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Hallo,

gestern unternahm ich einen Halbtagsausflug nach Schönbach (Luby) bei Eger, einer akut stillegungsgefährdeten Nebenbahn in Böhmen.
Nach Anreise von Hof (Abfahrt 8:37) aus über Marktredwitz nach Eger ging es um 10.16 mit einem Regionova-Triebwagen nach Schönbach (Luby). Nachdem ein kurzes Stück bis Trsnice die Hauptbahn mitbenutzt wird, kommt ein ganz schönes böhmisches Nebenbahngefühl auf. Keine Highlights, aber schöne Stationsgebäude aus der K&K Zeit, enge Kurven und viel Natur.
Luby selbst hat nichtmal 3000 Einwohner - trotzdem waren bei der Rückfahrt um 11.06 an die 15 Zusteiger am Streckenendpunkt zu verzeichnen, während die Hinfahrt eher mau besetzt war.


http://farm6.static.flickr.com/5285/5360651375_a32cfc74b8_b.jpg

Die 10-minütige Wendepause am Endpunkt Luby konnte ich für ein Foto des Gespanns von der Laderampe aus nutzen.
Nur wenige Kilometer sind es von Schönbach aus in den sächsischen Musikwinkel (Markneukirchen).

Bei der Rückfahrt verließ ich den Zug am mitten im Wald gelegenen Bahnhof Großloh (Velky Luh):


http://farm6.static.flickr.com/5002/5361259950_69f83b1df5_b.jpg

http://farm6.static.flickr.com/5001/5361259958_1675e171d2_b.jpg

Nachschuss auf den Zug nach Cheb.


Auf der Straße laufe ich keine 3 km hinüber nach Fleißen (Plesna), an der Hauptstrecke Cheb-Plauen gelegen - auch zu dieser Strecke gibt es Stilllegungsdiskussionen.


http://farm6.static.flickr.com/5042/5361259960_a73baf6507_b.jpg

Blick auf Fleißen (Plesna).


http://farm6.static.flickr.com/5242/5361259966_7a2de80c1a_b.jpg

Bahnhofstraße in Plesna.


http://farm6.static.flickr.com/5130/5360651383_ba42e6947e_b.jpg

Nur einen Katzensprung ist es hinüber nach Sachsen - im Vordergrund der Bahndamm des Abschnitts Plesna-Bad Brambach, im Hintergrund ein Grenzturm.


http://farm6.static.flickr.com/5003/5360651389_d8508dc3a3_b.jpg

Zugang zum Bahnhof Plesna.


http://farm6.static.flickr.com/5129/5360651397_c5612c7bd3_b.jpg

Blick vom Bahnsteig Plesna Richtung Bad Brambach.


http://farm6.static.flickr.com/5130/5360651407_0394f52562_b.jpg

Um 12.31 trifft in Plesna der Zug Marienbad-Plauen ein.


Bis vor einigen Jahren durfte man in Plesna nicht Richtung Deutschland zusteigen, da die Zollabfertigung bereits einen Bahnhof eher in Vojtanov stattfand - in anderer Richtung durfte Plesna nur zum Einsteigen genutzt werden. Wurde die Regelung wirklich durchgesetzt?
Heute sind diese Hürden zum Glück Vergangenheit.

Der aus Richtung Cheb gekommene Zug war, bevor er in Plesna eintraf, übrigens schonmal auf deutschem Territorium.
Es wird in diesem Bereich quasi ständig die Grenze überquert:

Vojtanov - Deutschland (ehem. Bf. Schönberg) - Tschechien (Bf. Plesna) - Deutschland (Bf. Bad Brambach) - Tschechien - Deutschland.
In den tschechischen Abschnitten sind die Schienen nicht verschweist und man merkt deutlich Schienenstöße.
Die Kilometrierung hat (s. voranstehendes Bild) vmtl. die deutsche Bahn für alle Abschnitte übernommen - oder ist das in Plesna etwa keine deutsche km-Tafel?

Kurz vor Plesna, in Vojtanov, endet übrigens die Elektrifizierung der Strecke. War sie nötig und steht die Leitung noch unter Spannung?

Auch der deutsche Abschnitt dieser Strecke ist für den Fan spannend: Zweigleisig zwischen Bad Brambach und Raun sowie zwischen Adorf und Pirk.

