Hier ist der vorletzte Teil meines Reiseberichts über die Rundreise auf der iberischen Halbinsel. Es geht von Porto über Santiago nach Bilbao.
Tag 19: 18. August 2008: Porto – Santiago de Compostela
Nun geht es also wieder zurück nach Spanien. Von den zwei einzigen Grenzübergängen für Personenverkehr hab ich also alle zwei benützt: Bei der Fahrt Madrid-Lisboa fuhr ich nicht über Valencia de Alcántara/Beirã (wegen des Unfalls war die Strecke immer noch gesperrt) sondern über Fuentes de Oñoro/Vilar Formoso, den zweiten Übergang benutze ich heute: Valença do Minho/Tui(Tuy).
Zunächst geht es mit der Metro zum Bahnhof Campanhã. Mein 24 Stunden-Ticket von gestern gilt noch. Den Bahnhof kann ich heute auch mal fotografieren: Estacaõ Porto Campanhã.
Estacaõ Porto Campanhã
Wie schon vermutet, besteht der Internationale Zug nach Vigo aus dem Triebwagen Reihe 450 (Im Bild Triebwagen 454). Die Zuggattung INT ESP gilt nur für die zwei täglichen Züge nach Vigo.
Abfahrtsbahnsteig am nördlichen Kopfbahnhofteil des Bahnhofs.
Für einen Internationalen Express nicht gerade komfortable Sitze. Im Binnenverkehr gilt er wohl als Regionalzug.
Das Innenraumbild ist unscharf geworden. Ich bitte um Vergebung. Noch ist der Wagen relativ leer.
Es gibt viele Rucksacktouristen, die diesen Zug frequentieren, er füllt sich bald. Bei der Ausfahrt aus Porto traue ich meinen Augen nicht: Schlierenwagen in Portugal!! Das Bild ist eine Notschlachtung, aber eben zu Dokumentationszwecken. Wenn jemand Angaben dazu machen kann, wie und was und warum – ich wäre sehr dankbar!
Schlierenwagen in Porto.
Bei jeder Station strömen weitere Fahrgäste in den Zug, der sich mehr und mehr füllt. Ich bin froh, in Porto rechtzeitig eingestiegen zu sein. Ich habe einen Fensterplatz in Fahrtrichtung auf der Westseite. In Nine ist der Zug komplett voll und die nächsten Fahrgäste müssen stehen. Wenigstens ein Bahnhofsbild muß ich doch machen, sind die Bahnhöfe hier doch wirklich sehenswert:
Bahnhof Caminha.
Selbst die Bedürfnisanstalt ist sehenswert.
Und fast hätte ich die Grenze verpaßt, wenn ich nicht gewußt hätte, daß der Fluß Miño die Grenze zu Spanien bildet. Gleich nach der Brücke sind wir in Tui (Galego) bzw. Tuy (Kastilisch), wo wir ziemlich lange Halt machen, obwohl es längst keine Paßkontrolle mehr gibt. Ein Blick aus dem Fenster macht mich sicher: wir sind in Galicien. Zweisprachigkeit auf fast allen Aufschriften, selbst wenn es auf Galego und Kastillisch gleich lautet, wird es zweimal geschrieben, man kann die Zweisprachigkeit auch auf die Spitze treiben! Hier ist aber wenigstens ein Buchstabe Unterschied. Aber man kann auch Vía 2 / Sector A zweimal lesen (inVigo z.B.)!
Schild am Schotterbett des Bahnhofs Tui.
Zwar ist der Zug nicht mehr so voll wie noch vor einigen Stationen, aber halbvoll ist unser Wagenteil bei der Überfahrt über die Grenzbrücke noch immer. Nicht vergessen, die Uhr umzustellen, und nachdem der Regen wieder aufgehört hat und die Sonne hervorgekommen ist, kommen wir in Vigo an (ein Kopfbahnhof).
Ein Bild, das man immer wieder findet, aber trotzdem auch von mir: CP-Triebwagen nach der Ankunft in Vigo. Es ist eben etwas Besonderes, einen CP-Triebwagen mitten unter RENFE-Fahrzeugen zu sehen.
Auch an der Ankunftsstafel merkt man, man ist in Galicien: Chegadas statt Llegadas:
Ankunftstafel in Vigo.
