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[BE] Eine Woche Flandern 2013 - Teil 2 (Gent)

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 02.02.14 16:58

[BE] Eine Woche Flandern 2013 - Teil 2 (Gent)

Link zum ersten Teil:
Teil 1: Brüssel (Straßenbahnmuseum)

2. September 2013: Ausflug nach Gent

Frühstück im Hotel Albert

Ab 7 Uhr gibt es schon Frühstück, allerdings im Hotel Albert in der Rue Royale Sainte-Marie, das ist 260 Meter entfernt (laut Google-maps). Man braucht etwa 5 Minuten.
Das Hotel ist nur geringfügig größer und geräumiger als unseres, gleich beim Eingang gibt es ein Foyer, in dem die Frühstückstische bereitstehen. Das Büffet ist durchschnittlich. Es gibt Kaffee aus dem Automaten oder Teesäckchen (mit Heißwasser aus dem Automaten), Cornflakes oder Müsli oder ähnliches, Milch, Joghurt, Wurst/Schinken/Käse, gekochte Eier, Butter, Marmeladen, Honig, Aufstriche. Alles wirkt so, als wäre das jeweils billigste ausgewählt und besorgt worden. Das gilt vor allem für das Joghurt. Einige Fruchtjoghurt-Sorten sehen vollkommen künstlich aus, vor allem, was die Farbe anlangt. Aber immerhin, es ist ein Frühstück. So wie in Prag ist es natürlich nicht. Aber man kann sich das hier auch nicht erwarten.

Eisenbahnbilder in Brussel Noord

Auf dem Weg zum Bahnhof bin ich überrascht, als ein Gelenkwagen der Serie 7700 im alten Lack daherkommt. Ich kann ihn bei der Abzweigung der Linien 92 und 93 vor der großen Kirche Sint Maria. Bemerkenswert erscheint mir auch, dass es rund um diese große Kirche eine Straßenbahnschleife gibt, die vermutlich bei Störungen oder bei Bedarf verwendet wird.

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Gelenkwagen 7755 auf Linie 93 vor der Sint Maria Kerk.

Wie üblich gehen wir zu Fuß zum Nordbahnhof. Auf dem Bahnhof haben wir dann Zeit, einige Züge zu beobachten und zu fotografieren, um einen Eindruck vom hiesigen Bahngeschehen zu haben. Meine Erinnerungen an Belgien reichen ja in die 1970er-Jahre zurück. Klar, dass sich inzwischen sehr sehr viel geändert hat. Einige der Bilder entstanden kurz nach der Ankunft, aber ich füge sie hier dazu:

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Auffallend die zahlreichen Desiro ML (AM08 bzw. 08000 und 08500). Der Unterschied zwischen diesen beiden Nummerierungen war mir anfangs nicht klar, dann fiel mir auf, dass die 500er-Serie auch unter 25kV verkehren kann.

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Die altbekannten Gumminasen (AM96) gibt es natürlich auch überall. Hier die reine Gleichstromversion (Serie 501-570).

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Hier ist ein AM 96 mit der Nummer 527 noch schöner zu sehen.

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Am häufigsten sieht man die neuen Loks der Serie 1800/1900. Hier mit einem Doppelstockzug - und solche gibt es auch sehr zahlreich. Sowohl im IR als auch im IC-Verkehr.

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Aber es gibt auch noch die älteren Züge mit Lok und Wagen: 2102 mit einem (so vermute ich) Nahverkehrszug für die Hauptverkehrszeit. Allerdings gibt es die älteren Loktypen alle nicht mehr.

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Schön zu sehen ist bei diesem AM80 (Nummern 301-440) die unterschiedliche Lackierungsform: vorne die ältere, dahinter schon die neuere Farbgebung. Führender Triebwagen ist Nr. 371.

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Die Thalyszüge halten in Brussel Noord nicht. Garnitur 4343 fährt gerade Richtung Brussel Zuid durch.

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Die Lok 2001 gehört zu den Loktypen, die mir auch von früher noch im Gedächtnis sind.

Auch alte Triebwagentypen (Taucherbrille) kann man sehen, bessere Bilder gelingen mir aber erst an den folgendne Tagen. Daher verlassen wir nun Brüssel und fahren nach Gent.

Fahrt nach Gent

Im Wetterbericht haben wir erfahren, dass es in den nächsten Tagen zunehmend wärmer wird. Daher haben wir die heute eigentlich geplante Fahrt zur Küste auf morgen verlegt und besuchen heute Gent. 40 Minuten dauert die Fahrt in die 56 Kilometer entfernte Stadt. Wir benutzen dazu die direkte und schnellere Strecke über Brussel Zuid, auf der keine einzige Station zwischen Brüssel und Gent mehr liegt. Die zweite Strecke nach Gent geht von Brussel Noord über Jette, Denderleeuw und Aalst. Ein Großteil unserer Strecke ist bereits viergleisig ausgebaut, man sieht jedoch auch die Bauarbeiten zum weiteren Ausbau. Unser Zug ist ein Zug der IC-Linie A (Eupen-Brussel-Oostende) und besteht aus Lok (1843) und Wagen. Ich muss nicht mehr erwähnen, dass die Anzeigen und Ansagen im Zug auf Brüsseler Gebiet zweisprachig erfolgen, und sofort nach Überschreiten der Sprachengrenze nur mehr auf Niederländisch erfolgen. Da dies während des gesamten Belgienaufenthaltes so sein wird, werde ich nicht mehr darauf hinweisen, aber es wird mir immer wieder auffallen!

