08/01 - Auslandsforum "classic"
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geschrieben von: Flo1979
Datum: 31.05.10 21:29
Auf Schienen vom Kapitalismus in den Sozialismus und zurück - 13.000km mit dem Zug durch Asien und ein bisschen Europa
Teil 7: Mit O-Bussen durch den Alltag in Pyongyang
Nachdem ich euch im
letzten Bericht ein paar Zugimpressionen außerhalb Pyongyangs gezeigt habe und das Rätsel erfolgreich gelöst wurde, kehren wir jetzt wieder zurück in die Hauptstadt. Eigentlich haben O-Busse ja nichts direkt mit der Eisenbahn zu tun, aber in anderen Foren bei DSO dürfen O-Busse ja auch gezeigt werden. Deswegen wage ich mich einen Schritt vor und werfe auch im Auslandsforum einen Blick auf den O-Busverkehr in Pyongyang. Leider bin ich kein O-Busexperte, deswegen kann ich auch nicht mit näheren Informationen zu den einzelnen Fahrzeugen dienen. Ich hoffe, dass euch der Bericht trotzdem gefällt. Vielleicht kann der eine oder andere ja noch etwas zu den einzelnen Fahrzeugen sagen und hilft mir, meine Wissenslücken zu schließen. Wie der Titel schon sagt, geht es neben den Bussen auch um eine Fahrt durch Pyongyang, wobei ich euch auch ein paar Alltagsszenen aus der Stadt zeigen will (auch wenn sie für das westlich-kapitalistische Auge alles andere als alltäglich sind). Viel Spaß damit.
Bild 1: Nein, der Bus links ist kein O-Bus, es war der Bus unserer Reisegruppe. Dieses Bild ist genau so eine Impression, wie sie
Touristen laut Reiseführern aus Nordkorea mitnehmen sollen. Daher sind solche Fotos auch explizit von den Reiseführern erwünscht...
Bild 2: ...im Gegensatz zu diesem Bild, das vom genau gleichen Standort entstand, nur dass ich mich um 90° gedreht habe. Ein klappriger
O-Bus, der bis obenhin mit Fahrgästen voll gepackt ist. Es war der erste O-Bus, den ich abgelichtet habe, was bei den Reiseleitern nicht
gerade für Freude sorgte. Die Flaggen im Hintergrund wurden übrigens schon einmal für den Feiertag zum Jahrestag der Gründung der
Koreanischen Arbeiterpartei gehisst, der wenige Tage später stattfand. Genauer gesagt war es der 10.10., einen Tag den ich nie vergessen
werde, habe ich es an diesem Tag doch tatsächlich in die Hauptnachrichten des nordkoreanischen Staatsfernsehens gebracht.
Bild 3: Am 10.10., dem Feiertag zum Jahrestag der Gründung der Koreanischen Arbeiterpartei, gab es in ganz Pyongyang sog. "Mass Dances".
Koreanisches Frauen in traditionellen Kostümen und koreanische Männer in Kleidung, die eher an kapitalistisch-imperialistische Bankmanager
erinnerte, tanzten auf öffentlichen Plätzen zu sozialistischer Bombastmusik, die blechern aus Lautsprechern tönte. Für die Bewohner
Pyongyangs ist dies sicherlich eine willkommene Abwechslung zur sonst so eintönigen Erfüllung des sozialistischen Planes...
Bild 4: ...denn am nächsten Tag müssen sie sich wieder in die überfüllten O-Busse quetschen, um von ihren Wohnungen in tristen
Plattenbauten zum Ort ihrer sozialistischen Pflichterfüllung zu fahren. Dort ist meistens dann noch trister wie in ihren Wohnungen.
Bild 5: So trist wie hier sieht es in weiten Teilen Pyongyangs aus...
Bild 6: ...nur ab und zu wird die Betonwüste durch etwas Grün aufgelockert. Passend dazu ist auch der O-Bus in Grün lackiert. Soviel
Umweltfreundlichkeit und dann auch noch eine Bevölkerung, die den öffentlichen Nahverkehr begeistert annimmt (man beachte den
überfüllten Innenraum des O-Busses), davon träumen Nahverkehrsplaner und Umweltschützer in Deutschland. Arg viel alternative
Transportmöglichkeiten stehen der Bevölkerung aber auch nicht zur Verfügung...
Bild 7: ...denn normalerweise sieht es auf Pyongyangs Straßen so aus. Nur propagandistische Parolen sorgen für
etwas Abwechslung auf den ansonst gähnend leeren Straßen. Man beachte übrigens auch die aufgezeichneten
Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Fahrspuren und dem Schild. Bis zu 70km/h darf man innerorts fahren.
Bild 8: Für den reibungslosen Nahverkehr in Pyongyang sorgen die Verkehrspolizistinnen, die den (fast nicht vorhandenen Verkehr) steuern.
Und sollte es einmal Probleme mit der Oberleitung geben, dann stehen die Reparaturwagen der "Oberleitungsmeisterei" schon bereit...
