Moin!
Zu den bisherigen Teilen der Reise geht es hier:
[IE][UK] Osterurlaub auf der Grünen Insel (1/6)
Die Reise durch Irland geht weiter. Nach den drei Tagen im Dunstkreis der Küste folgen nun Bilder von zwei Tagen, die einen ganz klaren Bahnschwerpunkt hatten.
23.04.2014
Neben der Staatsbahn und einigen Museumsbahnen gibt es in Irland ein weiteres Unternehmen, das dem Eisenbahnfreund Interessantes zu bieten hat. Das halbstaatliche Unternehmen Bord na Móna PLC betreibt neben einigen anderen Geschäftszweigen hauptsächlich Torfabbau. Dabei werden einerseits Kraftwerke und Brikettfabriken versorgt, andererseits Torf für den Gartenbau verkauft. Für den Transport kommen Feldbahnen zum Einsatz, deren Netze in Summe eine Länge von mehreren hundert Kilometern erreichen. Einen ausführlichen Bericht über diese Bahnen wird es in einer der nächsten gedruckten Ausgabe der DREHSCHEIBE geben. Entsprechend erlaube ich mir, hier die weiterführenden Informationen etwas knapper zu halten…
Ziemlich genau eine Autostunde östlich von Galway liegen im Landesinneren der Ort Shannonbridge und eines der großen Netze von Bord na Móna. Da die Sonne gegenüber den dichten Wolken ziemlich in der Defensive war, habe ich heute von Fotoversuchen an den Strecken weitgehend abgesehen. Stattdessen habe ich die Gegend erkundet und zwischendurch mal die Zugänglichkeit ausprobiert. Das Ergebnis war nach einer kurzen Vorsprache eine Platzrunde bei den Blackwater Works.
LM 295, eine Vertreterin des heute hauptsächlich vor den Torfzügen eingesetzten modernen Lokomotiven, auf dem Hof der Blackwater Works.
Neben vielen anderen Loktypen diverser Hersteller hat man in vergangenen Jahren auch einige Loks bei Deutz beschafft. Inzwischen sind sie längst aus dem aktiven Dienst ausgeschieden, aber insgesamt vier davon habe ich während des Urlaubs in mehr oder weniger vollständigem Zustand ablichten können. Dieses Bild zeigt ein äußerlich recht vollständiges aber räderloses Exemplar.
Für den Torfabbau benötigt man nicht nur Feldbahnen, sondern auch eine Vielzahl weiterer Geräte. Und so gibt es auch eine Menge interessanter und imposanter Traktoren zu sehen.
Hinter den Blackwater Works gibt es einen als Museum bezeichneten Bereich, wo diverses ausgemustertes Gerät abgestellt ist.
Und dort steht auch eine illustre Reihe aus ausgemusterten Lokomotiven bzw. vergangenen Loktypen.
Natürlich gibt es in diesen Gegenden auch weite abgetorfte Flächen, die renaturiert oder anderweitig genutzt werden. Dabei entstanden auch die Boora Parklands und der darin befindliche Sculpture Park. Dort werden eine Menge Objekte ausgestellt, die man als unbedarfter Besucher mehr oder weniger als Kunst sehen kann, aber bestimmt nicht muss. Und eins der Objekte beschäftigt sich mit der Vergangenheit des Geländes.
LM 171 vor dem sogenannten Sky Train
Nach einigen weiteren Erkundungen ging es zurück nach Galway, wo uns heftiger Regen erwartete. Der blieb aber eine Erscheinung für die Nacht und war am Morgen wieder verschwunden.
24.04.2014
Nach den Nächten in Galway stand der nächste Schritt nordwärts an. Die Neugierde nach den Feldbahnen war mit dem gestrigen Tag noch lange nicht gestillt, eher erst richtig erwacht. Und da bisher kaum fahrende Züge abgelichtet werden konnten, wurde die Route nordwärts durch die Torfabbaugebiete gelegt.
Zwischen Galway und Shannonbridge liegt der Ort Dunsandle. Dort steht direkt an der Autobahn ein altes Bahnhofsgebäude, das sich heute in Privatbesitz befindet. Für die Gartengestaltung hat der Eigentümer ein paar Fahrzeuge aus Staatsbahnbeständen beschafft und auf der alten Trasse aufgestellt.
Und dann folgten im Dunstkreis von Shannonbridge weitere Fotos und Eindrücke von den Feldbahnen.
Leerzüge auf dem Weg vom Kraftwerk in die Moore
Bei der Verbrennung des Torfs bleibt Asche zurück, die mit der Feldbahn in Spezialwagen abtransportiert wird.
Wieder einer der vielen Traktoren, ein kleineres Modell aus dem Hause Ford
Ein beladener Torfzug auf dem Weg zum Kraftwerk
Mittags wurden die Wolken dann zunehmend dichter und es stand ja noch die Fahrt nordwärts auf dem Plan.
interessantes am Wegesrand, eine Tankstelle in Shannonbridge
Auf dem Weg nach Norden war mittels eines kurzen Abstechers ein Besuch bei einem weiteren größeren Feldbahnnetz möglich. Die Hoffnung auf weiteren Zugverkehr wurde allerdings enttäuscht, denn das Kraftwerkdort wurde gerade zur Revision runtergefahren. Aber auch dort gab es die Möglichkeit zu einer Platzrunde bei den Werkstätten.
Das Kraftwerk am Ortsrand von Lanesborough
Langsam werden sie von der Natur verschluckt: Abgestellte Loks auf dem Gelände der Mountdillon Works.
Und zum Schluss LM 250, eine Vertreterin eines als Wagonmaster bezeichneten Loktyps von Hunslet.
Mit einer Menge Fotos im Kasten ging es noch ein gutes Stück weiter nordwärts. unser Quartier für eine Nacht lag etwas nördlich von Sligo. Und morgen folgt dann der Schritt über die Grenze.
Viele Grüße
Gunnar
Edit am 02.01.2015: [GB] in [UK] geändert...
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2015:11:12:21:40:52.