Gent

Bei der Ankunft in Gent fällt uns zunächst einmal vor allem die interessante Architektur des Bahnhofsgebäudes auf. Ein Turm erinnert mich irgendwie an Spanien, dort gab es auch so einen besonderen Bahnhof. Innen ist er auch sehr schön, da gibt es schöne Wandmalereien. Auf einem Bahnsteig steht gerade ein Dieseltriebwagen. Er ist zwar nicht fotografierbar, so wie er da steht, aber es kommt kurz darauf noch einer herein, den ich fotografieren kann. Die zweiteilige Serie 41 (4100) ist ja derzeitig die einzige Dieseltriebwagentype in Belgien. Ich habe beobachtet, dass sie bis zu vierfach gekuppelt verkehren, also dann achtteilig sind! Immerhin gibt es 96 Einheiten, also offensichtlich gibt es doch noch mehrere Strecken mit Dieselbetrieb und Personenverkehr. Die letzten alten Baureihen aus den 1950er-Jahren wurden schon 2002 ausgeschieden. Auch eine alte Diesellok kommt des Weges!

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Nicht mehr in bestem Zustand ist die 6203, als sie mit einem Güterzug durch Gent fährt.

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Nicht im allerbesten Licht, aber dafür mit dem charakteristischen Bahnhofsturm ist Dieseltriebwagen 4153 (Baujahre ab 2000) in Gent zu sehen.

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Beeindruckend sind die Wandmalereien im Bahnhofsgebäude selbst.

Straßenbahn Gent

Wir schauen uns noch den Bahnhofsvorplatz an, auf dem die Linien 1, 4 und 24 verkehren. Es gibt 41 fünfteilige Zweirichtungs-Niederflurwagen vom Typ Hermelijn (Serie 6300, Baujahre ab 1999) und 54 der alten vierachsigen PCC-Triebwagen (Serie 6200, Zweirichtungsfahrzeuge, Baujahre 1971-74). Die Anlage der Gleise beim Bahnhof erscheint mir nicht besonders sinnvoll. Die Linie 24 endet hier und vollführt eine Schleife um eine Parkanlage. Hier ist die Einstiegsstelle gleich auf dem Bahnhofsvorplatz. Ebenso die Einstiegsstelle der Linie 4 Richtung Zwijnaarde (Süden). Die Einsteigsstelle der Linie 1 Richtung Innenstadt muss man hingegen suchen. Die Linie 24 ist eine vorübergehende Linie, weil die Linien 21 und 22 derzeit im Stadtzentrum (Kouter) enden. Der Abschnitt Papegaaistraat – Annonciadenstraat – Gebroeders Vandeveldstraat, der bisher nur eingleisig war, wird derzeit erneuert. Es gibt auch noch weitere Baustellen und Pläne an anderen Stellen im Stadtgebiet, zu denen wir nicht kommen. Bemerkt haben wir jedoch im Stadtzentrum zwei kurze Vorarbeiten zu einer noch zu bauenden Straßenbahnlinie 3, die den derzeitigen Bus (Gelenkbusse) einmal ersetzen soll. Beim Korenmarkt sieht man Gleise Richtung Sint-Michielsbrug und Belfortstraat. Bei unserem Besuch haben wir die Bedeutung noch nicht sicher erkennen können, im Internet hab ich mich aber daheim dann informieren können.

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Ein Hermelijn-Triebwagen Serie 6300 vor dem modernisierten Bahnhofseingang von Gent.

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Beim PCC-Triebwagen 6245 habe ich versucht, den Bahnhofsturm mit aufs Bild zu bannen.

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Dritte Linie beim Bahnhof ist Linie 4, hier mit Wagen 6219 auf der anderen Seite der Grünanlage.

Wir steigen schließlich in die Linie 1 ein und fahren damit zum Zentrum (Korenmarkt). Im Zentrum gibt es eine interessante Gleislage, was nicht nur der Einbahnführung der Linie 1 kurz vor dem Korenmarkt geschuldet ist, sondern auch der Vorarbeiten für die künftige Linie 3 und diverse Abzweigmöglichkeiten und der sinnvollen Anlage der Haltestellen. Beachtenswert ist jedenfalls, dass man hier mitten im historischen Zentrum weiterhin auf die Straßenbahn setzt. Wir steigen also am Korenmarkt aus, direkt neben der Sint-Niklaaskerk.

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Die beengte Situation bei der Sint-Niklaaskerk ist hier gut zu sehen: Die Strecke ist hier eine Einbahnstraße, nach der Verzweigungsweiche überkreuzen sich die beiden Gleise, um den Platz gut auszunutzen. Linienmäßig wird die Strecke nach rechts allerdings derzeit nicht befahren. Wagen 6321 in Linie 1 biegt nach links ab.