Bild 9: ..so wird sichergestellt, dass der Sozialismus ununterbrochen vorwärts marschiert und
das koreanische Volk auf dem Weg der Revolution in eine blühende Zukunft voranbringt.
Bild 10: Die charmante Verkehrspolizistin hat den Weg frei gemacht. Der überladene O-Bus bringt am Ende des Tages nach der
sozialistischen Pflichterfüllung Arbeiter, Bauern und Soldaten wieder zurück zu ihren Unterkünften. Es ist die letzte Möglichkeit...
Bild 11: ...ein paar Lichtstrahlen vor dem Sonnenuntergang zu genießen. Sobald
die Sonne untergegangen ist, gibt es erst am nächsten Morgen wieder Licht...
Bild 12: ..., denn in Pyongyang reicht der Strom nachts meistens nur zur Beleuchtung der wichtigsten
Statuen, Denkmäler und Gebäude zu Ehren der "großen und lieben Führer", wie hier am Kim Il-Sung Platz.
Bild 13: Auf dem Kim Il-Sung Platz entstand in der Abenddämmerung vor dem "Grand People's Study House"
dieser Mitzieher eines überfüllten O-Busses. Wen es interessiert, im Inneren des Gebäudes...
Bild 14: ...sieht es so aus. Von Sachbüchern aus dem Ravensburger Verlag und Madonna-CDs,
die man im Gebäude findet, hatte ich euch ja schon hier erzählt.
Bild 15: Wer sich im "Grand People's Study House" im sozialistischen Sinn weitergebildet hat, kann in diesen
wartenden Bus einsteigen und warten, bis die beiden Fahrer vor dem Bus ihren absolut konterrevolutionären Müßiggang
beendet habe und der Bus losfährt. An einer der nächsten Haltestellen kann man dann aussteigen...
Bild 16: ...und das letzte Stückchen nach Hause mit der Metro fahren. Wie eine Fahrt mit der Metro verläuft,
habe ich euch ja auch schon hier geschildert. Vorher kann man bei der Frau im blauen Hemd vielleicht noch
ein paar Mitbringsel kaufen. Seit einigen Jahren ist ja auch der private Verkauf von Waren geduldet...
Bild 17: ...und die Nordkoreaner machen davon recht regen Gebrauch, wie auch diese Bild eines kleinen Straßenstandes an einer
Straßenkreuzung zu den Filmstudios von Pyongyang zeigt. Mit der kürzlich gescheiterten Währungsreform wollte man dem Schwarzmarkt
das Geld entziehen. Zudem wurde Frauen unter 50 Jahren der Handel auf dem Schwarzmarkt untersagt. Die jüngeren Frauen hatten
sich wohl als die besten Händlerinnen entpuppt und deswegen wurde ihnen kurzerhand der Handel verboten.
Bild 18: Bevor wir noch einen Abstecher in die Filmstudios machen, zeige ich euch noch diesen O-Bus, mit dem man fahren kann, falls man auf dem
Schwarzmarkt einen Großeinkauf getätigt hat. Auf der Ladefläche ist genügend Platz. Wer jetzt denkt, diese Art des Transports wäre veraltet...
Bild 19: ...dem sei ein Blick in die Filmstudios gegönnt. Die Kulissen auf dem Bild sind echt und dienen dazu, Filme zu drehen, die
in der Epoche zwischen der Befreiung von der japanischen Besetzung durch den "Großen Führer" bis zum Koreakrieg handeln, in dem der
"Große Führer" das koreanische Volk gegen die imperialistischen Aggressoren aus Amerika verteidigte. Der Bus links war der Bus unser
Reisegruppe und passt natürlich von der Epoche her nicht in dieses Bild. Der olivgrüne LKW rechts passt auf den ersten Blick aber
perfekt zu den Kulissen. So dachten wir, dass er zur Kulisse mit dazugehört. Denkste, der LKW gehört zu den alltäglich eingesetzten
Transportmitteln zur Unterstützung der täglichen sozialistischen Pflichterfüllung. Dies war den Reiseführern offensichtlich peinlich
und sie verboten uns Nahaufnahmen des LKWs! Verbot hin oder her...
Bild 20: ...in einem unbeobachteten Moment konnte ich zwar nicht den LKW, dafür aber diese beiden Fahrzeuge
ablichten, die ebenfalls nicht zur Kulisse gehören, sondern Dienstfahrzeuge des Filmstudios sind.
Bild 21: Zum Abschluss gibt es noch dieses Bild, das auf den ersten Blick pures Alltagsleben darstellt. Auf den zweiten Blick fällt einem
aber das eine oder andere interessante Detail auf. Zum einen ist der Bus fast komplett leer, was wohl daran liegt, dass es gerade früher
Nachmittag ist. Am Masten links neben dem Bus hängen Ampeln, die allerdings außer Betrieb sind. Ist auch viel schöner, wenn eine hübsche
Verkehrspolizistin den Verkehr regelt. Neben dem Bus fährt ein neues Taxi, das sogar beim imperialistischen Staatsfeind Nr.1 gekauft wurde.
