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Aktivurlaub auf der Abraumhalde („Aua dA“)

Teil 8a: Wenn einem so viel Gutes widerfährt – Der General und die Kohlensammler von der Abraumhalde



Im letzten Bericht hatte ich von den Feierlichkeiten zum ersten Vollmond nach dem Chinesischen Neujahr berichtet. Meine Taktik, die Chillis in genügend Bier zu ertränken, war erfolgreich. Jedenfalls plagten mich keine Darmkrämpfe. Der Blick aus dem geöffneten Fenster direkt nach dem Aufstehen bestätigte die gestrige Wettervorhersage. Windstille, strahlend blauer Himmel und eisig kalte Temperaturen. Also alles wie gemacht für einen perfekten Tag in der Cluburlaubanlage. Wurde ja auch langsam Zeit, schließlich sollte der heutige Tag der letzte ganze Tag in der Clubanlage von Fuxin sein.

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Bild 0: Wie immer zu Beginn aber zunächst wie immer die Übersichtskarte der Clubanlage.
In diesem Bericht bewegen wir uns ausschließlich auf der Abraumhalde (dumps) sowie rund um die Wulong-Mine.



Erstes Ziel am Morgen war, ihr könnte es euch denken, natürlich die Abraumhalde. Dort erwarteten wir den ersten Zug.

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Bild 1: Das Dorf am Fuße der Abraumhalde lag noch unter einer Nebel- und Feinstaubschicht. Die Kohleöfen in den Häuschen bollerten angesichts
der eisigen Kälte von -15 Grad und trugen dazu bei, dass die soeben aufgegangene Sonne den Nebel so schnell nicht wird vertreiben können.


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Bild 2: Wir hatten uns ziemlich weit oben auf der Abraumhalde postiert, gerade so an Nebelgrenze. Während
unten also noch der Nebel wabert, durchbricht nach kurzer Wartezeit die erste Dampfwolke die Nebelschicht.


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Bild 3: Die Kamine des Kraftwerks und die Fördertürme der Zeche durchbrechen mit ihrer Höhe ebenfalls den Bodennebel
und bilden den Perfekten Hintergrund für den Abraumzug, der eine herrliche Dampfwolke in den blauen Himmel stößt.


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Bild 4: Wer bereitet uns denn am frühen Morgen schon so viel Freude?


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Bild 5: Es ist natürlich General Zhu De, der zum ersten Morgengefecht voranschreitet.


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Bild 6: Die Dampfwolke ist seiner würdig. Leider hat er es aber auch sehr eilig, so dass der Zwischenspurt zum Pool …


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Bild 7: … schon fast nicht mehr für ein Foto ausreicht. Egal, der Pool ist trotz des hohen Salzgehaltes des Moorheilwassers wieder stellenweise zugefroren.



Nun wurde eine kurze Beratungsrunde zwecks weiteren Vorgehens einberufen. Weitere Aufnahmen am Pool machten wegen der gefrorenen Oberfläche keinen Sinn und für seitliche Aufnahmen an der Steigungsstrecke stand das Licht auch immer schlechter. Also wagten wir und trotz des noch immer recht dichten Nebels ein Stockwerk tiefer in Richtung Ausweichstelle oberhalb der Wulong-Mine.

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Bild 8: Noch während wir beratschlagten, kam schon der nächste Zug die Abraumhalde hinaufgedampft.



An der Ausweichstelle wurden die Kameras in Position gebracht, um die Rückkehr des Generals vom Abladegefecht auf der Abraumhalde zu dokumentieren. Die Wartezeit nutzten wir für das morgendliche Frühstück. Hatte der General am Morgen schon unsere Herzen erwärmt, so wärmte der Kaffee nun meine steifen Finger. Handschuhe hatte ich keine dabei, wer braucht sowas schon Ende März…

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Bild 9: Und wie (fast) immer war auf den General Verlass. Ohne Verwundungen kehrte er aus dem Gefecht auf der Abraumhalde zurück und …


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Bild 10: ermöglichte uns ein herrliches Motiv im Morgenlicht. Der Lokführer hatte ebenfalls ein Herz mit uns …


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Bild 11: … und schloss den Regler nicht bereits vor dem Beginn der Gefällestrecke, sondern fuhr diese mit Volldampf an.