In Raun und Pirk gibt es jeweils besetzte Überleitstellen, absolutes DR-Feeling gibt´s in Raun mit der besetzten "Bude" der Überleitstelle. Gab es hier nach der Wende noch einen personellen Fahrkartenverkauf? Bad Brambach und Oelsnitz haben jeweils 2 besetzte Stellwerke, Adorf auch (und hier evtl. sogar noch eine Befehlsstelle im EG - wie schätzungsweise auch in Weischlitz; die Befehlsstellen in den EG´s konnte ich vor wenigen Jahren noch besichtigen).
Das ist enorm viel Personalbedarf für Züge im Zweistundentakt.
Sind die zweigleisigen Abschnitte und die Streckenbesetzung eigentlich auch in Zukunft vorgesehen?

In Adorf sah ich im Vorbeifahren einen Klima-Schneepflug auf dem Ausziehgleis Richtung Zwotental stehen, im Güterbahnhof eine blaue DR-V100, die den Schneepflug vmtl. bespannt.

Abgestellt waren in Adorf 2x642 der DB. Hat die DB hier eine Reserve vorgehalten? Eigentlich sollte der Bäderexpress ja gegen 11.39 aus Leipzig eintreffen und gegen 12.17 wieder zurückfahren, der zweite Adorf erreichende DB-RE sollte dort übernachten und früh nach Leipzig zurückfahren. Warum also gegen 13 Uhr dort DB-Triebwagen?
Ist der Einsatz von 642 (und nicht 612) auf dem Bäderexpress (der früher Bad Elster und Bad Brambach anfuhr, jetzt aber kein einziges Bad mehr bedient, wonach sein Name jetzt eine Kuriosität ist) jetzt die Regel?

In Adorf bestand Anschluss an einen VBG-Regiosprinter auf der ebenfalls akut stillegungsgefährenden und frisch sanierten Strecke nach Zwotental (-Falkenstein), welche schon jetzt nur noch am Wochenende im Alibiverkehr bedient wird.

Von Adorf aus ging es auf zweigleisigem Abschnitt weiter in den gehörig überfluteten Auen der Weißen Elster an Rebersreuth und Leubetha vorbei (einer von den beiden Orten hatte, wie ich mich entsinne, bis vor einiger Zeit einen Bahnhof - welcher Ort und bis wann war das? Bahnsteige konnte ich nicht mehr ausmachen) und Oelsnitz nach Pirk, wo die Strecke wieder eingleisig wird.

In Pirk meldete ich Ausstiegswunsch an und verließ den Zug, welcher bis Plesna gut besetzt war, grenzüberschreitend außer mir nur durch ein fernreisendes Ehepaar frequentiert war und in Sachsen wieder ein paar Jugendliche als Beförderungsfälle aufwieß.


http://farm6.static.flickr.com/5049/5361269614_caf1016915_b.jpg

Ausstieg an der besetzten Überleitstelle Pirk, direkt unter der Autobahnbrücke A 72.


http://farm6.static.flickr.com/5123/5361269880_87a3ac5ca2_b.jpg

Blick zurück vom Bahnsteig Pirk Richtung Oelsnitz auf die Weiche der Überleitstelle.


http://farm6.static.flickr.com/5042/5360656283_74473e4f18_b.jpg

Blick auf das Dienstgebäude in Pirk (links) und das vermeintliche Toilettengebäude für den diensthabenden Fahrdienstleiter (rechts).


http://farm6.static.flickr.com/5204/5361270006_ea6e688d50.jpg

Trotz mieser Qualität, aber ob des dokumentarischen Charakters: Die Direktverbindung von Pirk nach Berlin, welche vor Kurzem wegfiel - darauf weist ein separater Aushang hin.


Einmal in der Woche (nur Samstag gegen 13.30) hat man in Pirk Übergang vom Zug aus Richtung Cheb an den Bus nach Hof, wo ich um 14 Uhr pünktlich zum Kaffee wieder eintraf.

Die Fahrt erfolgte mit einem DB-Fahrschein von Hof bis Cheb Staatsgrenze. Mangels Nachlösemöglichkeit ab Cheb Grenze (kein Zugbegleiter im VBG-Zug Marktredwitz-Cheb) löste ich im Bahnhof Cheb ein tschechisches Egronetticket für 150 Kc / 6 Euro (kostet in Deutschland 16 Euro).

