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Hoi Welt

Jetzt kommt schon der letzte Teil. Wir sind noch mal einen Tag an der Ferronor um Vallenar und fahren dann nach Santiago und nach Hause. Es wird wieder etwas Textlastig gegen das Ende.
An dieser Stelle sei auf den Teil 2 des Berichts verwiesen, da waren wir bereits an der Eisenbahn und haben sie „kennen gelernt“.

Teil 1 und Prolog: [www.drehscheibe-foren.de] >> wir erreichen Chile
Teil 2: [www.drehscheibe-foren.de] >> an der Ferronor um Vallenar und Huasco
Teil 3: [www.drehscheibe-foren.de] >> Ein Tag an der spektakulären Eisenbahn nach Potrerillos
Teil 4: [www.drehscheibe-foren.de] >> Einen zweiten Tag an der Eisenbahn nach Potrerillos
Teil 5: [www.drehscheibe-foren.de] >> bis nach Calama mit einem Besuch am Cumbrepass
Teil 6: [www.drehscheibe-foren.de] >> an die Bolivianische Grenze
Teil 7: [www.drehscheibe-foren.de] >> in der Atacama Wüste
Teil 8: [www.drehscheibe-foren.de] >> noch mal in den Anden
Teil 9: [www.drehscheibe-foren.de] >> an der SQM Tocopilla
Teil 10: [www.drehscheibe-foren.de] >> Kummerwetter in den Anden – eine Spritztour zu den Geysieren von Taito
Teil 11: [www.drehscheibe-foren.de] >> raus aus den Anden, zwei Tage an der FCAB
Teil 12: [www.drehscheibe-foren.de] >> letztens am Cumbrepass
Teil 13: [www.drehscheibe-foren.de] >> vorbei an Portrellios weiter nach Süden




Donnerstag 23. Juni 2011 – Vallenar > La Serena

An diesen letzten Tag hatten wir doch noch einige Erwartungen, wir haben zwar von dieser Eisenbahn schon Bilder (und sind damit sehr zufrieden), aber ein paar Dinge hatten wir noch offen. So wollten wir einen Zug bei der Mine hinten schiessen, ich wollte noch die "Titolok" erwischen usw. Wobei gerade das mit der Titolok war so eine Sache. Daniel meint die ziemlich "ausgeschlachtet" im BW erkannt zu haben als wir vor zwei Wochen durch fuhren. Da aber einige Bilder der Kiste im Netz vom letzten Herbst stammen glaubte ich nicht so recht daran.
Der Tag begann wieder mal relativ früh, um halb 8 Uhr waren wir beim Frühstück unten. Frühstück, ja, sagen wir es mal so, es war wie das ganze Hotel, nicht wahnsinnig und eher mau für den Preis. Das Fleisch sah aus als würde es gleich davon rennen, die Butter und die Marmelade waren in einem Tupper und die "Überreste" die unsere Vorgänger jeweils da drin hinterlassen haben waren nur bedingt appetitlich. Ich kaute daher an meinem blanken Brot und schlürfte meinen Lider Tee.
Noch bevor wir zum Frühstück runter sind schauten wir aus dem Fenster und erkannten einerseits den blauen Himmel und andererseits einen Zug, der auf dem Weg zur Mine gerade in den Ort rein fuhr. Diesen Zug wollten wir uns nach dem Frühstück krallen und ein bisschen Verfolgen. Wir rätselten beim losfahren dann noch wie weit er wohl schon war ... von "der ist eh schon weg" bis zu "der ist doch noch nicht mal ganz oben an der Strasse" waren alle Vermutungen dabei.
Wir fuhren nach dem bezahlen los und landeten hinter einem Pick-Up mit einer Gmail Adresse drauf, keine Ahnung warum ich das noch weiss, irgendwie blieb mir das. Wohl auch weil er zu Beginn ziemlich flott fuhr und wir uns "ranhängten" (Bullenfänger), doch auf einmal, ziemlich genau zu dem Zeitpunkt wo wir den Zug das erste mal sahen, war fertig schnell. Es ärgerte mich etwas, weil überholen gerade nicht ging und wir eine erste Stelle, am "Summit" schon im Kopf hatten .. und der Zug war schon fast da. Der Zufall wollte es (oder auch nicht), dass der Pick-Up vor uns in die Dreckpiste gen Bahnhof einbog und vor uns her fuhr ... super, eine Staubmaschine vor der Nase, und flott fahren geht eh nicht.
Wir stellten uns dann an die "Ausfahrt" des Bahnhof uns machten uns Fotobereit. Da kommt dieser Pick-Up wieder und stellt sich neben unser Auto. Es stiegen drei Leute aus und standen daneben. Der Zug kam und blieb stehen, wir schossen die Bilder und wurden dann "Zeuge" eines Personalwechsels. Da wird das Personal also mit dem Auto in die Wüste gekarrt ;).

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Morgens in Chehueque, ein Zug von Huasco zur Mine Los Colorados stellt sich in den Bahnhof. Warum? Weil ein Personalwechsel ansteht ... mitten im nichts.

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[maps.google.com]
Mit frischem Personal an Bord verlässt der Zug, mit Lok 288 (die wohl eher ein Steuerwagen ist?) vor Lok 2808, den Bahnhof und rollt den die Fläche hinunter. Im Bild wieder mal, unser Auto ;)

Wir grüssten freundlich und fuhren dann los, es gelangen noch 3 weitere Bilder vom Zug. Wobei hinter der Brückenbaustelle in der Kreuzung etwas stand was uns verwirrte. Es stand ein voller Zug da in Richtung Hafen, und auf dem zweiten Gleis (sah man nicht so genau) ein Zug zur Mine. An diesem zweiten Zug hing einerseits die Tito Lok dran, andererseits war er komisch kurz, und es liefen Leute um den letzten Wagen rum. Da wollten wir jetzt eigentlich hin, schafften es aber nicht da der Zaun der neuen Autobahn (welche noch nicht ganz fertig ist) komplett durch ging und wir kein Loch finden konnten trotz langsamfahrt. Wir stellten uns so halt an die Stelle wo die Bahn zur Mine verzweigt (da kommt man nämlich hin) und warteten mal auf einem Hügel - was kommt jetzt wohl als erstes? "Unser" Zug oder der mit der Titolok? Hinten auf dem Gleis der Nord / Südstrecke stand übrigens bereits der nächste Zug zum Hafen und wartete auf die Ausfahrt.
Als erstes kam "unser", und wir schossen ihn von einem Hügel runter in die Wüste.