Wir wussten ja, dass SY 1818 ebenfalls noch auf der Abraumhalde weilte und in Kürze ebenfalls zurückkehren müsste. Also schnell ein Stellungswechsel vollzogen und einen hohen Kieshügel bestiegen. Das war äußerst mühsam, sorgte für ein paar Schrammen und blaue Flecken. Aber der Aufwand hatte sich gelohnt:

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Bild 12: Die Ankunft von SY 1818 an der Ausweichstelle hielt ich noch mit dem Teleobjektiv fest. Der Weg
links war übrigens unsere Standardroute mit dem Auto hinauf zur Abraumhalde, die sich im Hintergrund erstreckt.


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Bild 13: Der Ausstieg des Entladepersonals gab mir Zeit für einen schnellen Objektivwechsel. So konnte ich die Weiterfahrt des Zuges mit geringerer Brennweite ablichten.


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Bild 14: Der Lokführer lässt den Regler offen und so habe ich die Möglichkeit, zwei weitere Bilder zu machen …


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Bild 15: … bevor der Lokführer in Erwartung der nun folgenden, steilen Gefällestrecke den Regler schließt und die Dampfwolke leider ein abruptes Ende findet.



Wenn einem so viel Gutes widerfährt, ist das schon einen Baijiu schwarzgebrannt wert. Das dachten wir uns jedenfalls und stießen zum ersten Mal während des Aktivurlaubs bereits vor dem Mittagessen mit einem Schnäpschen an. Allzu lange feiern wollten wir aber nicht, schließlich galt es noch, das perfekte Licht am Morgen zu Nutzen. Da wir alle Fotopositionen auf der Abraumhalde zu unserer vollsten Zufriedenheit abgehakt hatten, machten wir uns auf zur Wulong-Mine.

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Bild 16: Kaum angekommen, zog SY 1396 einen Abraumzug aus der Wulong-Mine heraus. Zunächst ein Fotomotiv mit dem modernen Förderturm, dann …


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Bild 17: … ein Motiv mit dem alten Förderturm und zu Guter letzt …


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Bild 18: … noch ein Fotomotiv mit beiden Fördertürmen, wobei die Dampfwolke das moderne Exemplar ein bisschen verdeckt. Besser so wie anders herum.


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Bild 19: Damit die Dieselfraktion hier im Forum auch endlich mal was zum Gucken hat, lichtete ich den Gegenzug auch ab. Er bringt leere Waggons zur Kohleverladung in die Wulong-Mine.


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Bild 20: Danach folgte SY 1818, die ebenfalls mit Volldampf …


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Bild 21: … einen Abraumzug aus der Wulong-Mine zog und …


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Bild 22: … ihn dann in Richtung Abraumhalde hinaufschob. Ich sehe vor lauter Masten die Dampflok nicht, daher …


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Bild 23: … auch noch ein Nachschuss, wie SY 1818 den Abraumzug durch
den Mastenwald und das dichte Gestrüpp in Richtung Abraumhalde schiebt.


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Bild 24: Eigentlich wollten wir SY 1818 auf die Abraumhalde hinauf verfolgen, wir mussten allerdings erst noch den nächsten Zug in die Mine einfahren lassen.
Falls sich jemand beschweren sollte, dass ich zu Nahe am Gleis stehen würde. Das Gleis rechts ist ein Stumpfgleis, auf dem manchmal eine Lok zwischengeparkt wird.
Ich stehe bereits auf einem kleinen Erdhügel, der eine Art Prellbock für das Stumpfgleis bildet. Die Warnweste hingegen ließ ich in meinem Auto in Deutschland.



Mr. Gu holte wieder das Letzte aus seiner Kiste heraus, auf einem Schleichweg umgingen wir den geschlossenen Bahnübergang an der Wulong-Mine. Unterboden und Stoßdämpfer litten wieder erheblich unter der Schlaglochpiste und der Fahrweise Mr Gu’s, aber wir hatten den Zug mit SY 1818 tatsächlich oben eingeholt.

