Hallo Zusammen noch immer ist Nil in den Ferien, und darum folgt auch der nächste Bericht von mir. Heute nehme ich euch mit auf die Reise durch Serbien nach Rumänien, wo wir in der Region von Timisoara ein erstes Mal auf der lauer lagen.
Donnerstag 10.07.08 - Slavonski Brod - Timisoara
Auch Heute haben wir es nicht geschafft vor 8 aus den Federn zu hüpfen, gegen 9 Uhr hoppsten wir dann ins Auto und machten uns auf in Richtung Serbien und Rumänien. Wir fuhren vorerst den direktesten Weg nach Serbien, sprich auf der Autobahn Richtung Belgrad. Hinter Lipovac kamen wir dann an den koratisch-serbischen Zoll, dort gabs dann einen serbischen Einreisestempel aber keinen kroatischen Ausreisestempel in den Pass. Hinter der Grenze sahen wir nach kurzen einen Bahnhof der ZS, da war alles zugestellt und Nil amüsierte sich über den Krempel der dort fährt. Ich erklärte ihm dann, dass ich gestern, während er schon schlief, noch etwas weiter recherchiert hatte und gesehen hatte, dass es in Serbien noch 4 Loks vom Titozug gab. Kaum hatte ich ihm das erzählt, fuhren wir in Ruma von der Autobahn, und von dort gleich über den Bahnhof. Was stand da drin? Richtig eine Titolok, die 666 002 um genau zu sein. Wir fuhren dann schnell zum Bahnhof und machten 2-3 Sichtungsbilder. Da der Bahnhof an der Strecke Zagreb - Beograd liegt, ist er aber elektrifiziert und es gab nicht wirklich viel Schlaues. Als wir zum Bahnhof liefen, kamen uns dann einige serbische Bahnarbeiter entgegen. Sie wollten wissen, was wir wollten, verstanden uns aber nicht. Dann kam jedoch einer der englisch konnte. Und wir erklärten ihm, dass wir die Titolok fotografieren wollten. Der gute Herr hatte damit kein Problem und liess uns gewähren. Wir fragten ihn dann noch ob der Zug nach Belgrad oder über die Zweigstrecke in Richtung Süden fahren würde. Er meinte, dass der Zug über die Dieselpiste nach Süden gehen würde, wann wusste er jedoch auch nicht. Da die Lok jedoch lief und einer drauf sass, sollte es wohl nicht mehr so lange gehen, bis der Zug fuhr. Wir fuhren dann zur Strecke und fanden eine nette Stelle an einem BÜ. Also die Leiter rausgeholt und gewartet. Dumm nur, dass gleich das erste Auto, das vorbei kam, die Polizei war. Nix Foto meinten sie. Also sind wir ins Auto und haben nach einer anderen Stelle Ausschau gehalten, jedoch erfolglos, denn die Strecke war recht zugewachsen. Wir entschlossen uns dann umzukehren und unser Auto zu verstecken, was in einem Feldweg im nahen Maisfeld gelingen sollte. Als das Auto gerade versteckt war, meinte Nil renn. Hä? @#$%& Zug kommt! Ich sprang raus aus dem Auto und rannte. Dabei versuchte ich die Kameratasche aufzukriegen, nur die wollte nicht. @#$%& das wird nichts, dachte ich und bremste ab. Nil hatte es aber noch nicht aufgegeben, er rannte zum BÜ und stand genau richtig zum Zug. Er riss die Kamera hoch und wollte abdrücken, gleichzeitig machte er aber einen Fullstopp, was auf dem gesandeten Asphalt keine gute Idee war, und so rutschte Nil beim Abbremsen aus. Da standen wir dann, ohne Foto, den Zug nur im besten Licht gesehen! @#$%& dachten wir und rannten zum Auto. So schnell es ging (es hatte relativ viel Verkehr) versuchten wir dem Zug zu verfolgen. Wir sahen die Strecke jedoch nicht mehr und wussten nicht wo der Zug war. Das einzige was wir wussten, war, dass wir die Bahn nach rund 20km nochmals kreuzen sollten. Als wir an der vermeintlichen Stelle waren, war der BÜ zu und im Bahnhof davor standen Güterwagen. Ahhhh shit der ist schon da, also aus dem Auto rausgestresst und an den BÜ gerannt. Nur das waren bloss abgestellte Wagen im Bahnhof, und am BÜ quetschten sich unterdessen noch 5 Autos durch die Halbschranken. Mittlerweilen kam dann auch Nil dazu, wir unterhielten uns, ob der Zug ev. schon durch war. Nil meinte, dass dies sicher nicht der Fall sei, sonst wäre der BÜ sicherlich schon wieder offen. Seine Sorge war eher das Motiv, der mit Güterwagen zugestellte Bahnhof war nämlich alles andere als schön. Ich schaffte es dann aber mich so zu stellen, dass der Bahnhof und sein Müll aus dem Bild rutschten, so dass Bild doch noch brauchbar wurde.
