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Terve Welt,

bevor es in der Berichterstattung vom Sommer weiter geht folgt jetzt ein kleiner Bericht über den letzten Urlaub in Finnland, er liegt noch nicht lange zurück und war leider nicht sonderlich erfolgreich. Aber für mich erstelle ich jetzt diesen Bericht, dass ich dann in einem Jahr das ganze wieder lesen kann und dann sage: hat sich doch gelohnt ;)

Kleine vorab Info für euch zum Urlaub. Die Idee entstand noch letzten Sommer, da Philippe von uns in Finnland im Austauschsemester weilt war es fast schon Pflicht das wir ihn besuchen. Da wir im Sommer aber schon mal in Finnland waren und dieses Jahr sowieso in Österreich und der Schweiz die Post ab geht war klar – im Winter wollen wir da hin. Mit viel Schnee und viel kalt, dazu Sonne … was gibt es schöneres?
Das wir so früh gefahren sind, im März wäre auch noch Winter, liegt am Urlaub, da sind wir wegen Studium nicht ganz frei, so blieb uns nur diese Woche über.

Der Flug war relativ früh gebucht und die Vorfreude gross, lag der letzte Urlaub ja schon laaange zurück ;)
Jordi meinte noch, Winter kein Problem, Turku habe etwa 100 Schneetage im Jahr, also praktisch Schneesicher zu der Zeit wo wir kommen wollen.
Als ich dann aber in der Zeitung ende Januar gelesen habe das Finnland den wärmsten Winter seit Messbeginn erlebt war ich auf einmal nicht so sicher, Jordi berichtet auch eher von Schneematsch also von wirklichem Schnee …., ja an welchen 100 Tagen liegt den da bitteschön Schnee wenn nicht im Februar???

Es kam dann fast so wie es kommen musste, es war zwar Schnee da an der Küste, aber nicht sonderlich viel, dieser wurde dann während des Urlaubs auch zu Wasser und weg war er.
Zum nichtschnee im eigentlichen Zielgebiet (Strecken ab Turku) kam noch das super schöne Wetter, dank einer beständigen Warmfront die immerzu sabber vom Westen her nach Finnland brachte. Wer Sonnenfotos sucht – fehl am Platz, im aller letzten Teil kann ich noch ein Sonnenbild zeigen, das kommt aber nicht aus Finnland *HAHA – Witz komm raus du bist umzingelt*. Ansonsten war ausschliesslich ISO 400 Wetter, wenn nicht mehr. Als Digifuzzy kann man da aber trotzdem was machen, will ja nicht umsonst in Urlaub gefahren sein. Und so Spässe wie im Sommerurlaub in Oulu wollten wir uns nicht leisten, dafür ist der Urlaub dann doch zu schade ;)

Kurz zur Info: Eine Karte von Finnland für die, die gar keine Ahnung haben

[www.bueker.net]

Und noch ein Link für alle die etwas über die Finnische Sprache lernen wollen (sehr empfehlenswert): [www.lenz-online.de]