Welch eine Schande, mögen sich vielleicht die Beamten denken, die in dem Gebäude im Hintergrund ihrer sozialistischen Pflichterfüllung
nachgehen. Immerhin haben sie es dort gut, denn wie man sieht, hat jedes Büro eine Klimaanlage. So bewahrt man in heißen Sommern einen
kühlen Kopf und im Winter ein warmes Herz. Damit kann man noch bessere sozialistische Pläne erstellen, die die Arbeiter, Bauern und
Soldaten dann im brüderlichen und revolutionären (Alltags-)Kampf zu erfüllen haben.
Bild 22: So jetzt steigen wir aber lieber aus. Im Hintergrund steht ein Militärjeep, der uns schon die ganze Zeit verfolgt.
Lassen wir also die Bürger Pyongyangs in ihrem Alltag zurück, drehen uns um 180° um und geben uns lieber wieder unserem Alltag hin.
Ich hoffe dieser kleine Ausflug in den Pyongyanger Alltag hat euch gefallen. Im nächsten Bericht bleiben wir dann in Pyongyang, allerdings sind wir wieder auf Schienen unterwegs. Wir werden mit der Straßenbahn die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Pyongyangs abklappern. Falls ihr wieder mit dabei sein wollt, bitte ich euch um angemessene Kleidung, schließlich besuchen wir einige der heiligsten Stätten Nordkoreas. Ein paar Blumensträuße wären auch nicht verkehrt, damit ihr diese an den Stätten zu Ehren des großen Führers niederlegen könnt.
Zugliste
Zug Von Nach Kilometer Land Traktion Spurweite
S3 Niederhöchstadt Frankfurt(Main)Hbf 11,8 DE Elektr. 1435mm
ICE 75 Frankfurt(Main)Hbf Zürich HB 449,6 DE/CH Elektr. 1435mm
IC 585 Zürich HB Chur 116,1 CH Elektr. 1435mm
R 1169 Chur San Murezzan/St.Moritz 89,25 CH Elektr. 1000mm
RE 1145 Bravuogn/Bergün Preda 12,57 CH Elektr. 1000mm
R 1658 Poschiavo Ospizio Bernina 21,294 CH Elektr. 1000mm
R 1641 Morteratsch Diavolezza 4,635 CH Elektr. 1000mm
R 1658 Poschiavo Ospizio Bernina 21,294 CH Elektr. 1000mm
RE 1124 St.Moritz Chur 89,25 CH Elektr. 1000mm
IC 570 Chur Zürich 116,1 CH Elektr. 1435mm
S6 Zürich Baden 22,53 CH Elektr. 1435mm
S6 Baden Zürich 22,53 CH Elektr. 1435mm
S6 Zürich Baden 22,53 CH Elektr. 1435mm
IR 1972 Baden Basel SBB 65,9 CH Elektr. 1435mm
ICE 370 Basel SBB Freiburg Hbf 66,8 CH/DE Elektr. 1435mm
RB31603 Freiburg Hbf Littenweiler 7,22 DE Elektr. 1435mm
RB31620 Littenweiler Freiburg Hbf 7,22 DE Elektr. 1435mm
ICE 270 Freiburg Hbf Frankfurt(Main)Hbf 294,4 DE Elektr. 1435mm
S3 Frankfurt(Main)Hbf Niederhöchstadt 11,8 DE Elektr. 1435mm
S3 Niederhöchstadt Frankfurt(Main)Hbf 11,8 DE Elektr. 1435mm
S8 Frankfurt(Main)Hbf Frankfurt-Flughafen 11,4 DE Elektr. 1435mm
Chollima Pyoenyang Yonggwang Pyoenyang Puhung 1,5(ca.) KP Elektr. 1435mm
1477,523
Weitere Bildimpressionen aus Nordkorea
Weitere Bildimpressionen aufgeteilt in fünf Alben: Eine Best-Of Selektion, die Arirang Mass Games, Propaganda (Skulpturen, Gemälde, Denkmäler, usw.), Bilder aus Pyongyang sowie Bilder von Orten außerhalb Pyongyangs. Zum Anschauen einfach auf eines der Bilder oder den Link klicken:
Best-Of Nordkorea
Arirang Mass Games
Socialist Propaganda
Inside Pyongyang
Outside Pyongyang
Inhaltsverzeichnis
Teil 0: 13.000km mit dem Zug durch 10 Länder, aber wo? BÜ-Bilderrätsel mit 10 Bildern
Teil 1: Prolog - Warum ich mit dem Zug 13.000km durch die Gegend gereist bin
Teil 2: Ein Kurzabstecher in das kapitalistische Musterland - Bilder von der Albulabahn
Teil 3: Über den Bernina zurück nach Deutschland
Teil 4: "Willkommen im sozialistischen Paradies" - Eine Einführung zu Nordkorea (Teil A)
Teil 4: "Willkommen im sozialistischen Paradies" - Eine Einführung zu Nordkorea (Teil B)
Teil 5: Unterwegs mit der atombombensicheren Metro in Pyongyang - (Teil A)
Teil 5: Unterwegs mit der atombombensicheren Metro in Pyongyang - (Teil B)
Teil 6: Zugimpressionen aus Nordkorea und ein schweres Verbrechen
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:05:31:21:34:19.