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Kurz vor Ewpalve Norte, der Abzweigung zur Mine, rollt das Lokpaar durch das Chilenische Hinterland.

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Im Streckengleis der Nord-Süd Bahn (also dem Ziehgleis ;)) stand dieser Zug und nachdem der Leerzug verschwunden war dieselte er in Richtung Küste. Es führt Lok 415 vor 426.

Wir liessen ihn ziehen und warteten mal ab, was passiert. Als dann nach etwa 10min der Zug zum Hafen los fuhr holperten wir der Bahn entlang in Richtung zu diesem Ausweichbahnhof, wo ja noch die Titolok stehen müsste? Es war mal wieder so ein Weg der unser Auto mochte. Einer der Sorte: Wenn man von Beginn weg wüsste wie mies er wird würde man ihn nicht fahren, aber wenn man schon drauf ist auch nicht mehr wendet weil er ja sicher gleich besser wird. Er wurde nicht besser im Gegenteil und wir hofften aber irgendwie auf die normale Strasse (die nur 100m weiter drüben war) zu kommen ohne die 10km wieder zurück holpern zu müssen.
Wir fanden einen Ausgang direkt am Ausweichbahnhof, er ging zwar mitten in die Baustelle, was uns aber herzlich egal war. Der Bahnhof war übrigens leer … keine Spur der Titolok. Hm? Wir waren noch nicht ganz draussen, wollten mal hoch fahren und gucken, da stellte sich der Zug zum Hafen (mit dem wir immer etwa parallel fuhren) in den Bahnhof und bewegte sich nicht mehr. Erst jetzt war klar, was da vorhin los war. Der vermeintliche „Zug zur Mine“ war eigentlich der zweite Teil des Zuges zum Hafen mit den Schubsloks dran. Da man irgendein Problem hatte trennte man ihn und schaute nach. Jetzt war er aber weg und wir vermuteten mal, dass da die Schubloks gleich zurückkommen werden. Unsere Theorie war mal wieder super und stimmte ... die beiden Schubloks kamen zurück und setzten sich gleich an den Zug zum Hafen der wartete. Es wurde so einiges klar und einige Fragen waren weg.

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Unterwegs, bevor es richtig in die Steigung hinein geht, wartete der Küstenfahrer auf die beiden Schubloks welche zuvor einem weiteren Zug den Berg hinauf geholfen haben.

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Die Schublok 601 ... meine unbestrittene Ferrnor Lieblingslok! Auch bei der Schublok war gerade Personalwechsel angesagt.

Wir schossen die Lok am Zug und wurden von einem Eisenbahner mit Pick-Up (der irgendwie nur zum Kuppeln dahin gefahren war) angesprochen. Er meinte, „folgt mir, ich zeige euch, wo der Zug hinfährt“. Wir nahmen mal an und folgten ihm. Schlussendlich quälten wir nur wieder unser Auto (was irgendwie immer der Fall ist wenn wir jemandem hinterherfahren ;)). Es gab zwar ein Foto von diesem und einem kreuzenden Zug, aber am Schluss waren wir am Summit angelangt wo die Loks vom Zug gingen. Das alles hätten wir auch viel viel schneller und einfacher, über die Hauptstrasse, anfahren können, ohne über Steine und Sanddühnen zu preschen.

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Mit vollem Getöse schieben und ziehen die 4 Loks gemeinsam den vollbeladenen Zug die Steigung bis Chehueque hinauf. Im Bahnhof wartet schon ein Leerzug auf dem Weg zur Mine.

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Kreuzung

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Chehueque ist erreicht und der Zug erfolgreich die Steigung hinauf geschoben. Lok 601 geht mit der zweiten Schublok vom Zug.

Wir verabschiedeten uns von den Eisenbahnern und fuhren zum nächsten Bahnhof zurück um den beiden Schubsen auf der Talfahrt noch zu Fotografieren. Sie kamen bald und wir waren weg.

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Und fährt leer zurück ... um auf einen neuen Zug zu warten dem sie helfen kann.

Dann fuhren wir direkt zur Mine. Die ist über eine extrem gut ausgebaute Dreck-Autobahn zu erreichen. Die beiden Spuren sind sauber getrennt und wir kamen die 15km sehr flott voran. Am Tor der Mine wendeten wir und bezogen die Stelle mit dem „Minenblick“, vielleicht einen Kilometer hinter dem Eingang. Wir waren uns ziemlich sicher, dass der Zug den wir vorhin bei der Kreuzung mit dem Schieber erwischt hatten noch nicht da war, deshalb lief ich etwas unruhig in der Gegend rum. Mein Problem war, dass es eine nette Stelle für Minenfahrer nur 500m weiter vorne gab, man die Strecke aber nicht einsah. Warten in der Mitte und dann nach links oder rechts laufen je nach dem was kommt klappt leider nicht, dann sieht man in gar keine von beide Richtungen ein.
Wir warteten also an der Stelle bei der Mine in der Hoffnung einen Zug von hinten früh genug zu hören. Wir hörten es nur trööten und holperten dann eilig über die Piste an die andere Stelle - zu spät. Wir sahen die Spitzenlichter auf der geraden und setzten zurück auf einen Hügel um den Zug immerhin notschlachten zu können.