Tag 1: 03.02.2008 | Hinwil – Helsinki – Turku

Der erste Tag war ein reiner Reisetag, die Koffer waren bereits am Vorabend gepackt und mussten bloss noch in die Finger genommen werden vor verlassen des Hauses in Richtung der nächsten S-Bahn Station. Aufgrund des nicht vorhnandenseins einer Waage in dem Haushalt wo ich lebe war es mit dem Gewicht so eine Sache, weil für den Winter braucht man natürlich viel Klamotten, um sich nach dem Zwiebelprinzip anziehen zu können. Dazu kommen noch grosse Schuhe, dies und das eine Heft, Stativ, alles braucht Platz und ist schwer. Ich war also unsicher ob mein Koffer die 20kg Grenze nicht überschreitet, wie alle wissen ist Übergepäck beim Fliegen eine sauteure Angelegenheit. Ich räumte also in der Panik um meine Franken noch das ein oder andere aus dem Koffer, nötig wäre es zwar nicht gewesen, aber es war raus. Am Flughafen Zürich hab ich mich rund 1 1/2h vor dem Abflug mit dem Wipf verabredet, der Check-In dauerte keine 5min und wir waren unser Gepäck los, nur mit der Kamera Tasche bewaffnet begaben wir uns also ins Terminal. Da wir noch nix gegessen hatten und die Blaue 1 bestimmt nix verschenkt auf dem Flug wollten wir was Essen. Und was eignet sich da besser als das „neue“ Dock auf dem Flughafen? Nebst dem Essen wollten wir natürlich auch noch Sky Metro fahren, eine selbst fahrende Gummibereifte U-Bahn welche das neue Dock mit der Aussenwelt verbindet. Im neuen Terminal angekommen folgte dann bloss ein Blick links und einer rechts und schwups waren wir wieder in der Tunnelbana drin – um ins Dock zu gelangen muss man durch die Sicherheitskontrolle - wollten wir aber nicht da unser Abflugdock nicht das neue war. Wir fuhren also zurück und trampelten dann bei uns in den Sicherheitsbereich. Diese Sicherheitschecks sind ja für gar nix, Wipf konnte sein Taschenmesser mit ins Flugzeug nehmen welches er am Schlüsselbund vergessen hatte, ich wurde aber wegen meinen Akkus vom Polizisten dumm angemacht *grübel*.
Nach ewiger wartezeit dann endlich ging es los, wir mussten mit dem Bus zu unserem Flugzeug gekarrt werden, einer uhrig alten MD-90 der Blue1 – zum Direktflug nach Helsinki.
Im Flugzeug dann, natürlich über dem Flügel und enger gestuhlt als ein S-Bahn Wagen in Zürich, gabs weder was zu Essen noch was zu Trinken für lau.
Fliegen ist schon wirklich was doofes, da lob ich mir die Bahn um in den Urlaub zu fahren, genug Platz, keine ewigen Wartezeiten für nix am Bahnhof, keine überflüssigen Sicherheitchecks beim Einsteigen, keine Gewichtsbeschränkung und bequemer ist es oben drauf.
Im Gepäck hatten wir nebst einer Mietwagenreservierung auch ein Interrail für Finnland, 3 Tage freie Fahrt auf dem VR Netz, Kostenpunkt 117 CHF. Angesichts der Preise bei der VR ein Witz, alleine EINE Fahrt von Helsinki nach Turku (2h) kostet fast gleich viel wie ein Tag freie Fahrt auf dem gesamten Netz. Da lohnt sich so ein Ticket natürlich nur schon wenn man am Abend kurz nach Helsinki in die Stadt will! Auch merkwürdig, der Railpass welcher von der VR für die Finnen angeboten wird gilt ebenfalls 3 Tage, kostet aber 20 Mäuse mehr, aber dann in Euro und nicht in Franken! Gut, ich will nicht meckern, so ein Interrail ist schon was feines, für den Preis sowieso – zudem man mit allem was Räder hat in dem Land fahren kann, vom Railcar bis zum Pendolino.

In Helsinki angekommen, auf die Minute pünktlich und bei klarem Himmel ahnten wir noch nicht, dass es das letzte mal für die nächsten 10 Tage sein wird wo wir die Sonne sahen .. *seufz*. Wir zogen unser Gepäck am Band, reisten durch den Zoll ein (man kommt sich etwas verschubst vor wenn man als fast einziger nicht am „EU“ Schalter anstehen darf ;)) und gingen unseren Mietwagen abholen. Nach anfänglichen Problemen bekamen wir den Schlüssel und begaben uns zum P3 am Flughafen, da sollte auf dem Parkfeld 417 unser Wagen auf uns warten. Es stand auch einer da, Farbe passte, Typ auch, aber er öffnete sich nicht bei Druck auf den Knopf. Auf die Idee gekommen zu schauen welches Nummernschild auf dem Schlüsselanhänger stand sind wir nicht, ich also zurück zum Schalter – Schlüssel kaputt – er meinte nur, ob die Nummer auf dem Schlüssel mit dem vom Auto übereinstimmt. Was weiss ich? Also dem Wipf telefoniert der beim Gepäck wache stand, auf dem Platz 406 stand er dann, selbe Farbe selber Typ, aber anderes Nummernschild. Schnell war das Gepäck verladen und wir befanden uns auf dem Weg nach Turku, direkt über die Autobahn bis in Studentsbyn kurz vor dem Stadtzentrum. Da hat sich Kollege Jordi in seinem Zimmer im Haus 3A eingerichtet, von diesen gibt’s da gegen die 100 und in jedem gibt’s etwa 40 Zimmer. Ganz schön gross also dieses Campusgelände! Zu beginn richteten wir uns kurz ein, ich pustete meine mitgebrachte Luftmatratze auf und dann machten wir uns ausgehfertig. Wir wollten an diesem Abend, obwohl schon 20 Uhr noch Turku anschauen. Wir liefen einem Kanal entlang welcher normalerweise gefroren sei, über den Kaupatori (Marktplatz) in ein Kaufhaus. Ich @#$%& hatte meine Mütze im Büro liegen lassen, nun musste also Ersatz beschafft werden. Wir in jedem guten Kaufhaus gab es da mehrere Etagen, ich hab also eine Mütze gepackt irgendwo oben und wollte dann gaaanz unten bezahlen. Was anscheinend gar nicht so einfach war, etwa 10min später und etliche Schweissperlen der Verkäuferin später verliessen wir das Häusle wieder in Richtung Bahnhof und Mampfecke. Jaja, die Finnen ;)
Ein Bier später (phuo, Lätöl fussel) waren wir dann zu später Stund zurück im Studentsbyn im Zimmer und machten uns Bett fertig.

Da der Wetterbericht für den nächsten Tag nicht wirklich gutes Wetter vorhergesagt hat entschieden wir uns den nächsten Tag im Zug zu verbringen. Eine kleine Rundtour stand an, wo durch genau war noch nicht klar, aber wir sind ja flexibel. Klar war nur das wir am Morgen entweder um 8:00 oder um 9:05 ab Turku fahren wollten, wahlweise nach Helsinki oder Tampere.