geschrieben von: Dani86
Datum: 31.05.10 21:35
Flo1979 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Genauer gesagt war es der
> 10.10., einen Tag den ich nie vergessen
> werde, habe ich es an diesem Tag doch
> tatsächlich in die Hauptnachrichten des
> nordkoreanischen Staatsfernsehens gebracht.
>
Mit welcher Aktion hast du denn das provoziert? Habe in den Bildunterschriften keinen genaueren Hinweis gefunden...
Gruss Dani
Die Soloobuse aus Bilder 6 und 10 ahnen Auffaelig auf Tschechische Dieselbusse Karosa!
Vladimír
geschrieben von: tokkyuu
Datum: 31.05.10 22:07
Also die Kommentare der eigentlich sehr interessanten Berichte werden jetzt schon fast ein wenig despektierlich und sarkastisch. So schlimm muß man die Bevölkerung ja wohl nicht darstellen. Auch wenn ich das politische System eines von mir besuchten Staates nicht unterstütze, würde ich eher vorsichtig und höflich formulieren, wenn ich ungewohnte Details sehe oder kommentiere. So sehe ich das jedenfalls.
Überfüllte Busse sind eigentlich ganz normal in einem Land, wo es keine Privat-PKW gibt. Auch bei uns gibt es in der HVZ überfüllte Straßenbahnen und Autobusse sowie U-Bahnen.
Per se finde ich die Bilder, die die Wohnbauten zeigen, eigentlich nicht so schlimm - jedenfalls nicht vom Anblick her. Mag ja sein, daß es innen nicht so schön aussieht.
geschrieben von: Thomas I
Datum: 31.05.10 22:46
tokkyuu schrieb:
-------------------------------------------------------
> Überfüllte Busse sind eigentlich ganz normal in
> einem Land, wo es keine Privat-PKW gibt.
Oh es gibt Durchaus Privat-Pkws. Nur der arbeitenden Teil der Bevölkerung hat eben nicht mal genug zu essen, wie soll er sich da noch einen Pkw leisten?
Die Juche-Schickeria aber fährt Lexus, Infiniti, Benz, Porsche und Co.
Wenn auf einer der z.T. irrwitzig breit ausgebauten Autobahnen mal ein Auto ankommt kann man sicher sein, dass es sich um ein Geschoss handelt dass sich auch 90% der User hier kaum leisten können...
Nordkorea gehört zu einem der Länder mit den grössten sozialen Unterschieden und Wohlstandsgefälle was ich kenne - und ich habe immerhin den Vergleich mit Laos, Kambodscha, Ägypten, Syrien etc. pp.
> Per se finde ich die Bilder, die die Wohnbauten
> zeigen, eigentlich nicht so schlimm - jedenfalls
> nicht vom Anblick her. Mag ja sein, daß es innen
> nicht so schön aussieht.
Erstaunlich ist eher dass er soviele Wohnbauten aufgetrieben hat die überhaupt angestrichen sind...
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:05:31:23:30:31.
geschrieben von: 411
Datum: 01.06.10 00:40
Hallo Flo1979,
ich hatte am Anfang große Erwartungen an den Reisebericht, die auch erfüllt wurden. Doch von diesem Teil bin ich enttäuscht. Man kann wahrlich über die Systeme etc. streiten. Doch wie tokkyuu schon schrieb, sind die Äußerungen/Bildunterschriften nicht mehr so toll.
In meinen Augen geht es um die Menschen die dort leben und jeden Tag Arbeit vollbringen unter ungeahnten Umständen.... die die an etwas glauben was es so nicht gibt.... da sollte man einfach Respekt zollen und auf die Zähne beißen. Die Reisebegleiter machen das sicher nicht aus Spaß, wenn sie dich ermahnen. Die stehen unter enormen Druck wie viele andere auch. Ihnen dann das Leben "noch schwerer" zu machen und sie (auch andere) durch die Veröffentlichung von Fotos womöglich in Gefahr zu bringen, finde ich jetzt nicht so toll und auch nicht kapitalistisch. Zwar werden die Reiseführer nicht die ärmsten sein aber trotzdem sollte man Ihnen mit Würde gegenüberstehen und ihr gesagtes respektieren. Viele Nordkoreaner leben für die Ideologie, für den "Sozialismus", in einer art und weise den man respektieren sollte (machen ja auch so viele Südkoreaner).
Da muss ich doch fragen, wusstest du nicht auf was du dich da einlässt, wenn du so lange nach Nordkorea fährst?