Das Ticket wurde sowohl in den deutschen und tschechischen Zügen, als auch im Bus Pirk-Hof wie auch in den Hofer Stadtbussen und Abend im Zug zwischen Hof und Münchberg anerkannt:

http://farm6.static.flickr.com/5163/5361259948_f723f7142d.jpg


Viele Grüße und danke vorab für die etwaige Beantwortung einiger meiner Fragen,

ABomz



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:01:17:12:45:28.
Hallo ABomz,

ein interessanter Bericht! Danke!

Um die grenznahen deutsch-/tschechischen Strecken, welche kaum internationale Verkehre abwickeln, sieht es heute tatsächlich nicht gut aus.
Früher war am Übergang Bad Brambach/ Vojtanov ziemlich viel los. Internationale Schnellzüge ("Karlex und Karola") und Güterverkehr, der in Vojtanov von der CSD elektrisch (u. a. CD-BR 242) weiter traktioniert wurde. Der Güterverkehr hielt sich noch vergleichsweise "umfangreich" bis in die Neunziger Jahre, dann wurde es spürbar weniger. Ich glaube, heute fahren maximal noch private Verkehre über diesen Übergang. Vielleicht weiß hier jemand anderes genaueres.

Die Personenzüge über Adorf nach Bad Brambach hatten - wie einst überall - viele Fahr- und vor allem Kurgäste (Bad Elster/ Sohl/ Raun/ Bad Brambach) zu chauffieren. Da wurde so ein Zug mal schnell zum Altersheim. Kurz nach der Wende (Frühjahr 1990) kann ich mich dort noch an Fahrten mit BR 132 und mind. vier Bghwe- bzw. Bghue-Wagen erinnern. Auch die Fahrkartenausgabe Raun war definitiv besetzt. In Bad Brambach gab es eine Mitropa-Gaststätte und dort wurden DDR-Camping-Wohnwagen auf Flachwagen verladen (also an der Laderampe, nicht in der Gaststätte! ;-)).
In Pirk liefen wir über die Bögen der heutigen Autobahnbrücke, die damals von zahlreichen Bäumen und Wanderern heimgesucht wurde.
Plesna wurde zu jener Zeit nur von Tschechien aus mit einer Brotbüchse bedient. Wir wanderten einmal extra zum Haltepunkt und waren wegen der vielen Fahrgäste dort überrascht. Das war wohl ihr einziger Anschluß an die "weite Welt"?!

Welche Pläne diese Strecke zukünftig ereilen werden, weiß ich nicht. Die Gleise wurden - glaube ich - bereits erneuert und die zweigleisigen Abschnitte sind für "fliegende" Kreuzungen erhalten geblieben.

Dass die Vogtlandbahn nun nicht mehr von Adorf nach Berlin kommt, ist mir bisher nicht aufgefallen. Ich fand es immer sehr witzig, wenn im internationalen Gewühl der Berliner Stadtbahn der Anzeiger an den Bahnsteigen auf "Adorf (Vogtl)" blätterte ("Wo is´n ditte?") und kurz darauf die elektronische Damen-Stimme den Zug aus A-dorf ankündigte. Das "A" so schnell und betont gesprochen, als würde ihr jemand mit einen anderen Ort zuvorkommen.

Hoffe, Dir etwas geholfen zu haben.

Gruß
SRB
Ich versuch hier mal ein paar Deiner Fragen zu beantworten. Machs aber nicht im Allgemeinen Forum, obwohls hauptsächlich um Fragen zu Deutschland geht. Ich hoffe es kommt keiner durcheinander ;-)

Ach so, erstmal vielen Dank für die tollen Bilder!!

Zur doppelten 642:
Stand der doppelte 642 auf Gleis 2? Das müsste der Wintersportzug Leipzig-Zwickau-Schöneck-Adorf gewesen. Der wird zur Abstellung immer nach Adorf geleitet (wenn Klingenthal irgendwann wieder ein Bahnhof ist soll der Zug angeblich dorthin geleitet werden). Es soll aber auch schon vorgekommen sein, dass der "Bäder"express mit BR642 gefahren wurde.