Sehenswürdigkeiten im Zentrum

Die Kirche ist am Vormittag geschlossen, den Besuch verschieben wir daher auf Nachmittag. Der Platz im Zentrum wird vom 95 Meter hohen Belfried (flämisch: Belfort) dominiert (1377 fertiggestellt), einem gotischen Stadtturm, an den 1425 eine Tuchhalle angebaut wurde. Im Mittelalter das Zentrum des Genter Tuchhandels. Belfried nennt man einen hohen, meist schlanken Glockenturm.

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Blick von der Straßenbahnabzweigung Richtung Belfried. Das linienmäßig nicht genutzte Gleis führt in die Mitte (später soll es wohl weiter vorne nach links abzweigen - künftige Linie 3, derzeit noch Busbetrieb). Rechts ist das Gleis der Linien 4 und 24 Richtung Zuid, die nicht wie Linie 1 auf der direkten Strecke vom Bahnhof hierher kommen, sondern einen Umweg über westliche Stadtteile machen.

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Auf diesem Gleis kommt von Westen Wagen 34 in Linie 4 an der Sint-Niklaaskerk vorbei.

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Von den Stiegen zum Belfried aus kann man die Gleisanlage, die für spätere Zeiten schon angelegt wurde, gut überblicken. Die Gleise nach rechts enden gleich hinter dem Bildausschnitt und sind für die später zu bauende Linie 3 vorgesehen. Das Bild dominiert die Sint-Niklaas-kerk.

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Natürlich lassen sich von dieser Stiege auch Straßenbahnen fotografieren: 6208 in Linie 24. Es dürfte mehrere Modernisierungsvarianten dieser Bauart geben, aber mit Details hab ich mich nicht beschäftigt.

Östlich der Tuchhalle befindet sich ein größerer Platz – Sint-Baafsplein, also Sankt Bavo-Platz. Auf diesem befindet sich hier das „Königlich niederländische Theater“ (dessen Baujahr ich nirgendwo eruieren konnte) sowie die Sint-Baafskathedraal, also St. Bavo-Kathedrale. Mir war ein heiliger Bavo bisher unbekannt. Er ist im 6. oder 7. Jahrhundert im heutigen Gebiet Belgiens geboren worden. Er gilt als Patron der Falkner und ist auch im Süden der Niederlande bekannt. Nach dem Tod seiner Frau schenkte er sein Hab und Gut den Armen und trat in ein Kloster ein, wo er auch starb. Wir betreten die Kirche durch einen Baustellen-Vorbau. Sie ist eingerüstet, und daher mache ich auch gar kein Bild. Die Kirche hat ihre Ursprünge im 12. Jahrhundert, verschiedene Bauphasen zogen sich bis ins 16. Jahrhundert hin. Verschiedene Ausstattungen kamen noch später dazu (Gemälde z.B. von Rubens 1624, Kreuzgewölbe 1628, usw.). Berühmt ist die Kirche für den „Genter Altar“ (1432), den wir aber wegen der Baustelle nicht sehen. Er ist sowieso nur als Replik vorhanden, das Original ist in einem eigenen Raum (Museum) mit Eintritt.
Vor der Kirche kann man mit dem Tele einige nette Bilder machen, die Straßenbahn fährt ja hier vorbei, die Tuchhallen sind fotogen (aber nicht beim derzeitigen Licht) und ebenso der Turmaufsatz des Belfrieds, ein geflügelter goldener Drache (Genter Drache). Allerdings ist der nicht mehr das Original von 1377, denn die steinerne Turmspitze und der Drache wurden 1911-13 nach Zeichnungen aus dem 14. Jahrhundert erneuert.
Wir machen dann einen Spaziergang über Botenmarkt zum Stadhuis (Rathaus). Es ist ein Eckhaus, das man leicht übersehen könnte, weil es nicht auf einem exponierten Platz steht. Der Mittelflügel stammt von 1484, der Eckflügel wurde 1539 fertiggestellt. Die Fassade besteht aus einem Zusammenspiel von Spätgotik und Renaissance und wirkt auf mich interessant aber fremdartig. Am Anfang dieser Straße liegen einige Meter Gleis für die geplante Linie 3. Es gibt in dieser Straße einige sehr nette Gebäude mit interessanter Architektur. Wir schauen uns auch einige Lokale an, denn wir denken ja schon ans Mittagessen.

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In dieser Straße, wo einmal die Linie 3 durchfahren wird, befindet sich das alte Rathaus (Eckbau).

Über diverse Gassen kommen wir zum Korenmarkt, wo es auch sehr schöne Gebäude gibt. Genau dahinter ist Graslei. Das ist ein Kai an der Leie (so heißt der Fluss hier). Was Lei eigentlich bedeutet, weiß ich nicht, es klingt, als ob es Kai bedeuten würde. Im Wörterbuch steht allerdings „Schiefer“. Wir gehen dann über die Brücke und haben einen schönen Blick auf Graslei und Korenlei, also auf ein Stück Flußlandschaft mit den zwei Kaistraßen, die flankiert sind von schönen, alten Häusern, darunter ein romanisches Kornspeicherhaus (Ende 13. Jahrhundert). Im Hintergrund sieht man Gravensteen (übersetzt: Grafenstein), das ist die Stadtburg.