Wichtige Details fehlen außerdem im Bericht, z.B. dass nachts nur ein kleines Glimmlicht im Bus an ist(oder gar aus ist). Es gibt Doppelstockbusse aus dem sehr nahen Umland/Agglomeration, japanischer Produktion. Bei den meisten O-Bussen sind die Lampen angemalt, meist sind die echten Lampen mit Brettern vernagelt......
Es haben auch schon andere Touristen in die Nachrichten von Nordkorea geschafft. Objektive mit großer Brennweite kann man eigentlich auch rein bringen.
Es gibt Coca Cola und das Heinecken Bier aus Amerika?
Die Beleuchtung der Sehenswürdigkeiten wird nachts ausgeschaltet. In Pjöngjang gibt es in den Häusern Strom so lange es keinen Stromausfall gibt....
- Na und?
Die Erfahrungen kann dir keiner nehmen und so sollte man doch trotzdem mit Respekt schreiben und nicht so abfällig, die Menschen Nordkoreaner haben das nicht verdient.
Ich würde mir Wünschen, wenn die nächsten Beitrage den hoch gesteckten Anforderungen vom Anfang genügen und nicht so ein "Bildzeitungsbericht" raus kommt wie im März oder so...
Ich hab jetzt zwar etwas übertrieben, auch wenn ich manche Umstände deiner Reise nicht kenne.... Ein Glück gibt es Meinungsfreiheit...
Darüberhinaus werde ich auf absehbare Zeit auch nicht wieder hinfahren.
411
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:06:01:00:49:36.
Bevor wir jetzt endgültig in eine ideologische Diskussion über Juche (oder wie das heißt) eintreten: Mir sind ähnliche Sarkasmen eingefallen, als ich vor vielen, vielen Jahren den Vormittag des 1. Mai in Ost-Berlin verbrachte (den Nachmittag verbrachte ich dann wieder in West-Berlin. Der Vergleich machte mich sicher!). Insofern kann ich Flo schon verstehen, noch dazu, wenn man sowas in geballter Ladung vor den Latz geknallt bekommt. Aber gegen Nordkorea war die alte Ulbricht-DDR ja ein Ausbund an Toleranz und Liberalität.
Gruß aus Wien
geschrieben von: Flo1979
Datum: 01.06.10 08:22
tokkyuu schrieb:
-------------------------------------------------------
> Also die Kommentare der eigentlich sehr
> interessanten Berichte werden jetzt schon fast ein
> wenig despektierlich und sarkastisch. So schlimm
> muß man die Bevölkerung ja wohl nicht darstellen.
Wie ich am Anfang geschrieben hatte, muss sich jeder seine eigene Meinung bilden. Sollte hier der Eindruck entstanden sein, dass ich die Bevölkerung despektierlich darstelle, so bitte ich um Verzeihung, da dies nicht in meiner Absicht lag. Das nordkoreanische Volk kann am wenigsten für die aktuelle Situation im Land.
> Überfüllte Busse sind eigentlich ganz normal in
> einem Land, wo es keine Privat-PKW gibt. Auch bei
> uns gibt es in der HVZ überfüllte Straßenbahnen
> und Autobusse sowie U-Bahnen.
Auch ich fahre täglich mit S-Bahnen, die zur Hauptverkehrszeit überfüllt sind. Für mich ist das per se nicht negativ. Im Gegenteil, ich würde mir wünschen, dass auch in Deutschland Busse und Bahnen öfters genutzt werden.
> Per se finde ich die Bilder, die die Wohnbauten
> zeigen, eigentlich nicht so schlimm - jedenfalls
> nicht vom Anblick her. Mag ja sein, daß es innen
> nicht so schön aussieht.
Es fällt mir schwer, den Wohnbauten, die es in ähnlicher Form auch in Deutschland zu Hauf gibt, Attribute wie bunt oder lebendig zuzuordnen. Für mich ist das aber noch keine Wertung. Viele Leute in anderen Teilen Asiens (und anderswo in der Welt) wären froh, wenn sie ein festes Dach über dem Kopf und einen funktionierenden ÖPNV hätten. Und ich war bisher in keiner Großstadt mit so geringen sozialen Unterschieden. Man darf jetzt aber nicht zu dem Schluss kommen, das es im Rest des Landes genauso ist.
Im Nachhinein betrachtet hätte ich manches vielleicht etwas anders formulieren können, ich werde das jetzt aber nicht ändern. Im nächsten Bericht bemühe ich mich dann wieder um eine objektivere Darstellung.
geschrieben von: Flo1979
Datum: 01.06.10 08:42
411 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Flo1979,
>
> ich hatte am Anfang große Erwartungen an den
> Reisebericht, die auch erfüllt wurden. Doch von
> diesem Teil bin ich enttäuscht. Man kann wahrlich
> über die Systeme etc. streiten. Doch wie tokkyuu
> schon schrieb, sind die
> Äußerungen/Bildunterschriften nicht mehr so toll.
siehe meine Anmerkungen oben.