Tag 2: 04.02.2008 | Turku – Tampere – Pieksämäki – Helsinki – Turku

Der Tag begann damit das wir die Distanz vom Jordi bis zum Bahnhof um ein vielfaches unterschätzt haben, obwohl am Vorabend gelaufen kam er uns ewig vor und die Zeitplanung gerat etwas ins Wanken. Was sich vor allem dadurch bemerkbar machte, dass als der Bahnhof noch weit entfernt war der P-Zug nach Helsinki an uns vorbei fuhr, wir hatten also 10min Zeit, uuuh, es wurde stressig. Um 04 erreichten wir den Bahnhof, der Zug stand aber auf Gleis 2, also nicht am Hausbahnsteig – nur, wie kommt man da rüber? Im Bahnhofsgebäude liess sich keine Unterführung finden, wie wo .. *arg*, wir sahen den Zug schon davon ziehen als wir am hinteren Bahnsteigende eine Niveau Überführung fanden mit BimmelBÜanlage. Der Lokführer hat uns aber anscheinend rennen gesehen, so stand der Zug obwohl 06 noch da, der Zub stand ebenfalls in der letzten Türe und wartete anscheinend auf uns. Nett! Mit einem Walkie-Talkie gab der Zub dann den Abfahrbefehl und los ging die Fahrt. Beginnt ja schon mal super, verschwitzt und ausgepustet setzten wir uns in einen 4er Abteil und verschnauften erstmal.
Eine Eigenart der Finnen ist die versteckte Freundlichkeit, oder will er sich einfach nicht in eine peinliche Situation bringen? Es ist so, die Reisezugwagen der VR sind meist in Flugzeugbestuhlung gehalten, aber auch da gibt es gaanz wenige 4er Abteile (2 oder 4 pro Wagen) – der Finne setzt sich da aber nicht rein! Auch wenn es zwei Finnen sind, die quetschen sich lieber in eine zweier Reihe. So kommt es das in einem Wagen teilweise alle 2er Reihen besetzt sind, aber kein 4er. Wenn ich da an den deutschsprachigen Raum denke, da ist der 4er immer zuerst belegt, auch von Einzelreisenden. Wir nahmen diese Geste der Finnen aber immer gerne an und setzten uns dann halt in den 4er – aber nie ohne schief angeschaut zu werden. Aber als Tourist darf man dass! ;)
Als nächstes nahmen wir unsere Karte (noch vom Sommerurlaub) zur Hand und markierten mit einem Kuli wo es Stellen hat die man bei Wetter mal besuchen kann.
In Tampere angekommen gönnten wir uns ein Frühstück und überlegten uns während einer Stunde Gedenkpause zur nächsten „Spinne“ (gibt’s echt da) wohin wir wollten. Nach Pori und zurück? Nach Riihimäki und dann nach Lahti und über NBS zurück? Wir entschieden uns für die längste Variante. Über Yväskylä (ausgesprochen etwa Üwaskülä) ging es nach Pieksämäki, von da nach Umsteigen über Kuovala via NBS nach Helsinki. Leider war alles ab Lahti im dunkeln, so sahen wir die Strecken die wir eigentlich wollten nicht mehr im Licht, egal.
In Pieksämäki am Bahnhof wollten wir uns noch je ein zweites „Kursbuch“ besorgen, diese gibt’s kostenlos am Bahnschalter. Da aber die Englischen auch nach längerer suche nicht auffindbar waren gaben wir uns mit einem Finnischen zufrieden, wir verstehen zwar nichts, aber zum Glück sind im Finnischen Alphabet die Zahlen wie in unserem (siehe ansonsten der Link oben zur Sprache).
Kurz vor Pasila, dem grossen Umsteigeknoten ausserhalb des Hauptbahnhofes von Helsinki, kam dann nebst der automatischen Durchsage, die auch Englisch erfolgt, eine Durchsage vom Zub, nur auf Finnisch aber. Wir verstanden nur Turku, doch in welchem Zusammenhang? Kein Zug mehr? SEV, wir dachten an das schlimmste. Normalerweise tritt das dann auch ein (gell Jan ;)), nicht aber diesmal. Wir verliessen im Hauptbahnhof den Zug, schauten an die Zugzielanzeige am Wagen und wendeten wieder, der Zug fuhr direkt weiter nach Turku – aha! Ein IC2 Durchlauf von Kuovala nach Turku also, nicht schlecht.
Eine unsitte in den Finnischen Wagen, vor allem in den IC2 Dostos, es ist da drin Hell wie in einem Operationssaal, einzige zuflucht ist ein Abteil am Wagenende, es gibt ein zweier und ein 4er. Da kann man das Licht etwas dämmen, von ausschalten will ich nicht sprechen, Vorteil man hat seine ruhe und es ist dunkel – kommt sich aber in dem Glaskasten saudumm vor, so völlig separiert.
Wir fuhren dann nach einem kleinen Einkauf im Supermarkt am Bahnhof, so viel Zeit muss sein, die zwei Stunden in der Dunkelheit nach Turku. Am Hauptbahnhof angetroffen ging es dann zurück zum Jordi, die 4km durch den Matsch auf den Finnischen Gehwegen.
Was uns beruhigt, die Finnen kochen auch nur mit Wasser. Wir dachten die haben bestimmt ganz gewitzte Systeme um die Gehwege und Strassen von Schnee und Eis zu befreien. Denkste, ist genau so wie bei uns, schweineglatt und alles andere als sauber geräumt. Irritiert, wenn jemand weiss wie es geht dann doch die Finnen?
Zurück da wollten wir uns dann im Supermarkt (bis 22 Uhr geöffnet) noch Bier holen, Lätölfussel, aber besser wie nix … wir packten das Bier und stellten es aufs Band. Nix Bier … aber 21:00 gibt’s kein Alkohol mehr in Finnischen Supermärkten. Schade, so nahmen wir mit Wasser vorlieb um Jordi von unserem Ausflug zu erzählen – er konnte wegen Vorlesungen nicht mitkommen.
Wir schauten noch kurz auf den Wetterbericht und durften feststellen, morgen in der Region Tampere – bissle Sonne. Die Strecke von Tampere in den Süden, also die Rollbahn der Finnen, hatten wir uns eigentlich erst fürs Wochenende vorgenommen. Aber wenn da Sonne ist sollte man hin solange sie scheint .. und solange der Schnee noch liegt.