Zu den Stellwerken Adorf, Oelsnitz
Also Adorf ist glaub ich auf ESTW umgestellt, da gabs hier mal nen Beitrag mit nem Link auf ne klasse Seite. Der Link ist aber leider gelöscht. In Oelsnitz halten ja seit geraumer Zeit alle Züge auf Gleis 2, weil keine Aufsicht mehr da ist und man von Gleis 1 nach Gleis 2 nur direkt über die Gleise kommt. und da bis Oelsnitz noch ab und zu eine Übergabe kommt, braucht man die Stellwerke sowieso.

Zur Oberleitung bis Vojtanov:
Dazu hatte ich hier im Forum auch schon mal angefragt: [www.drehscheibe-foren.de]
Die Personenzüge (Karlex, Karola und der P-zug aus Zwickau) wurden damals auch in Vojtanov umgespannt. Ich glaub sogar, als in den 90ern nur noch das eine verlassene RE Paar Leipzig-Cheb-Leipzig fuhr wurde auch elektrisch gefahren.

P.S. Zwischen Cheb und Luby liegt auch das Sooser Hochmoor [de.wikipedia.org] , ein Naturdenkmal. Es kann auch direkt von einer station der strecke erreicht werden (weiß jetzt nicht von welcher).
Von Luby aus kann man auch zu fuß (wenn auch etwas weiter) nach Deutschland. Über den grenzübergang Wernitzgrün nach Markneukirchen oder über den Hohen Stein (klasse Ausblick auf den Musikwinkel) nach Erlbach.

Wie die Zukunft der Zweigleisigkeit aussieht, gute Frage. Es gab ja mal Spekulationen über eine mögliche elektrifizierung im Zusammenhang mit dem City-Tunnel Leipzig. Vom Vogtlandtunnel will ich gar nicht anfangen.
Wir werden sehen was kommt. Wenn jetzt am Wochenende zwischen Plauen und Adorf nur noch Zweistundentakt ist seh ich eher Schwarz. Bis die REs eingestellt werden ist es auch nur noch eine Frage der Zeit.
Wies auf tschechischer Seite mit den Stillegungen aussieht ist so eine Sache. Gerüchte gibts viel, aber wenn ich sehe, wie lange sich schon das eine Zugpaar zwischen Asch und Hranice (Roßbach) hält, mal abwarten.

Ach so: der Schienenersatzverkehr des Vogtlandexpress wurde im News- oder allgemeinen Forum ausführlichst durchgekaut.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2011:01:17:10:36:53.
der_lange schrieb:
-------------------------------------------------------

> Zur doppelten 642:
> Stand der doppelte 642 auf Gleis 2? Das müsste der
> Wintersportzug Leipzig-Zwickau-Schöneck-Adorf
> gewesen.

Logo, das war er. Es stand auch RE17 drauf, was auf den Wintersportzug hindeutet!
Dann erfährt die Strecke Adorf-Zwotental kurz vor ihrer Abbestellung also wirklich noch "hochwertigen" Zugverkehr!
Der Zug stand abgestellt auf dem Güterbahnhof (vllt. das fünfte Gleis oder so).
Wie sieht denn da die Auslastung zwischen Schöneck und Adorf aus? Adorf hat wohl wintersportmäßig eher weniger zu bieten...


> Zu den Stellwerken Adorf, Oelsnitz
> Also Adorf ist glaub ich auf ESTW umgestellt

Und das hat man mit Raun, Pirk usw. nicht vor?


> In Oelsnitz halten ja seit geraumer Zeit alle Züge
> auf Gleis 2, weil keine Aufsicht mehr da ist und
> man von Gleis 1 nach Gleis 2 nur direkt über die
> Gleise kommt. und da bis Oelsnitz noch ab und zu
> eine Übergabe kommt, braucht man die Stellwerke
> sowieso.

Es standen in Oelsnitz tatsächlich einige/viele Güterwagen herum!
Warum würde eine ESTW-Anbindung von Oelsnitz das Verkehren der Übergabe unmöglich machen?


> Zur Oberleitung bis Vojtanov:
> Dazu hatte ich hier im Forum auch schon mal
> angefragt:
> [www.drehscheibe-foren.de],
> 4353526,4353526#msg-4353526
> Die Personenzüge (Karlex, Karola und der P-zug aus
> Zwickau) wurden damals auch in Vojtanov
> umgespannt. Ich glaub sogar, als in den 90ern nur
> noch das eine verlassene RE Paar
> Leipzig-Cheb-Leipzig fuhr wurde auch elektrisch
> gefahren.