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Ein beeindruckends Gebäude ist dieses (vielleicht ehemals die Hauptpost?) am Korenmarkt. Den heutigen Zweck konnte ich nicht eruieren (es heißt Post Plaza). Die Gleise nach links sind Stumpfgleise, vorbereitet für die künftige Linie 3. Das Gleis im Vordergrund ist die gegenläufige Einbahnstraße der Linie 1 (siehe früher). Unser weiterer Weg führt und nach links über die Brücke (Sint-Michielsbrug).

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Von der Sint-Michielsbrug hat man einen schönen Blick zurück auf Sint-Niklaaskerk und Belfried.

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Blick von der Brücke auf das Ufer Korenlei.

Gravensteen und Spaziergang zurück zum Zentrum

Wir spazieren ein wenig entlang des Flusses, sehen „het groot Vleeshuis“ (Fleischhaus), also die große Fleischhalle. Wir kommen dann wieder zur Straße Graslei, wo mir einige Lokale ins Auge stechen, die ich mir gut als Mittagsplatz vorstellen könnte. Von hier sieht man schön die Sint-Michielskerk. Die ist aber auch noch zu. Wir gehen daher wieder zurück Richtung Gravensteen. Die Straße Graslei kann man wegen des Gegenlichts noch nicht fotografieren.

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Het groot Vleeshuis ist rechts am Ufer zu sehen. Über die Brücke im Hintergrund fahren Straßenbahnen.

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Blick von Graslei zurück auf die Sint-Michielskerk und die gleichnamige Brücke.

Die Burg Gravensteen ist eine der größten Wasserburgen Europas. Das Besondere daran ist, dass sie mitten im Zentrum liegt. Die Straßenbahn fährt direkt daran vorbei. Wir gehen zwar nicht hinein, aber man kann sie von außen doch einigermaßen gut aufs Bild bringen – auch mit Straßenbahn.
Die erste Burg (aus Holz) wurde um 807 errichtet, aber schon um 1000 wurde eine steinerne Burg erbaut. Heute hat sie eine schöne Ringmauer (14. Jahrhundert) mit vielen Türmchen. 1780 wurde die Burg verkauft und in eine Textilfabrik umgewandelt. 1887 kaufte die Stadt die Burg zurück, denn ein Abriss war geplant. Sie wurde aber nur notdürftig konserviert. Eine echte Restaurierung erfolgte erst ab 1980 anlässlich der 800 Jahr-Feier der Stadt Gent. Irgendwie wirkt die Burg mitten in der Stadt wie ein Märchenschloß.

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Gravensteen mit der Straßenbahnverzweigung im Vordergrund.

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Hier noch einmal die Burg mit Straßenbahn (Wagen 6210 in Linie 24).

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6215 in Linie 4: Straßenbahn mit Burghintergrund.

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Eine Wasserburg? Ja, wenn man ein wenig weitergeht, kann man das sogar fotografisch dokumentieren! Glück gehabt!

Wir spazieren dann entlang der Straßenbahn, gehen durch die Lange Steenstraat, und bei Sluizekenkaai gefällt uns eine kleine Parkanlage so gut, dass wir hier abbiegen und wieder Richtung Zentrum spazieren. Dabei kommen wir an sehr hübschen Ecken vorbei. Wir spazieren dann durch sehr kleine Gassen, sehen verschiedene alte Häuser in verschiedenen Baustilen und aus verschiedenen Epochen. Wir erfahren dann, dass das Viertel Patershol heißt und zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Aber gefunden haben wir es eigentlich eher zufällig. Es ist ein mittelalterliches Ensemble geblieben, das auch so bewahrt wird (Bilder von dort sind leider nicht so gut geworden und fehlen daher).

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Unterwegs gibt es einige schöne Ausblicke.

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Beschauliche Hinterhofatmosphäre in Gent.

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Stille Seitengassen mit überraschend detailreichen Hausverzierungen.


Mittagessen: Vis!!

Danach gehen wir zum Graslei zurück, schauen unterwegs, ob uns wo etwas anlacht, aber schließlich setzen wir uns ins Freie, in die großen Schanigärten hier, die alle mit Schirmen überdacht sind. Natürlich wählen wir etwas mit Fisch. Es ist etwa 14 Uhr und es gibt ein Menü um 9,90 Euro, also eigentlich wirklich billig!! Es gibt als Vorspeise Brötchen mit Garnelen-Dip sowie Ei und Gemüse und Oliven. Danach Wortelsoep (Karottensuppe), gestoomde Roodbaarsfilet, Safransaus en gebakken aardappelen. Also gedämpftes Rotbarschfilet mit Safransoße und Bratkartoffeln. Ist wirklich ausgezeichnet. Brokkoli gibt es übrigens auch dazu. Und als Nachspeise genehmige ich mir auch noch eine Apfeltorte. Apfeltorte scheint etwas Belgisches zu sein, ich lese es hier öfter und sehe es auch an Nachbartischen und in anderen Restaurants während unseres Belgienaufenthaltes. Nicht zu vergessen, dass wir hier natürlich wieder ein neues Bier probiert haben. Mein Tagebuch schweigt jedoch über den Namen dieses Bieres.