Tag 3: 05.02.2008 | Turku – Toijala – Turku

Da wir heute gegen 9 Uhr an der Strecke sein wollten, also kurz nach Sonnenaufgang, begann der Tag ungewöhnlich früh, bereits um kurz nach 7 verliessen wir den Stundentsbyn in Richtung Toijala. Diesmal war auch der Philippe dabei, er konnte sich irgendwie den Tag „frei halten“ – soll bei Studenten ja gar nicht soo schwer sein ;)
Wir fuhren also voll mit dem Verkehr aus Turku raus, über das kurze stück Autobahn gen Tampere und dann gemächlich über die Landstrasse bis wir um kurz vor 9 das etwas nördlich von Toijala gelegene Viiala erreichten. Von Sonne war aber weit und breit nix zu sehn, das veranlasste uns dazu beim Ortsansässigen K-Market ein Frühstück einzukaufen, es gab lacker Jogurt Drink und etwas altes Gebäck .. Ob es wirklich alt war? Man weiss es nicht so genau, aber in Finnland gibt es eigentlich nix aus Teig was man frisch nennen kann, das Brot angebot ist zwar relativ umfangreich, aber alles ist pampig und ganz bestimmt nicht ofenfrisch, könnte man wenn man wollte wohl bis zum nächsten Krieg einbunkern zuhause.
Mit unserem Einkauf verdrückten wir uns dann an unsere erste Stelle, es war Pflicht dahin zu fahren, es sollte bereits das dritte mal sein.
Wir stellten unser Wagen dann schön auf einen Feldweg direkt an der Strecke und harrten den Dingen die da kommen mochten, mehr aber auch nicht. Den es war 9:15 und immer noch finster wie in einer Kuh, da mochte uns erst ein grünes Signal aus dem warmen Auto locken welches definitiv nicht für einen Personenzug gestellt sein konnte. So war es dann auch, der erste Güterzug kam angerauscht, und wie der Zufall es will gleich mit einer Sr2! Die Stelle war aber nicht entsprechend und das Licht sowieso nicht, so klackte es zwar ein paar mal als der Zug kam, das Foto landete aber ehe es sich versah in der Ablage P.
Als leichter Schneefall einsetzte welcher zwischendurch auch recht kräftig wurde konnten wir uns auf den nächsten Schub von Personenzügen welcher gegen 10:30 in Viiala motivieren an die eigentliche Stelle zu latschen. Den Schneefall gibt den Bilder immer so ein winterliches Flair, und deshalb waren wir ja da.
Der erste Zug der dann kam war der mit einer Sr2 bespannter IC 912 aus Jyväskylä nach Turku.

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Sr2 mit IC912 nach Turku bei Viiala

Kurz darauf donerte der erste P-Zug von hinten durchs Bild, wir mussten uns um diesen aufnehmen zu können nur auf der Stelle drehen. Es war wieder eine Sr2 diesmal mit dem P911 aus Turku zu Fahrt nach Tampere – dieser Zug endet dort ;)

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Sr2 mit P911 aus Turku nach Tampere bei Viiala

Nun erwarteten wir wieder einen Güterzug mit Sr2, im Sommer kam einer um etwa diese Zeit und auch am letzten Tag hatten wir bei der Ankunft in Tampere einen losfahren sehen. Deshalb blieben wir an der Stelle stehen, ein Güterzug kam zwar auch wenig später, jedoch bespannt mit einer ollen Russenkiste – Sr1.
Da auf der Strecke nicht sooooo viele Güterzüge rum sind gingen wir mal davon aus das es für diese Stunde gut war und liefen eilig zurück zum Wagen um ein S welcher noch kommen sollte anständig zu Fotografieren. Mit einem kleinen Sprint gelang dies dann auch.