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Wir fuhren quer zur Mine Los Colorados. Kurz davor erwischten wir beim warten den Zug "von gerade eben". Er ist leer und fuhr zum Beladen in die Mine.

Dann war klar, die nächste Bewegung muss ein Zug aus der Mine sein. Pha, falsch. Ich las zwar genüsslich mein Buch fertig (Seite 523 war das Ende, begonnen hatte ich ja nur 4 Tage zuvor ;)), dass nächste trööt kam aber wieder von hinten. Wieder versuchten wir die Stelle zu erreichen und wieder sahen wir am selben Ort wie vorhin die Spitzenlichter und setzten zurück.

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Anstatt dass sich ein Zug aus der Mine traute kam ein zweiter leerer von der Küste. Ein buntes Altlackdoppel!

Aber JETZT muss etwas aus der Mine kommen. Erst stellte sich der zweite Zug aber für etwa 30min in die Einfahrt und blockierte das Gleis. Als er weg war dauerte es tatsächlich nicht mehr lange bis ein Spitzenlicht hinter der Kurve hervor kam. Und wir hatten die Stelle im Kasten!

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Und dann endlich kam ein Zug aus der Mine. Lok 2805 vor dem Steuerwagendings 285.

Da wir den Weg von der Mine zur Ruta 5 entlang der Bahn noch nie gefahren sind (das ist nur ein Weg und keine Strasse) eilten wir dem Zug erst hinterher, dann aber bald voraus (schnell sind die ja nicht). Es gab ein zweites Bild an einer netten Kurve. Wieder eilten wir dem Zug hinterher, quälten unser Auto dabei über Längsrillen, eine Sahndüne (rutschige Sache) und allerlei weiterer fiesen Dinge. Aber es lohnte sich nicht, die Bahn drehte als wir den Zug eingeholt hatten nie richtig ins Licht. Dafür waren wir dann schon vorne an der Ruta 5 und wir sahen einen Gegenzug in der Ausweiche - praktisch! Wir stellten uns für den dann auf dem Weg zurück an eine Stelle und schossen das bunte Lokdoppel. Ich glaube, dass wurde DAS Bild dieser Eisenbahn.

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Wir verfolgten den Zug auf dem Abschnitt bis zur Ruta 5 durch die "wilde Wüste".

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Unser Auto ... das war mal weiss ;-). Die Regel lautete an diesem Tag ganz klar "don't touch the car!".

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Und so sah der Weg stellenweise aus ... Wind hat Sand auf den Weg verfrachtet und da mussten wir dann durch. Was man nicht alles tut.

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Nach einiger Zeit kam bereits der nächste Leerzug zur Mine gefahren, mit der altlackierten Lok 421 vorne dran.

Wir versuchten dem leeren Zug über den Weg noch mal hinterher zu fahren, was aber nicht klappte, er war zu schnell und als ich sorge um das Auto hatte liessen wir ihn ziehen. Ich sah uns vor dem geistigen Auge schon irgendwo ein Rad wechseln oder vor einem Auto stehen, dass gar nicht mehr läuft weil irgendetwas raus gerüttelt und geschüttelt wurde auf der Rillenpiste.
Es war das letzte Mal als wir unser Auto gequält haben.
Ursprünglich wollten wir noch einen weiteren Zug aus der Mine raus verfolgen, da die Sonne aber schon arg tief stand legten wir die Priorität auf die Schublok rüber und eilten über die "Dreckautobahn" zurück zur Hauptstrasse. Da reichte es leider nicht mehr für die angedachte Stelle, der Zug war gerade da als wir auf der Ruta 5 angefahren kamen, dafür reichte es aber für das eintreffen und wegsetzten am Summit - im allerbesten Abendlicht.

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Der Zug mit der gelben Lok war nicht verfolgbar. Wir probierten es zwar, es reichte aber knapp nicht. Dafür war der Zug zu schnell und / oder der Weg zu schlecht. Wir fuhren deshalb schnell "rüber" in den Steigungsabschnitt und erwischten gerade noch Lok 601 beim Schieben an der Einfahrt von Chehueque.

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Die Lok hat doch was!

Wieder fuhren wir den beiden Schubloks vorweg und schossen sie solo bei der Talfahrt. Das wiederholten wir 2x. Unser Ziel war dasselbe wie das der Lok, der Minenabzweiger wo die Züge normalerweise Schub bekommen. Wir hofften sehr, dass der nächste Zug aus der Mine gleich kommt und es speditiv weiter geht, um noch ein Bild / zwei von der Titolok mit Zug schiessen zu können. Unser Wunsch wurde erhört, noch bevor die Schubloks bei uns waren rollte der Zug mit dem bunten Lokpaar von der Mine her ran. Es ging erstaunlich flott und wir verfolgten den Zug bis zur Brückenstelle. Da hatten wir dann 3 Fotos im Sack und der Feuerrote Ball verschwand hinter dem Horizont.

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Arbeit erledigt --> zurück zur Ausgangsposition.

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Unten wartete schon der nächste volle Zug der auf Hilfe wartete. Lok 601 bekam also keine Pause.

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[maps.google.com]
Und dieses Bild im letzten Abendlicht dieses 23 Juni ist das letzte Eisenbahnbild aus Chile ...