Du hast Recht, ich erinnere mich dunkel! In Vojtanov wurde bei diesem Zug umgespannt - die DB-Lok BR 219 stand dabei den ganzen Tag abgestellt im "Nichts" in Vojtanov! Was hat der DB-Tf da solange gemacht?


> P.S. Zwischen Cheb und Luby liegt auch das Sooser
> Hochmoor [de.wikipedia.org] , ein
> Naturdenkmal. Es kann auch direkt von einer
> station der strecke erreicht werden (weiß jetzt
> nicht von welcher).

Das ist der Hp Novy Drahov im Ort Katerina.


> Wie die Zukunft der Zweigleisigkeit aussieht, gute
> Frage. Es gab ja mal Spekulationen über eine
> mögliche elektrifizierung im Zusammenhang mit dem
> City-Tunnel Leipzig.

Wirklich? Eine Elektrifizierung Plauen-Vojtanov war mal (oder ist sogar noch?) in der Diskussion?

28 km für fliegende Kreuzungen

geschrieben von: ABomz

Datum: 17.01.11 11:19

Streckenrangierbezirk schrieb:
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> Welche Pläne diese Strecke zukünftig ereilen
> werden, weiß ich nicht. Die Gleise wurden - glaube
> ich - bereits erneuert und die zweigleisigen
> Abschnitte sind für "fliegende" Kreuzungen
> erhalten geblieben.

Diese Entscheidung verlief dann aber sozusagen konträr zur sonstigen Denke von DB Netz seit der Privatisierung.
8 km (Raun-Bad Brambach) und 20 km (Pirk-Adorf) zweigleisig zu erhalten für etwaige fliegende Kreuzungen bei einem großteils Zweistundentakt - da muss man doch glatt mal ein Lob aussprechen!

Ansonsten danke für den aufschlussreichen Beitrag.
Hallo ABomz,

dann werd ich mal versuchen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen:

Die Elektrifizierung bis Voitersreuth war durchaus notwendig, denn bis zur Wende (und auch darüber hinaus) verkehrten über den Grenzübergang Bad Brambach – Voitersreuth viele Güterzüge DR – CSD und dank der Strecke Franzensbad – Tirschnitz welche auch unter Strom liegt, konnte man sowohl von Karlsbad als auch von Pilsen her elektrisch bis Voitersreuth durchfahren und dort war ja dann eh Lokwechsel auf DR-Maschinen.
Die Strippe dürfte auch heute noch Strom führen, ab und an sieht man auch schon mal ne El-Lok in Franzensbad stehen.
Auch die Strecke nach Asch ist bis zur ehem. Abzweigstelle Schweinebeutel (heißt tatsächlich so!) elektrifiziert. Früher (bis Anfang der 90er) gab es in der Nähe des Hp Zirovice-Seniky noch eine Verbindung, daher wohl auch die Strippe auf dem Ascher Gleis.
Heute laufen die 2 Strecken als 2 eingleisige Strecken nebeneinander her und haben nur im Bf. Franzensbad eine Verbindung – und in Seniky halten nur die VGB-Züge von/nach Brambach während die Ascher Züge (mangels Bahnsteig) ohne Halt durchfahren.
Die Gleisverbindung in Seniky ist noch teilweise sichtbar, jedoch wurden die Herzstücke ausgebaut und somit die Überleitmöglichkeit unbenutzbar gemacht.

Stellwerke Adorf (V), Oelsnitz (V) und Weischlitz:
Als Adorf (V) ans ESTW Falkenstein gehangen wurde, wurden alle Stellwerke abgebrochen (dürfte wohl Anfang 2010 passiert sein) Auch die „Befehlsstelle“ im EG (das war früher der Fdl) ist weg.

Oelsnitz (V) hatte die gleiche Stellwerks-Ausstattung, jedoch wurde der Fdl im EG rückgebaut. Der Blockkasten ist noch vorhanden, wenn auch ohne Funktion und Ausstattung.

Zu Besichtigen und nach wie vor in Betrieb ist der sog. sächsische Bahnhofsblock noch in Weischlitz: zwei Endstellwerke und „mittendrin“ der Fdl.
Außerdem gibt es ihn noch in Meerane, ansonsten ist er sehr rar geworden.