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Sm3 (Pendolino) als S 45 nach Oulu bei Viiala

Es war dann an der Zeit mal dieses Viiala zu verlassen, etwas demotiviert wegen dem schlechten Wetter, wir hatten gehofft auf die versprochene Sonne zu treffen. Unser Ziel sollte der Lidl von Lämpäälä sein, an diesen konnten wir uns vom Sommerurlaub her noch schemenhaft erinnern. Lidl um das Auto mit dem nötigsten zu füllen, also Trinkwasser und ein paar goodis die man bei Frust mampfen kann.
Aber noch bevor wir den Lidl erreichten sahen wir eine Stelle die uns im Sommer so nicht aufgefallen ist. An einer Strassenbrücke nördlich von Lämpäälä hielten wir also inne, wobei das etwas zu nett gesprochen ist. Den gerade als wir über die Brücke gerollt sind tauchte ein Güterzug mit Sr1 auf, also zackig angehalten, den Wipf und den Jordi rausgeschmissen und weiter, bevor ein Finne kommt und dann ganz verwirrt anhalten muss. Die zwei Fotografierten den Güterzug und ich parkte derweil an einem passenden Ort am Brückenkopf, den an der Stelle wollten wir die nächsten P-Züge mitnehmen.
Für einen ersten, nämlich die S-Bahn, stellten wir uns unten an der Brücke hin, in einen netten Aussenbogen. Die S-Bahn der Linie A kam dann auf die Minute pünktlich, wie man es sich von den Finnen gewohnt ist. Das Fahrzeug übrigens ist vom Typ Sm4, der neusten Generation von Elektrotriebzügen in dem Land also. Die Kiste hat Italienischen Ursprung, ebenso wie natürlich auch die Sm3, bei denen ist es klar.

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Sm4 als S-Bahn A nach Tampere bei Lämpäälä

Wir stellten uns nach diesem Bild wieder auf die Brücke, das erschien uns für die kommenden längeren Personenzüge als besseren Platz. Als wir oben angekommen sind gingen erstmal beide Signale nach Süden auf grün, öhö? Leider auf dem falschen Gleis kam dann der nächste Güterzug mit Sr2 auf uns zu. Wir dachten immer es sei was seltenes und haben es auch kaum gesehen .. und jetzt fahren uns die Kisten nur so um die Ohren, aber es war uns mehr als recht, sind es doch nebst den 465 die einzigen Loks der Bauart welche Güterzüge ziehen dürfen.

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Sr2 mit Güterzüg bei Lämpäälä

Kurz danach und auf dem richtigen Gleis rollte dann eine Sr2 mit einem IC2 nach Helsinki an uns vorbei.
Als nächstes kamen dann die beiden Personenzüge aus dem Süden nach Tampere, einerseits der P911 von Turku nach Pieksämäki und andererseits der IC 47 von Helsinki nach Oulu.

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Sr2 mit dem P911 von Turku nach Pieksämäki bei Lämpäälä

Die Stelle hatten wir gesehen, jetzt wollten wir endlich noch im Lidl einkaufen, was wir dan auch ausgiebig gemacht haben. Wir nutzten die Pause um uns etwas aufzuwärmen in der guten geheizten Lidl Filiale von Lämpäälä.
Da nach Turku eine 3h Taktlücke klaffte in der nächsten Zeit lohnte es sich eigentlich nicht weiterhin zwischen Tampere und Toijala zu stehen, so entschieden wir uns etwas südlich von Toijala auf der Strecke nach Helsinki unser Glück zu versuchen. Denn in dieser Richtung gibt es einen Lückenlosen 1h Takt mit dem Fernverkehr.
Wir gingen in uns und überlegten uns wo wir im Sommer noch so standen, wo es jetzt auch hübsch sein könnte .. wir kamen auf Tartila, ein Dorf kurz hinter Toijala war unser Ziel. Während wir auf den verschneiten Wegen die Stelle suchten und auch sofort fanden bewährten sich zum ersten mal unsere Spikes so richtig. Klar, unser Mietwagen hatte welche, das haben praktisch alle Autos da oben im Winter. Obwohl es sich mit den Metaldingern an den Rädern fast so fährt wie wenn kein Schnee auf der Strasse liegt waren wir etwas vorsichtiger … man will ja den Mietwagen nicht am ersten Tag in den Graben setzen – eigentlich nie ;) Besondere Vorsicht war aber auch geboten weil wir uns zu schade waren für 70 Euronen eine Selbstbehaltreduktion zu Kaufen.
An der Stelle angelangt, übrigens genau zur selben Zeit wie damals im Sommer, wussten wir nun auf was wir warten müsse. Auf eine S-Bahn von vorne, ein IC von vorne, und ein S von hinten. Dies alles kommt im Licht, wenn dann welches wäre. So konnten wir nun auch noch einen IC2 in die Gegenrichtung schiessen, immerhin ;)
Der angesprochene IC2 mit der Nummer 171 wurde natürlich von einer Sr2 gezogen, wie alle Züge auf der Relation Helsinki – Tampere, abgesehen von den Nachtzügen.

