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[JP] Reisebericht Japanreise 2004 (13) - (45B)

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 07.10.07 21:37

Es geht weiter mit dem letzten Teil 13 (Teil 12 ist hier: [drehscheibe-online.ist-im-web.de]) des Japan-Reiseberichts.
Im 13. und letzten (schluchz!) Teil versuche ich, die Gegenden zu sehen, die für mich eisenbahnmäßig interessant sind: Die diversen Strecken, die von Tokyo wegführen. Leider gelingt nicht viel, aber die Monorail in Chiba kann ich besuchen und einige neue Strecken befahren. Viel Rest muß ich mir aber für einen allfälligen zweiten Besuch aufsparen! Da sollte ich länger in Tôkyô bleiben. Aber das wird wohl ein Wunschtraum bleiben! Am letzten Tag erleben wir auch noch etwas ganz Besonders – das wird aber hier am Anfang nicht verraten!


Ohne Platzkarte im „Chûô-Liner“
Der Hoch-Bahnsteig im Bahnhof Tôkyô ist schmal, es gibt vier Gleise, hoch aufgeständert neben den normalen Bahnanlangen des Bahnhofs. Der Zug kommt zum Prellbock und muß sofort wieder zurückfahren, um den Platz für den nächsten Zug frei zu machen. Zwischen den S-Bahnen verkehren dann noch einige „tsûkin-tokkyû“. Das könnte man frei mit Berufsfahrer-Schnellzug übersetzen. Diese Züge werden mit alten, ehemaligen Expreß-Garnituren gefahren. Ich sehe im Kursbuch, daß er fast ohne Halt bis Hachiôji fährt. Das kommt uns natürlich gelegen, so brauchen wir nicht so einen übervollen S-Bahn-Zug nehmen.

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Der Zug hat sogar einen Namen: „Chûô-Liner“. Die Garnitur ist aus Wagen der Reihen 189 und 183 zusammengesetzt. Der Lokführer schließt gerade seine Türe auf. Ich merke im Fahrplan aber auch, daß er genauso langsam ist wie die S-Bahn-Züge. Kunststück: er kann ja keinen S-Bahn-Zug überholen. Als wir den Zug besteigen, merke ich, daß alle Wagen nur reservierte Sitzplätze haben. Jetzt ist es natürlich dumm. Der Zug fährt schon. Wir werden ja sehen, was der Schaffner sagt. Ich zücke mein Kursbuch: Tatsächlich, hier steht es ja. Nur „shiteiseki“, also nur reservierte Plätze. Nun, wir bekommen natürlich mit dem Japan-Railpass gratis Sitzplatzkarten, aber wie ist das hier? Wir haben keine, weil wir zu spät draufgekommen sind. Bald kommt jemand, der sich auf unseren Platz setzen will, er hat eine Platzkarte. Wir wechseln woanders hin. Der Zug bleibt zu zwei Drittel leer. Kein Problem.
Als der Schaffner kommt, versuche ich mich dumm zu stellen. Wir zeigen unsere Karten, er erklärt, daß wir Platzkarten brauchen, ob wir keine hätten. Ich versuche natürlich so zu tun als verstünde ich kein Japanisch, der Schaffner kann aber kein Englisch. Nun, ich schaffe es dann ja doch nicht mich so zu verstellen, also rede ich doch mit ihm. Erkläre ihm, daß wir ja nichts zahlen müssen für Reservierung, ja, aber wir müssen eine haben. Und wir müssen daher 500 Yen (3,60 Euro) für die Platzkarte zahlen. Wir zeigen ihm die Tickets, er läßt sich nicht erweichen. Er spricht übrigens zu uns in Hockestellung, damit sein Kopf nicht über unseren Köpfen ist. Sehr höflich ist er und sehr bestimmt allerdings auch. Ich biete ihm an, wir steigen halt die nächste Station aus, aber das läßt er nicht gelten. Wir sind gefahren, wir müssen es gleich wie die anderen Fahrgäste tun, gleiches Recht für alle, wir müssen zahlen. Nun gebe ich auf und wir zahlen halt. Wir haben ja eh Geld. So schlimm ist es auch wieder nicht. Nun, er ist zufrieden und wir fahren bis Hachiôji. Ich ärgere mich, weil ich nicht genau gelesen habe. Aber was soll’s. Es war ein Erlebnis.

Treffen mit Hitoshi
Mit Hitoshi habe ich ausgemacht, daß wir von Westen kommen und um 18 Uhr etwa dort aussteigen, ganz vorne, sodaß wir sehen, ob er dort wartet. Er wird einen weißen Schal haben. Wenn er nicht am vorderen Ende des Bahnsteiges steht, sollen wir gleich wieder einsteigen und Richtung Tôkyô weiterfahren. Da wir aber von Tôkyô kommen, hoffe ich, daß wir uns trotzdem finden.