Dieser Tag lief in etwa so ab wie wir uns das gewünscht hatten, viel Verkehr, vernünftige Loks, vernünftige Stellen. Wunderbar!
Es stand dann noch die Fahrt nach La Serena, der letzten Station mit unserem Auto für diesen Urlaub, an. Bevor es richtig los ging leerten wir aber noch den Inhalt des Kanisters ins Auto (wollen ja nichts verschenken) und Daniel wollte noch einen Schwertransport Fotografieren der am Eingang der Dreckautobahn abgestellt war.
Als wir nach getaner Arbeit aus der "Autobahn" auf die Hauptstrasse Ruta 5 eingebogen sind kam uns im Gegenverkehr ein Carabinieros Auto entgegen. Die beiden Gestalten da drin schauten ziemlich blöd zu uns rüber. "Hast du das Licht an", fragte ich Daniel nur, weil die so blöd geschaut haben. Das Licht war an, Angeschnallt waren wir auch, alles paletti. Wenig später rollte uns von hinten das Polizeiauto wieder auf, das Blaulicht (welches in Chile rot ist) ging an und als die Polizei einfach nicht überholen wollte war klar, die meinen uns.
Hm, Problem? Wir zeigten den Mietvertrag usw. und ziemlich bald war klar, wo das Problem lag. Daniel hat eine Stopptafel überfahren. Situation: In der Wüste, eine Einfahrt von einer Querstrasse in eine Hauptstrasse, man sieht auf beiden Seiten praktisch bis zum Horizont nur Strasse, da kam nichts von links – nicht zu übersehen. Und wir werden wegen dem Überfahren einer Stopptafel raus genommen. Wir mussten uns beherrschen um nicht zu lachen ;). Die Chilenen sind sowieso richtige Fans von Stopptafeln, und sie halten sich erstaunlich obrigkeitshörig daran. Vor jedem BÜ, selbst wenn das Gleis davor und dahinter nicht mehr existiert, steht z.B eine Tafel und man hält an. Wir haben uns schon ein paar mal darüber gewundert und uns immer gefragt was es wohl kostet eine Tafel zu überfahren - die Antwort war immer: "Eine Menge, sonst würde sich die Chilenen kaum daran halten".
Sollten wir jetzt selber heraus finden wie teuer es wirklich ist? Wir stellten mal auf dumm und am Schluss passierte nichts weiter, es blieb bei einer „Ermahnung“, schade, jetzt wissen wir noch immer nicht was es kostet. Das finde vor allem ich Schade, weil Daniel die Busse hätte bezahlen müssen ;).
Wir sind kaum losgefahren da bog vor uns ein Auto ohne Licht auf die Ruta 5 ein (die Dämmerung war mittlerweile schon fortgeschritten). Ich dachte nur, „hättest du besser noch 20 Sekunden länger gewartet“, denn wie es zu erwarten war gingen hinter uns die Rotlichter wieder an und schon hatte die Schmiererei das nächste Opfer ;)
Die 2h folgende Fahrt bis La Serena waren etwas anstrengend. Die Ruta 5 verläuft malerisch durch die Berge, praktisch ohne vernünftige Überholmöglichkeit. Und die Strasse war voll, vor allem mit langsamen LKWs. Die Kolonnen welche sich hinter einem solchen Gefährt bildeten waren lange und man brauchte immer ewig alle Lahmen und Schwachen hinter sich zu lassen. Da es dunkel war konnte man nicht mal die Aussicht geniessen - wir hatte nur Hunger und wollten endlich ankommen ;).
Um kurz vor halb 9 Uhr waren wir dann am Ziel, derselben Pension in der wir schon die erste Nacht in Chile verbrachten, dem Hostal del Punto. Wir parkten unser dreckiges Auto im Hof, machten uns eben Frisch und gingen dann gleich Essen - auch beim Essen verliessen wir uns auf bewährtes und gingen in den selben Schuppen wie letztes mal .. und wieder hat es sich gelohnt! Wir stiessen ein paar Mal auf den heutigen Tag an und dann ging’s auch schon (schwankend) zurück zum Hostal. Dummerweise war niemand mehr auffindbar an der Rezeption, denn die Handtücher welche man uns noch geben wollte lagen nicht im Zimmer. So wird die Dusche halt auf morgen früh verlegt ... ich habe irgendwie das Gefühl ich stinke wie ein Iltis ;)




Freitag 24. Juni 2011 – La Serena > Santiago de Chile

Ein Gemütlicher Tag dieser Freitag, soviel ist, und war, sicher. Viel vor hatten wir heute nicht, eigentlich nur: Nach Santiago kommen. Wir haben uns ein Hotel reserviert in der nähe vom Busbahnhof und da wollten wir hin. Da der Flug erst am Samstagmittag startet steht uns noch ein lässiger Abend in der Hauptstadt bevor.
Das Auto mussten wir auch noch los werden. Das taten wir gleich nach dem Frühstück und dem Ausräumen (buuhu, mein GPS Tracker kam dabei nicht zum Vorschein) um kurz nach 9 Uhr. Der Tankwart an der Copec lachte nur als er das Auto sah und fragte, wo wir den herkämen. Ist halt nicht mehr der Norden hier ... hier werden auch Geländewagen mit abgefahrenen Reifen vermietet ;).
Pünktlich wie die Eisenbahn waren wir bei der Econorent und stellten uns auf den Platz. Der Hombre wusste wer wir sind und grinste nur als er ums Auto ging und die Reifen anschaute, die Geschichte scheint sich also herum gesprochen zu haben. Dass das Auto dreckig ist machte ihm nichts aus und über den leeren Kanister im Kofferraum schien er sich sogar ein bisschen zu freuen, den kann er nämlich behalten.
Zu Fuss, wir fühlten uns irgendwie nackt, ging es dann zurück. Auf dem Weg zum Hostal kauften wir noch unsere Bustickes im Turbus Büro. Im Hostal zurück und liessen uns endlich mal Handdtücher geben. Die Dusche, als dann endlich warmes Wasser kam, hatten wir nötig und wir kosteten es aus mal genug Zeit zu haben.
Der Bus fuhr um 12:15 Uhr, um 11:45 Uhr gaben wir das Zimmer ab, dazwischen sassen wir noch etwas im Frühstücksraum im Internet. Um 12 Uhr waren wir am Zentralen Busbahnhof und setzten uns in eine Ecke, auf die Ankunft unseres Busses wartend. Für die 6h Fahrt, von 12:15 Uhr bis 18:10 Uhr, wählten wir heute nicht eine Semi-Cama Schüssel wie bei der Hinfahrt, nein, wir gönnten uns einen Sitz um zwei Klassen höher - Salon Cama. Etwas gaaanz feines, wie wir uns beim einsteigen überzeugen konnten. Der Bus ist 2-1 Bestuhlt und die Sitze lassen sich praktisch komplett in die Horizontale legen, dabei hat man aber vorne und auf der Seite eeextrem viel Platz und selbst wenn der Vordermann schlafen will (wie bei Daniel gerade) stört es nicht wirklich.
Der Bus kam Pünktlich an (er kommt aus Calama, wo er gestern Abend los fuhr) und mit ein paar Minuten Verspätung ging es los. Jetzt sind wir auf der Autobahn irgendwo südlich von La Serena, schon knapp eine Stunde unterwegs. Unser Fahrer heisst Louis Gomez und fährt seit 3:01 Stunden (was man nicht alles für Infos bekommt auf so einem Infobildschirm). Die Landschaft hat nicht wirklich viel von den letzten zwei Wochen. Es ist Mediterran - grün. Kaktüsser, Bäume und Büsche sind in der Landschaft verteilt. Dazwischen immer wieder Plantagen (Orangen?). Weit entfernt sehen wir in der klaren Luft die Anden, Schneebedeckt.
Diese Bussfahrt die ist Klasse ... und es wird gerade ein Fresspäckchen verteilt, wie geil ist das den? ;)

