Hallo,
da in anderen Threads ja schon danach gefragt wurde, wie der SEV Nyköbing-Kopenhagen-Rödby, so abläuft,
hier mal ein Erfahrungsbericht der letzten Tage.
Wir waren am Mittwoch auf dem Weg zum EL-Spiel von 96 in Kopenhagen.
Die Hinfahrt ging somit nur bis Nyköbing, wo der Umstieg in die Busse flott und reibungslos verlief.
Die Ankunft in Kopenhagen war nahezu nach Plan.
Etwas chaotischer gestaltete sich die Rückfahrt.
Ich hatte am Mittwoch abend unsere Zug schonmal im "RIS" verfolgt.
ICE 32 hatte dort +35, was daraus resultierte, dass wohl eine Fähre verpasst
oder noch abgewartet werden musste. Alles nicht weiter wild, das würde immer noch reichen,
um von Hamburg nach Hause zu kommen. Anschlusszug war der D60491 im "Hans Albers".
Aber zurück nach Kopenhagen.
Ca.20 Minuten vor Abfahrt (Plan 15:00 Uhr) der Busse an der Westseite des Hauptbahnhofs, trudelten die Fahrer ein (man kannte die Gesichter ja noch von der Hinfahrt).
Diese begannen sofort (scheinbar etwas nervös) die Fahrgäste zu zählen (es befanden sich noch sehr viele Hannoveraner unter den Reisenden).
Was den Anschein erweckte, dass man evtl. zu wenig Kapazitäten für alle Fährgäste hätte, war wohl von vornherein geplant,
zumindest erklärte der erste Fahrer ohne viel TamTam, dass ihm bitte 48 Leute folgen sollten, die im Vorbeigehen schnell durchgezählt wurden.
Ruckzuck ging es zur Nordseite des Bahnhofs, wo ein Bus (offensichtlich für diesen Fall) schon bereit stand.
Das Gepäck wurde verstaut und um zehn vor drei ging es los.
Der Fahrer machte noch einen Schlenker zum eigentlichen Einstieg, wo mittlerweile auch die anderen Busse standen, um die
letzten freien Plätze noch zu füllen und überpünktlich ging es los Richtung Rödby.
Aber jetzt hatten wir die Rechnung ohne den Kopenhagener Feierabendverkehr gemacht...
Unser Bus fuhr nicht auf die Autobahn, sondern auf der parallel dazu führenden "Ausfallstrasse" wo es durch Ampeln, Kreisel und immer wiederkehrende
Fahrbahnverengungen teilweise nur im Schritttempo voranging.
Meine Vermutung, dass die Autobahn wohl dicht war und unser Fahrer alles richtig gemacht hatte, bestätigte sich im Nachhinein.
Nach über einer Stunde waren wir dann endlich aus Kopenhagen raus und mir wär die Verspätung des ICE vom Mittwoch nun klar.
Letztendlich kamen wir ca. 20 Minuten später als geplant in Rödby an, wo lt.unserem Fahrer der ICE warten sollten.
Der Bahnhof aber war leer, die Fähre hatte gerade abgelegt, so dass ich die Befürchtung hatte, die anderen Busse waren durch unsere Trödelei
bereits hier, der Zug somit pünktlich abgefahren und man hat uns schlichtweg vergessen.
Ich machte unseren Fahrer darauf aufmerksam, woraufhin er sofort das telefonieren anfing und umgehend alle wieder in den Bus beorderte.
Es sollte nun auf die Fähre gehen, der Zug würde in Puttgarden warten.
Jetzt begann eine kleine Odyssee...Denn vom Bahnhof kommt man wohl nicht so einfach wieder zur Zufahrt zu den Fähren.
Also 1x verfahren, gedreht, währenddessen am telefonieren und schon ging es wieder zum Bahnhof, wo ja auch der Personeneingang zu den Fähren ist.
Wir sollten jetzt zu Fuß auf die Fähre.
Also alle raus aus dem Bus und zum Anleger und schon standen wir vor der elektronischen Sperre, es hatte ja keiner ein Fährticket...
...und in knapp fünf Minuten sollte der Kahn ablegen.
Eine junge Dänin, die nach Berlin wollte, überkletterte kurzerhand die Sperre, wodurch ein Alarm ausgelöst wurde und sich selbige öffnete.
Jetzt waren wir schonmal auf dem Schiff, dass auch nahezu pünktlich ablegte.
Hier erfuhren wir von einer Mitreisenden, die während der Busfahrt hinter dem Fahrer gesessen hat, dass wir tatsächlich der erste Bus waren, der in Rödby
ankam, da die Warnung an seine Kollegen zu spät kam und diese im Stau auf der Autobahn standen.
In Puttgarden stand dann wie erhofft, erwartet oderwieauchimmer unser ICE nach Hamburg und die Abfahrtszeit wurde gerade mit +60 durchgegeben.
Jetzt wurden aber die Anschlussverbindungen in Hamburg knapp, der ZuB konnte aber die bisher anwesenden umgehend beruhigen, da viele auf den
(60)491 gebucht waren, stand jetzt schon fest, dass dieser warten würde.
Hamburg wurde schliesslich mit ca. +65 erreicht, alle stiegen ruckzuck in den Hans Albers um und wir kamen zwar verspätet, aber immer
noch rechtzeitig für den letzten ME, in Hannover an.
Der Rest der 96iger kam schliesslich mit dem Münchener Nachtzug, der bis Hannover auch einen Sitzwagen führt.
Auch, wenn es zwischenzeitlich nicht so schien, der dänische Busfahrer hatte, auch wenn es mit der Kommunikation etwas schwierig war,
immer sofort eine Lösung parat und war offensichtlich jederzeit über die Lage informiert. Großes Lob!
Daumen hoch auch für das Zugpersonal im ICE (einschließlich der Damen aus dem BordBistro/Kiosk) die es sofort geschafft haben,
eine lockere Atmosphäre zu schaffen und somit die ein oder andere nette Unterhaltung zustande kam.
Alles in allem, trotz der zwischenzeitlich Hektik, und gerade auch aufgrund der 3 Punkte beim FC Kopenhagen eine sehr ereignisreiche Fahrt,
die beweist, dass bei Bahnens oftmals mehr klappt als man denkt.
Gruß Lars
An die, die bis hierhin durchgehalten haben nochmal die Frage, die sich mir gestellt hat.
Wenn denn die Verkehrs-Situation um Kopenhagen ja offensichtlich nicht nur an diesem Nachmittag so angespannt war,
warum geht man dann durch den Bustransfer das hohe Verspätungsrisiko ein?
Besteht (ggfs. aufgrund Fahrzeugmangel) nicht die Möglichkeit, eine Ersatzgarnitur zwischen Kopenhagen und z.B. Vordingborg
pendeln zu lassen und dann nur auf den wenigen Kilometern bis Nyköbing den SEV durchzuführen?
...
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:11:05:12:00:38.