Titolok (BR 666) mit Güterzug
Mit diesem Bild fuhren wir dann doch einigermassen befriedigt (immerhin 666 gibts nur 4 und wir hatten gleiche eine erwischt) weiter auf unserer Stammroute ich Richtung Novi Sad. Das war aber vorerst gar nicht so einfach, denn es hatte viel Verkehr, wobei es drei Kategorien von Fahrzeugen gab: Raser, Schleicher und Traktoren mit Anhängern voller Melonen. Letzter hatte es relativ viele (wer wohl all die Melonen isst?), was den Verkehr nicht gerade flüssiger machte. In Richtung Novi Sad wurden die Melonenvehikel dann aber immer weniger, und wir kamen einigermassen vorwärts. Kurz nach 13 Uhr standen wir dann in Novi Sad. Vor uns schien es einen BÜ zu haben und irgendwie stand da der Verkehr. Wir kramten deshalb unsere Notizen vom Vortag hervor. Darauf stand, dass um 13:10 ein IC Novi Sad in Richtung Beograd verlässt. Ein Blick auf die Uhr verriet: 13:08, na dann muss er wohl gleich kommen. Wir fuhren also rechts raus und schauten uns die Strecke an. Komischerweise hatte es hinter dem Bahndamm eine alte Strasse, und auch Reste einer Bahntrasse waren da zu sehen. Alles irgendwie komisch. Nil schwafelte dann was von einer Kombibrücke, erst da begriff ich, dass man in der Stadt während des Krieges die Brücken zerbombt oder weggesprengt hatte, und es nun eine Notbrücke gab, diese war einspurig und hatte ein Gleis drauf. Ein super Motiv dachten wir uns, also sind wir vor zur Brücke gelaufen. Dort machte man uns drauf aufmerksam, dass es ein Fotoverbot gibt. Der nette Herr liess sich dann aber mit 5 Euros bestechen. Allerdings durften uns die Autofahrer nicht sehen. Wir konnten den Zug darum nur mit wenig Fläche machen, so dass das Motiv im ersten Moment nicht wirklich der Oberhammer war. (Im Nachhinein finde ich es gar nicht mal so übel) Wir entschieden uns aber trotzdem zu bleiben. Es ging dann auch nicht lange, da kam eine 441 mit einem Güterzug.
Eine 441 fährt über die Notbrücke von Novi Sad. An den Vögeln auf der Fahrleitung sieht man wie schnell der Zug ist. Rechts sieht man noch das Wiederlager der alten Strassenbrücke.
Nach dem Zug liefen wir zurück zum Auto und wollten uns in die Kolonne einreihen, aber da ging nichts, also bin ich wieder raus aus dem Auto und habe auf die andere Flussseite geschaut, da bog doch gerade der IC nach Belgrad auf die Brücke, also Kamera wieder aus dem Auto gepackt und ans Gleis gestanden.
IC Novi Sad - Beograd, links sieht man die immer länger werdende Kolonne vor der Bahnbrücke.
Nach diesem Zug entschied ich mich weiter die Stellung zu halten, es könnte ja noch mal was kommen. Siehe da, 5 Minuten später kam ein Lokzug mit einer 441 und einer 644.
Ein Lokzug mit 441 und 644 an der gleichen Stelle.