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Glück hab ich auch hier: es kommt gerade ein Zug der alten Reihe 103 daher. Ich dachte, die gibt es in Tokyo gar nicht mehr. Früher waren die grünen Züge dieser Type auf der Yamanote-Linie im Einsatz, und in anderen Farben natürlich auch sonst überall im S-Bahn-Verkehr. Nach kurzer Zeit sehe ich schon Hitoshi (erkenntlich am weißen Schal) am Bahnsteigende und gebe mich zu erkennen. Um diese Zeit – mitten in der Stoßzeit, sind ja Westler nicht so verrückt und treiben sich hier in der Menge herum.
Hitoshi sieht sehr spießbürgerlich aus. Er wundert sich, daß wir schon da sind. Oben in der Halle wartet ein Freund von ihm. Er beschließt, daß wir gemeinsam „auf ein Bier“ gehen. Die Verständigung erfolgt nur auf Japanisch. Das ist insofern schwierig, als die beiden nicht sehr langsam reden und ich daher nicht viel verstehe. Mein Freund und Reisebegleiter wiederum steht ganz „daneben“ und ist auf meine Übersetzung angewiesen. Nur: wo ich nichts verstehe, gibt’s auch nichts zu übersetzen. Also nicht so einfach die Sache. Ich kann zwar allerhand erzählen, aber mit all den Fachausdrücken, die da kommen, ist es nicht so einfach. Aber: es ist immerhin ein Erlebnis! Wir verlassen also das Bahnhofsgebäude von Hachiôji. Dieser Bahnhof ist etwa 50 km westlich von Tôkyôs Zentrum. Und man meint, man ist mitten in der Stadt. Es sieht genauso aus wie sonst überall in Tôkyô. Menschenmassen und viel Verkehr und lauter Häuser. Über mehrere Straßen suchen die beiden ein bestimmtes Lokal und scheinen es nicht sofort zu finden. Eigentlich hätten wir ja Hunger, aber es gibt hauptsächlich etwas zu trinken und hin und wieder auch ein wenig „Knabbereien“, also so Kleinigkeiten zum Dazunaschen.
Hitoshi ist ein Dampflokfan, den ich zufällig übers Internet kennengelernt habe. Erstaunt war ich damals, daß er die (österreichische) 310.23 kennt. Sein Freund ist Maler, sein Spezialgebiet sind Kirchentüren. Mehr kapiere ich leider nicht von den Erklärungen. Wir reden über Eisenbahnen, er bringt einige Prospekte mit, die er uns schenkt. Außer Bier gibt es noch Sake und Tee mit Eis. Der Sake schmeckt nach nichts. Scharf ist er nicht, die Japaner vertragen ja wenig Alkohol. Zum Beißen gibt es u.a. Fischerln (echte, nicht etwa aus Teig), Toriyaki, Pilze, etwas was wie Grammeln (österreichisch für Grieben) aussieht und schmeckt, und ähnliche Kleinigkeiten. Auch irgendwas mit Gemüse. Hitoshi macht einige Bilder mit seiner neuen Handy-Camera. Ganz kennt er sich noch nicht aus. Die Zeit vergeht schnell, weil das Erklären und Übersetzen manchmal mühsam ist. So gegen 21 Uhr trennen wir uns wieder. Etwa eineinhalb Stunden brauchen wir bis nach Hause. Bezahlen müssen wir nichts, Hitoshis Freund bezahlt alles.
Die beiden bringen uns dann zum Bahnhof zurück. Mit einem kaisoku (= Eilzug) fahren wir in die Innenstadt zurück. In Tachikawa steigen wir aber aus, um den Schnellzug „Kaiji“ zu nehmen für den Rest der Strecke. Von Shinjuku geht es dann über Ebisu und Roppongi nach Hause. Im Bahnhof fällt mir die Melodie auf, die gespielt wird. Alle Ansagen werden ja mit einer Kennmelodie eingeleitet, das ist bei allen Bahnhöfen so. Und in Shinjuku ist die Kenn-Melodie vor den Ansagen das Thema von Karas’ „Der dritte Mann“ (!!!) – Ein österreichischer Film der Nachkriegsjahre mit einem berühmten Thema – mit der Zither gespielt.

Im Supermarkt in Roppongi kaufen wir noch Geschenke und Senbei (Reiscracker), und ein Essen, denn ich bin sehr hungrig. Die Knabbereien und Snacks in Hachiôji waren nicht allzu gut für den Magen und jedenfalls zu wenig. Das Bentô ist nichts Besonderes: Reis, Speck, Fleisch, aber immerhin, man hat was im Magen. Im Kühlschrank ist ja auch Marmelade und Butter, Brot haben wir auch ein wenig. So endet der Tag, der geprägt war von vielem Umsteigen!