> In meinen Augen geht es um die Menschen die dort
> leben und jeden Tag Arbeit vollbringen unter
> ungeahnten Umständen.... die die an etwas glauben
> was es so nicht gibt.... da sollte man einfach
> Respekt zollen und auf die Zähne beißen. Die
> Reisebegleiter machen das sicher nicht aus Spaß,
> wenn sie dich ermahnen. Die stehen unter enormen
> Druck wie viele andere auch. Ihnen dann das Leben
> "noch schwerer" zu machen und sie (auch andere)
> durch die Veröffentlichung von Fotos womöglich in
> Gefahr zu bringen, finde ich jetzt nicht so toll
> und auch nicht kapitalistisch. Zwar werden die
> Reiseführer nicht die ärmsten sein aber trotzdem
> sollte man Ihnen mit Würde gegenüberstehen und ihr
> gesagtes respektieren.
Im Prinzip teile ich diese Meinung. Keines der hier gezeigten Fotos entstand ohne Zustimmung der Reiseleiter.
>
> Wichtige Details fehlen außerdem im Bericht, z.B.
> dass nachts nur ein kleines Glimmlicht im Bus an
> ist(oder gar aus ist). Es gibt Doppelstockbusse
> aus dem sehr nahen Umland/Agglomeration,
> japanischer Produktion. Bei den meisten O-Bussen
> sind die Lampen angemalt, meist sind die echten
> Lampen mit Brettern vernagelt......
Ist mir nicht aufgefallen und Doppelstockbusse habe ich nicht gesehen. Im Übrigen geht es mir nicht darum, eine vollumfassende Darstellung der O-Busse zu geben. Wenn jemand weitere Details ergänzen kann, freue ich mich darüber.
> Die Beleuchtung der Sehenswürdigkeiten wird nachts
> ausgeschaltet. In Pjöngjang gibt es in den Häusern
> Strom so lange es keinen Stromausfall gibt....
> - Na und?
Wie bereits oben geschrieben, ist das für mich per se keine Wertung. Viele Menschen (vielleicht sogar die Mehrzahl der Weltbevölkerung) hat gar keine oder nur eine sehr unregelmäßige Stromversorgung.
> Ich würde mir Wünschen, wenn die nächsten Beitrage
> den hoch gesteckten Anforderungen vom Anfang
> genügen und nicht so ein "Bildzeitungsbericht"
> raus kommt wie im März oder so...
>
> Ich hab jetzt zwar etwas übertrieben, auch wenn
> ich manche Umstände deiner Reise nicht kenne....
> Ein Glück gibt es Meinungsfreiheit...
Wie du mit deinem Beitrag habe ich mit diesem Beitrag vielleicht auch etwas übertrieben. Zumindestens entstand bei einigen der Eindruck, dass dieser Bericht respektlos und despektierlich sei, was definitiv nicht meine Absicht war. Wie oben schon erwähnt, werde ich mich in den nächsten Berichten um eine rein objektive Darstellung bemühen.
geschrieben von: X-2919
Datum: 01.06.10 11:24
Hallo Leute,
also für mich war es schon klar dass die Texte hier als Satire zu verstehen sind! Sie mögen despektierlich klingen, aber über uns Kapitalisten spricht die offizielle Propaganda Nordkoreas sicher nicht bloß in locker-satirischem Ton (wie es ja z.T. bei der DDR-Propaganda der Fall war) sondern legt da noch einen drauf. Da kennt der schlechte Geschmack sicher keine Grenzen und warum sollen wir uns da zurückhalten.
Nun möchte ich mal eine Frage stellen, die mir doch auf den Nägeln brennt. Die Busse, O-Busse, Züge und Bahnhöfe wirken doch gepflegt und gut unterhalten, auch wenn die Fahrzeuge sicher oft aus dem letzten Loch pfeifen. Die Straßen sind sauber und die Leute ordentlich gekleidet. Wieso sind da von offizieller Seite Fotos nicht gewünscht? Es ist doch da nicht viel zu verstecken, und wissen die Nordkoreaner überhaupt dass wir bessere O-Busse und Straßenbahnen etc. haben? In den ärmeren EU-Ländern sind die Verkehrsmittel auch schrecklich überfüllt... Aber sicher kann man über die Gründe dieser Paranoia nur spekulieren.
Beste Grüße, Peter
Einige der Busse sehen denen, die in Budapest im Einsatz stehen sehr ähnlich.
Ikarus?
(Hat seinerzeit sämtliche Brudervölker hinter dem antiimperialistischen Schutzwall beliefert.)
geschrieben von: Thomas I
Datum: 01.06.10 13:50
Flo1979 schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Es fällt mir schwer, den Wohnbauten, die es in
> ähnlicher Form auch in Deutschland zu Hauf gibt,
> Attribute wie bunt oder lebendig zuzuordnen. Für
> mich ist das aber noch keine Wertung. Viele Leute
> in anderen Teilen Asiens (und anderswo in der
> Welt) wären froh, wenn sie ein festes Dach über
> dem Kopf und einen funktionierenden ÖPNV hätten.