Nach einem kurzen Frühstück im Bahnhof geht es zum Anschlußzug: Regional 12532 (nach A Coruña), mit dem ich bis Santiago de Compostela fahren will.
Und das ist mein Zug: Triebwagen 592 209 in Vigo.
Vigo liegt an einer Bucht, die weit ins Landesinnere hineinreicht. Die Landschaft ist also auf den ersten paar Kilometern der Fahrt recht interessant, man sieht auch eine große Brücke, die die Bucht überspannt. In Santiago de Compostela habe ich Glück, daß ich nicht naß werde. Als ich nach einer Stadterkundung (mit Basilika) wieder den Bahnhof erreiche, beginnt es zu regnen. Ich mußte auf dem Fußmarsch durch die Stadt meinen Rollkoffer mitschleppen, weil es hier keine Schließfächer gibt. Das war nervend! Auf dem Bahnhofsplatz gibt es ein Lokdenkmal (Lokomotive 1808 bzw. 318 008), das sich aber nicht gut fotografieren läßt. Daher zeige ich das Bild erst gar nicht. Dafür ist das Bahnhofsgebäude ganz nett:
Bahnhof Santiage de Compostela.
Ungewohnt für mich: Großer Bahnhof mit Halle, aber keine Oberleitung.
Die durchfahrenden Züge sind alle entweder Reihe 492 oder 598 (die Neigezüge, die wir schon von Andalusien kennen). Was tun, wenn man sein Gepäck nirgends lassen kann? Der Nachtzug geht erst um 22.35 Uhr. Es regnet immer wieder ein wenig. Also nichts wie rein in einen Zug und irgendwohin gefahren: am besten nach A Coruña, das früher nur auf kastillisch unter La Coruña bekannt war. Immerhin sehe ich ein wenig Landschaft und staune, daß die Regionalzüge hier so hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten erreichen (und das mit Diesel). Hin 76 km/h, zurück 82 km/h Durchschnitt. In A Coruña ist aber auch nicht viel los, nur bekannte Baureihen. Immerhin hab ich Zeit zum Essen: eine galicische Spezialität (vermute ich): Empanada Gallega. So unwichtig ist der Bahnhof von A Coruña gar nicht: es gibt Fernzüge nach Madrid, Barcelona, Alacant, Hendaye und Regionalzüge nach Ferrol, Vigo, Monforte, Ourense. Die Ansagen sind interessant: zuerst Galego, dann Englisch, dann Französisch und erst zum Schluß Spanisch. Gut, ich konnte den Unterschied zwischen Galego und Kastillisch nicht so genau unterscheiden, vielleicht war auch Galego am Schluß. Erstmals auf meiner ganzen Spanienreise wird mir kalt und ich muß mir die Jacke anziehen. Ich sehe auch schon den Talgo-Wagensatz meines Trenhotels, aber meine Reservierung gilt erst ab Santiago, also fahre ich mit dem Regional zurück.
Bekannte Baureihen im Kopfbahnhof von A Coruña.
Bei der Rückfahrt ist der Triebwagen Reihe 592 so leer, daß ich wieder ein Innenraumbild schieße.
Unterwegs bemerke ich, daß die Strecke hier teilweise neu trassiert ist oder die neue Trasse gerade in Bau ist. In Santiago warten dann viele Fahrgäste auf den Trenhotel nach Madrid. Die Sicherheitskontrolle ist dürftig: wer es drauf anlegt, kann sie locker umgehen, die Fahrgäste werden zwar dirigiert, aber die Beamten können nicht einwandfrei erkennen, ob alle das Gepäck durch den Röntgenapparat geschickt haben. Es gibt keine echte Absperrung.
Der Zug wird von der 333.406 gezogen, das Einsteigen dauert endlos lange, weil die Schaffner scheinbar überfordert sind. Viele Leute haben die Plätze gewechselt, sodaß die Liste, die der Schaffner hat, nicht mehr übereinstimmt mit den tatsächlich freien Plätzen. Auch fehlt Platz für das Gepäck. Ich habe diesmal einen Sitzwagen reserviert und schlafe natürlich nicht besonders gut.