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Von unserem Restaurant aus hat man einen schönen Blick auf die gegenüberliegende Häuserfront am Korenlei.

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Nach dem Essen gehen wir zurück zur Sint-Michielsbrug. Die Sonne ist inzwischen gewandert und man kann auch den/die/das (?) Graslei fotografieren.

Weitere Kirchen

Danach schauen wir uns noch weitere Kirchen an. Zunächst wie geplant zuerst zur Niklaas-Kirche und dann zur Michaelskirche, die nie eine Turmspitze besaß. Von der St.Michaels-Brücke aus hat man wieder schöne Ausblicke auf das (vermutete ehemalige) Postgebäude und andere schöne Bauten, auch zurück zur Sint-Niklaaskerk. Die Kirchen hier haben ein für mich etwas ungewohntes Inneres, sind aber doch interessant. Allerdings wird in den meisten gearbeitet und renoviert, sodass man eigentlich fast keine „funktionierende Kirche“ vorfindet. Dadurch wirken solche Kirchen für mich auch etwas steril. Danach gehen wir Richtung Westen und kommen bei der Burgstraat wieder zu einer Straßenbahnstrecke. Hier in der Nähe gibt es einen Begijnhof (Beginenhof). Wir spazieren durch bis zur Elisabeth-Kirche und kommen dann zum Rabot. Rabot – so heißt ein altes Gebäude mit zwei Türmen. Der Name Rabot bezeichnet im Niederländischen eigentlich eine Art Wehr. Der Name kommt aus dem Französischen. Die Türme des Wehrs bekamen schließlich diesen Namen, und später auch der ganze Stadtteil. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1491. Hier machen wir ein paar Straßenbahnfotos mit dem Rabot und steigen später in die Linie 1 ein und fahren ein Stück zurück bis Kouter.

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Nebenstraßen außerhalb der Touristenzentren faszinieren mich immer: hier die Rabotstraat mit einem Zug der Linie 1.

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Nicht nur die Lichtverhältnisse sind schlecht auf dieser Aufnahme mit einem Vollwerbewagen vor dem Rabot. Mit einer Bebauung wie im Hintergrund würde man heutzugage wohl auch nicht mehr den Rabot „verzieren“ wollen. Soviel ich gelesen habe, bereut man das bereits und überlegt den Abriss der Bauten.

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Von der anderen Seite sieht das Gebäude schon etwas besser aus.

In Kouter (so heißt eine Straße) enden derzeit die Linien 21 und 22. Ein Straßenstück von hier bis zur Rozemarijnbrug ist derzeit unterbrochen wegen aufwendiger Sanierungsarbeiten an der Straße und den Straßenbahngleisen. Hier war die Strecke eingleisig und wird nun vermutlich zweigleisig ausgebaut. Es wird aber noch einige Monate dauern. Wir schauen uns also bei der Straße namens Kouter an, wie die PCC-Wagen hier wenden. Es gibt hier in Gent zwar auch einige Wendeschleifen, aber die Straßenbahntypen sind alle Zweirichtungsfahrzeuge und das braucht man auch, weil es eben auch mehrere stumpfe Endstellen gibt.

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Wagen 6223 in Linie 21 in der Endstation Kouter.

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Die gleiche Szene in die andere Richtung. Das Wendegleis ist zu sehen.

Nach einem kleinen Spaziergang in der Umgebung (hier fährt die Linie 1 in Richtungsfahrbahnen) steigen wir in die Linie 21 ein und fahren zur Haltestelle Vijfwindgatenstraat. Das ist etwas südöstlich, nur 4 Stationen. Grund für die Fahrt dorthin ist der große Beginenhof.

Beginenhof

Beginen war eine Bezeichnung für ledige Frauen (auch oft Witwen), die in einer klosterähnlichen Gemeinschaft wohnten, allerdings ohne Gelübde. Ein Beginenhof war eine Wohnanlage für solche Frauen. Heute wohnen in diesem architektonisch hübsch anzusehenden Ensemble meist normale Menschen, die die Ruhe schätzen. Denn hier wird noch immer Wert auf Ruhe und Abgeschiedenheit gelegt. Über den Türen sind noch immer Namensschilder von Heiligen angebracht, oder sonstige religiöse Bezeichnungen der Wohneinheiten (wie z.B. „zum guten Hirten“). Die Anlage ist in sich geschlossen und hat nur ein oder zwei Zugänge. Und eine Kirche ist auch inmitten. Gras und Bäume bilden einen Mittelpunkt. Uns gefiel dieser große Beginenhof viel besser als der kleine, durch den wir durchspaziert sind auf dem Weg zum Rabot. Entlang einer Mauer, die weiß gekalkt ist, sind die Eingangstüren zu den Wohneinheiten. Zwischen Mauer und Haus ist ein schmaler Streifen Garten. Nur wenige Meter breit.


