Hier nun der zweite Teil meines Fotoberichts der diesjährigen Russland-Reise. Es sind viele nicht eisenbahnaffine Bilder dabei, vor allem aus Tuva. Ich hoffe, das ist so in Ordnung - immerhin ist es eine Region, aus der man nur selten Fotos sieht.
Teil 1 ist hier: [
www.drehscheibe-foren.de]
Der zweite Teil beginnt in Irkutsk auf dem Weg zum Bahnhof.
In der Strassenbahn wird eine Fahrt mit der Retro-Tram beworben. Sehr wichtig dabei: WiFi!
Schon am nächsten Morgen: Taishet
Unterwegs zwischen Taishet und Sajanskaja:
Zum Essen gibt es diesmal Wein, natürlich aus der Sowjet... äh aus Moldawien bzw. Aserbaidschan:
In Sajanskaja hat der Zug ca. 5h Aufenthalt. Sajanskaja ist die russische Version von Selzthal (Kenner des österreichischen Bahnetzes wissen damit sicher was anzufangen) - jedenfalls ein kleines Nest mit viel Eisenbahn und Eisenbahnern, halt noch etwas abgelegener...
Bahnhofplatz mit der obligatorischen Dampflok:
Der Tag der Eisenbahner wird hier gross gefeiert:
Originelle Verwertung von Plastikmüll:
Abendstimmung in Sajanskaja:
Am nächsten Morgen ging es dann gleich von Abakan weiter per Taxi ins Ergaki-Gebirge.
Unterwegs in Chakassien:
Nach einer Nacht in einer einfachen Turbaza...
...folgte eine dreitägige Wanderung im Ergaki-Gebirge:
Ansonsten eher ein seltenes Phänomen in Russlands Bergen, im Ergaki-Nationalpark (http://ergaki-park.ru/) aber weit verbreitet: Markierte Wanderwege und Wegweiser!
Der Bär ist natürlich auch nicht blöd und nutzt die menschliche Wegeinfrastruktur:
Die Spuren waren recht frisch, aber gesehen haben wir den Burschen nicht...
Nach 3 Tagen in der Natur ging es dann weiter Richtung Kyzyl, der Haupstadt der Republik Tuva:
Kyzyl:
Ein Muss - das nationale Museum:
Hier ist ein archäologischer Sensationsfund aufbewahrt - über 2500 Jahre alte Grabbeigaben eines Fürstengrabes der Skythen, alles aus massivem Gold:
Siehe auch [
www.youtube.com]
Dann ging es noch zum Mittelpunkt Asiens - wo fleissig geheiratet wurde:
Danach ging es auf dem Strassenweg Richtung Westen, wo wir 2 Tage in einer Jurte fern von der Zivilisation ein bisschen was vom tuvinischen Nomadenalltag mitbekamen. Auf dem Weg dorthin wurde noch an einigen Sehenswürdigkeiten gestoppt.
Wir waren dabei unterwegs mit Zhenya, einem Sänger des tuvinischen Nationalorchesters, und seiner Frau Anai-Khaak, einer Englisch-Lehrerin. Im Sommer führen die beiden Touristen durchs Land oder assistieren Wissenschaftern, die sich für das Land interessieren. Beim Jurtencamp haben wir dann auch noch Paul aus den USA getroffen - er ist Anthropologe und erforscht das Leben der hiesigen Nomaden.
Siehe auch [
saixonash.wordpress.com]
Normalerweise bieten sie einige Reisen in grösseren Gruppen zu Fixterminen an; wenns grad passt, stehen die beiden auch dazwischen als Reiseleiter für Individualreisende zur Verfügung. Wir hatten Glück und haben die Reise mit Anai-Khaak und Zhenya sehr genossen - auf andere Art kann man wohl kaum in so kurzer Zeit so viel von Tuva sehen; das Land ist ansonsten noch sehr wenig touristisch erschlossen.
Unterwegs durch Tuva:
Vorherrschende Religion ist der Buddhismus. Hier der Ustuu-Huree-Tempel:
Der Dalai Lama war auch hier:
Reichlich alte Steinzeichnungen:
Für die letzten 1,5h zum Jurtencamp verliessen wir normale Strassen. Hier war die Geländegängigkeit des UAZ und das Talent von Zhenya gefragt:
Auch zwei Flüsse wurden ohne Probleme durchquert:
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www.youtube.com]
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www.youtube.com]
Das Jurtencamp auf einer Höhe von ca 1650m bestand aus 4 Jurten für Touristen (davon 3 mit Betten und einer als "Küche") und 2 Jurten für die Familie einer Schwester von Zhenya. Die Familie mitsamt ihren Tieren verbringt den Sommer hier; für die anderen Jahreszeiten haben sie verschiedene andere Standorte für ihre Jurten.
Frühstück mit selbst gemachter Butter:
...und tagesfrischem Mozarella:
Nach zwei Nächten ging es zurück nin die tuvinische Zivilisation - nach Ak-Dovurak. Von dort dann per Taxi 400 km weit über Abasa nach Abakan.
Hier der Kuru-Kul-Pass an der Grenze zwischen Tuva und Chakassien:
Chakassische country roads:
Am selben Abend dann gleich weiter mit dem Nachtzug nach Novokusnezk:
Viel Zeit war nicht in Novokusnezk, genau gesagt waren es 40 Minuten...
...bis zur Abfahrt der Express-Elektritschka nach Novosibirsk, für die auch noch vor Ort Fahrkarten gekauft werden mussten - zum Glück gab es noch welche, wenn auch nur für die 3. Klasse.
In Novosibirsk hätten wir dann gleich Anschluss nach Usbekistan gehabt...
Kurzer Spaziergang durch Novosibirsk:
Über Nacht fuhren wir dann mit Zug 5 nach Tjumen, um dort am nächsten Morgen auf Zug 110 nach Tobolsk umzusteigen.
Spätabends in Barabinsk:
Höhenbeschränkung bei der Unterführung am Bahnhof Tjumen:
Zug 110 Moskva - Novyj Urengoj:
Hauptattraktion in Tobolsk ist der historische Kreml, der auf einem Hügel hoch über dem Irtysch gelegen ist:
Der Kreml vom anderen Ufer des Irtysch aus gesehen:
Abendliche Gewitterstimmung vor der Abfahrt nach Moskau:
Unterwegs mit Zug 109 nach Moskau:
Ankunft in Moskau am Jaroslawler Bahnhof:
Bis zur Abfahrt nach Bratislava war Zeit genug für einen ausgiebigen Stadtbummel.
Versuch der Forcierung des Radverkehrs in Moskau:
Die hiesige Nachrichtenagentur:
"GUM-Burger" um ~ 5 (!) Euro - naja Moskauer Preise halt...
Noch schnell ein paar Souvenirs kaufen...
Doch ein gewisser Kontrast zur Abgelegenheit Tuvas - das Kaufhaus GUM am Roten Platz:
Abschied von Russland am Kiever Bahnhof:
Am nächsten Morgen wird der Dnjepr in Kiev überquert:
Abfahrt in Ternopil:
Abendstimmung in Lviv bei Vollmond:
Frühbucherbonus: Wer als erster reserviert, kommt ins "Drehzapfenabteil" - zusätzliches nächtliches Unterhaltungsprogramm beim Umspuren:
Eine Reise geht zu Ende - kurz vor Bratislava:
Ich hoffe der Bericht hat gefallen - auch wenn die Eisenbahn hier etwas unterrepräsentiert war...
Provodnik
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:07:13:22:33:16.