es zunächst Online-Glücksspielfirmen, später dann auch die aufkeimende Filmindustrie der Insel, die die lokale Wirtschaft gestärkt haben. So wurden seit 1995 170 Millionen Pfund in Film- und Fernsehproduktionen investiert. Und obwohl Standard & Poors im letzten Jahr die Bonität der Isle of Man von Triple A auf Aa1 zurückgestuft hat, gehört die Insel immer noch zu den europischen Top Ten, noch vor Liechtenstein. Zudem ist sie breiter aufgestellt, als andere Offshorezentren, wie z.B. die Bermudas.
Bild 01: Unser Hotel, das Mereside, unweit der Douglas Bay, am Mona Drive gelegen:
Auf dem Weg zur Haltestelle an der Lord Street machte ich noch einige Aufnahmen in der Innenstadt von Douglas.
Bild 02: Hier an der Victoria Street haben sich Bankhäuser und Versicherungsunternehmen angesiedelt:
Bild 03:
Bild 04: Der Market Hill mit Hafen:
Mit der Linie 4 ging es dann nach Peel (Manx: Purt ny h-Inshey – Port of the Island) , wo wir den Bus an der ehemaligen Bahnstation in Hafennähe verließen. Peel, an der Westküste der Insel gelegen, ist mit gut 5000 Einwohnern nach Douglas und Ramsey die drittgrößte Stadt der Isle of Man, aber nur die viertgrößte Siedlung. Denn Onchan, vor den Toren Douglas', ist mit gut 9000 Einwohnern an zweiter Stelle liegend, lediglich als „Village“ klassifiziert. Peel ist der wichtigste Fischereihafen der Insel, was auch durch die zahlreichen Heringsräuchereien unterstrichen wird.
Auf die stillgelegten Dampfbahnstrecken auf der Isle of Man werde ich im nächsten Teil noch ausführlicher eingehen.
Peel liegt an der Mündung des Flusses Neb und besitzt eine Burgruine auf St. Patrick's Isle, sowie eine Kathedrale, Sitz der Diözese von Sodor and Man. Diese wurde bereits zur Zeit der Normannen auf der Isle of man gegründet. Bis 1344, als der King of Man seinen Hauptsitz nach Castle Rushen in Castletown (siehe auch Tag 4/1) verlegt hatte, war Peel die Hauptstadt der Insel.
Bild 05: Zunächst einige Eindrücke vom Hafen, ist doch Peel der bedeutendste Fischereihafen der Isle of Man:
Bild 06:
Bild 07: Moore's Kippers Räucherei. Hier werden Heringe über einem Feuer aus Eichenholz geräuchert:
Deverau's, die zweite große Räucherei in Peel beliefert u.a. die Londoner Nobelkaufhäuser Harrods und Lafayette mit Kippers. Beide Räuchereien arbeiten seit 1884.
Bild 08: Vom Hafen führt der Weg auf den Peel Hill, von dem man Stadt und Hafen überblicken kann:
Bild 09:
Bild 10:
Bild 11: Der weitläufige Strand in der Peel Bay und der kleine Fenella Beach gehören zu den beliebtesten Stränden der Insel. Hier fällt unser Blick
auf die Peel Bay. Oberhalb dem Ende der viktorianischen Promenade ist ganz schwach der Snaefell mit seinen zwei Funkmasten auszumachen:
Hauptattraktion der Stadt sind jedoch die Ruinen von Peel Castle auf der dem Fenella Beach vorgelagerten Insel St. Patrick. Um 550 wurde dort ein keltisches Kloster gegründet. Ausgrabungen in den 1980er Jahren fanden eine große frühchristliche Begräbnisstätte aus jener Zeit, spätere Gräber wiesen nordische Bestattungsgüter auf. 1266 traten die Nordmänner die Insel an den König von Schottland ab. Die zwischen 1392 und 1399 von William le Scrope, King of Mann und Schatzmeister des englischen Königs Richard II. errichtete Festung war lange Zeit Sitz der Könige von Man. Die Mauern von Peel Castle umgeben zudem die Ruinen der um 1250 errichteten St. German's Cathedral. Die beim englischen König Heinrich VI. In Ungnade gefallene Duchess of Gloucester, die Shakespear in seinem Werk Heinrich VI verewigt hat, war 14 Jahre in der Krypta der Kathedrale eingekerkert.
