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Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen mehrteiligen Reisebericht über die Bahnen der Isle of Man (Manx: Ellan Vannin), reichlich garniert
mit Bildern vom kulturellen Leben und der grandiosen Landschaften und Bauten auf dieser wunderschönen Insel in der Irischen See.






Ein Besuch in der Irischen See – Ellan Vannin (Teil 2)





Wie gewohnt zunächst der Rückblick auf die vergangenen Tage:


[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 1+2 – m35B)

[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 3/1 – m30B)

[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 3/2 – m31B)

[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 4/1 – m35B)

[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 4/2 – m20B)

[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 5/1 – m39B)

[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 5/2 – m40B)

[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 6 – m33B)

[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Groudle Glen Railway – m38B)

[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 7 u. 8 – m40B)

[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 9/1 – m33B)

[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 9/2 – m29B & extrem viel Text/Fakten)

[IOM] Ellan Vannin – Grüne Insel in der Irischen See (Tag 10 + 11 – m38B und extrem viel Text/Fakten))


Straßenbahnforum

[IOM] Ich glaub' mich tritt ein Pferd – Douglas Bay Horse Tramway (m47B)


Busforum

[IOM] Bus Vannin (m17B)




Am Morgen des 07. Juli 2017 machten wir uns gleich nach dem Frühstück auf zum Seaterminal, wo die Tourist-Information ihren Sitz hatte. Dort erstanden wir für je 47 Pfund unsere „7 days go explore Card“, die uns sieben Tage freie Fahrt mit (fast) allen öffentlichen Nahverkehrsmitteln garantierte.


Bild 01: Auf dem Weg dorthin entstand an der Harris Promenade dieses Foto der
Villa Marina, Teil des Gaiety Theatres, dem Veranstaltungszentrum von Douglas:

https://abload.de/img/iomdouglasdouglasvillo6knc.jpg

Bild 02: Mit der Horsetram ging es dann zum Derby Castle:
http://abload.de/img/iomhorsetramxxxx-wgn.zxzm6.jpg

Bild 03: Am Pferdestall war noch ein Pferdewechsel notwendig:
http://abload.de/img/iomhorsetramxxxx-wgn.18zye.jpg

Bild 04: Dort stand der „Winter Saloon“ No. 21 (G.F. Milnes/1899) zusammen mit dem Open-Trailer 47 (G.F. Milnes/1899) zur Fahrt nach Ramsey bereit:
https://abload.de/img/iom-merno21-no47douglcekdp.jpg

Bild 05:
https://abload.de/img/iom-merno21-no47douglnej7r.jpg

Bild 06: Derweil Andrew mit dem Wagen 43 zur Fahrt zum Sea Terminal bereitsteht:
https://abload.de/img/iomhorsetramandrew-wg4ljqc.jpg


Weitere Bilder der Pferdestraßenhabe ich ich bereits hier gezeigt: Ich glaub' mich tritt ein Pferd – Douglas Bay Horse Tramway (m47B)



Während im Küstenbereich der Seewind die Wolken weitgehend weg blies, war es im Landesinnern eher bedeckt. In Laxey (altnordisch: Laxá (Lachsfluss), Manx: Laksaa) verließen wir den Zug und fuhren mit der Snaefell Mountain Railway auf gleichnamigen Berg. Der Snaefell (altnordisch: Schneeberg, Manx: Sniaull) ist mit 621 Meter die Höchste Erhebung auf der Isle of Man. Die Einheimischen sagen, dass man bei klarem Wetter von dort oben sieben Königreiche sehen kann: England, Schottland, Wales, Irland, die Isle of Man, den Himmel und das Meer.

Die 1895 in Betrieb genommene Snaefell Mountain Railway (SMR) ist die einzige elektrische Bergbahn auf den britischen Inseln. Die Steigung beträgt zwischen einem und zwölf Prozent. Im Gegensatz zu den anderen Bahnen auf der Isle of Man, ist sie in Kapspur (1067) mm ausgeführt, weshalb auch normalerweise kein Übergang anderer Fahrzeuge auf die SMR möglich. Um 1995 zum 100. Geburtstag der Snaefell Mountain Railway mit einer Dampflok der Manx Steam Railway auf den Snaefell fahren zu können hat man vor einigen Jahren mal eine vierte Schiene verlegt, die anschließend aber wieder abgebaut worden ist.