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Bild 25: Eher ein Notschuss direkt aus dem Auto heraus. Der Abraumzug hat soeben die Weichenwärterbude passiert und …


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Bild 26: … dampft die letzten Meter bis zur Entladestelle.


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Bild 28: Die Weichenwärterbude hatte es mir irgendwie angetan, auch wenn sie auf dem Dach von zwei Überwachungskameras verunstaltet wird.

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Bild 27: Während im Vordergrund zwei Gleisbauarbeiter versuchen, die ständigen Gleisverwerfungen zu korrigieren,
wird im Hintergrund der Abraumzug entladen. Ganz rechts rauchen die Schlote des Kohlekraftwerks von Fuxin.



Plötzlich begann Jun an wie wild zu fuchteln. Was ist denn jetzt los? Stampfend rannte ich in seine Richtung und wirbelte dabei jede Menge Sand und Staub auf. Inzwischen war ich gut getarnt, hatte doch meine Kleidung und mein Fotorucksack so langsam die Farbe der Abraumhalde aufgenommen. Jun hatte einen Kohlesammler entdeckt. Der Abraum enthält durchaus noch Kohleanteile. Diese werden von den Kohlesammlern abgetrennt, gesammelt und weiterverkauft. Nachdem wir Zigaretten anboten, wurde der Kohlensammler sehr schnell gesprächig. Er erzählte uns, dass er für eine Wagenladung Abraum 200 Yuan bezahlt (umgerechnet fast 30€, weit mehr als der Tagelohn eines chinesischen Arbeiters!). Ob das Geschäft offiziell läuft oder unter der Hand, wurde nicht weiter erörtert. Viel Geld verdient er damit nicht, an manchen Tagen legt er sogar drauf. Er füllt die Kohle in grobe Plastiksäcke, abends kommt dann ein Händler mit einem LKW und kauft im die Kohlesäcke ab. Einen Teil der Säcke schleppt er selbst die Abraumhalde hinunter, seine Frau verkauft diese dann von Haus zu Haus. Allerdings läuft dieses Geschäft immer schlechter. Die alten Wohnungen und Häuser, die alle noch einen eigenen Kohleofen haben, werden jedes Jahr weniger. Die neuen Wohnungen haben alle Zentralheizung und Elektro- oder Gasherde. Nicht alle Chinesen partizipieren am rasanten wirtschaftlichen Aufstieg der letzten Jahre.

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Bild 29: Der Kohlesammler macht Pause inmitten der Abraumfuhre, die er erstanden hatte. So richtig zufrieden war er mit der heutigen Fuhre nicht. Zwar schimmert die
anthrazitfarbene Kohle an einigen Felsbrocken, auch kleinere Kohlestücke sind darunter. Mehr als 10 Yuan werden ihm am heutigen Tag unter dem Strich aber nicht bleiben.


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Bild 30: Der Kohlesammler machte sich wieder an die Arbeit, nachdem wir ihm noch ein paar Zigaretten gaben, die er hocherfreut entgegennahm.
Er hatte sich über unsere Anwesenheit sichtlich gefreut, die vorbeistampfende SY 1818 nahm er im Gegensatz zu uns nicht zur Kenntnis.



Der Kohlesammler hatte uns gesagt, dass demnächst eigentlich noch einige Kollegen von ihm kommen würden. So fiel der Entschluss, nochmals an der Wulong-Mine nach dem Rechten zu schauen und den nächsten Abraumzug von dort wieder hinauf auf die Abraumhalde zu verfolgen.

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Bild 31: An der Wulong-Mine war SY 1818 mit Rangierarbeiten beschäftigt.


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Bild 32: SY 1818 in ihrer schön ausgeleuchteten Seitenansicht, um den PKP wieder etwas in die Höhe zu treiben.


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Bild 33: Sie schob ein paar leere Abraumwaggons von dem ganz linken auf das ganz rechte Ladegleis der Mine, kehrte dann zurück und …


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Bild 34: … nahm die nächste Fuhre Abraum an den Haken, während der Schrankenwärter mit
kritischem Blick darauf achtet, dass keiner seinen geschlossenen Bahnübergang überquert.
Eingerahmt wird SY 1818 bei der Abfahrt von dem General links und einer Diesellok.