Samstag, der 23. Oktober ist der letzte volle Tag in Japan. Der morgendliche Ablauf des letzten Urlaubstages in Japan ist ähnlich wie gestern.

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Mit der U-Bahn geht es zur S-Bahn. In einer U-Bahnstation fotografiere ich die öffentlichen Telefone (verschiedener Telefongesellschaften). Die sehen hier alle so provisorisch aus. Mit dicken Kabeln irgendwo angesteckt. Wir fahren wieder nach Shinagawa, um dort den Schnellzug „Tôkai“ (Baureihe 373) zu besteigen – gleich wie gestern.

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Ich habe wieder Glück, denn ein Triebwagen der Reihe 183 in einer Sonderlackierung kommt vorbei. Laut meinem schlauen Buch ist das die alte Lackiuerng der „Azusa“-Züge, heute wird die Garnitur nur für Sonderfahrten verwendet.

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Endlich kann ich halbwegs vernünftige Bilder der für den Narita-Express gebauten Reihe 253 machen. Wie beim CAT in Wien (neuer Flughafenzug vom Zentrum zum Flughafen ohne Zwischenhalte) ist die Fahrt mit so einem Zug dreimal so teuer (22 Euro) als mit normalen Zügen (7,30 Euro), die vielleicht 20 Minuten langsamer sind.
Wir fahren also wieder mit dem „Tôkai“ und steigen diesmal schon in Ôfuna aus. Wir haben länger überlegt, was wir heute machen können. Ich war nicht dafür, den langen Weg zum Kiso-Tal zu wählen und erst um 22 Uhr oder später heimzukommen, wenn wir morgen zurück nach Wien fliegen. Also haben wir im Führer den großen Buddha von Kamakura gefunden, und das liegt ja nicht allzu weit entfernt von Tôkyô. Allerdings müssen wir bis dorthin mehrere Male umsteigen. Auch heute wird der Tag vom Umsteigen geprägt sein.
Mit einem Regionalzug geht es von Ôfuna weiter nach Kamakura, zum großen Buddha gelangt man dann aber mit einer Privatbahn, die wie eine Straßenbahn aussieht. Nur fünf Minuten dauert es, und wir kommen in Hase an. Von hier sind es nur einige hundert Meter zu Fuß.

Der große Buddha von Kamakura
Die Hauptattraktion von Kamakura ist diese große Buddhastatue, die 1252 (!) aufgestellt worden ist.
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Obwohl ich von vielen Tempeln schon genug hatte, der große Buddha ist schon etwas Besonderes. Er ist 13,5 Meter groß und hat Erdbeben, Flutwellen (Tsunamis), Brände und Taifune überstanden. Die Figur ist 124 Tonnen schwer und man kann sogar hineingehen! Laut Führer übertrifft diese Figur im künstlerischen Ausdruck den berühmten und größeren Buddha von Nara erheblich. Auch diese Statue war einmal in einer Halle aufgestellt, die jedoch bei einem Tsunami (im Jahr 1495!) weggerissen wurde und danach nicht mehr aufgebaut wurde. Der Ort ist allerdings nicht direkt am Meer, das man von hier gar nicht sieht, es mag vielleicht 1 km entfernt sein. Ich muß ehrlich sagen, daß mich die Statue tief beeindruckt in ihrer Friedlichkeit und Ausgeglichenheit. Man kann sich gut vorstellen, daß das friedliche „Gschau“ eigentlich die Lebenswelt der hiesigen Menschen prägt: Immer lächeln, sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, alles hinnehmen, was das Leben bringt.
Nach diesem letzten kulturellen Highlight, das uns nur eineinhalb Euro gekostet hat, gehen wir zum Lokalbahnhof zurück. Gleich daneben finden wir einen 100 Yen-shop. Das ist die Gelegenheit, einige Mitbringsel zu besorgen. Ich habe sogar das Glück, einen Fingerhut für jemanden zu finden, der sowas sammelt. Darüber wird sie sich so freuen, daß ich sogar in einer „Radio Steiermark-Sendung“ genannt werden werde!

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Wir fahren mit der Lokalbahn zurück nach Kamakura. Unterwegs mache ich dieses Bild, um zu zeigen, wie beengt hier alles ist. Mit einem Regionalzug gelangen wir schnell nach Ôfuna zurück.

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Hier gibt es eine Monorail, und es ist jetzt auch Zeit, sie zu fotografieren.