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Sr2 mit IC2 171 von Helsinki nach Tampere bei Tartila etwas südlich von Toijala.

Die grüne Tafel am Fahrleitungsmast ist übrigens eine Kilometertafel, sie zeigt die Entfernung von hier zum Finnischen Bahnkilometer 0 an, dieser liegt am Prellbock in Helsinki.
Aus der Gegenrichtung kam dann bald der erwartete IC nach Helsinki, selbe Stelle, selber Zug wie? Na? Aufmerksame Leser kennen die Stelle bereits …

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http://www.bahnpics.com/nil/Urlaub%2007/DSC_8087k.jpg

Beides mal sehen wir eine Sr2 bei Tartila, beides mal mit dem IC174 nach Helsinki.
Dieser Vergleich war jetzt für meine Psyche gar nicht gut … *keinesonnekeinvielschneescheissurlaubkmpmpraf*

Wir folgten ab da dann dem Programm vom Sommer und fuhren weiter an eine Stelle nur wenige Kilometer weiter hinten, bei Kuurila, da warteten wir ebenfalls wieder je ein Zug pro Richtung ab. Da es bereits wieder dunkler wurde gingen die ISO Werte nun schon in ungeahnte höhen, eigentlich sollte man bei solchem Licht nicht mehr Fotografieren … neinei!
Wir haben es trotzdem getan :P
So rollte in kurzem Abstand wieder zwei mal eine Sr2 an unseren kalten Nasen vorbei, einmal mit IC und einmal mit IC2.

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Sr2 mit dem IC 49 von Helsinki nach Oulu bei Kuurila. Gut zu erkennen das es ein IC nach Oulu ist – er ist zwei Wagen länger als die anderen IC Kompositionen.

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Aus der Gegenrichtung dann noch, IC2 176 aus Tampere zur Fahrt nach Helsinki.
Die Stelle war auch abgehackt, da wir nun bereits an die Rückfahrt dachten und ein Blick auf die Karte riskierten einigten wir uns darauf noch eine Stelle und somit einen P-Zug Takt mitzunehmen, diesmal etwas südlich von Häämenlinna in der nähe von Alanko. Da haben wir im Sommer ebenfalls eine nette Kurve gesichtet welche wir erneut besuchten. Wieder fanden wir die Stelle auf Anhieb und konnte uns stellen. Erst kam ein S von hinten *grussel*, dann ein Güterzug von hinten und dann, im allerallerallerletzten Büchsenlicht der IC50 von vorne bespannt mit einer Sr2. Vorne hinter der Lok hängt übrigens ein Prisoncar (Gefängniswagen), diese werden in ganz Finnland immerzu hin und her gefahren, vom norden in den Süden und umgekehrt um die Sträflinge von Nord nach Süd und umgekehrt zu befördern. Die Wagen hängen immer an den selben Zügen, somit ist es also ein leichtes heraus zu finden wann er ungefähr kommt – der Vorteil am Wagen liegt auf der Hand. Die eh schon recht speziellen Kamelzüge werden noch spezieller, dank dem Altlack auch noch eine ganze Ecke hässlicher ;)
Da ich mich bei dem Büchsenlicht irgendwie verschossen habe (rausch) bediene ich mich beim Wipf in der Galerie für das folgende Bild von eben diesem IC50.

http://www.bahnpics.com/daniel/08-02-xx_Finnland/IMG_3180%20Kopie.jpg

Sr2 mit IC50 von Oulu nach Helsinki bei Alanko, vorne weg ein Gefängniswagen.

Wir stellten dann das Fotografieren für diesen Tag ein und fuhren zurück nach Turku in unsere Bude. Unterwegs besorgten wir in einem Supermarkt während eines Tankstops noch ein paar Lebensmittel um selber zu Kochen am Abend. Nach Ankunft in Turku machten wir uns nach einer Dusche sofort auf in die Küche und trafen auf ein paar sehr kommunikationsfreudige Mitstudenten vom Philippe. Zum Beispiel A. aus dem Kanadischen Hinterland, sie hatte sich eine „Döner Pizza“ im K-Market besorgt und tat es sich zur Aufgabe diese heute Abend zu probieren. Mit Kamera bewaffnet posierte sie neben der Pizza um den Daheimgebliebenen zu zeigen welch lecker Essen in Finnland so gibt. Komisch, obwohl ich sowohl Döner als auch Pizza ganz gerne mag empfand ich diese Pizza schon im gefrorenen Zustand als etwas … ekelig. So lehnte ich auch danken ab als mir ein Stück angeboten wurde, wie von allen befürchtet taugte die Pizza nix und schmeckte wohl scheusslich. Das war also Pech für die Studenten, den es war günstigste Tiefkühlpizza im K-Market Sortiment nebenan ;) Da mampfte ich lieber bei unseren Spagetti mit, die Tomatensauce peppten wir mit etwas Kötbullar auf *mjam* …
Wir hatten dann genug von Küche und Essen und verzogen uns zu später Stund in das Zimmer und verplapperten uns bis in die Nacht hinein.