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Bild 35: Die Frühjahrssonne hatte die eiskalten Temperaturen vom Morgen leider schon wieder vertrieben,
deswegen blieb die Dampfwolke von SY 1818 trotz der schweren Anhängelast eher klein. Ähnlich kritisch wie ich …


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Bild 36: … beäugten die beiden Schrankenwärter die Ausfahrt des Abraumzuges.



Der General stand ja auch schon abfahrtsbereit da. Sollten wir jetzt SY 1818 verfolgen oder doch lieber auf den General warten? Wir entschieden uns für Letzteres, im Nachhinein gesehen endlich mal die richtige Entscheidung, aber seht selbst:

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Bild 37: Mit kritischem Blick verlässt der General das Minengelände und …


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Bild 38: … passiert den Bahnübergang. Mit dem Tele habe ich die Front gerade noch so auf’s Bild gebracht, dafür gibt es mindestens 100 PKP.


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Bild 39: Mr. Gu hatte die Fahrweise die Abraumhalde hinauf mittlerweile soweit optimiert, dass wir als Empfangskommando den General auf der Abraumhalde begrüßen konnten.



Die bange Frage war nun: würde der General in das Abraumgleis einfahren, an dem die Kohlesammler ihrer Arbeit nachgingen?

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Bild 40: Jawohl, der General fährt in das richtige Gleis ein. SY 1396 wartet schon ungeduldig darauf, dass der General das Feld räumt. Der Weichenwärter
hat seine Bude auch schon verlassen und steht noch stramm stehend ab, bis der General die Strecke frei gemacht hat. Dann aber …


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Bild 41: … stellt er flugs die Weiche um, und …

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Bild 42: während der General noch im Hintergrund die letzten Meter auf dem Abraumgleis zurücklegt, macht sich SY 1396 auf den Rückweg.


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Bild 43: Und schon wieder 100 PKP. So langsam nervt es. Daher Machen wir uns zur Abwechslung auf die Suche nach den Kohlesammlern und …


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Bild 44: … werden schnell fündig. Gleich fünf Fuhren Abraum wurden von Kohlesammlern bearbeitet. Und wie man sieht,
hatten sie weitaus mehr Glück wie ihr Kollege an der anderen Stelle. Über ein Viertel der Ladung ist reine Kohle, darunter …


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Bild 45: … sind sogar einige richtig fette Brocken. Solche Schätze werden direkt mit der Schubkarre Marke Eigenbau abtransportiert.


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Bild 46: Dieses schon etwas ältere Ehepaar hat zwar kaum noch Zähne, aber gut Lachen. Schließlich haben sie heute den Jackpot gezogen. Für eine Zigarette mit uns
unterbrach der Mann seine Arbeit und erzählte uns stolz, dass die Ausbeute des heutigen Tages das Auskommen der nächsten Tage für ihn und seine Frau sicherstellen würden.


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Bild 47: Der General hatte seine Waggons geleert und zuckelte nun gemütlich wieder in Richtung Mine hinab. Dabei blickt er streng auf die Kohlesammler herab,
die sich zu einer wohlverdienten Mittagspause zurückgezogen haben. Die Kopfbedeckungen dienen übrigens ausschließlich zum Schutz vor Sonne und Staub.


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Bild 48: Die Mittagspause haben sich die Kohlesammler verdient, schließlich haben sie den Großteil des Abraums durchforstet. Ganz links sammeln sie die kleinteilige Kohle,
für die man nicht so viel Geld bekommt. Es folgen die dicken Brocken und Altmetallreste, die sich auch im Abraum finden und ebenfalls zu Geld gemacht werden.
Zurück bleiben die Felsbrocken, die dann allerdings ein weiterer Händler aufkauft, sortiert und als Baumaterial weiterverkauft. Vorbildliches Recycling auf der
Abraumhalde ganz ohne Grünen Punkt und vier verschiedene Mülltonnen. Nachhaltigkeit an einem Ort, wo man es vielleicht am wenigsten erwarten würde.