Tag 20: 19. August 2008: Ávila – Bilbo/Bilbao
In Medina del Campo werde ich endgültig munter (4.45 Uhr). Ich darf nicht verschlafen, denn in Ávila steige ich um. Beim Aussteigen merke ich es: unser Zug ist länger als er in Santiago war: auch ein Teil aus Pontevedra hängt jetzt dran. Ich muß mehr als eine Stunde auf den Regionalzug nach Valladolid warten, und es ist saukalt (12 Grad!). Die kälteste Temperatur auf meiner ganzen Reise. Ein Zug namens Atlantico kommt von Ferrol und fährt nach Madrid weiter. Er besteht aus drei Reisezugwagen A 12-70, Bc 50-70 und WL 79-78. Im Zug nach Valladolid ist es dann angenehmer, weil wärmer. In Valladolid hat es dann schon 16 Grad. Ich habe noch etwas Zeit, Züge zu beobachten. Neues ist zwar nicht dabei, aber ich kann die Stromabnehmer des S-130 fotografieren: vermutlich je einer für Gleichstrom und für Wechselstrom:
Stromabnehmer des “Patito” Reihe S-130.
Als dann mein Zug nach Bilbao kommt, ist es ein S-130, der auf dem Normalspurgleis ankommt. Ich kann erkennen, daß bei der Einfahrt der Züge, die den Cambiador noch vor sich haben, der vordere Stromabnehmer gesenkt wird und der hintere auf der Garnitur hochgehoben wird (daher das vorherige Bild mit den beiden gesenkten Stromabnehmern). Ich vermute, während der Fahrt durch den Cambiador wird dann der hintere AC-Stromabnehmer wieder gesenkt und der vordere DC-Stromabnehmer hochgehoben. Auch bei meinem Zug ist das so.
Die Fahrt durch den Cambiador Valladolid steht also noch bevor. Während wir abfahren, fährt gereade eine Lok Reihe 334 mit einer alten rot/silbernen Talgogarnitur ein. Keine Ahnung, welcher Zug das war! Die Durchfahrt durch den Cambiador geschieht mit einer Geschwindigkeit von 17 km/h ohne Halt. Die Strom-Trennstelle (Wechselstrom/Gleichstrom) ist mitten im Cambiador, ich habe die Tafeln dafür gesehen!
Nun geht es also zum letzten Quartier meiner Rundreise, in Bilbao habe ich ein Hotel reserviert. Warum es das teuerste der Reise war, werde ich noch erfahren. Vorerst geht es durch eine neue Landschaft. In der Nähe von Burgos erkenne ich die Baustellen die die LAV-Strecken. Unsere höchste Geschwindigkeit beträgt 160 km/h. Leider ist die Aussicht aus dem Zug stark beeinträchtigt durch die getönten Scheiben. Das mag im Süden von Vorteil sein. Hier ist das Wetter aber derzeit bedeckt, die Scheiben verdunkeln das nochmals, sodaß man meint, es dämmert. Das helle Licht im Wagen spiegelt sich dazu noch in den Scheiben. Die Sitze sind nicht besonders bequem und die Laufruhe läßt zu wünschen übrig. Der Zug überquert eine Paßhöhe, die Landschaft ist wunderschön und erinnert an Österreich oder die Schweiz, aber leider ist es sehr bedeckt bzw. regnerisch und nebelig. Keine Fernsicht. Bei Schönwetter müßte das eine herrliche Strecke sein! Der Zug ist übrigens ziemlich leer! Um 12.46 Uhr kommen wir nach dreieinhalb Stunden Fahrt für 315 Kilometer in Bilbo/Bilbao an. Aber keineswegs gibt es hier Tafeln mit dieser Aufschrift. Stattdessen steht: Abando. Schluß. Aus. Mehr nicht. Ich fotografiere noch schnell den Zug, mit dem ich gekommen bin: Alvia 4085 von Madrid nach Bilbao
Alvia 4085 von Madrid nach Bilbao. Die Schwellen haben auch Löcher für Normalspur. Ich bin also überzeugt, wenn das “Baskische Y” fertig ist, werden hier die Normalspurzüge ankommen.
Dann zunächst zum Hotel, damit ich mein Gepäck los werde. Auf dem Fußweg dorthin: überall Menschenmassen, Lärm: Hier ist ein Festival im Gang! Ein Umzug kreuzt meinen Weg.
Riesenfiguren werden getragen, Musikapellen marschieren mit (rote Baskenmützen).