Als auch der Zug im Kasten war, lief dann der Strassenverkehr wieder und für uns ging die Reise weiter. Hinter Novi Sad war die Strasse dann relativ frei und Nil gab gut Gas, da nahm uns eine Verkehrskontrolle raus, irgendwie konnten wir aber nicht verstehen, was der nette Herr von uns wollte, was ihm irgendwann zu doof wurde, so dass er uns weiter winkte. Am späten Nachmittag kamen wir schliesslich zur rumänischen Grenze. Der Übergang war dabei recht witzig. In Serbien drüben kontrollierte zuerst ein Beamter die Papiere, dann durften wir vorfahren. Vorne musste man dann aussteigen und die Pässe an einem Häuschen abgeben. Die Serben liessen uns jedoch gewähren, einzig den Ausreisestempel gabs noch. Weiter gings drüben in Rumänien, wieder aussteigen Papiere zeigen. Dann noch die Frage, wo man denn die Vigniette (in Rumänien braucht man für jede Strasse eine) bekommt. Der Zöllner zeigte auf eine Baracke, bei der wir vorbeischauten. Die Dame drin laberte aber etwas von der nächsten Stadt, also sind wir weiter nach Jimbolia und dort zur nächsten Tanke. Der Tankboy meinte dann er würde Nil zeigen, wos die Vignette gibt. Die beiden fuhren dann nochmals zum Zoll, wos die Vignette eben doch gab. Anschliessend forderte der Tankboy ein überrissenes Trinkgeld, dass wir wohl oder übel bezahlen mussten. Nach dieser Episode fuhren wir dann nach Timisoara und begutachteten den Bahnhof. Alles hässlich mit Mittelzaun mussten wir feststellen, und Kursbücher gabs auch keine. Etwas erfolgreicher waren wir kurz später bei der Hotelsuche. Dort fanden wir was nettes, von wo aus wir einen Bummel durch die Stadt machten, um uns noch eine Karte zu besorgen. Im Anschluss gabs noch den Schlachtplan für Morgen vorzubereiten. Mal sehen wie dass dann rauskommt...
Freitag 11.07.08 - Timisoara - Timisoara
*gähn* ... es war noch nicht mal 8 Uhr als wir aus den Federn gehüpft sind und in unserem Designer Hotel zum Frühstück gingen. Designer Hotel weil hier irgendwie alles so super auf Design ausgelegt ist: das Waschbecken, die Tische beim Frühstück, ja sogar das Besteck. Das Frühstück an sich mochte mich nicht überzeugen, es gab und gibt wohl morgen weder Rührei noch sonst etwas in der Art - da ich aber eh nicht der z’Mörgeler bin, nicht weiter schlimm. Schlimm war dann aber die Strasse auf welche wir gelangten, um den ersten Zug zu erwischen. Dieser fuhr von Timi nach Radna, über eine relativ lange Dieselpiste, er braucht aber ewig, wir aber auch. Irgendwo auf der Strecke sollte er noch einen Zug aus Sibiu kreuzen, wir wollten natürlich beide mitnehmen. Nachdem wir aus der Stadt raus waren, gelangten wir an einen BÜ bei Giarmata, welcher geschlossen war. Alsbald fuhr dann eine 60er mit vier Görlitzer Dostos vor unserer Nase vorbei - Nett! Wir wussten überhaupt nicht was da für Zeugs fährt, so waren wir positiv überrascht, es hätte ja auch ein Desiro sein können. Nun galt es den Zug einzuholen, was gar nicht so einfach war, denn wir hatten wieder mal das Baustellenglück auf der Strasse. Auf etlichen Kilometern war die Strasse eine einzige Baustelle, mit herausgerissenen Fahrbahnen, Gegenverkehr auf der eigenen Spur und unendlich vielen Schlaglöchern. Irgendwie ziehen wir die Baustellen an :-(. Bei Pischia aber, wir waren uns sicher, hatten wir den Zug wieder eingeholt, gerade schnell rollen die ja nicht. Wir parkten am Bahnübergang direkt vor dem Bahnhof und wollten gemütlich raus laufen als eine Lokpfeiffe ertönte. Was, schon da? So stellten wir uns fix an die Stelle und *klackklack* waren die ersten Fotos vom Tag im Kasten - guter Anfang, weiter so bitte.