Den Haltepunkt zwischen Adorf (V) – Oelsnitz (V): den du meinst war der Hp Rebersreuth. Der wurde 1979 aufgelöst und heute ist nichts mehr davon zu sehen.

Schneepflug Adorf (V): bis letzen Winter waren dort 2 stationiert (in entgegengesetzte Richtung) – was mit dem 2. geworden ist weiß ich leider auch nicht.

Ich hoffe, das genügt erst mal.

Viele Grüße

Peles

Re: CZ/D: Betriebsführung Oelsnitz (V)

geschrieben von: Peles

Datum: 17.01.11 11:50

Seit geraumer Zeit fahren in Oelsnitz (V) die Züge wieder im Richtungsverkehr: nach Plauen/Zwicke von Gleis 1 (Hausbahnsteig), nach Adorf (V)/ Bad Brambach/Eger von Gleis 2.
Der Reisendenübergang über das Gleis 1 ist mti einer rot-weißen Kette versperrt und rechtzeitig zu den Zugfahrten kommt ein Reisenden-Sicherer der die Kette öffnet und nach Ausfahrt des Zuges wieder verschließt.

Der Güterverkehr in Oelsnitz (V) ist beachtlich. Für die Fa. Meiser Gitterroste werden Stahl-Coils in Haubenwagen zugestellt, bei erhöhtem Aufkommen können das durchaus mal 15 Waggons pro Zuführung sein. Entladen werden diese Stahl-Rollen direkt an der Ladestraße mittels Autokran und dann erfolgt der Transport per LKW ins Werk (Gleisanschluß ist aufgrund der Topographie nicht möglich).
Des weiteren wird an der Ladestraße auch noch Holz verladen.

Grüße von Peles

Wozu Reisendensicherung Oelsnitz(Vogtl)?

geschrieben von: ABomz

Datum: 17.01.11 12:18

Peles schrieb:
-------------------------------------------------------
> Seit geraumer Zeit fahren in Oelsnitz (V) die Züge
> wieder im Richtungsverkehr: nach Plauen/Zwicke von
> Gleis 1 (Hausbahnsteig), nach Adorf (V)/ Bad
> Brambach/Eger von Gleis 2.
> Der Reisendenübergang über das Gleis 1 ist mti
> einer rot-weißen Kette versperrt und rechtzeitig
> zu den Zugfahrten kommt ein Reisenden-Sicherer der
> die Kette öffnet und nach Ausfahrt des Zuges
> wieder verschließt.

Wozu ist der Richtungsverkehr und die Reisendensicherung nötig? Augenscheinlich gibts in Oelsnitz keine Zugkreuzungen im Personenverkehr!


> Der Güterverkehr in Oelsnitz (V) ist beachtlich.
> Für die Fa. Meiser Gitterroste werden Stahl-Coils
> in Haubenwagen zugestellt, bei erhöhtem Aufkommen
> können das durchaus mal 15 Waggons pro Zuführung
> sein. Entladen werden diese Stahl-Rollen direkt an
> der Ladestraße mittels Autokran und dann erfolgt
> der Transport per LKW ins Werk (Gleisanschluß ist
> aufgrund der Topographie nicht möglich).
> Des weiteren wird an der Ladestraße auch noch Holz
> verladen.
>
> Grüße von Peles

Ferndiagnose

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 17.01.11 12:43

Moin!

Zitat:
Wozu ist der Richtungsverkehr und die Reisendensicherung nötig? Augenscheinlich gibts in Oelsnitz keine Zugkreuzungen im Personenverkehr!

Ferndiagnose: Die Strecke ist zweigleisig. Daher ist prinzipiell mit durchfahrenden Zügen zu rechnen. ;-)

Danke für den interessanten Bericht!

Gruß Sören

Peles schrieb:
-------------------------------------------------------
> Den Haltepunkt zwischen Adorf (V) – Oelsnitz (V):
> den du meinst war der Hp Rebersreuth. Der wurde
> 1979 aufgelöst und heute ist nichts mehr davon zu
> sehen.

Stimmt. Leubetha hatte ganz ganz früher auch mal einen Haltepunkt, an der Strecke Adorf - Asch [de.wikipedia.org]
Ach ja, diese tschechischen Nebenbahnen. Mich wundert's immer wieder, daß manche davon so lange aushalten. Übermorgen geht's auch für mich wieder los, diesmal in die Karlsbader Gegend.

Gruß aus Wien