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Auch hier in Ôfuna, etwa 50 km südlich vom Stadtzentrum Tokyos entfernt, ist noch immer alles voller Menschen, ein Gewirr aus Gassen und Autos und Leitungen.
Der Rest des Tages gehört meiner Vorliebe: nämlich die noch fehlenden S-Bahn-Strecken oder Bahnhöfe zu besuchen, für die wir bisher nie Zeit gefunden haben. Zum Beispiel den Ueno-Bahnhof und die Triebwagen, die dort verkehren. Oder die Monorail in Chiba.

Tôkyô und Ueno
Die Fahrt nach Tôkyô zurück treten wir in einem orange-grünen Eilzug der Baureihe 113 an. (Diese Baureihe wurde 2006 auf dieser Strecke außer Dienst gestellt.) Im Bahnhof Tôkyô mache ich noch einige Aufnahmen mit dem Tele:

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Dieser Zug der Reihe 205 hat vermutlich um die 50 Türen! (Es gibt ja auch ein bis zwei Wagen mit 6 statt vier Türen!) Das ist die Yamanote-Linie, die Rundlinie auf der gerstenkornförmigen Strecke rund ums Zentrum.

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So sehen die neueren Züge der Yamanote-Linie aus. Die Kennfarbe grün bleibt gleich, aber die Reihe E231 ist die modernste in Tôkyô.

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Hellblau ist die Kennfarbe der Keihin-Tôhoku-Linie, die von Süd nach Nord die Ostseite des „Gerstenkorns“ mitbenützt. Der Zug gehört zur Reihe 209.

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Wieder meine Lieblings-Farbe grün-orange in der Baureihe 113/111 (man hat Wagen aus beiden Baureihen zusammengekuppelt).

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Schließlich habe ich das Glück, einen Triebwagen der Reihe 251 zu sehen, der als „Super View Odoriko“ eingesetzt wird. Von diesem Zug gibt es nur vier Garnituren! Die hellblaue Farbe weist auf die Strecke hin: ein Teil der Strecke entlang der Küste. Wegen der Aussicht sind die ersten beiden Wagen in Doppelstock-Bauweise.

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Ich muß noch einen Tele-Nachschuß machen. Weil ich Tele-Aufnahmen so liebe. Schade, daß ich mit diesem Zug nicht fahren konnte. Ich glaube, ich war mindestens sechs Wochen zu kurz in Japan!

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Nun hab ich endlich Zeit, mir alle Typen von Shinkansen, die hier vorkommen, aus der Nähe zu betrachten. Hier ist ein „Komachi“ (so heißen die Züge nach Akita), ein Zug der Reihe E3. Das Schmalprofil ist hier gut erkennbar. Das Gitter soll vor dem Sturz in den Spalt zwischen Zug und Bahnsteig schützen. Selbstverständlich ist dort, wo die Türen sind, das Gitter offen. Der Zug hält zentimetergenau!

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Auf diesem Bild sieht man, daß auch „Amtskappeln“ mit dem Müllsack beim Ausstieg stehen. Die Leute nehmen ihren Müll mit beim Aussteigen und werfen ihn in die großen Säcke.

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Und hier unten kommt dann der Müll zusammen. Die Mannschaft wartet hier, bis der nächste Zug ankommt,

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Hier stehen sie in Reih und Glied aufgereiht, wie die Zinnsoldaten. Jeder steht genau dort, wo eine Tür zum Stehen kommen wird.

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Und schon ist der Zug da und die Leute steigen aus.

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Und hier warten die Leute geduldig in der Schlage, genau an der Bodenmarkierung entlang. Hier wartet man auf den Zug „Max Toki“, hier kommt der Nichtraucher-Wagen ohne Platzreservierung zum stehen. Der Pfeil am Boden zeigt zur Tür, die bald hier sein wird. Der Zug, der hier steht, wird weggezogen, es ist nicht der Max-Toki (der ist nämlich doppelstöckig).

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Der wohl häßlichste aller Shinkansen-Züge. Zumindest von diesem Blickwinkel aus. Links Reihe E4 (Doppelstock) und rechts Reihe E2.

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Wieder ein Zug der Reihe E2.

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Noch ein Entenschnabel-E4.

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Manchmal ist an den E4 ein Schmalprofil-Zug angekuppelt. Hier Baureihe 400. Aus dieser Perspektive ist die geringere Breite nicht leicht auszumachen. In Fukushima wird der 400er abgekuppelt und fährt nach Yamagata weiter, während der E4 seinen Weg nach Norden (bis Hachinohe) fortsetzt.

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Die erste Doppelstockbauart war Reihe E1.

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Die erste Baureihe für die nördlichen Linien war die Reihe 200. Hier in der ursprünglichen Farbgebung.