60er mit Görlitzern bei Pischia
Wir verfolgten den Zug weiter und besprachen dabei, wie wir weiter vorgehen wollen. Der Zug von Sibiu kommt nur ganz unten vor Timi im Licht, ich hatte aber keine Lust mehr die ganze Baustelle zurückzufahren - verständlicherweise. So liessen wir diesen Zug aus Sibiu sausen und wollten den Regio ein zweites Mal erlegen. Am Bahnhof von Fibis dann überholten wir die Kiste und stellten uns in Zabrani an einen Bahnübergang, nicht die Überstelle aber ganz nett. Wir hatten keine genauen Fahrzeiten von dem Zug, nur die Ankunft von Radna, diese war aber erst in gut 45min ... so war klar, die Kiste kommt ewig nicht, weil wir standen nur etwa 10km vor diesem Radna. Wir beschlossen dann unsere Position in Richtung Bahnhof zu verlassen, mussten aber kapitulieren, weil wir den @#$%& Bahnhof nicht fanden! Das Krasse Gegenteil zu Kroatien hier, da drüben ist jeder Haltepunkt angeschrieben, hier nichts ... nirgends, man muss schon Glück haben wenn man was sieht. Meist führen dann auch noch irgendwelche Schotterpisten zu den Bahnhöfen hin, welche nicht den Eindruck machen als ob sie grossartig benutzt würden. Bahnhof nicht auffindbar, also zurück zur BÜ Stelle am Dorfeingang. Wir setzten uns um punkt 10 eine Tote Linie und sagten: Ist er bis dann nicht durch, sind wir weg, weil wir wollten unser nächstes Ziel noch erreichen. Ein Expresszug nach Timi welcher über Arad rein kam, die Strecke war da noch gut 20km von uns entfernt und wir rechneten mit mindestens 30min Wechselzeit über eine kleine Strasse. Es war 10 aber kein Zug in Sicht, so packten wir zusammen, sassen im Auto, ich liess die Karre an und *trööööööööt* - @#$%&, schnell raus! Da kam der Zug, es reichte gerade noch so auf unsere "Fuzzruine", welche wir als erhöhten Standpunkt missbrauchten für den Zug. Für das Telebild welches wohl noch besser gekommen wäre, reichte es dann aber doch nicht mehr.
60er mit Regio bei Zabrani
Nun war es aber höchste Eisenbahn um zu wechseln. Als wir auf der Nebenstrasse so fuhren sah ich in einer Senke im Schatten etwas stehen und links davon ein Tier am Strassenrand. Ich dachte: Bauer und Pferd, ging wohl vom Gas aber bremste nicht. Auf einmal schrie dann Pascal aber: "Pass auf ne Kuh." Da drehte sich der "Bauer" und auch ich bemerkte, dass es ne Kuh war, welche nun ganz gemächlich begann die Strasse zu überqueren. Ab in die Eisen und viel hat nicht mehr gefehlt und die Kuh hätte unser Chevikreuz in der Haut gehabt :-) Wir fuhren dann weiter über die kleine Strasse bis kurz vor Arad und bogen da wieder auf die Fernverkehrsstrasse 69 nach Timi ein. Die Bahnstrecke von Arad nach Timisoara führt immer mal wieder der Strasse entlang, so rechneten wir uns gute Chance aus, eine passable Stelle für den Zug zu finden. Leichter gesagt als getan, weil es gibt nichts, oder zumindest nicht da wo wir waren. Es war einfach nur zugewachsen, und da das ganze eine E-Piste ist, kann man die Bahnhöfe dank Mastgewirr gleich vergessen. Dies mussten wir feststellen, als wir im Bahnhof von Sagu unser Glück probiert hatten. Kaum standen wir auf dem Bahnsteig kam aber eine Oma angelaufen und plapperte irgendetwas. Wir gaben ihr zu verstehen: nix verstehen deine Sprach! Dies ging bei ihr nicht so ganz rein und sie quatschte weiter und verwarf die Hände, was wollte sie uns bloss erklären? Auch der Bahnhofvorstand konnte nicht übersetzen, er meinte aber Französisch zu sprechen ... oder es klang ein wenig danach, verstanden haben wir aber auch nichts. Vielleicht wollte man uns klar machen, dass der Zug, welcher gleich kam, nicht hält oder so. War uns doch Egal, wir hatten ja ein Auto, was wir ihr dann versucht haben zu erklären. Der Zug welcher kam war ein *trommelwirbel* Desiro, er blieb unfotografiert. Wir wollten dann gehen, die Alte folgte uns aber und erzählte weiter irgendetwas, sie musterte dann den Wagen, und schaute durch die