Das Fresspäckchen war gar nicht schlecht, ein Club Sandwich, ein Fruchtsalat, was zu Trinken, ein Bonbon und ein paar Nüsschen waren drin. So macht Busfahren in Chile Spass - warum sind wir das erste mal bloss mit so einer Semi - Cama Schüssel gefahren? ;) Als wir Santiago näher kamen wurde Luis abgelöst und einige „Events“ von der Hinfahrt wurden wiederholt. Die Bäckereifrau stieg ein und bot ihre Waren feil ... das letzte mal als wir uns da was kauften waren wir auf dem Weg in den Urlaub, jetzt schon auf dem nach Hause weg - blöder Gedanke, geh weg!
Die Ankunft in Santiago war erstaunlich pünktlich, um 18:10 im Turbus Terminal. Was war da für ein Chaos! Es war voll mit Leuten und überall standen die Busse. Im Vergleich zu dem was wir nach dem rausgehen aber sahen war das Turbus eigene Terminal ein Witz. Gleich neben der Turbus liegt das Terminal aller anderen Gesellschaften, DAS war ein Chaos! Die Busse standen so etwa in allen Seitenstrassen und es war schlicht kein Platz und kein durchkommen mehr. Dass das aber wohl jeden Abend so sein wird traue ich den Chilenen einfach mal zu, auch das dieses Chaos organisierter ist als es aussieht.
Wir hatten dann auch noch eine kleine letzte Aufgabe zu lösen - das finden unseres Hotels San Marco. Daniel hat mit meinem Handy noch Bilder von Google Maps gemacht wo es eingezeichnet war ... wir fanden dank GPS die Strassenecke auch, nur war da kein Hotel. Wir irrten einmal um den Block und fragten dann entmutigt einen Carabinieros der den Busverkehr regelte. Er konnte uns nicht helfen, dafür aber ein zufällig vorbei kommender Passant, der unsere Frage hörte. Und wenig später waren wir im Hotel (das irgendwie gar nicht da war wo uns Google hinführte).
Eigentlich wollten wir ja ins Ibis direkt am Busbahnhof (und wirklich direkt da), das konnten wir, da voll, aber nicht mehr Reservieren. Auch unser Hotel San Marco schien voll zu sein, denn beim reinkommen wurden wir gleich gefragt ob wir Reserviert hätten. Wir bekamen dann das Zimmer 404, und im Hotel gibt es KEIN Lift - ächts! So ein Rollkoffer ist schon nicht in allen Momenten praktisch.
Im Zimmer machten wir uns nur kurz frisch und dann machten wir die Stadt unsicher. Wir fuhren mit der Metro (was für ein Gedränge, und trotzt 100 Sekunden Takt war die irgendwie bumsvoll), wir schauten uns den Bahnhof an, den Platz der Republik, den Präsidentenpalast usw. Vom Hunger getrieben landeten wir dann am Schluss in irgendeiner Kneipe im Zentrum. Da gab es Fleisch auf dem Tischgrill (mmmmmh ;)), es gab Bier aus Pitchern und da Happy Hour war auch noch den ein oder anderen Drink (dabei war der Amaretto Sour ja wohl der absolute geschmackliche Tiefpunkt).
Ja doch, dieser letzte Abend darf als gebührender Abschluss eines wirklich tollen Urlaubs bezeichnet werden ... i like!