Das war mal der erste Teil, wann der zweite folgt weiss ich noch nicht, ich habe gerade gemerkt das der Aufwand hierfür grösser ist als vermutet (bin vom Sommer her was anderes gewohnt, da ist es fast nur eine Kopier arbeit ;)).
Bei Fragen oder sonst etwas einfach melden, bin zur Stelle …


Gruss aus der Schweiz
Nil

Übersicht über meine Reiseberichte in diesem Forum (nicht nachgeführt): [www.drehscheibe-foren.de]

Leben und Leben lassen ...
Nett hier,

aber waren Sie schon mal auf der M/S Isabella?

Wir fahren sonst immer im Februar nach Turku zwecks Schiffahrt nach Stockholm. Das ganze ist sehr günstig, landschaftlich grandios und macht beim Unterhaltungsprogramm mit betrunkenen Finnen Riesenspass.

Sehnsuchtsvolle Grüsse und danke für die Fotos.
Erik

P.S. In finnischen Supermärkten gibt es doch gar keinen Allohol; man begebe sich zu Alko oder eben zu Viking Line. Das erwähnte Latöl (Valeaa olut) hilft ja nicht gerade zum Vollsein... Kippis
Ich hab zwar Deinen Bericht noch nicht gelesen, aber ich hab trotzdem schon was zu antworten.
Denn:
Ich bin an der finnischen Sprache (der Link) hängengeblieben. Und ich hab sehr gelacht!!
Ich kannte ihn zwar schon von irgendwann, aber er erinnert mich, daß ich ja auch immer Sprachen analysiere und mich damit beschäftige. Auch ein Hobby. Ich hab da für mich was zusammengeschrieben, aber vielleicht ist es ja auch für andere amüsant:

Die finnische und estnische Sprache
Wie man ja allgemein weiß, haben Finnisch und Estnisch ebenso wie zum Beispiel Ungarisch und Baskisch nichts mit den indoeuropäischen Sprachen gemein. Finnisch und Estnisch haben trotz starker Unterschiede doch eine große Ähnlichkeit, viele Wörter sind gleich oder ähnlich, nicht wenige haben trotzdem eine jeweils andere Bedeutung. Für mich klingt Finnisch schöner und härter, als wäre es eine Schriftsprache, und Estnisch weicher und schlampiger, als wäre es ein Dialekt. Tatsache ist, daß beide Sprachen einen großen Vokalreichtum haben und relativ wenige Konsonanten besitzen. Bei Finnisch ist das noch stärker ausgeprägt als bei Estnisch (im Wesentlichen schreibe ich über Finnisch, Estnisch wird nur nebenbei erwähnt):

Die Laute
Lustig für uns ist vor allem, daß i der häufigste Vokal ist. Es gibt nicht weniger als 16 Diphtonge (auf Deutsch nur 3: au, eu, ei), viele Vokale werden verdoppelt, das gibt es aber auch bei Konsonanten. Dafür gibt es kaum Konsonantenverbindungen. Bei Anlaut-Konsonantenanhäufungen wie z.B. Deutsch Schule, Straße, Kreuzung,… läßt man im Finnischen einfach die ersten Laute weg – wenn ein Fremdwort übernommen werden soll. Da es fast keine b, d, g gibt (nur bei grammatikalischen Endungen als Ersatz für ursprüngliche p, t, k), wird stattdessen immer p, t, k, geschrieben. Auch f fehlt (man schreibt p). Mitlaute am Wortende sind unbeliebt, da wird oft einfach was dazugeschrieben. Aus Strand wird also Ranta, aus Glas wird Lasi. Mitlautverbindungen kommen kaum vor, jedenfalls nie mehr als zwei. Wörter wie Strumpf, schlecht, Pflanze würden auf Finnisch möglicherweise zu rumpu, lektä, lantsi werden. Mit diesen Regeln könnte man also einen deutschen Satz leicht so umbauen, daß er wie Finnisch aussieht. Man braucht nur noch ein paar zusätzliche Vokale einfügen und einige verdoppeln. Mit etwas Gespür könnte man ihn sogar verstehen. Beispiel: „Zu jedem Reisebericht gehört auch ein Artikel über die Sprache des Landes dazu“. – „Su jeetämä rääjseperikkti kehööra auhu einää artikkeli yypaa ti raahe tes laantäs taatsuu.“ Spaß beiseite:

Die Mitlaute sind nicht behaucht, zwischen d und t ist eigentlich kein Unterschied, vielleicht in der Intensität, aber nicht in der Behauchung. Exotische Buchstaben wie c, q, w, x und z sucht man vergeblich. Das y entspricht dem deutschen ü, außerdem gibt es auch ein ä und ö. Das l wird stark „meidlingerisch“ ausgesprochen und klingt lustig, das k klingt unbehaucht wie ein Doppel-g, das s wird etwas gelispelt (ähnlich wie im Spanischen), das ä ist so offen, daß es fast wie a (ungarisch á) klingt, dafür klingt das a etwas dumpfer, wenn auch nicht ganz so dumpf wie das ungarische a.