Eine vierte Schiene? wird sich jetzt mancher Fragen. Aber ja doch, denn die Snaefell Mountain Railway wird nach dem System Fell gebremst. Benannt wurde das System nach dem Briten John Barraclough Fell und diente ursprünglich der Zugkrafterhöhung von Lokomotiven. Dabei liegt in Gleismitte erhöht eine dritte Schiene, die von zusätzlichen, waagerecht an der Unterseite der Lokomotive liegenden Treibrädern beidseitig umfasst wird. Federn oder Dampfdruck pressen diese Treibräder an die Schiene und erhöhen so die Reibung, wobei der Anpressdruck vom Lokführer mit einer Spindel variabel eingestellt werden konnte. Heute nutzt allein noch die Snaefell Mountain Railway die Fell-Schiene, allerdings nur zum Bremsen während der Talfahrt, wobei Zangenbremsen die Mittelschiene umfassen und für zusätzliche Bremswirkung sorgen. Durch die erhöhte Lage der Mittelschiene wurde das uneingeschränkte Befahren von Regelweichen ermöglicht. Im Jahre 1976 wurden bei allen sechs Wagen im Rahmen einer Modernisierung die abgenutzten Mather & Platt-Motoren durch altbrauchbare Teile der Aachener Straßenbahn ersetzt. Seitdem wird rheostatisch gebremst und die Fell-Bremse nur noch im Notfall benötigt.

Alle sechs Wagen wurden als „Vestibuled Saloons“ im Jahre 1895 bei G.F. Milnes in Birkenhead gebaut. No. 3 wurde 2016 komplett zerstört, als er - wenn ich das richtig verstanden habe - durch eine Windböe auf dem Gipfel in Bewegung gesetzt wurde und zu Tal gerast ist. No. 5 brannte 1970 infolge eines Unterflur-Kurzschlusses fast vollständig aus und wurde in nur elf Monaten mit einem bei H.D. Kinnin in Ramsey gefertigten Ersatzwagenkasten wieder aufgebaut. Dabei verlor er seine Oberlichter, wurde aber mit modernen Fenstern ausgestattet. Zudem erhielt er als einziges Fahrzeug der SMR gepolsterte Sitzbänke.


Da das Wetter zwar trocken, aber doch recht trübe war, machte ich auf der Fahrt zum Gipfel nur wenige Aufnahmen.


Bild 07: Eine davon zeigt die Ruinen der Snaefell Mine, die vor bald 110 Jahren,
genauer 1908, den Betrieb eingestellt hat. Sie war im Mai 1897 Schauplatz ei-
nes schweren Grubenunglücks, bei dem 20 Bergleute ums Leben kamen:

https://abload.de/img/iomlaxeylaxeymineii0765jo1.jpg

Bild 08: Wasserfallartig rauschen Bäche hinab ins Tal des Laxey Rivers:
https://abload.de/img/iomlaxeylaxeyriverv07pijr8.jpg

Bild 09: Der „Vestibuled Saloon“ No.1, der sich im historischen SMR-Livrée präsentiert, hat uns zur Gipfelstation gebracht:
https://abload.de/img/iom-smrno1laxeysnaefe8gjjt.jpg

Bild 10: In dem Gebäude rechts sind eine Gaststätte mit Souvenirshop untergebracht. Insbesondere zur Tea
Time sind Scones with Cream and Jam der Renner. Allerdings kann ich auch gerne auf die Cream verzichten:

https://abload.de/img/iom-smrno1laxeysnaefervkbz.jpg

Bild 11: Ansosnten bieten sich einem dort oben schöne An- bzw. Aussichten:
https://abload.de/img/iom-smrno1laxeysnaefeyzjqw.jpg