Im Hotel erfahre ich dann, daß die ganze Woche Festivalwoche ist. Zahlreiche Veranstaltungen und Darbietungen und unüberhörbarer Lärm. Na, da hab ich mir was eingehandelt. Das wußte ich natürlich beim Buchen nicht, aber jetzt ist mir klar, warum der Zimmerpreis so hoch war (in allen Hotels). Egal, immerhin sehe ich was, was man nicht alle Tage zu sehen bekommt. Und ich kann ja flüchten. Also rasch wieder zurück zum Bahnhof. Ich kaufe mir eine Tageskarte, doch komme ich dann drauf, daß es hier keinen Verkehrsverbund gibt. Jedes Verkehrsmittel hat eigene Fahrkarten, es gibt zwar Kombitickets, aber die Bedingungen sind so kompliziert, daß ich mich damit nicht beschäftige. Ich gehe also mehr zu Fuß und kaufe gegebenenfalls Einzelfahrkarten.
Überall in der Stadt gibt es große Plakate mit Fotos vom verheerenden Hochwasser im August 1983. 25 Jahre ist es her, deshalb wird dieses Ereignisse besonders gedacht. Auch auf dem Bahnhof hängt ein Bild, das einen FEVE-Zug unter Wasser zeigt. Wer es nicht weiß: In Bilbao kommen heute drei Bahnen zusammen: die RENFE auf Breitspur, die FEVE (Spanische Schmalspurbahnen) und EUSKO-TREN. Die FEVE hat ihren Bahnhof gleich neben der RENFE. Die baskische Eusko-Tren hat ihren Bahnhof etwa einen Kilometer flußaufwärts. Das Bild stammt vom FEVE-Eingang des Bahnhofs Abando.
Erinnerung an das Hochwasser 1983.
Das Innere des Bahnhofs ist auch sehenswert. Ein riesiges Glasfenster ziert die Hauptfront. Darunter kann man auch den vollständigen Namen des Bahnhofs erkennen: Estación Abando Indalecio Prieto.
Im Bahnhof: Blick wenn man von den Bahnsteigen zu den Rolltreppen geht.
Hier sieht man es noch deutlicher: Wer es nicht weiß, glaubt, er ist noch nicht da. Interessant auch die Gegenüberstellung der zwei verschiedenen Cercanías-Lackierungen.
Nicht zu übersehen ist in der Bahnhofshalle eine ovale Informationsinsel über die Bauvorhaben im Hochgeschwindigkeitsverkehr. Ich habe sie auch in Barcelona gesehen und in Valencia, aber hier ist sie noch interessanter. Zunächst ein Bild des zugehörigen Plakates:
Natürlich zweisprachig. Die Strecken, die die drei Orte verbinden, bilden ein Y, daher ist das Bauvorhaben als “Y Vasca” bekannt.
Siehe auch hier: [
es.wikipedia.org] (auch Englisch usw.)
Oder hier, ist auch ganz nett: [
www.euskalyvasca.com]
Und hier: [
ferrocarriles.wikia.com]
Die Strecke führt fast ausschließlich abseits der bisherigen kurvenreichen Linien, hat natürlich viele Tunnel und Viadukte bzw. Brücken. 2016 soll sie fertig sein, dann wird man von Madrid aus wohl schon Anschluß an das französische TGV-Netz in Hendaye haben. In dem Informationsstand gibt es Prospekte und auch Filme zu sehen. Alles natürlich zweisprachig, was mich natürlich interessiert.
Natürlich hab ich mich vor der Reise mit Baskisch beschäftigt. Auf den ersten “Horch” merkt man noch keinen Unterschied zu Spanisch, dann aber schon: nicht rr sondern rrrrr, sehr viele eak, oak (Mehrzahlendungen), tz, eko, ako, und viele Schluß-k sind zu hören. Einige Wörter lernt man schnell: Geltikoa (Bahnhof), Trenbideak (Bahnsteige), Kontuz Trenarekin (Achtung auf den Zug). Mir gefällt die Sprache, vor allem die Grammatik finde ich spannend, aber ich schweife ab. Zurück zum Thema Bahn! Einen Diurno möchte ich fotografieren, weil er gerade zu dieser Zeit abfährt. Aber was sehe ich da? Es ist eine Lok mit einem einzigen Wagen! Na gut, der Zug wird in Burgos (oder?) mit einem Zug aus Irún vereinigt. Trotzdem, den kurzen Zug mußte ich natürlich fotografieren:
Diurno 413 von Bilbao nach Salamanca mit nur einem Wagen.