Bild 12: Peel Castle mit den Ruinen der St. German's Cathedral:
Bild 13:
Bild 14:
Unweit des Hafens findet sich die Ruine der St. Peters Church. Diese wurde ursprünglich als Entlastung der St. German's Cathedral errichtet und hatte Platz für 600 Gläubige. Nach Bränden wurde sie im 18. und frühen 19. Jahrhundert zweimal umgebaut und blieb Hauptkirche bis zum Bau der heutigen St. German's Cathedral im Zentrum von Peel an der Douglas Road im Jahre 1851. 1872 wurde sie um einen Uhrturm ergänzt. Nach einem erneuten Brand im Jahre 1958, der die Standsicherheit des Kirchenschiffs beeinträchtigte, wurde die Kirche abgerissen. Nur der Uhrenturm und ein Fensterbogen blieben erhalten.
Bild 15: Die Ruine der St. Peter Cathedral:
Bild 16:
Bild 17: Der Uhrenturm ist hier beim Blick auf Peel gut zu erkennen. Und gleich darüber etwas erhöht die heutige St. German's Cathedral:
Anschließend fuhren wir zurück nach Douglas. Wie bereits eingangs geschildert, ging es mir die folgende Nacht nicht so gut. Trotzdem machten wir uns am nächsten Tag um die Mittagszeit zunächst auf dem Weg zum Sea Terminal, wo in der dortigen Tourist Information einige Souvenirs erworben wurden. Auf dem Weg dorthin entstanden noch einige Bilder entlang der Central, Harris und Loch Promenade.
Bild 18: Ein Blick die Central Promenade hinunter in Richtung Sea Terminal. Wie sehr wird sich das Aussehen der Promenade in den nächsten Jahren verändern?
Bild 19: Obwohl es zeitweise noch bedrohlich nach Regenschauern aussah, blieb es aber zumindest in Douglas für den Rest des Tages trocken:
Bild 20: Robert mit No. 43 auf dem Weg nach Derby Castle an der Harris Promenade
vor der Villa Marina, einem Veranstaltungszentrum mit Kino, Theater, etc.:
Bild 21: Die Harris Promenade mit Villa Marina und Gaiety Theatre, sowie dem Denkmmal für die gefallenen Soldaten der Kriege des 19. und 20. Jahrhunderts:
Bild 22:
Bild 23::
Bild 24: Die Fähre der Steam Packet Company aus Liverpool läuft in den Hafen von Douglas ein. Im Vordergrund die Insel der Zuflucht (Island of Refuge):
Diese soll vor langer Zeit nach einem Schiffsunglück in rauher See mit vielen Todesopfern vor der Douglas Bay errichtet worden sein, um fortan Schiffbrüchigen in einer vergleichbaren Situation die Möglichkeit zu geben, sich dorthin retten zu können.