Fenster. Dann erklärte sie uns wie wir nach Timi kommen und dafür wollte sie dann eine Schokolade haben ;) Bei dem Wetter ... *mhm* :) Wir fuhren, ohne dass wir ihr eine Schoggi hätten geben können, weiter durch Timi durch an die nächste Strecke. Der Schlachtplan sah vor an der E-Piste von Timi nach Lugoj ein paar Stunden zu verbringen. Ein IC stand an und ein Regio ... und da E-Piste dachten wir, dass vielleicht noch der eine oder andere Güterzug kommen könnte. Die nächsten 3h sind dann schnell erklärt, denn ausser einem Baufahrzeug kam NICHTS und wir warteten vergebens in der Nähe von Remetea Mare auf einen Zug. Wir liessen es dann bleiben und fuhren weiter mit dem Ziel Jebel, um 15:10 sollte da ein Zug aus dem Bahnhof in Richtung Giera rollen. Es war etwas nach 14 Uhr und wir dachten, kein Problem! Es war ein Problem, 20min verdepperten wir in auf der Hauptstrasse in Baustellen und Ampelstaus davor, weitere 20min verdepperten wir weil eine Strasse welche laut Karte hätte durch ein Dorf führen müssen da drin endete ... und schon war es 15:10 durch und wir noch weit weg von diesem Jebel. Nun hatten wir keinen Stress mehr und das Ziel hiess Liebling bzw. Jebel. Als wir dann in Sacosu an einem Bahnhof vorbei fuhren, meinte Pascal, wir könnten doch kurz die Abfahrten anschauen, vielleicht kommt ja was. Ich sah den Sinn der Aktion nicht ganz, fährt eh nix ... wollte aber nicht widersprechen. Und tatsächlich, Pascal sollte recht behalten, denn einer der beiden Aushängefahrpläne versprach einen Zug in 5min aus Timi nach Lugoj. Als dann der Bahnübergang an der Einfahrt zu ging war auch mir klar, da kommt etwas. Leider aber im Gegenlicht, es war eine Lok der BR 80 mit drei Nahverkehrswagen, welche recht gut besetzt waren. Nun war für den Zug aber erstmal Pause, in dem Bahnhof im Nirgendwo stand er jetzt 31min und machte nix. Keine Kreuzung, kein Anschluss ... einfach nur warten und Zeit vertrödeln. So wundert es nicht, wenn Züge für wenige Kilometer ewig brauchen ... Wir hatten die Szene dann aber im Kasten und weiter ging es nach Liebling wo erstmal der Bahnhof begutachtet wurde, extrem fotogen! Auf der Strecke (9km) bis Jebel schauten wir uns dann noch ein wenig um, denn für das einzige Zugpaar des Tages wollten wir da stehen. Jetzt ab nach Jedel zum Bahnhof, auf dem Weg fuhren wir von hinten auf einen recht fix fahrenden Bus auf. Man denkt sich ja nichts dabei, bei der Dorfeinfahrt Jebel sehe ich wie vor dem Bus einige Gänse auf die Seite rennen und dachte nur: „Oh, das war aber knapp“. Einen Augenblick später tauchen unter dem Bus zwei Gänse auf, welche es nicht mehr geschafft hatten. Der Bus hat ohne auch nur zu reagieren die Gänse überfahren! Soviel hält man in diesem Land also von streunenden Tieren ... Pascal taten die Tiere leid, ich glaube: Besser Bus als Fuchs. Nach einiger Sucherei in Jebel, wo denn dieser Bahnhof ist, fanden wir ihn und schauten gerade einer Malaxa Kiste und einem 4 Wagen Ferkeltaxezug bei der Ausfahrt zu. Was nun? Malaxa fährt nach Liebling und kommt dann zurück im Licht, Ferkeltaxe? OK, der Bahnhofsvorstand schien auch zu wissen was wir wollte,n und gab uns mit Handzeichen. Seine Message war, dass sich weiter hinten die Strasse über die Bahn bewegt und man da die Ferkel noch knipsen könnte. Insgesamt zwei Mal erwischten wir dann den Ferkelzug, wobei auch locker mehr gegangen wäre. Die Züge schleichen, das ist nicht normal! Zu erwähnen ist noch, dass beim ersten Foto eine Itakerin angerannt kam und fand: It's so ugly (sie meinte die Taxen). Davon gibts von uns natürlich ein kräftiges *pffffff*.
Ferkeltaxen auf ihrem Weg von Jebel nach Giera (beide Bilder)
Als wir mit dem Ferkel zufrieden waren ging es zurück nach Jebel bzw. Liebling. Wir erlegten den Zug im Bahnhof Liebling und noch drei Mal auf der Strecke bis Jebel, ehe wir uns da in den Bahnhof stellten und auf den nächsten Zug warteten.