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Typischer Weg im Begijnhof.

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Auch hier sind die Eingangstüren in der Mauer gut zu sehen.

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Ob ich hier so abgeschieden wohnen wollte? ich glaube kaum.

Danach fuhren wir wieder ins Stadtzentrum zurück mit der Linie 24, spazierten wieder am Fluss entlang und machten weitere Bilder. schließlich gehen wir am Kraanlei entlang und über Vrijdagmarkt zur Sint-Jacobskerk, die jedoch geschlossen ist. Danach über die Belfortstraat wieder zum Sint-Baafsplein. Der Belfried ist jetzt in schönem Licht von der anderen Seite fotografierbar.

http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/U2013/U13_0222.JPG
Viele schöne Ausblicke kann man beim Spaziergang genießen.

http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/U2013/U13_0221.JPG
Suchbild mit Straßenbahn. Het groot Vleeshuis mit Vleeshuisbrug.

http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/U2013/U13_0224.JPG
Auf dem Weg zur Sint-Jacobskerk (im Hintergrund sichtbar) passieren wir den Vrijdagmarkt.

http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/U2013/U13_0229.JPG
Zum Abschied von Gent noch einmal ein Bild des Belfrieds.

Für die Rückfahrt zum Bahnhof wählen wir eine große Runde, die die Linie 4 macht, nämlich über die nördliche Schleifenfahrt bei Muidebrug (eine Drehbrücke). Die Straßenbahn hat dort zwar keine Endstation, aber es sieht so aus und die Linie 4 umfährt einige Gebäude im Uhrzeigersinn - bei beiden Fahrtrichtungen übrigens auf den selben Gleisen. Auf der Rückfahrt kommen wir wieder beim Rabot vorbei und an einigen hübschen Stellen am westlichen Rand der Altstadt.

Heimfahrt und wieder Klein-Algier

Wir erreichen den Zug um 19.03 Uhr. Es ist ein Doppelstockzug aus sage und schreibe 10 Wagen sowie Loks an beiden Enden des Zuges (Bei der Hinfahrt waren es 12 normale IC-Wagen). Grund dafür ist, dass der Zug aus zwei Richtungen kommt und zusammengekuppelt wird. Ich weiß nur nicht mehr, wo. Der heutige Tag war jedenfalls sehr schön und sehr warm. Den Pullover hab ich in der Früh allerdings schon benötigt! Da war es noch sehr frisch!
Nach der Ankunft am Gare du Nord gehen wir schnurstracks zum Hotel. Heute gehen wir noch einmal durch das schmutzige Viertel, das ich „Klein-Algier“ nenne. Ich mache auch Bilder. Aber ab morgen werden wir einen anderen Weg wählen, bei dem wir nur die schmutzigste Straße überqueren müssen und dann schon in ruhigeren Gassen sind (aber auch nicht sehr sauber).

http://share.bahnforum.info/transfer/4b34bb10c170dda14241baa237c7d58d12b33f68/U2013/U13_0230.JPG
So sieht es in Schaerbeek vielfach aus. Wir schauen, dass wir schnell ins Hotel kommen.

Fortsetzung folgt (Kusttram von De Panne bis Knokke).

LG Gustav
HIER sind meine Reiseberichte zu finden!

Gent

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 02.02.14 17:30

Moin Gustav,

vielen Dank für den Bericht, diesen, den ersten Teil und falls ich mich nicht mehr melde auch schon für die folgenden.
Belgien kenne ich nicht, aber ich halte Gent für eine sehr sehenswerte Stadt, fühle mich durch Deine Bilder bestätigt. Die machen wirklich Lust auf einen Besuch.

Falls ich ein wenig meckern darf: Achte vielleicht ein wenig mehr auf Turmspitzen und so etwas. Die sind ein paar Mal abgeschnitten. Aber vielleicht ärgert Dich das weniger als mich - es beeinträchtigt die Lektüre jedenfalls kaum. ;-)


Viele Grüße
Sören

Re: Gent

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 02.02.14 17:46

Ach ja, Sören, die Bildqualitäten generell - das ist eine Schwäche, ich weiß. Bei einigen hab ich schon auf die Spitzen geachtet (Belfried). Da hatte ich schon ein Bild gespeichert und dann noch korrigiert.

Gent war schön, noch viel schöner fand ich Brugge. Aber das ist eigentlich meist Geschmacksacke.
Viele finden auch Antwerpen schön. Ich fand nur den Bahnhof dort interessant, alles andere war weit nicht so toll wie Gent oder Brugge.

Re: Gent

geschrieben von: ICE11

Datum: 02.02.14 20:16

Danke für den zweiten Teil, genauso lesenswert wie der erste!

Der IC auf der Rückfahrt war dann wahrscheinlich einer der Linie IC E nach Tongeren, die Zugteile aus Knokke und Blankenberge werden in Brugge gekuppelt.