Vom Parkplatz aus kann man die Bahnsteige der FEVE sehen, die man nur mit Fahrkarten betreten kann. Daher ist mein erstes Bild der FEVE von diesem Platz aus entstanden. Der sichbare Doppeltriebwagen Reihe 3600 ist sehr modern (auch innen, das werden wir später noch sehen) und sieht meiner Meinung nach gut aus. 21 Doppeltriebwagen wurden geliefert. Laut [
listadotren.es] dürfte die erste Serie allerdings nur aus Umbauten bestehen. (Baujahr 1984, Umbau 2000/2001). Aber die neueren (Nummern ab 3625) sind (gleich aussehende) Neubauten aus 2006/07.
Zwei Doppeltriebwagen Reihe 3600 in der FEVE-Station Abando (Bilbao).
Als nächstes möchte ich die Metro ausprobieren. In Bilbao gibt es ja mannigfachen Nahverkehr. Ein Plan von UrbanRail.Net soll das ein wenig verdeutlichen:
ÖPNV-Plan von Bilbo/Bilbao.
Mit der Metro will ich zur ersten oberirdisch gelegenen Station fahren. Die Metro wirkt sehr modern, was man gut an der Station beim Hauptbahnhof erkennen kann. Das Bild entstand – wie ein Blick auf die Uhr zeigt – allerdings erst am Abend. Es paßt aber hier dazu:
Metrostation Abando.
Bei der Station Lutxana (sprich: Lutschana) steige ich dann aus, es ist die erste oberirdische, wo ich Bilder machen kann. Da meine Zeit begrenzt ist, kann ich nicht alles Interessante abfahren. Ich habe in Zeitschriften ja schon über Bilbao gelesen und mich informiert. Es gibt einige oberirdische Trassenteile mit interessanter architektonischer Gestaltung. Dazu müßte man aber viel zu Fuß unterwegs sein. Vielleicht hole ich das bei einem späteren Besuch in Spanien noch nach. Hier in Lutxana kommt der Zug aus dem Tunnel (aber nicht unterirdisch, sondern hier ist ein Berg).
Metrozug (Schmalspur!!) in Lutxana.
Die andere Seite der Station.
Als nächstes möchte ich einen Eusko-Tren sehen. Eusko-Tren war früher auch ein Teil des FEVE-Netzes, wurde aber von der neuen Gesellschaft Eusko-Tren (Eusko = baskisch) übernommen und es gibt eigene Fahrzeuge. Ich fahre zunächst mit der Metro bis Deustu und gehe von dort zur Endstation einer isoliert gelegenen Strecke nach Lezama, die ebenfalls Deustu heißt. Die Strecke scheint aber noch weiter zu führen, wie auf dem folgenden Bild zu erkennen ist. Die Lage der Station ist beengt:
Baureihe 300, Baujahr 1990, in der Endstation Deustu.
Meine Route kann man auf dem vorhin gezeigt Plan gut mitverfolgen. Ich gehe nun zu Fuß über die nächste Brücke und an der Straßenbahnlinie entlang bis zum berühmten Guggenheim-Museum.
Die Straßenbahn heißt Eusko-Tran (nicht Tram!).
Mit etwas Mühe kann ich Guggenheim-Museum und Tran gemeinsam aufs Bild bringen.
Ich bin natürlich auch damit gefahren. Die Station Guggenheim hätte ich nicht in der Ansage verstanden, es klang so ähnlich wie “Gooenschom”.
Das Innere eines der modernen Straßenbahnfahrzeuge.
Nicht nur das Guggenheimmuseum ist sehenswert. Es gibt viele moderne Bauwerke, wie zum Beispiele diese Brücke gleich neben dem Museum:
Moderne Architektur in Bilbao.
Ich fahre nun mit der Straßenbahn bis zur Endstation beim Eusko-Tren-Bahnhof Atxuri (sprich: Atschurrrri). Das folgende Bild zeigt die Einstiegstelle direkt neben dem Euskotren-Bahnhof. Im Hintergrund sieht man die Häuserzeile auf der anderen Seite des Flusses. Links ist das Bahnhofsgebäude, hinter dem Straßenbahnzug geht es scharf nach links und ganz eng zwischen Fluß und Bahnsteigen zum Depot, das neben den Bahnanlagen von Euskotren liegt (eingezwängt zwischen Bahn und Fluß.