Samstag 25. Juni 2011 – Santiago de Chile > Wetzikon

Der Morgen war etwas durchzogen, das Aufstehen fiel schwer und mein erster Freuend war die Dusche, der zweite dann die Kopfschmerztablette. Merkwürdig, am Essen musste gestern irgendetwas nicht gut gewesen sein :-)
Wir gingen runter zum Frühstück und surften dann noch etwas im Internet. Ich packte noch einige Dinge vom Koffer ins Handgepäck um weil ich gefühlt mit der Gewichtslimite zu kämpfen hatte. Beim Hinflug hatte ich ziemlich genau 20Kg, jetzt war aber noch ein Wagenheber mit geschätzten 2kg im Gepäck, dieses also zu schwer ;). Den Staub, Sand und Dreck der noch im Koffer ist vernachlässige ich bei der Rechnung mal. Ich packte also mal so viel schwere Sachen um wie es ging ... in der Hoffnung, dass es schon reichen wird. Es zeigte sich dabei, ich habe zu Kopflos gepackt zuhause, natürlich habe ich nie alles gebraucht was ich dabei hatte, besonders hervorzuheben wäre da das Stativ und den Schlafsack.
Um halb 10 Uhr sind wir raus und mit dem Tur Aeroporto Bus der 9:45 Uhr ab dem nahen Terminal zum Flughafen gefahren. Das Check-In lief genau so Problemlos wie die Sicherheitskontrolle.
Was etwas ärgert sind die Sitzplätze im TAM Flug nach Sao Paulo. Es ist schon etwas merkwürdig: Ich hab mein Ticket über die Swiss gebucht und konnte den Sitzplatz nie wählen, auch später im Internet nicht. Mir hat man einen Fensterplatz gegeben, 18A, also ziemlich weit vorne. Daniel hat (etwa zeitgleich) über das Reisebüro gebucht und konnte Online (auf irgendeinem Portal) seine Sitzplätze wählen. Nur: Der Platz den er ausgewählt hat, hatte mit dem Platz den er bekommen hat nicht wahnsinnig viel zu tun - er sitzt jetzt irgendwo 568 Reihen hinter mir in der Mitte. Etwas näheres sei nicht frei ... . Beim Hinflug war es genau dasselbe, schade.
Bis der Flug dann startete dauerte es ewig, wir waren natürlich wieder mal zu früh am Flughafen, so sassen wir etwa eine Stunde vor dem Gate ehe der Flieger überhaupt (fast 1h zu spät) kam. Den Reisebericht von Jan den ich mir heute früh im Hotel noch auf den Laptop geladen habe war dabei eine unterhaltsame Lektüre - Danke ;). Als der Flieger dann kam hatten wir genug zu tun mit zuschauen wie Chaotisch unorganisiert der Flieger ent- und Beladen wurde, da waren sich die ganze Zeit die Gepäckkarren gegenseitig im Weg.
Das Boarding begann zu spät und wir sassen ziemlich weit weg vom Gate (da war Platz), auf Schlange stehen hatten wir keine Lust und so warteten wir mal bis die Schlange fast weg war. Wir schlenderten dann noch durch einen Souvenirshop und wollten uns hinten an die Schlange stellen. Da merkten wir: "Ou, das ist gar nicht unsere Schlange" .. bei unserem Gate 14 war keine Schlange mehr und "Last Call" stand auf dem Display, uuups ;) Am Schluss sind wir mit etwa 30min Verspätung über die Piste gerollt (aber nicht wegen uns!).
Der Abflug und der Flug über die Anden war wunderschön, die Alpen sind Kindergarten dagegen. Ich weiss gar nicht wie lange der Flug noch dauert, laut Karte ist aber Sao Paulo nicht mehr weit.

Der Flug dauerte nicht mehr lange, 30min später waren wir im Landeanflug auf Sao Paulo und wenig später am Boden. Wir hatten die 30min Verspätung nicht abgebaut und es kam noch ein bisschen etwas dazu, weil wir etwa 10min am Pistenausgang standen und auf ein freies Gate warten mussten, so die Durchsage.
Als wir am Gate standen verabschiedete ich mich vorsorglich von Daniel, bedanke mich für einen RICHTIG GEILEN (tschuldigung) Urlaub und hoffte wie letztes mal direkt in die Abflughalle zu kommen am Gate. War aber nicht, International Connections, please right. Und es war wie Oslo, wir liefen einmal das komplette Gebäude ab um dann drinnen wieder zurück zu laufen. Dabei kam ich auch an einem Anschlussflug Gate vorbei, dem vom Swiss Flieger. Die Leute standen schon zum Boarden hinter der Glastür bereit. Ich dachte, ich bin schlau und fragte gleich mal, ob ich vielleicht direkt in den Flieger kann, dass wäre fein gewesen ;) Nix da, leider musste ich noch durch die Sicherheitskontrolle am Ende des Gebäudes.
Erschreckend was bei den Mitreisenden an.der Sicherheitskontrolle alles zum Vorschein kam Der vor mit hatte 2 riesige Bottiche Gesichtscreme dabei (sagte er), die hat man ihm dann schleunigst weggenommen …. Wie kommt so etwas in Santiago durch die Sicherheitskontrolle? Janu. Hinter der Sicherheitskontrolle wartete eine aufgeregte Lufthansa Agentin die jeden fragte, ob er nach Frankfurt wolle … anscheinend war der Umstieg da noch etwas knapper (wobei der LH Jumbo nach Frankfurt direkt vor meinem Swiss A340 gestartet ist ;)). Von der Swiss wartete niemand, so ging ich noch aufs Klo und dann zum Boarding.
Mein Fensterplatz ist schön weit vorne, so lässt es sich aushalten. Es dauerte zwar lange aber irgendwann ging es los. Mit etwas vom besten an den Swiss Flügen ist der Service an Board. Den konnte ich bei diesem Flug viel mehr geniessen als beim Hinflug (da hatten wir andere Sorgen). Zum Snack nach dem Start reichte man mir ein Bier, zum Essen das dann folgte ein Wein und als Schlummi gab’s dann noch zwei / drei Drinks – und das alles natürlich Kostenlos ;).
Die Nacht verbrachte ich mit der Boardunterhaltung bis ich irgendwann in der Mitte des dritten Films eingeschlafen bin. Als ich aufwachte schien draussen schon die Sonne durch die Fenster und wir waren kurz vor der Portugiesischen Küste – was noch gute 90min Flug bedeutete. Die Pyrenäen passierten wir beim Frühstück und den Grossraum Lyon beim Nachschlag der, wie selbstverständlich, gereicht wurde. Zum Landeanflug setzten wir um kurz nach 10 Uhr an und pünktlich um halb 11 Uhr landeten wir in der Heimat.
Ich kam sehr gut durch die Sicherheitskontrolle (obwohl man immer sagt, bei den Südamerikaflügen werde speziell geschaut) und mit der Skymetro erreichte ich das Gepäckband. Wieder beschlich so ein ungutes Gefühl was mein Koffer anbelangt. Das umsteigen in Santiago war schon sehr knapp mit der Verspätung, ob das mein Koffer auch geschafft hat? Aber selbst wenn er nicht kommt, mir wär’s ziemlich egal gewesen. Er kam aber, irgendwann in der Mitte.
Die S-Bahn nach Hause verpasste ich um 2min, so wählte ich den Weg über Zürich und war somit 20min später da, kein Problem. Beim nach Hause fahren bekam ich dann die Nachricht, dass es bei Daniel’s wieder nicht sauber geklappt hat. Diesmal war die Swiss Schuld, janu, am Schluss sind alle angekommen.