Re: Gent

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 02.02.14 20:21

ICE11 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Danke für den zweiten Teil, genauso lesenswert wie
> der erste!
>
> Der IC auf der Rückfahrt war dann wahrscheinlich
> einer der Linie IC E nach Tongeren, die Zugteile
> aus Knokke und Blankenberge werden in Brugge
> gekuppelt.

Ja, das wird so sein! Denn von Knokke sind wir ja am nächten Tag heimgefahren und da bemerkte ich, daß wir doppelt so lang in Brüssel angekommen sind als wir abgefahren waren von Knokke. Und ob wir nicht in Brugge sogar den Kupplungsvorgang beobachtet haben? Mein Gedächtnis läßt mich schon im Stich!

Danke (o.w.T)

geschrieben von: BTTB

Datum: 02.02.14 20:24

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Re: [BE] Eine Woche Flandern 2013 - Teil 2 (Gent)

geschrieben von: rvdborgt

Datum: 03.02.14 00:13

Danke für den netten Bericht.

Ein paar Bemerkungen:

tokkyuu schrieb:
> Ein Großteil unserer Strecke ist bereits viergleisig ausgebaut,
> man sieht jedoch auch die Bauarbeiten zum weiteren Ausbau."

Die Strecke ist jetzt zweigleisig. Viergleisig ausgebaut wird derzeit der Abschnitt zwischen Brüssel und dem Abzweig vor Denderleeuw.

> Die Linie 24 ist eine vorübergehende Linie, weil die Linien 21
> und 22 derzeit im Stadtzentrum (Kouter) enden. Der Abschnitt
> Papegaaistraat – Annonciadenstraat – Gebroeders Vandeveldstraat,
> der bisher nur eingleisig war, wird derzeit erneuert."

Dieser Abschnitt war schon zweigleisig. Die Straße und die Gleise werden grunderneuert.

> Bemerkt haben wir jedoch im Stadtzentrum zwei kurze Vorarbeiten
> zu einer noch zu bauenden Straßenbahnlinie 3, die den
> derzeitigen Bus (Gelenkbusse) einmal ersetzen soll."

Die Linie 3 war schon mal eine Straßenbahn... und bis vor einigen Jahren fuhr dort ein O-Bus. Zuerst wird aber im Süden die Strecke von Zwijnaardebrug nach Zwijnaarde verlängert. Die Bauarbeiten haben gerade angefangen.

> Auf diesem befindet sich hier das „Königlich niederländische
> Theater“ (dessen Baujahr ich nirgendwo eruieren konnte)

Ende des 19. Jahrhunderts:
[www.gent.be]

> Was Lei eigentlich bedeutet, weiß ich nicht, es klingt, als ob
> es Kai bedeuten würde. Im Wörterbuch steht allerdings
> „Schiefer“.

"Lei" hat mehrere Bedeutungen. In Flandern wird es in Straßennamen auch als "Allee" benutzt. Z.B. auch in Antwerpen.

> Ein beeindruckends Gebäude ist dieses (vielleicht ehemals die
> Hauptpost?) am Korenmarkt.

In der Tat die ehemalige Hauptpost.

> Apfeltorte scheint etwas Belgisches zu sein

Ist auch in den Niederlanden sehr geläufig.

> Wir erreichen den Zug um 19.03 Uhr. Es ist ein Doppelstockzug aus
> sage und schreibe 10 Wagen sowie Loks an beiden Enden des Zuges
> (Bei der Hinfahrt waren es 12 normale IC-Wagen). Grund dafür ist,
> dass der Zug aus zwei Richtungen kommt und zusammengekuppelt wird.
> Ich weiß nur nicht mehr, wo.

Unter der Woche: Knokke/Blankenberge - Brügge - Gent - Brüssel - Leuven - Aarschot - Hasselt - Tongeren
Am Wochenende: Knokke/Blankenberge - Brügge - Gent - Brüssel - Leuven - Tienen - Landen - (Hasselt - Genk)/Lüttich

Gruß,
Rian

Reeks 20 in Brüssel

geschrieben von: jochen

Datum: 03.02.14 13:06

Hallo Gustav,

schöner Bericht. Mit der 2001 in Brüssel-Nord hast Du wahrscheinlich echt Glück gehabt. Ich war Mitte 2012 an der belgischen Nordseeküste (und in Brüssel-Süd und Brügge) und habe nur in Brügge eine durchfahren sehen. Angeblich sollten sie zum Jahresende 2012 abgestellt werden.

@all: Wäre interessant zu wissen, ob und wo noch Reeks 20 fahren?

Gruß
Jochen



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:02:03:13:07:12.

Re: Reeks 20 in Brüssel

geschrieben von: Steven

Datum: 03.02.14 13:34

Hallo Jochen,

Die Reihe 20 fährt leider nicht mehr. Alle Loks sind am 31.12.2013 abgestellt.

MfG aus Belgien,
Steven

Re: Reeks 20 in Brüssel

geschrieben von: Käfermicha

Datum: 03.02.14 16:45

@Sören: Belgien ist immer eine Reise wert. Sowohl Bahntechnisch als auch sonst.