Der Bahnhof von Liebling mit dem einzigen Zug, der ihn Fahrplanmässig anfährt.
[i]Kurz hinter Liebling
Der Malaxa kurz vor Jebel (beide Bilder)
Lange, das wussten wir, mussten wir nicht warten, den nur 5min später sollte bereits ein Zug, den Bahnhof gen Timi verlassen. Der Schrankenposten welcher den BÜ senkte, und das A-Sig welches aufgezogen wurde, bestätigte uns dann: Er kommt. Im besten Licht erlegten wir zwei Ferkel auf dem Weg nach Timi.
Zwei Ferkel auf den Weg nach Timisoara.
Nun war bereits Zeit für das "Highlight" des Tages, den Belgrader, er kommt aus Belgrad und überquert bei Moravita die serbisch-rumänische Grenze. Er führt zudem Kurswagen nach Bukarest mit, was uns sicher machte das es sich um einen lokbespannten Zug handeln musste. Im Bahnhof von diesem Stamora Moravita stand dann noch ein Malaxa Triebwagen welchen wir machen wollten, dazu eine Altlack 60er und eine von irgendeiner Privatbahn. Kaum aber waren wir auf den Bahnsteigen, wurden wir darauf hingewiesen das man keine Fotos machen darf. Strategisch Important sei das hier, darum no Foto. Dumm war nur, dass Zingg das Foto schon im Kasten hatte.
Das verbotene Foto aus dem strategisch wichtigen Stamora Moravita
Da im Bahnhof eine 60er stand, und der Zug laut Fahrplan fast 30min steht, waren wir uns gar nicht so sicher, mit was für einer Lok der Zug aus Serbien ankommt, möglicherweise sogar mit einer serbischen? Aus diesem Grund gab es für uns nur eins, der Zug musste vor dem Bahnhof in den Kasten. So liefen wir einige Kilometer hinter dem Bahnhof aber immer noch paar Kilometer weg von der Grenze an die Strecke und stellten uns so, dass uns niemand sehen konnte. Der Zug wollte und wollte jedoch nicht kommen, und wir rechneten jeden Moment damit kassiert zu werden - weil als Motiv diente uns: eine Desinfektionsanlage und sonstige Gebäude welche wohl mit dem Grenzübergang zusammenhängen. Aber he, was wäre denn ein Urlaub ohne den gewissen Nervenkitzel? ;) Der Zug kam dann, enttäuschte uns aber ein wenig, 1. war eine 60er davor und 2. war die Komp. etwas langweilig, wir haben mehr serbische Wagen erhofft. Der einzige Serbe hing am Zugschluss und war wegen seinem Blau kaum vom Rest zu unterscheiden. Einziges Farbtupferl war der CFR Liegewagen in rot.
60er mit Nachtzug Belgrad - Bukarest, gleich hinter grenze. Bei genauerem Hinschauen, sieht man die Desinfektionsanlage.
Als der Zug durch war, verzogen wir uns schleunigst zum Auto und zurück zum Bahnhof von Jebel, hier hatten wir noch eine Stelle offen für die Kiste. Im letzten Büchsenlicht um kurz nach halb 9 gingen dann die Schranken runter und die Ausfahrt wurde gezogen. Und er rollte durch, der Belgrader, der einzige Internationale Zug auf dieser Strecke.
Der Nachtzug in Jebel
Wir waren zufrieden und fuhren in die untergehende Sonne hinein nach Timi in unser Nobelschuppen. Nach der Ankunft, machten wir uns ganz schnell frisch und liefen dann wieder in das grosse Einkaufscenter um noch etwas zum Mampfen zu bekommen. Nun sitzen wir hier, der Zingg schnarcht schon hinter mir, und haben uns was für morgen azsgeheckt. Es soll in den flachen Westen gehen ... mal schauen was das wird.
(Text: Nil)
Tja das wars dann schon wieder. Nächstes Mal wirds dann ausnahmsweise nur einen Tag geben, dies weil der zweite Tag in Timisorara ein echter Erfolg war, und die Timi Bilder von diesem Bericht noch übertreffen wird. Seit also wieder dabei, bei Teil 7 ;)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:09:06:11:51:45.