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Bild 49: Der General war so gemütlich unterwegs, dass noch ein kleiner Stellungswechsel möglich war. Und im genau richtigen
Augenblick lief die Frau des alten Mannes, mit dem wir ins Gespräch gekommen waren, mit ihrer Schubkarre ins Bild.
Perfekter geht’s fast nicht (ja, ja, der Kopf der Frau verdeckt einen Teil der Lok. Dafür gibt’s noch ordentlich Abzüge in der PKP-B-Note).


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Bild 50: Der alte Mann hatte uns im Gespräch gefragt, was wir hier oben eigentlich machen würden. Fotografien und Filmen war die Antwort. Ob wir denn ein Bild
mit ihm bei der Arbeit und der vorbeifahrenden Lok machen könnten? Selbstverständlich. Früher hätte man noch umständlich Postadressen für die Fotos ausgetauscht.
Heutzutage genügt die QQ-Nummer und bereits eine Stunde später hatte der Enkel des Mannes die Fotos seines Opas auf seinem Smartphone. Willkommen im 21. Jahrhundert.



Mittagspause ist ein gutes Stichwort. Wenn einem so viel Gutes widerfährt, ist das ein reichhaltiges Mittagessen und ein (oder mehr) Biere wert. Also taten wir es dem General gleich und zogen uns von der Abraumhalde in Richtung Restaurant und anschließend ins Hotel zum Mittagsschlaf zurück. Eigentlich war die Ausbeute des heutigen Vormittags so zufriedenstellend, dass wir am Nachmittag und Abend gleich im Hotel hätten bleiben können. Aber wir hatten ja Aktivurlaub gebucht, folglich gibt es die restliche Ausbeute des Tages im nächsten Bericht zu lesen. Mit diesem Bericht haben wir übrigens die Halbzeit dieser Berichtsreihe erreicht. Also schnell auf die Toilette, frisches Bier aus dem Kühlschrank geholt und wieder auf die Couch gesetzt, damit ihr den Beginn der zweiten Halbzeit nicht verpasst!





Inhaltsverzeichnis Aktivurlaub auf der Abraumhalde („Aua dA“)










1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:12:16:16:11:21.

Wieder super, danke! :-) (o.w.T)

geschrieben von: Roni

Datum: 16.12.15 16:25

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg
Moin,

vielen Dank für die tolle Serie!

Grüße,
Patrick
[Klugscheiß]

Bild 20/21: links ein Fördergerüst, rechts mit den Schriftzeichen ein Förderturm

[/Klugscheiß]

;)

So bist Du also auch dem Charme der (fernöstlichen) Zechenbahn verfallen.... *versonnenlächel*

Eine extrem blonkige Serie, die ich jedesmal aufs Neue verschlinge - Chapeau!

RUHRKOHLE - Sichere Energie

seit dem 24.II.2022 bittere Wahrheit in Europa
Hallo Joachim,

> Bild 20/21: links ein Fördergerüst, rechts mit den
> Schriftzeichen ein Förderturm
>
> So bist Du also auch dem Charme der
> (fernöstlichen) Zechenbahn verfallen....
> *versonnenlächel*

ja, ich bin Ihnen verfallen, es mangelt aber noch an Fachwissen, wie du korrekt erkannt hast ;-)


> Eine extrem blonkige Serie, die ich jedesmal aufs Neue verschlinge - Chapeau!

Leider ist der Zechenbahnanteil dieser Serie bald vorbei. Drei Folgen kommen noch, dann ist erst mal Schluss. Aber im Februar gehe ich wieder Nachschub holen. Es ist aber vermutlich das letzte Mal. Zechen und Dampfloks sind auch in China so langsam aber sicher vom Aussterben bedroht... Aber auf meiner Festplatte schlummern noch ein paar Bilder aus früheren Jahren. Die werde ich dann aber vermutlich gleich im HiFo zeigen können, wenn sie zehn Jahre gereift sind.

Viele Grüße

Florian
>ja, ich bin Ihnen verfallen,

das lese ich gerne!

>es mangelt aber noch an Fachwissen, wie du korrekt erkannt hast ;-)

daran kann man arbeiten ;)

ich freue mich auf weitere Fortsetzungen, auch wenn die Zechenbahn bald abgearbeitet sein wird...

Grüße zurück
J.

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