Gent kenne ich noch nicht, muss ich mal hin.

Re: Reeks 20 in Brüssel

geschrieben von: jochen

Datum: 04.02.14 00:17

Danke für die Info, Steven.
Dann hätte ich noch ein Jahr länger Zeit gehabt als ursprünglich gedacht.
Schade, nun ist es zu spät...

Gruß
Jochen

Re: Gent

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.02.14 12:08

tokkyuu schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> > Der IC auf der Rückfahrt war dann
> > wahrscheinlich
> > einer der Linie IC E nach Tongeren, die
> > Zugteile
> > aus Knokke und Blankenberge werden in Brugge
> > gekuppelt.
>
> Ja, das wird so sein! Denn von Knokke sind wir ja
> am nächten Tag heimgefahren und da bemerkte ich,
> daß wir doppelt so lang in Brüssel angekommen sind
> als wir abgefahren waren von Knokke. Und ob wir
> nicht in Brugge sogar den Kupplungsvorgang
> beobachtet haben? Mein Gedächtnis läßt mich schon
> im Stich!
>
Man merkt es nur am leichten Ruck, wenn der Zugteil aus Knokke durch Auffahren auf den schon stehenden Teil aus Blankenberge zum Stehen kommt. Kommt man aus Blankenberge (oder den anderen Zwischenstationen) fällt eventuell der lange Aufenthalt auf. Ist man in umgekehrter Richtung unterwegs, sollte man auf die Ansagen achten.

Re: [BE] Eine Woche Flandern 2013 - Teil 2 (Gent)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.02.14 12:14

rvdborgt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Danke für den netten Bericht.
>
> Ein paar Bemerkungen:
>
> tokkyuu schrieb:
> > Ein Großteil unserer Strecke ist bereits
> viergleisig ausgebaut,
> > man sieht jedoch auch die Bauarbeiten zum
> weiteren Ausbau."
>
> Die Strecke ist jetzt zweigleisig. Viergleisig
> ausgebaut wird derzeit der Abschnitt zwischen
> Brüssel und dem Abzweig vor Denderleeuw.
>
> > Die Linie 24 ist eine vorübergehende Linie, weil
> die Linien 21
> > und 22 derzeit im Stadtzentrum (Kouter) enden.
> Der Abschnitt
> > Papegaaistraat – Annonciadenstraat – Gebroeders
> Vandeveldstraat,
> > der bisher nur eingleisig war, wird derzeit
> erneuert."
>
> Dieser Abschnitt war schon zweigleisig. Die Straße
> und die Gleise werden grunderneuert.
>
> > Bemerkt haben wir jedoch im Stadtzentrum zwei
> kurze Vorarbeiten
> > zu einer noch zu bauenden Straßenbahnlinie 3,
> die den
> > derzeitigen Bus (Gelenkbusse) einmal ersetzen
> soll."
>
>
> > Grund dafür ist,
> > dass der Zug aus zwei Richtungen kommt und
> > zusammengekuppelt wird.
> > Ich weiß nur nicht mehr, wo.
>
> Unter der Woche: Knokke/Blankenberge - Brügge -
> Gent - Brüssel - Leuven - Aarschot - Hasselt -
> Tongeren
> Am Wochenende: Knokke/Blankenberge - Brügge - Gent
> - Brüssel - Leuven - Tienen - Landen - (Hasselt -
> Genk)/Lüttich
>
Wobei im ersten Fall der in Brüssel hintere (ab Leuven vordere) Zugteil nach der Trennung als Schnellzug bis zum Endbahnhof weiterfährt und der andere Zugteil als Nahverkehr mit Halt überall hinterher. Solche Details können sich aber von Jahr zu Jahr ändern. Hatte man nicht mal vor, Leuven zu umfahren, um das Kopfmachen dort zu vermeiden?

Re: [BE] Eine Woche Flandern 2013 - Teil 2 (Gent)

geschrieben von: rvdborgt

Datum: 04.02.14 20:20

kmueller schrieb:
> rvdborgt schrieb:
> > Unter der Woche: Knokke/Blankenberge - Brügge -
> > Gent - Brüssel - Leuven - Aarschot - Hasselt -
> > Tongeren
> > Am Wochenende: Knokke/Blankenberge - Brügge - Gent
> > - Brüssel - Leuven - Tienen - Landen - (Hasselt -
> > Genk)/Lüttich
>
> Wobei im ersten Fall der in Brüssel hintere (ab
> Leuven vordere) Zugteil nach der Trennung als
> Schnellzug bis zum Endbahnhof weiterfährt und der
> andere Zugteil als Nahverkehr mit Halt überall
> hinterher.

Das passiert nur bei einzelnen Zügen in der Hauptverkehrszeit.

> Hatte man nicht mal vor,
> Leuven zu umfahren, um das Kopfmachen dort zu
> vermeiden?

Das kommt 2015. Das ganze Netz wird dann umstrukturiert.

Gruß,
Rian



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:02:04:20:22:51.