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Und das ist die gleiche Bauart, aber in der neuen Farbe von JR-East. Jede Baureihe hat eine andersfarbige Zierlinie zwischen blau und weiß.

Leider verkehrt hier die Type 100 nicht!

Schließlich fahren wir weiter nach Ueno. Hier ist alles sehr beengt und ich kann die nur hier verkehrenden Triebwagenbauarten 651 und 653 zwar fotografieren, aber eben mehr schlecht als recht.

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Die Baureihe 651 fährt nur auf dieser Linie von Ueno nach Nordosten. Ab 1988 wurden die 18 Garnituren dieser Baureihe für den Zug „Super-Hitachi“ gebaut.

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Den Schnellzug „Minakami“ (Reihe 185) haben wir schon in den japanischen Alpen – eben in Minakami – gesehen. Hier ist er an der anderen Endstation zu sehen. Das Bild hab ich gemacht, um die Enge dieser Situation zu dokumentieren. Kein Bahnhof zum Fotografieren, aber ich hatte keine Zeit, eine Unterwegsstation zu besuchen.

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Gerade noch zu erkennen sind die beiden Farbvarianten der neuen Baureihe E653 (1997) für den „Fresh-Hitachi“ und „Super-Hitachi“. Ebenfalls nur auf der Linie ab Ueno nach Nordosten. 5 verschiedene Farbgebungen gibt es. Ich vermute, jede Farbe steht für eine Destination, denn je weiter von Tôkyô, desto weniger dicht ist der Verkehr. Aber ich habe die diesbezüglichen Erklärungen leider noch nicht komplett verstanden.

Dann spazieren wir im Bahnhof Ueno herum, in dem man sich leicht verirren kann. Die Shinkansen-Bahnsteige sind unterirdisch, unter den übrigen Bahnsteigen. Dorthin gehen wir gar nicht. Wir entdecken ein Buchgeschäft und ich finde (Ende Oktober!) das Dezember-Heft von tetsudô-fan (= auf Deutsch: Eisenbahn-Fan). Ich staune nicht schlecht, daß darin ein Bericht vom Straßenbahnmuseum Wien zu finden ist. Also kaufe ich das Heft natürlich. Ich versuche auch noch, eine CD mit japanischer Instrumentalmusik zu kaufen, weiß aber nicht, wie ich das auf Japanisch erklären soll. Ich darf mir was anhören zur Probe, aber das gefällt mir nicht. Es ist nicht das, was ich suche, also lasse ich es. Wir fahren mit der nächsten S-Bahn wieder nach Tôkyô zurück und suchen dort den unterdischen Bahnsteig, von dem aus die Schnellzüge Richtung Chiba und Halbinsel Bôsô abfahren. Von der zentralen Bahnhofshalle sind es 540 m bis zu diesen Bahnsteigen, wie uns ein Schild belehrt. Es geht ziemlich weit hinunter. Und es ist nicht der einzige unterirdische Bahnsteig. Mit scheint es jedenfalls 1 km weit zu sein und 100 Meter tief. Püntklich um 12.59 Uhr erreichen wir den unterirdischen Kopfbahnhof, der im Gegensatz zu den oberirdischen Gleisen und zum unterirdischen Durchgangsbahnhof einer S-Bahn-Linie um 90 Grad versetzt angelegt ist. Und um 13.00 Uhr fährt pünktlich der Schnellzug „View-Sazanami“ ab, den wir bis Soga benützen werden – reines Glück, daß wir den erwischen. Ich habe das natürlich nicht geahnt, aber es freut uns, daß wir mit einem Schnellzug diese Strecke von 43 km zurücklegen können. Mit einer S-Bahn hätte das recht lange gedauert. Wir haben also Glück! Und es ist ein schöner Zug außerdem, eine Baureihe, die ich noch nicht fotografieren konnte (Reihe 255). Die Farben blau und gelb sind vom Meer und von den Rapsfeldern genommen, wie ich in einem Buch gelesen habe.

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Besonders gut kann ich den 255er nicht fotografieren, ein Nachschuß ist wegen Gegenlicht nicht ratsam. Bereits 1993 wurden die 5 Garnituren dieser Baureihe für den Einsatz auf der Bôsô-Halbinsel gebaut. Seltsam, daß man nicht mehr gebaut hat. Denn hier verkehren immer noch die uralten Schnellzugtriebwagen.

Soga: viele Bahnen und Abschiedsessen
Das Ziel Soga habe ich deshalb gewählt, weil hier wieder andere Fahrzeuge zu erwarten sind und nicht weit entfernt die Chiba-Monorail eine Endstation hat. Von dort kann man zum Chiba-Hauptbahnhof fahren, und von dort mit einer anderen Linie zurück nach Tôkyô, sodaß man in einer Rundfahrt mehrere Strecken befahren kann.