Bild 12:
https://abload.de/img/iom-smrno1laxeysnaefe6vjzc.jpg

Bild 13:
https://abload.de/img/iom-smrno1laxeysnaefeu6jmk.jpg[

Bild 14: Ein Blick vom Gipfel ins Tal des Laxey Rivers:
https://abload.de/img/iomlaxeylaxeyriveriiijbkjt.jpg

Bild 15: Nach 25 Minuten muss der Platz für den nächsten Zug geräumt werden. No. 1 verlässt die Gipfelstation, während No. 2 sich dieser gerade nähert:
https://abload.de/img/iom-smrno1-smrno2laxe3ek46.jpg

Bild 16:
https://abload.de/img/iom-smrno1-smrno2laxegyjyv.jpg

Bild 17: No. 2 erreicht den Gipfel, während No. 1 im langsam ins Gefälle verschwindet:
https://abload.de/img/iom-smrno2-smrno1laxezkj9i.jpg



No. 2 verfügt als einziger Wagen der SMR über vergitterte Fenster, was ein wenig fremdlich anmutet, ist im Notfall eine Evakuierung doch nur durch die beiden Türen vorne und hinten möglich. Edit(h) meint, dass auch der No. 6 über dieser vergitterten Fenster verfügt.


Bild 18: Kurzzeitig schien die Bewölkung jetzt aufzureißen, was sich aber nur als kurzes Intermezzo herausstellte:
https://abload.de/img/iom-smrno2laxeysnaefen6jyk.jpg

Bild 19: 2036 Feet (Fuß) = 620,57 Meter:
https://abload.de/img/iom-smrno2laxeysnaefeq2j4s.jpg

Bild 20: Da nähert sich am Horizont schon No. 5:
https://abload.de/img/iom-smrno5laxeysnaefethkee.jpg

Bild 21:
https://abload.de/img/iom-smrno5laxeysnaefeshkab.jpg

Bild 22: Nun heißt es für No. 2, den Weg nach Laxey anzutreten:
https://abload.de/img/iom-smrno2-smrno5laxeyrjqf.jpg

Bild 23: Vom Gipfel aus können wir den No.2 am Haltepunkt Bungalow erkennen, wie er
gerade die Straße von Ramsey nach Douglas, die auch Teil des TT-Kurses ist, überquert:

https://abload.de/img/iom-smrno2laxeysnaefeh0kpp.jpg

Bild 24: Hier ist er unterhalb des alten Kraftwerkes unterwegs, dessen Reste rechts auszumachen sind. Bis zur Versor-
gung Laxeys mit elektrischen Strom, besaß die SMR ein eigenes Kraftwerk, um den Strom für die Bahn zu erzeugen:

https://abload.de/img/iom-smrno2laxeysnaefe6pkdp.jpg

Bild 25: Der wiederaufgebaute No. 5 auf dem Snaefell:
https://abload.de/img/iom-smrno5laxeysnaefeddqk3.jpg

Bild 26: Blick vom Snaefell Gipfel auf den mit 561 Metern zweithöchsten Berg der Insel, dem North Barrule und auf Ramsey (links), sowie die Paßstraße:
https://abload.de/img/iomsnaefellsummitpassz2p37.jpg

Bild 27: Blick über den mittleren westlichen Teil der Insel :
https://abload.de/img/iom-smrno5laxeysnaefekroch.jpg

Bild 28: No. 5 verläßt die Gipfelstation zur Fahrt nach Laxey:
https://abload.de/img/iom-smrno5laxeysnaefeoeqx7.jpg

Bild 29: No. 1 erreicht ein wenig verspätet den Gipfel des Snaefell:
https://abload.de/img/iomsmrno1laxeysnaefelymot6.jpg

Bild 30:
https://abload.de/img/iomsmrno1laxeysnaefelfpo5w.jpg



Mit diesem Triebwagen fuhren wir zunächst zurück nach Laxey und von dort weiter nach Ramsey, dem Endpunkt der Manx Electric Railway. Davon und von der Rückfahrt nach Douglas dann mehr in der nächsten Folge dieser Reihe.