Estnisch hat mehr b, d und g als Finnisch, auch bei rein estnischen Wörtern. Statt y schreibt man hier ü, und es gibt einen zusätzlichen Buchstaben: õ. Ausgesprochen wird er wie das russische ы oder das rumänische â bzw. î oder das türkische ı. Bei Estnisch fällt auf, daß viele Wörter kürzer aussehen, weil der Schluß-Selbstlaut weggelassen wird. So wie beim Zählen deutlich sichtbar: yksi – kaksi – kolme – neljä – viisi (Finnisch) bzw. üks – kaks – kolm – neli – viis (Estnisch).

Die Grammatik
Natürlich ist die Grammatik total verschieden von unserer. Es gibt schon einmal 15 Fälle (im Estnischen 14), aber das klingt nur so schlimm. Im Prinzip ersetzen die ziemlich regelmäßigen Endungen nur unsere Vorwörter (in, von, zu, bei, neben, über, nach, aus, vor, unter,…). Wie im Ungarischen oder Türkischen gibt es eine Vokalharmonie. Artikel gibt es natürlich keine. Im Finnischen hat man wie im Deutschen oder Ungarischen oder Japanischen die Möglichkeit, durch Zusammenfügen unendlich lange Wörter zu konstruieren. Mit Verben oder Adjektiven hab ich mich nicht beschäftigt, mit 5 Millionen Sprechern ist Finnisch ja nicht gerade eine wichtige Sprache. Estnisch hat im Land sogar nur 1 Million Sprecher! Die Mehrzahlendung ist immer -t (Estnisch -d). Bei den Fällen tat ich mir leichter. Ich hab nach einigen Tagen durchaus etliche Fälle erkannt (Teilungsfall, Ortsfälle, …)

Einfache Wörter
Es gibt eine Menge einfacher Wörter, die man sofort versteht, wie posti/post, pankki/pank, poliisi/politsei, apteeki/apteek, passi/pass, grilli/grill, sauna/sauna, taksi/takso, hotelli/hotell, jogurtti,
Auch die Toiletten sind einfach zu merken: M = Männer, N = nicht Männer (hihi). Naja, es heißt natürlich miehille bzw. naisille (-lle = für)

Ich würde glatt Finnisch lernen, wenn ich nochmals da raufkäme für mehr als eine Woche. Mir hats gefallen!



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:02:24:13:50:09.
Noch eine kleine Anmerkung zu tokkyuu's Beitrag über die finnische Sprache: Er schreibt, dass Finnisch wie eine Schriftsprache und Estnisch eher wie ein Dialekt tönt. Das Finnisch das man lernt ist auch (wie das Hochdeutsche) eine Schriftsprache, das gesprochene Finnisch unterscheidet sich recht massiv davon. Das merkt man wenn man - wie ich seit bald 2 Monaten - versucht, Finnisch zu lernen und die Menschen ganz anders sprechen als man es lernt... Aus "minä olen" für ich bin wird "mää on", aus "sinä menet" für du gehst wird "sä meet".

Gruss aus Turku
Philippe
tokkyuu schrieb:

>
> Ich würde glatt Finnisch lernen, wenn ich nochmals
> da raufkäme für mehr als eine Woche. Mir hats
> gefallen!


Nur Mut,

Finnisch ist eine herrliche Sprache auch wenn ich sie selbst nicht kann. Die VHS meines Vertrauens hat vor Jahren mal einen Kurs angeboten, der aber mangels Interesses (einzige Anmeldung war die eines Herrn, den ich jeden Morgen im Spiegel sehe) nicht stattfand. Hab ich stattdessen halt Tschechisch gelernt... brauch ich auch regelmässig.

Seitdem helfe ich mir mit Karaokesingen finnischer Klassiker auf der Fähre bei Viking-Line. Das geht ab 1 Promille recht gut, und die Leut sind auch recht zutraulich. Zum Selbstüben gibt es auch ein paar Beispiele bei YouTube.

Gruss
Erik

und zur Einstimmung empfehle ich einen Besuch bei diesen Herren; demnächst auch in D: [www.humppa.com]

Eläkeläiset = die Rentner
Philippe schrieb:
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Das Finnisch das man lernt
> ist auch (wie das Hochdeutsche) eine
> Schriftsprache, das gesprochene Finnisch
> unterscheidet sich recht massiv davon.
Philippe


Ja, das las ich auch im Kauderwelsch-Führer. Und bei den Zahlen im Supermarkt hörte ich auch, wie abgekürzt die überlangen Zahlwörter verwendet werden. Nona, sonst wäre die Schlange an der Kasse noch viel länger, wenn man die alle genau aufsagen würde! (hihi). (kahdeksankymmentäkahdeksan für 88 z.B.)