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Das Bild zeigt die Kennfarbe (rot) des 205er-Triebwagens der Keiyô-Linie. Auf dieser Linie fuhr auch unser Schnellzug. Die Wagen waren früher grün und verkehrten auf der Yamanote-Linie.

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Seltsamerweise gibt es aber gleichzeitig auch blaue 201er-Garnituren auf der Keiyô-Linie. Ich habe leider vergessen, was der Grund für zwei verschiedene Farben ist. Auch mein Buch gibt keine eindeutige Auskunft. Die blauen Züge verkehren jedenfalls nicht auf der ganzen Strecke. (mein Freund aus Japan klärt mich später auf, daß die Farbgebung dieser Linie in Änderung begriffen ist).

Wir befinden uns also auf der keiyô-sen. Wie das Wort mit den Zeichen schon andeutet, ist das die Tôkyô-Chiba-Linie, denn kei ist gleich wie „kyô“ in Tôkyô, und yô ist gleich wie „ba” in Chiba. Das (die unterschiedlichen lesarten von chinesischen Zeichen) hatten wir schon mit einer anderen Linienbezeichnung. Man tut sich also leicht, wenn man einige Schriftzeichen kennt.

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Wie schon erwähnt, fahren hier noch viele alte Schnellzuggarnituren 183 und 189, hier ist ein Triebzug, zusammengestellt aus Wagen beider Reihen.

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Die Sotobô-Linie wird von creme/blauen Triebwagen der Reihe 113/111 bedient.

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Es ist doch erlaubt, noch ein Bild dieser schönen Baureihe zu zeigen? Wer weiß, wie lange es die noch gibt!

Nachdem ich also voll und ganz auf meine Rechnung gekommen bin, ist es Zeit, sich um ein Mittagessen umzusehen. Wir finden ein Sushi-Lokal gleich neben dem Bahnhof und freuen uns, weil es hier viel ruhiger ist als etwa in Ueno, wo wir auch überlegt haben, ob wir nicht eine Essenspause einlegen sollen. Es ist unser letztes Sushi-Essen, es ist köstlich und kostet für beide zusammen nicht einmal 14 Euro. Dann gehen wir wieder zum Bahnhof zurück, auf dem man recht gut fotografieren kann. Es ist gerade halb 3, also die richtige Zeit, um zwei Schnellzüge zu fotografieren, die sich hier fast kreuzen um diese Stunde. Ich nehme am Nordende des Bahnsteigs Aufstellung und kann wieder einiges fotografieren, dann kommen zwei japanische Fotografen und schauen erwartungsvoll nach Norden. Kommt da jetzt was Besonderes? Und ob was Besonderes kommt!

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Ein neuer E257-500! Der Triebwagen ist ganz neu und verkehrt erst seit kurzer Zeit. Er ist anders lackiert als die E257-0 auf der Chûô-honsen, nämlich auch mit blau und gelb wie der 255er. Ich habe also Glück, und kann eine der ersten Garnituren der neuen Baureihe fotografieren.

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Auch einen Nachschuß des „Wakashio“ leiste ich mir. Obwohl mir der folgende Zug eigentlich besser gefällt:

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Ein 255er als „Sazanami“ kommt aus der Gegenrichtung und ich kann ihn besser fotografieren als bei unserer Ankunft hier. Nun hab ich also alles im Kasten und wir fahren mit der nächsten S-Bahn nach Chiba-Minato (Chiba-Hafen), um hier in die Monorail nach Chiba umzusteigen. Diese Monorail ist relativ neu und besteht derzeit aus zwei Linien. Man ist aber mit der Frequenz nicht sehr zufrieden. Diese Monorail ist hängend aufgebaut und erinnert daher ein wenig an Wuppertal, obwohl sich das Fahrwerk innenliegend in einem Hohlraum befindet. Die Strecke führt teilweise ziemlich hoch aufgeständert über den Straßen und braucht dort wenig Platz. Der Durchmesser der Ständer ist vielleicht 1 bis 1,5 Meter.

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Hier ist ein Zug vom Bahnsteig Chiba-Minato aus gesehen. Die Fahrtrasse ist ziemlich wuchtig. Leider ist der Wagen mit der Manga-Beklebung verunziert.

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So sieht er schon besser aus.

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Die Trasse zweigt gleich nach dem Bahnhof nach links ab.

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Hier ist die Anlage schon platzsparend, nur die runden Säulen benötigen Platz am Boden.