The inofficial anthem of Ellan Vannin played and sung by The Bee Gees, which were born at Douglas in 1946 (Barry Gibb) and 1949 (Robin u. Maurice Gibb):

[www.youtube.com]




Bis neulich in diesem Forum

Rolf Köstner


Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!




8-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:03:27:15:36:35.
Die Bauart der auf Bild 29 zu sehenden Weiche würde mich interessieren. Kein Herzstück, nur eine Zunge. Ich kann mir nur vorstellen, dass das ziemlich rumpelt beim drüber fahren.
Die Weiche in dieser seltsamen Bauform wurde nach dem Unglück von 2016 eingebaut. Damals ist ein Wagen entrollt, weil offensichtlich auf das Bremsen anziehen vergessen wurde. Jedenfalls besteht diese neue Weiche nur aus einer einzigen Zunge, die in Mittelstellung steht, solange ein Zug in der Bergstation steht. Das heißt, beim Entrollen würde er ins Schotterbett entgleisen und stehenbleiben. Übrigens wurde bei dem Unfall damals keine Person verletzt. Der Wagen aber total zertrümmert, als er in einer Kurve weiter unten umstürzte.
zz_1828.JPG
Das Bild zeigt die Weichenzunge in Mittelstellung.
Da der Kreis ein Vieleck ist, ist natürlich bei dieser Abzweigung ein kleiner Knick, aber die Drehgestelle schaffen das mühelos, wie man auch an anderen Stellen im Bahnnetz eindrucksvoll bemerken kann. Es gibt mehrere scharfe Ecken auf den Strecken.
Und hier als Gegenüberstellung die Weiche in einer Fahrtrichtung. Übrigens: bei meinem Besuch fuhr man rechts. Es ist Gleiswechselbetrieb möglich. Nach welchen Kriterien manchmal rechts und manchmal links gefahren wird, weiß ich jedoch nicht.
zz_1826.JPG

EDIT: Bild 2 ausgetauscht.

LG Gustav
HIER sind meine Reiseberichte zu finden!




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:08:16:15:54:50.
tokkyuu schrieb:
Die Weiche in dieser seltsamen Bauform wurde nach dem Unglück von 2016 eingebaut.

Hallo,

diese Weichenbauform war dort vor dem Unglück schon vorhanden. Vielleicht hat man nach dem Unglück eine Grundstellung "Mittellage" definiert.

Es grüßt
die Kastenlok

Edit: Idee zur Grundstellung



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:08:16:16:12:02.
kastenlok schrieb:

tokkyuu schrieb:
Die Weiche in dieser seltsamen Bauform wurde nach dem Unglück von 2016 eingebaut.

Hallo,

diese Weichenbauform war dort vor dem Unglück schon vorhanden. Vielleicht hat man nach dem Unglück eine Grundstellung "Mittellage" definiert.

Es grüßt
die Kastenlok

Edit: Idee zur Grundstellung

Nun denn, dann hat man vielleicht die Mittelstellung nach dem Unfall eingeführt? Ich finde leider die Stelle nicht, wo ich über die Maßnahmen nach dem Unfall gelesen habe. Habe es mir vielleicht falsch gemerkt.
Übrigens gab es am 4. August schon wieder ein Gebrechen (siehe englische Wikipediaseite zur Bahn).

LG Gustav
HIER sind meine Reiseberichte zu finden!
Danke für den Hinweis auf den neuerlichen Vorfall - da konnte die Fell-Bremse zeigen, dass sie nicht überflüssig ist und noch funktioniert (solange die Schiene nicht durch einen Bahnübergang unterbrochen ist).

Es grüßt
die Kastenlok
Diese "Weiche" einmaliger Bauweise bestand schon vor dem Ereignis im 2016 in dieser Art, allerdings war damals die Stellung fuer das eine oder andere Streckengleis. Neu ist nur die Mittellage als Grund-/Sicherheitsstellung..