So, noch zum Résumé, Chile ist toll! Ein Land das mir gefällt. Nette Leute, sehr passable Infrastruktur (von einigen Strassen mal abgesehen). Es macht einfach Spass durch das Land zu reisen. Ob die Eisenbahn noch mal einen 3 Wöchigen Aufenthalt rechtfertigen würde … eigentlich nicht, aber Chile selber auf jeden Fall! Und: Südmarika ist ja noch gross!




Ende, hier ist Ende. Wehrte Leser, dieser Bericht endet hier. Bitte alle abschliessen, dieser Bericht wird weggestellt.
Schon fertig? Jaa … schade eigentlich. Aber ich habe ja noch genug Arbeit ;).
Danke für die Kommentare und spannenden Ergänzungen in den letzten 13 Teilen. Ich hoffe euch hat es genau so Spass gemacht wie mir!
Und was kommt noch? Daniel blieb noch ein paar Wochen / Monate / Jahre (auf jeden Fall lange) länger in diesem Südamerika und hat mit dem Rucksack auf dem Rücken noch das ein oder andere mal Kontakt mit der Eisenbahn aufgenommen, vielleicht kommt von ihm ja noch etwas.

Grüess
Nil


Übersicht über meine Reiseberichte in diesem Forum (nicht nachgeführt): [www.drehscheibe-foren.de]

Leben und Leben lassen ...
Nil schrieb:
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> ....mit Lok 288 (die wohl eher ein Steuerwagen ist?)

Ich würde mal meinen, dass dies ein "slug" ist - also ein "Zugkraftvermehrer", welcher mit der GP49 zusammen fährt. Im Prinzip ist ein "slug" nicht viel mehr als Antriebmotoren, die von der "Muttereinheiten" betrieben werden, etwas Gewicht (meist Beton) und in diesem Fall noch ein Führerstand. Auf jeden Fall: Interessant.
Was aber bitteschön ist mit "Titolok" gemeint??


Nils,
Nun möchte ich Dir aber vielmals für die sehr interessanten Berichte danken. Da bei mir in knapp zwei Monaten die Chile-Reise startet, war dies eine sehr gute Vorbereitung mit vielen guten Tipps.
Ich hoffe sehnlich, dass der Reiseveranstalter die Berichte auch gut studiert hat und die Erkenntnisse (z.B. die Tatsache, dass bei der FCAB der meiste Verkehr am Cumbre Pass und nicht in Ollagüe oben stattfindet) in seine Planung einfliessen lässt. (Liest BZA-Minden hier noch mit??)

Merci vielmals!
Thomas

Toller Abschluss, danke! :-) (o.w.T)

geschrieben von: Roni

Datum: 26.02.12 15:16

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg
Hoi,

>>Auf jeden Fall: Interessant.

Mhm! Merci.

>>Was aber bitteschön ist mit "Titolok" gemeint??

Na, Titolok.
Die Lokform (Front) "kenne" ich vor allem von der Baureihe 666 die damals von der SZ spezielle für den Tito-Zug beschafft wurden.
Eine gewisse Ähnlichkeit der Front kann man nicht von der Hand weisen. Ich nehme aber einfach mal an, dass die Loks so gar nichts miteinander zu tun haben ... ?

http://bahnpics.com/nil/Urlaub%2009%20Balkan/09.07.07%20Transfer/gross/DSC_8467k%20copy.jpg

>>Ich hoffe sehnlich, dass der Reiseveranstalter die Berichte auch gut studiert hat

Na, wenn er es nicht gemacht hat (wovon ich nicht ausgehe) dann ja wohl die Teilnehmer ;) Viel Spass in Chile.

Grüsse
Nil (ohne S am Schluss ;)).

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Leben und Leben lassen ...
Hallo Nil,

danke dass du uns an eurer Reise Teil haben lässt.

Ich warte schon auf eure nächste Exoten-Reise.

Gruß
Jens

Meine (Reise-)Berichte DSO:[www.drehscheibe-online.de]


Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Art.1(1) Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
Servus Nil!

Auch ich bedanke mich für die tollen Reiseberichte!

Da bekommt man glatt Lust auch selber mal hinzufahren!

Danke und Gruß Schumi

Danke!

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 26.02.12 18:17

Moin!

Schon beim Betrachten der Bilder fehlten mir oftmals die Worte. Das ist jetzt irgendwie auch noch der Fall, daher schlicht und einfach: Danke für diese wunderbare Serie!

Wenn nicht ein Zug im Bild gewesen wäre, hätte man auf dem einen oder anderen Bild auf den Gedanken kommen können, auf dem Mond zu sein. http://qopt.phys.msu.su/pasha/smiles/smiles1/smile.gif

Viele Grüße gen Süden, Sören

Nil schrieb:
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> Die Lokform (Front) "kenne" ich vor allem von der Baureihe 666 die damals von der SZ spezielle für den Tito-Zug beschafft wurden.

Ach so!
Es handelt sich halt um Loks von General Motors. Zwar hat die SZ-Maschine zwei Führerstände und einen geschlossenen Lokkasten. Aber eine Verwandtschaft besteht schon.
In Spanien gibt es ja noch die 319, welche tw. die selben Fronten haben. Einige davon wanderten nach Argentinien:
[www.railpictures.net]
Modelle mit zwei Führerständen aber offenen Umläufen findet man in Peru:
[www.railpictures.net]

Ja, mir gefallen diese "Viecher" auch.