> Und ich war bisher in keiner Großstadt mit so
> geringen sozialen Unterschieden. Man darf jetzt
> aber nicht zu dem Schluss kommen, das es im Rest
> des Landes genauso ist.
Das Villenviertel im Nordwesten von Pyöngyang gehört demnach also nicht mehr Touristenprogramm? Ist ihnen wohl aufgegangen was für einen Eindruck das im Kontrast hinterlässt.
Was die festen Dächer angeht - in vielen dieser Hochhäuser in Pyongyang ist der oberste Stock inzwischen unbewohnt - und das hat durchaus etwas mit der Festigkeit der Dächer zu tun...
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2010:06:01:13:50:54.
geschrieben von: Thomas I
Datum: 01.06.10 13:55
Jörg Schwabel schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bevor wir jetzt endgültig in eine ideologische
> Diskussion über Juche (oder wie das heißt)
> eintreten: Mir sind ähnliche Sarkasmen
> eingefallen, als ich vor vielen, vielen Jahren den
> Vormittag des 1. Mai in Ost-Berlin verbrachte (den
> Nachmittag verbrachte ich dann wieder in
> West-Berlin. Der Vergleich machte mich sicher!).
> Insofern kann ich Flo schon verstehen, noch dazu,
> wenn man sowas in geballter Ladung vor den Latz
> geknallt bekommt. Aber gegen Nordkorea war die
> alte Ulbricht-DDR ja ein Ausbund an Toleranz und
> Liberalität.
Und an Wohlstand. Meine beiden Guides kannten die DDR nämlich und eine Frage interessierte sie ganz brennend: Ob mit der Wiedervereinigung der Wohlstand da noch zugenommen habe. Für die war die DDR ein sehr wohlhabendes Land.
Und in Relation hatten sie da wohl Recht. Ich habe Szenen gesehen in Nordkorea wo Menschen den Pflug über den Acker gezogen haben!! So etwas dürfte es in der DDR - bei aller berechtigten Kritik an dieser Diktatur - niemals gegeben haben.
geschrieben von: Thomas I
Datum: 01.06.10 13:58
X-2919 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Aber
> sicher kann man über die Gründe dieser Paranoia
> nur spekulieren.
>
> Beste Grüße, Peter
Ich habe mal (da gabs dann sogar einen Anschiß, aber die kamen mit meiner Digicam nicht zurecht so dass ich denen immer vorflunkern konnte ich habe alles gelöscht...) Kinder fotographiert die in einem Springbrunnen plantschten.
Den Anschiß habe ich erst garnicht begriffen - erst als ich daheim die Fotos gezeigt habe und zwei befreundete Kinderärzte beim Anblick der Kinder in helles Entsetzen über soviele für geschulte Augen offfensichtliche Anzeichen von Mangelerkrankungen ausbrachen war mir klar warum...
geschrieben von: tokkyuu
Datum: 01.06.10 14:17
Thomas I schrieb:
...und
> zwei befreundete Kinderärzte beim Anblick der
> Kinder in helles Entsetzen über soviele für
> geschulte Augen offfensichtliche Anzeichen von
> Mangelerkrankungen ausbrachen war mir klar
> warum...
Ich habe auch mal von geheim gemachten Bildern gehört, auf denen Kinder zu sehen waren, die in irgendwelchen Ecken saßen und entsetzlich aussahen - aber auch irgendie heimatlos wirkten oder an irgendwas schnüffelten. Also Szenen, wie man sie eher vom "Bahnhof Zoo" (Film) in Erinnerung hätte. Ich glaube, auf Youtube findet man auch ähnliche Dinge...
geschrieben von: Thomas I
Datum: 01.06.10 14:33
tokkyuu schrieb:
-------------------------------------------------------
> Thomas I schrieb:
> ...und
> > zwei befreundete Kinderärzte beim Anblick der
> > Kinder in helles Entsetzen über soviele für
> > geschulte Augen offfensichtliche Anzeichen von
> > Mangelerkrankungen ausbrachen war mir klar
> > warum...
>
> Ich habe auch mal von geheim gemachten Bildern
> gehört, auf denen Kinder zu sehen waren, die in
> irgendwelchen Ecken saßen und entsetzlich aussahen
> - aber auch irgendie heimatlos wirkten oder an
> irgendwas schnüffelten. Also Szenen, wie man sie
> eher vom "Bahnhof Zoo" (Film) in Erinnerung hätte.
> Ich glaube, auf Youtube findet man auch ähnliche
> Dinge...
Drogenkomsum habe ich (von Alkohol und Nikotin mal abgesehen) nicht mitbekommen. Aber Obdachlose gab es auch in Pyongyang durchaus.
Meine Guides waren auch ehrlich genug zuzugeben, dass es Wohnraummangel gäbe.
Auch käufliche Damen wurden mir - natürlich etwas verklausuliert - angeboten.