Gruss
Don Pedro
Die Weiche reizt zum Nachbau für die Modellbahn. Oder gibts das schon?

zur Einzungenweiche und weitere Infos

geschrieben von: Palatino

Datum: 21.08.17 10:45

Also, die Einzungenweiche gibt es schon seit der Errichtung der Bahn. Auf Bild 28 kann man gut erkennen, dass sie mit dem links vom Gleis erkennbaren Hebel gestellt wird. Bei meinem ersten Besuch bei der SMR wurde die Weiche immer unmittelbar nach der Ankunft eines Triebwagens gestellt, so dass dieser nach der halbstündigen Pause wieder zu Tal fahren konnte. Als sich 2016 der Wagen selbständig machte (wie man mir auf Nachfrage bestätigte tatsächlich durch eine Windböe, solche Wetterkapriolen haben wir selbst erlebt), war die Stellung der Weiche die Voraussetzung, dass der Wagen fortrollen und später entgleisen konnte. Seitdem lässt man die Weiche in Mittelstellung, d.h. falls nochmals ein Wagen fortrollen sollte, würde er an der Weiche entgleisen.

Bei der Fell-Schiene handelt es sich um eine normale Doppelkopf-Schiene britischer Bauart, die allerdings waagerecht zwischen den Fahrschienen (und wie Rolf richtig schreibt: erhöht) montiert wurde. Neben der Möglichkeit, die Triebwagen mit einer Spindelhandbremse, die auf die beiden Seiten der Doppelkopfschiene wirkt, abzubremsen nutzt man noch heute die Fell-Schiene, um ein Aufklettern der Wagen in den Steigungen zu verhindern. Dazu hat jedes Drehgestell zwei horizontal montierte Räder mit Spurkränzen, wobei die Spurkränze unter die Mittelschiene greifen, so dass die Wagen nicht nach oben ausweichen können.

Rolf hat schon berichtet, dass für die Wagen Teile von ausgemusterten Straßenbahnen aus Aachen verwendet wurden. Als deren Straßenbahn 1971 stillgelegt wurde, kaufte die SMR fünf der Triebwagen und ließ nach London zur U-Bahn-Werkstatt von London Transport bringen. Nacheinander baute man aus den Wagen der Bergbahn die Drehgestelle aus und schaffte sie nach London, wo die bisherigen Motoren von 4x 25 PS gegen die Aachener Motoren mit doppelter Leistung getauscht wurden. Die so "erstarkten Drehgestelle gingen dann wieder zurück zur IoM. Außerdem verwendete man noch die Controller der Aachener Straßenbahn, die aber in der Werkstatt der SMR eingebaut wurden. Das erklärt, warum noch heute auf den Fahrpulten der Bergbahnwagen die deutschsprachigen Bezeichnungen "Fahren - Bremsen" und "vorwärts - rückwärts" findet.
Anders als auf den meisten Bahnen im Vereinigten Königreich fährt die SMR auf dem rechten Gleis. Auf meine Anfrage erhielt ich die Begründung, dass damit den Fahrgästen bei der Bergfahrt ein ungehinderter Blick auf "Lady Isabella", das Wahrzeichen von Laxey, ermöglicht werden soll. Kurz nach dem Verlassen des Bahnhofs Laxey hat man nämlich beim Blick aus den in Fahrtrichtung rechten Fenstern eine wunderbare Aussicht dorthin. Hier ist der Bewuchs auf einer längeren Strecke zurückgeschnitten, und der Triebwagen fährt währenddessen nur im Schritttempo, damit jeder die Möglichkeit hat, das Wasserrad zu bewundern.

Von einem Gleiswechselbetrieb auf der SMR ist mir allerdings nichts bekannt. Ich kann mir einen solchen eigentlich auch nicht vorstellen, da auf der SMR außer im Bahnhof Laxey keine Signale stehen, mit denen ein Gleiswechselbetrieb geregelt werden könnte.

Danke an Rolf für den interessanten und gut aufbereiteten Bericht.

Grüße aus der Pfalz
Hubert