Im Hauptbahnhof von Chiba gibt es ein Gewirr von einander überlagernden Bahnlinien und der Monorail. Wir haben Glück und können zufällig gerade einen Schnellzug nach Tôkyô erwischen, also sind wir wieder schneller als gedacht in Tôkyô. Die Strecke, die wir hier befahren, ist die Sôbu-Hauptlinie. Die Regionalzüge (eigentlich S-Bahnen) von hier fahren in Tôkyô auf den unterirdischen Nord-Süd-Bahnsteig und von dort weiter Richtung Süden, zum Beispiel nach Yokosuka oder zumindest bis Yokohama. Die gelben Züge fahren über die Chûô-Hauptlinie quer durch Tôkyô in West-Ost-Richtung und weiter Richtung Hachiôji. Wir benötigen eine halbe Stunde bis Tôkyô, mit einem S-Bahn-Zug hätte es eine Stunde gedauert. Ich bin nun vollauf zufrieden mit dem Ergebnis, ich habe alle Bahnen gesehen, die ich mir zu sehen gewünscht habe. Es gäbe natürlich noch andere, aber die gehen sich in dem kurzen Urlaub sowieso nicht aus. Ab jetzt ist es vorbei mit bahnbezogenen Themen. Sozusagen JR ade. Nein, nicht ganz: wir fahren ja morgen noch zum Flughafen

Ueno-kôen (Ueno-Park)
Wir fahren nun nach Ueno, dort ist im Ueno-Park ein „Museum of Western Art“, erbaut von Le Corbusier, und gleich davor der „Denker“ und das „Höllentor“ von Auguste Rodin. Wir kommen an einer Denkmallokomotive vorbei (D51), an einem riesigen Wal (in Naturgröße) und schließlich, bereits außerhalb des Parks, zu einem Friedhof (Yanaka-Friedhof). Da mich Friedhöfe immer interessieren, nütze ich die Chance, endlich doch noch einen aus der Nähe zu sehen und ein paar Fotos zu machen.
Der Friedhofsgärtner meint, es wird in 15 Minuten geschlossen, aber ich sage ihm: „gofunkan bakari“ („Nur fünf Minuten“), und er ist so perplex, von einem Touristen mit Fotoausrüstung so einen Satz zu hören und wiederholt ihn lächelnd immer wieder seinem Kollegen. Die Gräber sind alle ziemlich gleich, dunkelgraue Stelen, aber auch kleine Bonsais oder ähnlich aussehende Bäumchen und Pflanzen. Blumen nur vereinzelt, aber auch: Schnittblumen, nicht gepflanzt. Hölzerne Tafeln mit Schriftzeichen könnten von neuen Beerdigungen zeugen. Ich bin mir nicht sicher. Lesen kann ich kaum etwas. Die Familiennamen und noch schlimmer die Vornamen sind ja entsetzlich schwer zu entziffern. Für ein und denselben Namen gibt es oft zehn und mehr Schreibweisen.
Der Yanaka-Bezirk ist auch ein Stadtteil, der im Führer erwähnt wird. Er hat Krieg und Erdbeben 1923 überlebt und besteht aus vielen kleinen, engen Gassen mit unzähligen hölzernen Häusern und vielen kleinen Lokalen. Außerdem gibt es hier – auch dafür ist die Gegend berühmt! – viele kleine Love-Hotels. Es sind Stundenhotels, die man für einige Stunden mieten kann. Aber wohlgemerkt: damit ist kein Puff (österreichisch für Bordell) gemeint! Eheleute, die daheim ob des geringen Platzes und der beständigen Gegenwart von Großeltern und Kindern keinen Raum für sich selbst finden können, können sich hier zurückziehen und einmal einige Stunden für sich alleine haben.
Wir erreichen dann die S-Bahn-Station Uguisudani. Der Name ist wieder ein typisches Beispiel für ein kompliziertes altes Schriftzeichen, das längst nicht mehr verwendet wird und wohl von vielen nicht gelesen werden kann. Normalerweise würde man das Wort für Nachtigall mit Katakana-Silbenzeichen schreiben. Bei Ortsnamen wird aber doch das alte chinesische Zeichen verwendet. Der Name bedeutet also „Nachtigall-Tal“. Es ist mittlerweile dunkel geworden und wir fahren nach Ueno zurück, holen unsere Sachen aus dem Schließfach und fahren nach Hause. Diesmal steigen wir nicht in Azabu-jûban aus, sondern fahren eine Station weiter bis Roppongi, weil wir noch was einkaufen wollen.