Aber die Botschaft, man könne ja mal in die Disco (oh ja, gibt es für diejenigen die harte Währung haben genauso wie superbe Kaufhäuser in denen die Bahlsen-Kekse die hier 1,99 EUR Kosten für 4,50 EUR verkauft werden...) gehen, da gäbe es viele lustige Mädchen, die sich gerne einladen lasen und mit denen man viel Spaß (sehr anzüglich betont) haben kann, war schon deutlich genug...
geschrieben von: X-2919
Datum: 01.06.10 17:14
Zitat:
Drogenkomsum habe ich (von Alkohol und Nikotin mal abgesehen) nicht mitbekommen. Aber Obdachlose gab es auch in Pyongyang durchaus.
Meine Guides waren auch ehrlich genug zuzugeben, dass es Wohnraummangel gäbe.
Wie in manchen Entwicklungsländern werden evtl. Lösemittel und Klebstoffe geschnüffelt, was zwar wohl keinen langen Rausch bringt und schlimme Kopfschmerzen bereitet, aber trotzdem süchtig macht.
Was den Wohnungsmangel und die Unterernährung angeht, hätte ich sonst vermutet, dass man diese Probleme soweit als möglich aus der Hauptstadt heraus verlagert, z.B. durch Zwangsumsiedlung in andere Orte. Die Misswirtschaft muss wohl noch so krass sein, dass selbst das nicht gelingt...
Hallo,
also - als Bildzeitungsniveau empfinge ich Flos Beiträge absolut nicht. Im Gegenteil, sie sind in einer bissig-unterhaltsamen Art und Weise formuliert, die diese Diskrepanz zwischen den offiziell allenthalben propagierten Anspruch und der Realität des Alltags deutlich machen. Volle Busse gibt es auch in Hamburg, graue Häuser auch in Duisburg oder Riesa. Was aus dem Bildern allein aber nicht hervorgeht, ist eben diese groteske, ja geradezu lächerliche Scheinwelt des Regimes, wie sie - in mehr oder weniger ausgeprägter Form - jedem sozialistischem System innewohnt bzw. innewohnte.
Das Denkmal des Großen Führers wird beleuchtet, während man auf der Straße im Dunkeln gehen muss.
Die Überlegenheit des Systems wird in leuchtend roten Farben gepriesen, aber das Fotografieren dieses Systems wird verboten.
Die Menschen haben nichts zu beißen, aber das Regime kümmert sich lieber darum, dass gebrauchte U-Bahnen mit Kratzern in den Scheiben nicht gekauft werden dürfen.
Im Übrigen: wenn ich mich an die Propaganda in der DDR erinnere, so sind die von Flo verwendeten Ausdrücke mit Sozialistischer Planerfüllung oder den Pfaden des Sozialismus einfach nur aus der offiziellen Sprachregelung des Regimes entnommen. Dass er sie etwas scharfzüngig und sicher nicht in der beabsichtigten Form einsetzt, ist kein Mangel an Respekt gegenüber den "normalen" Menschen, sondern ein gesunder und überaus ehrlicher Weg, den genannten Absurditäten zu begegnen und diese - vielleicht mit einem Augenzwinkern - immer wieder aufzuzeigen.
Aber egal, wie Flo seinen Bericht weiter verfassen wird: er ist hochinteressant und zeigt mehr als das, was man sonst (offiziell) von dem Land zu sehen (und zu lesen bekommt. Gespannt auf die Fortsetzung und ein dickes Dankeschön
Heiko
geschrieben von: tokkyuu
Datum: 02.06.10 11:44
Der Zeuge Desiros schrieb:
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sie sind in einer bissig-unterhaltsamen Art und Weise formuliert, die diese Diskrepanz zwischen den offiziell allenthalben propagierten Anspruch und
der Realität des Alltags deutlich machen.
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Man darf sowieso gespannt sein, wie lange diese Diskrepanz aufrechterhalten bleiben können wird. Manchmal glaube ich (so wie jetzt bei dem Zwischenfall mit dem Abschuß des südkoreanischen Schiffes), daß Teile der Nomenklatura in Nordkorea gerne einen Krieg provozieren, weil sie nur so eine Zukunft erwarten können. Also: damit rechnen, daß im Kriegsfall Nordkorea auf der Strecke bleibt und vielleicht danach ein anderes Regime (auch wenns von den bishereigen Klassenfeinden unterstützt würde) an die Macht käme.
Aber das können auch nur Spekulationen oder ein Wunschdenken sein.
Hallo Heiko,
deinen Worten ist nichts hinzuzufügen. Nichts kann solch perfide Systeme besser entzerren als scharfzüngige Ironie. Allerdings ist sie ins zynisch-satirische gehend nicht jedermanns Sache (wie die Reaktionen einiger zeigt).
Ich, als alter Zyniker ;-), mußte mehr als nur einmal über den Text schmunzeln, der die Kontraste des System wunderbar aufzeigt.
Grüße André
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