Bild 25: Der Prince Of Wales (Charles), auch genannt „das Öhrchen“, hat die Beförderung des Wagens 45 übernommen:
Bild 26: Robert hat mit Wagen No. 43 die Endhaltestelle Sea Terminal erreicht und ist ans andere Ende des Wagens umgesetzt worden:
Bild 27: Die Millenium Clock am Eingang zur Victoria Street:
Bild 28: Blick von der Endhaltestelle der Horse Tramway am Sea Terminal über die Douglas Bay auf die Nordkette mit dem Snaefell:
Bild 29: Der 2.00 pm ab Derby Castle kam zu unserer Überraschung mit dem Doubledeck No. 18 und dem Duke of Cambridge (William) als Zugpferd:
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Bild 30: Die Fahrgäste steigen am Sea Terminal zur Fahrt nach Derby Castel zu:
Zu dem Zeitpunkt wußten wir noch nicht, dass der Doppelstockwagen immer nur die eine Tour um 2.00 pm ab Derby Castle und retour fährt. Sonst wären wir gleich aufgesprungen und mitgefahren. Stattdessen machten wir erst unsere Besorgungen und warteten auf die Rückkehr der Bahn. Stattdessen hatte William jetzt aber die „Royal Tram“ No. 44 an der Deichsel,
Bild 31: Zugbegegnung an der Harris Promenade vor der Villa Marina. Leider musste der Gegengaul in diesem Moment den Kopf senken...
Bild 32: William (mit No. 44) und Rocky (mit No. 43) begegnen sich vor dem Palace Hotel an der QueensPromenade:
Bild 33: Dieses Bild des bus vannin M-B O 530 Citaro LE No. 226 an der Queens Promenade lässt gut die Notausstiegstür in Busmitte erkennen:
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Bild 34: Eben dort ist der bus vannin Volvo B9TL/Wright Eclipse Gemini 2 No. 162 im Schulbuseinsatz. Hier befindet sich die Notausstiegstür am Wagenende:
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Bild 35: Am späten Nachmittag besserte sich das Wetter merklich und erlaubte diesen Blick auf das mittlere Stück der Promenade:
Bild 36: Die Flutmauer, die die Promenade bei schwerer See vor größeren Überschwemmungen schützt:
Bild 37:
Trotzdem waren in mehreren tiefer gelegenen Kellereingängen der Promenade reichlich Sandsäcke deponiert, während die eigentlichen Erdgeschosse meist erst über einige Treppenstufen zu erreichen waren
Bild 38: Leerfahrt der „Royal Tram“ zum Dienstantritt am Sea Terminal. Torrin
ist hier mit Kutscher und Schaffnerin an der Queens Promenade unterwegs:
Bild 39: Blick über die Douglas Bay auf Onchan, den Resten des „Summerland“ und das Depot der Manx Electric Railway (M.E.R.):
Das 1971 erbaute Summerland-Center wurde 1973 bei der Katastrophe durch das Feuer schwer beschädigt (siehe Ellan Vannin - Tag 1 u. 2) und die verkohlten Skelettreste aus Stahl 1975 abgerissen. Das Summerland wurde 1976 mit einer kleineren Glasfläche als das Original und einem hochentwickelten Feuerlösch- und Alarmsystem in einem kleineren Maßstab wieder aufgebaut und 1977 wiedereröffnet, 2004 geschlossen und 2005 schließlich abgerissen. Die Westmauer blieb intakt, da befürchtet wird, dass die benachbarte Klippe durch den Ausbau abrutschen könnte.
Bild 40: Neben den ganzen PS-strotzenden Gefährten wirkt die Pferdestraßenbahn wie ein
Anachronismus. Rocky mit No. 43 an der Queens Promenade in Höhe des TT shops:
Bild 41: Den Abschluß für diesen Tag machen Amby und No. 43:
Als nächstes werden wir uns Tag 9 vornehmen, der uns wieder mit dem Dampfzug nach Port St. Mary und Castletown führte, wobei mir sogar einige Streckenaufnahmen gelangen. Es lohnt sich auf jeden Fall wieder dabei zu sein.
The inofficial anthem of Ellan Vannin played and sung by The Bee Gees, which were born at Douglas in 1946 (Barry Gibb) and 1949 (Robin u. Maurice Gibb):
[www.youtube.com]
Bis neulich in diesem Forum
Rolf Köstner
Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.
Ich bin ein Boomer!
11-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:03:27:15:41:46.