Endlich mal ein Straßenbahnwagen ohne Vollwerbung.
Das Bahnhofsgebäude in seiner ganzen Pracht. Auch hier ist ein Foto von der Überschwemmung aufgehängt.
Von der anderen Flußseite aus sieht man die beengte Situation ganz gut. Links ist sogar ein Straßenbahnzug zu sehen, der gerade ins Depot fährt (das man sich rechts außerhalb des Bildes denken muß). Auf dem Bahnhof selbst gibt es nur zwei Bahnsteige mit drei Gleisen. Die Stadt Bilbao erinnert mit der Längsausdehnung in einem Tal irgendwie an Wuppertal. An manchen Stellen geht es vom Fluß aus gleich relativ steil bergauf! So ähnlich ist es auch hier erkennbar.
Bahnhof Atxuri.
Auf dem nächsten Bild ist ist die Ausfahrt (zweigleisig) und die eingleisige Depotzufahrt der Straßenbahn zu sehen. Das Flugdach rechts ist schon das Depot, es ist keine Halle, sondern nur ein Dach!
Beengte Situation in Atxuri.
Hier sieht man schön das Flugdach des Eusko-Tran(also Straßenbahn)-“Depots”. Ein Regional-Zug der Baureihe 200 fährt gerade aus.
Zu Fuß spaziere ich zum Abando-Bahnhof zurück. Es gelingt mir recht und schlecht die Seitenfront mit dem FEVE-Eingang zu fotografieren. Aufgrund der vielen hier aufgebauten Festzelte kann man von der anderen Flußseite nicht herüberfotografieren.
Die Seitenfront des Bahnhofs Abando: hier geht es zu den Schmalspurzügen der FEVE.
Nun wähle ich wieder die Metro, um in San Mamés das andere Ende der langen Straßenbahnlinie zu sehen. Von dieser Haltestelle ist es noch eine Station bis zur Straßenbahnendstation Basurto. Ich löse aber keinen Fahrschein mehr, sondern spaziere entlang der Straßenbahn zu Fuß zur Stockgleisanlage.
Die andere Endstation der Straßenbahn: Basurto (im Hintergrund steht ein Triebwagen). Dahinter verläuft die oberirdische FEVE-Trasse quer vor den Wohnbauten.
Die FEVE-Trasse ist derzeit wegen großer Baustellen schwer einzusehen: ein Tunnel ist in Bau, um die derzeitige Trasse über weite Strecken in einen Tunnel zu verlegen, außerdem wird die Strecke hier zweigleisig.
Einige hundert Meter weiter nördlich: auch dieser Teil der Trasse wird verschwinden.
Den Abend beschließe ich mit einer Fahrt auf der Cercanías(auf Baskisch: Aldirikoak)-Linie C-1 nach Santurtzi. Die Linie führt das Tal entlang Richtung Atlantik, wo der Hafen ist. Fotografiert hab ich nichts, weil die Garnituren die gleichen sind, die auch sonst auf Cercanías-Linien eingesetzt werden. Da es bei der Endstation auch nicht so interessant aussieht, fahre ich gleich wieder zurück und begebe mich ins Hotel.
Dort habe ich dann beim Fernsehen entdeckt, daß sogar Spielfilme auf Baskisch synchronisiert werden und daß in Tschetschenien ein baskischer Reporter Dienst tut. Und nun bereite ich mich auf den letzten Tag in Spanien vor, der mich (auf Anraten eines DSO-Users) nach Donostia/San Sebastían bringen wird – und, was ich noch nicht weiß, sogar bis nach Frankreich. Es wird ein herrlicher Tag werden! Aber mehr verrate ich noch nicht!
Im Internet finden sich für Interessierte sehr viele Detailinformationen über die Verkehrsmittel und -netze, man muß nur Bilbao und Cercanias oder FEVE oder Euskotran oder Euskotren bei google eingeben. Auch auf Deutsch ist viel zu finden. Ich habe vielleicht nicht alle meine Informationen in den Bericht eingearbeitet oder Details ausgelassen. Manche Sachen kann ich aber auf Anfrage vielleicht noch beantworten!
Und hier noch ein Link zu einigen vorigen Teilen:
Teil 9: Lisboa
Teil 10: Lisboa, Sintra
Teil 11: Porto