Moin,
am letzten Sonntag bin ich zurückgekehrt von der ersten Tour des Jahres. Mit Sven und Rocky ging es mal wieder nach Oberschlesien. Auch andere Freunde wurden dort wie geplant getroffen, beste Grüße an dieser Stelle an die „Truppe vom See“.
Insbesondere ging es bei dieser Reise [neben der regionalen Küche, selbstverständlich!] um Güterzugstrecken und Anschlussbahnen. Und da ernährt sich das Eichhörnchen mühsam. Motive gibt es zwar ohne Ende, aber man muss Glück und Geduld haben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Aber auch das Drumherum wurde nicht vernachlässigt. Untern Strich hätte es hier und da mal einen Zug mehr geben können, und auch das Wetter war sehr wechselhaft. Dennoch bleibt die Reise als recht angenehm in Erinnerung und die 10 Tage sind viel zu schnell vorüber gegangen. Hier mal ein paar Eindrücke:
Das erste Industriemotiv gab die Kulisse des Kraftwerks Opole mit grünen SM42-Werkloks ab.
In Przywory Opolskie gab es am ersten Reisetag bestes Aprilwetter. Für ET22 942 herrschte Theatherbeleuchtung.
Am Bahnhof sind auch ein Dutzend Bunker abgeladen.
Wolkenpech hatten wir am KWK Chwalowice im Süden Rybniks. Die Tamaras von Kotlarnia sind in ihrem Pflegezustand aber auch so immer wieder eine Augenweide. Und an braune EAOS könnte man sich eh wieder gewöhnen...
Ein Wunschmotiv war das Panorama der Huta Katowice. Beim dritten Zug gelang es endlich halbwegs mit Licht, als ET22 143, eine von zehn 22ern der CTL, aus dem Rangierbahnhof aufbricht.
Die Gegenrichtung von unten sieht dann so aus. Zu unserer Freude zeigten sich auf der Reise häufiger ET42 vor der Linse.
Hinter dem Berg wiederum liegt die Kokerei Przyjazn, die u.a. von der Firma Speedkoks mit geliehenen 311D bedient wird (genauer gesagt, SPEEDKOKS gehört auch irgendwie zur DB-Familie, wo die Lok herstammt).
Ein paar Eindrücke aus der Wohnsiedlung Katowice-Nikiszowiec, als es schon aus Kibeln... öh, Kübeln, gegossen hat:
Eine der für die Region so typischen Garagensiedlungen am KWK Szczyglowice. Leider lassen sich nicht alle Zechen-Panoramen auch mit Bahn umsetzen.
Sehr beeindruckend ist die automatisierte Wagenverladung in der Zeche Boleslaw Smialy. Die beladenen Waggons werden per Seilzug und Schwerkraft (?) weggerollt [Laziska Gorne]. Nur leider kommt deshalb auch die örtliche Fablok nur selten bis an die Gebäude heran.
Ebenfalls ein Wunschmotiv war das KWK Zofiowka, wo die Schenkerei vorherrscht (okay, auch hier heißen sie ja eigentlich wieder Cargo...)
Absetzbecken am KWK Ziemowit.
Ein ebenfalls häufiges Bild waren die Sportplätze neben Fördertürmen, hier am einfach nur gigantischen KWK Budryk.
Fördertürme gibt es aber auch zwei Nummern kleiner. Hier S200 273 der DB in Michalkowice, sie hat Material auf eine der Halden des KWK Jankowice gebracht. Hinter der Mauer lugt eine Sandbahn-Entladebrücke hervor.
Chorzow, das prächtige neogotische Postgebäude.
Chorzow, Fußgängerzone im Zentrum.
Die mit Abstand häufigste geknipste Baureihe war die TEM2. Hier Exemplar 284 der CTL am Abzweig Kosztowy auf einer der vielen Sandbahnstrecken.
Kraftwerk Rybnik am örtlichen Stausee.
KWK Pniowek...
… und die dazugehörige Halde mit TEM2 152.
Einen ganz kurzen Blick über den hohen Zaun gab es in Czechowice auf das KWK Silesia, sicher eine der schönsten der aktiven Zechen im GOP. Gleich nach dem Bild kam auch schon der Wachmann angerannt... wir standen aber selbstverständlich auf öffentlichem Gelände und sind dann gemütlich weitergefahren.
An der Halde der Zeche Borynia war wieder ein Tag vollbracht. Es war TEM2 252...
… die hier im letzten Abendlicht entschwindet.
Zeche Foch. Oder, was davon noch übrig ist [Knurow Nordfeld].
Am Morgen vor der Heimreise gab es noch einen tollen Exoten: 140 059 der RP dürfte die letzte verbliebene E499.0 in Polen sein (ich meine, es hätte aber auch nur noch zwei weitere bei CTL gegeben). Der Ort am ehemaligen Bahnhof in Siemianowice an der Güterumgehungsbahn von Szabelnia nach Chorzow Stary brachte uns erst den Besuch der Bahnpolizei, und direkt danach der echten Polizei. Die Kohle im Vordergrund erklärt es wohl, hier „verlieren“ manchmal Güterzüge ein wenig Fracht. Übrigens hatten wir drei Begegnungen mit der SOK – drei Mal waren es junge, freundliche, ja sogar humorvolle Menschen in Vierertrupps, die überhaupt keine Probleme bereitet haben und sich eben nur erkundigt haben nach unserem Tun. Coole SOKisten, das hatte ich in so vielen Jahren des Reisens noch nie... also wie immer: Es bleibt spannend im Land!
Gegenüber stand mal die Huta Jednosc.
Und wie immer bleibt nach der Reise in den GOP das Gefühl, dass man noch so viel mehr dort herumwildern möchte. Vielleicht im Herbst wieder...
Viele Grüße - und ein besonderen Dank an meinen Chauffeur,
Patrick
"Flüsse, Berge, Wälder - Europa endlos"
Inhaltsverzeichnis meiner Reiseberichte und Modellbauprojekte in den DSO-Foren [
www.drehscheibe-foren.de]
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