Betr: [BUR] Dampflokbetriebswerke in Myanmar/Burma (14 B.)
Im
letzten Bericht ging es um fahrende Dampfloks, in diesem Beitrag sollen jetzt die Bahnbetriebswerke kurz vorgestellt werden, in denen die Dampfloks für ihre Fahrten fertig gemacht werden. Leider können meine Bilder nicht mit den
Bildern von Roni aus China mithalten.
Grundsätzlich sind die Dampflokbetriebswerke sehr einfach gehalten. Außer einer Drehscheibe, einem Wasserturm mit Wasserkran, Ölbehältern und Abstellgleisen gibt es meist keine weiteren Einrichtungen. Größere BW's wie in Bago (Pegu) haben noch einen kleinen Lokschuppen und eine Lokschmiede. Größere Reperatur- und Wartungsarbeiten werden im Zentraldepot in Insein bei Yangon vorgenommen. Das BW in Bago (Pegu) kann man auf
Google Maps sehr gut erkennen.
Bevor ich Zutritt zum Dampf-BW bekam, musste ich eine Fotogenehmigung beim BW-Leiter einholen. Gegen Vorlage des Reisepasses (ohne den geht gar nichts in Myanmar), 3 US-Dollar (die gingen wohl direkt an die Regierung) und 500 Kyat (das ist die lokale Währung und entspricht ca. 30 Cent) bekam ich ein Stückchen Papier mit Stempel und Unterschrift:
Nachdem ich die Gebühr bezahlt hatte, schnappten sich drei Mitarbeiter jeweils einen Besen und fingen das Kehren an. War aber gar nicht notwendig, da das BW sehr aufgeräumt und sauber war, wie man auf dem folgenden Foto sieht. Von links nach rechts: Lokschuppen, Gleis zur Drehscheibe, das alte Kompressorenhaus und unter dem Baum das Büro des BW-Leiters:
Im Dampf-BW von Bago, wieder von links nach rechts: Kesselwaggon mit Schweröl für die Befeuerung, Tanks für das Schweröl, Wasserturm, ausrangierter Personenwaggon, der als Unterkunft für BW-Mitarbeiter dient und die Ein- bzw. Ausfahrt des Dampf-BW:
Drei Mitarbeiter des BW in Bago (Pegu) machen YC 629 für den nächsten Einsatz fertig:
Noch ein Bild zum Thema Arbeitssicherheit in Myanmar. Die Mitarbeiter turnten mit ihren Flip-Flops auch noch auf dem Kessel herum, als dieser voll geheizt und glühend heiß war:
Lok YB 534 ist noch betriebsbereit, stand aber die ganze Zeit im Lokschuppen von Bago:
Anders sieht es leider mit den Loks YD 974 und YB 508 aus. Beide sind nicht betriebsbereit im Lokschuppen abgestellt. So sind sie zumindestens vor dem Regen geschützt. Die Mitarbeiter meinten, sie könnten die Loks innerhalb eines Monats wieder betriebsfähig herstellen:
Vor dem Lokschuppen wurden alte Radsätze gelagert, ob sie aber jemals noch zum Einsatz kommen, ist fraglich:
Auch ganze Lokgestelle fanden sich noch sauber gestapelt auf dem BW-Gelände:
Ein weiteres Relikt auf dem BW-Gelände, das auch schon bessere Zeiten erlebt hat:
Zum Abschluss dieses Beitrags noch ein paar Impressionen aus dem BW in Mokepalin. Es ist äußerst bescheiden, außer einer Drehscheibe, einem Öltank und zwei Abstellgleisen findet man nur noch ein paar nicht betriebsfähig abgestellte Loks:
Bei Lok YD 967 wurden gerade die Ölvorräte aufgefüllt, damit sie einen Güterzug von Mokepalin nach Bago (Pegu) ziehen kann. Der Verfolgung dieses Dampfzuges werde ich noch einen extra Beitrag widmen:
Auch in Mokepalin rosten alte Dampfloks vor sich her:
In einem der nächsten Berichte werde ich das Arbeitsleben im BW vorstellen. Da werde ich den kompletten Ablauf für die Bereitstellung von Lok YD 964 vorstellen.
Bisherige Berichte:
Teil 0:
In welchem Land ist dieser Wohnwagen auf Schienen unterwegs?
Teil 1:
Dampf, Elefanten, Opium - Die Burma/Myanma Railways (16 B.)
Teil 2:
Streckenübersicht & Bahnhöfe in Myanmar/Burma (15 B.)
Teil 3:
Dampflokgattungen in Myanmar/Burma (17 B.)
Teil 4:
Rollendes Material in Myanmar/Burma (13 B.)
Teil 5:
Wie dreht man in Myanmar einen Schienenbus? (9 B.)
Teil 6:
Verfolgung eines Dampfgüterzuges, Teil1 (14 B.)
Edit: Bildlinks angepasst
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:12:21:16:58:48.