Thomas
Danke mal wieder für den tollen Bericht! Wie immer sehr unterhaltsam und spannend zum Lesen. Und - obwohl (oder gerade weil) ich da nie hinkommen werde - sehr interessant, mal die Eisenbahn in völlig anderen Gegenden zu sehen.

Viele Grüße

Tobias


http://www.vt610.de/banner/bahnbilder-nordbayern.jpg

"Steuerwagen" und "Tito-Lok"

geschrieben von: Don Pedro

Datum: 26.02.12 19:55

Buenas tardes

Das Fahrzeug mit der Nummer 288 ist in der Tat ein Slug. Bei Ferronor hat man mit den GP-49 2805 und 2808 ex Alaska Railroad (hier [en.wikipedia.org] lese ich, dass die Loks in SD-49 umgebaut wurden) zwei Kraftpakete gebildet, in dem von der GP-49 aus die Fahrmotoren im Slug mit Strom versorgt werden; der Rest ist Ballast. Das "Rohmaterial" für die Slugs kam von ehemaligen GE U9C.

Die "Tito-Lok" Nr. 601 wurde nach meiner Kenntnis von GM do Brasil gebaut für die Ferrocarril Central del Perú. Von dort hat sie Ferronor gebraucht übernommen und von Normalspur auf Meterspur umgespurt.

Saludos
Don pedro

Vielen Dank!!

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 26.02.12 20:32

Vielen Dank für den sehr interessanten Bericht. Besonders die OT-Absätze sind auch immer nett zu lesen. Schade, daß vom letzten Tag in Santiage keine OT-Bilder vorhanden sind. Wäre noch interessant gewesen.

Freue mich schon auf die nächsten Reportagen!
Gustav

Re: Uff, Chile ist geschafft ;-)

geschrieben von: E 44 051

Datum: 26.02.12 21:49

Hallo Nil,

was war das wieder für ein spannender Reisebericht, vielen Dank dafür.

Gelegentlich brachten mich Deine Beiträge in arge Zeitnot, weil ich mich fest gelesen hatte ;-)

Am Anfang der Chile-Serie hatte ich mal Zweifel geäußert, ob die Eindrücke noch zu toppen sind, ich nehme diese Zweifel hiermit offiziell zurück. Ihr habt wirklich beeindruckende Szenarien eingefangen. Und wenn diese dann noch so prosaisch dargeboten werden...

Ich freue mich schon auf weitere Berichte (Klar, Spanien lese ich schon wieder fleißig mit). Gespannt bin ich auch, was Daniel noch zu seiner Solo-Fortsetzung der Südamerike-Tour hier zeigt.

Freundliche Grüße aus Leipzig von
Ralf

Re: Vielen Dank!!

geschrieben von: Nil

Datum: 26.02.12 22:15

Hoi,

Danke euch! Besonders auch an San Pedro für die Ergänzungen. Wertvolle Informationen!

@Tokkyuu
Ja, OT Bilder. Ich bin nicht unbedingt der Typ der mit der Kamera im Anschlag durch die Städte läuft - irgendwie bin ich "zu Faul" um auch da noch den Foto aus zu packen. Nicht selten sage ich mir dann im Nachhinein aber: "hätte ich doch ein Bild gemacht" (z.B. vom Busbahnhof in Santiago, oder der Metro) ... da müsste ich mich mehr an der eigenen Nase nehmen.

Grüess

Übersicht über meine Reiseberichte in diesem Forum (nicht nachgeführt): [www.drehscheibe-foren.de]

Leben und Leben lassen ...
Viele lieben Dank für den tollen Reisebericht! Es ist immer wieder schön einen neuen Teil zu lesen.


Gerd
stuvar schrieb:
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> Viele lieben Dank für den tollen Reisebericht! Es
> ist immer wieder schön einen neuen Teil zu lesen.

Dem kann ich nur zustimmen, nochmals ein großes Danke für deine Mühe.

Bastian
Moin Nil,

auch von mir vielen Dank. Das war landschaftlich ja doch mal büschen was anderes...

Jetzt bin ich erstmal gespannt, wie es mit Euch in Spanien weitergeht ;-)

Viele Grüße,
Jan

https://www.blockstelle.de/anderes/Banner37.jpg
Wo hast du die 666 001 aufgenommen? Ist jedenfalls ein Glückstreffer, da die Loks eher selten in Einsatz sind. Letzte Woche habe ich drei der vier im Depot Makis stehen gesehen, die 001 schaut gar nicht mehr gut aus. Die anderen dürften noch fahren.
Tolle Serie, schade dass sie schon wieder zu Ende ist. Es wurde mit der Serie ein weiterer weißer Fleck auf meiner Eisenbahnkarte mit Leben erfüllt, danke dafür.

kondensierte Grüße, Stefan

https://www.drehscheibe-online.de/foren/file.php?099,file=190387
Kondenslok.de (temporär offline) + Industrial Railways of Indonesia SIG (fc)
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. Wer sich über Signaturen aufregt, hat sonst nix zu sagen.

Re: Vielen Dank!!

geschrieben von: Don Pedro

Datum: 27.02.12 11:47

Nil schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hoi,
>
> Danke euch! Besonders auch an San Pedro für die
> Ergänzungen. Wertvolle Informationen!
>

Hallo Nil,

ich danke für die Heiligsprechung, aber das ist doch zuviel der Ehre!

Die Serie über Chile war grosse Klasse, und ich freue mich auf weitere Berichte aus exotischen Ländern (von Mongolei habe ich keine Ahnung - da sass ich nur staunend vor dem Bildschirm).

Saludos,
Don Pedro
Hallo,

das Bild ist schon ein bisschen Älter.
Aufgenommen im Juni 2009 gleicht hinter Ruma, auf der Strecke nach Sabac.
Die Loks wären ja auch mal wieder ein Grund nach Serbien zu fahren ...

Grüsse

Übersicht über meine Reiseberichte in diesem Forum (nicht nachgeführt): [www.drehscheibe-foren.de]

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