Das schwere Erdbeben von Nagaoka
Ich begebe mich in ein Gemüse- und Obstgeschäft und kaufe mir zwei Kaki zum Mitnehmen nach Hause. Als ich wieder auf die Straße komme, wo mein Freund derweil gewartet hat, fragt er mich, ob ich was gespürt hätte: es wäre ein Erdbeben gewesen. Es war etwa 18 Uhr. „Sch…e“, denke ich. Ich wollte immer eines spüren, hab gehofft, daß ich in Japan wenigstens ein Erdbeben bemerken werde, und jetzt hab ich’s verpaßt, einfach nicht gespürt. Einige Kleinigkeiten kaufe ich noch in einem Supermarkt, später meint mein Freund, ob man nicht ein Bier für das letzte Abendessen in Japan besorgen solle. Wir müssen ja Abschied feiern. Ich warte derweil heraußen. Als er zurückkommt, meint er, es käme ihm so vor, als ob schon wieder alles gezittert hätte. Ich glaube, er täuscht sich. Ich habe nichts gespürt… (er hatte aber recht!)
Schließlich kommen wir heim, packen aus und packen ein, bevor wir uns gemütlich hinsetzen, um noch was zu essen und unser Bier (Asahi) zu trinken. Ich setze mich dann hin und beginne den täglichen Reisebericht (Tagebuch) zu schreiben. Und plötzlich beginnt das Haus zu schwanken. Alles wackelt, aber schon ziemlich arg. Ein Erdbeben! Jetzt hab ich also doch noch mein Beben! Und länger, als es mir lieb ist. Einige Dosen und Fläschchen in Hochformat, die auf dem Schreibtisch stehen, fallen um. Die Lampe schwankt stark, die Fenster ächzen jedoch nicht. Es ist, als ob das Haus auf Gummikugeln gelagert wäre und als ganzes schwingt. Ich springe auf, schaue um mich, überlege, was man jetzt wohl tun soll? Auf den Gang hinaus? Wozu? Vermutlich würde man mich auslachen. Wahrscheinlich ist das ein ganz normales Erdbeben. Ich schaue aus dem Fenster: überall alles normal. Natürlich erkennt man nicht, ob die Hochhäuser dort drüben wackeln oder nicht. Die Autos fahren ganz normal weiter, als ob nichts wäre. Es dauert unendliche 15 oder 30 Sekungen. Ich habe keine Ahnung. Dann ist es endlich aus. Natürlich ist auch die Dose mit dem Gemüse, die schon beim Beben während unserer Abwesenheit einmal heruntergefallen ist, wieder heruntergefallen. Die Lampe wackelt noch eine Zeit lang nach. Langsam beruhigen sich die Nerven wieder. Aber was ist, wenn das nur die Vorhut eines größeren Bebens gewesen war? Wer weiß? Tôkyô wartet ja auf das große Beben, das normalerweise alle 70 bis 80 Jahre auftritt. 1923 war das letzte. Es wäre also längst fällig.
Nun, ich schreibe weiter, wir trinken unser Bier, wir packen, und vor dem Schlafengehen meint mein Freund, wir sollten im Fernsehen schauen, ob sie was vom Erdbeben bringen. Ich lache: so ein kleines Beben (Klein? Für mich wars genug!) werden die wohl nicht kommentieren. Aber weit gefehlt: Es war nämlich kein leichtes Beben, es war ein schweres, wenngleich weit weg von uns (200 km). Tatsächlich fühlten wir die Ausläufer eines starken Bebens der Stärke 6,3 im Raum Nagaoka. Und es waren tatsächlich 3 Beben: um 17.56, um 18.12 und um 18.34 Uhr. Das letzte war das stärkste. Im Fernsehen zeigen sie Aufnahmen von Überwachungskameras in Nagaoka und Niigata. Man berichtet über einige Verletzte, einige Züge seien entgleist, aber keiner ist umgestürzt. Man sieht Leute vorbeigehen, aber man sieht keine Panik. Schließlich wird noch über 2 Tote berichtet und man sieht zerrissene Straßen, die Autos müssen einen Höhenunterschied von 20 cm an der Bruchlinie überwinden. Es wird laufend berichtet, aber wir gehen dann doch schlafen. Morgen müssen wir um 6 Uhr auf, um 10.45 Uhr geht unser Flug nach Wien.

Spätere Erkenntnisse zum Erdbeben:
Die Stärke, die in Tôkyô spürbar war, war Stärke 4. Stärke 5 ist doppelt so stark wie 4, 6 also vierfach so stark, 6,3 ist also etwa 5x so stark wie das, was wir gespürt haben. Jetzt kann ich mir vorstellen, wie arg das gewesen sein muß. Gut, wir haben das Beben im 7. Stock eines Hauses gespürt, also viel stärker als am Boden. Trotzdem. Wir sehen in der Früh im Fernsehen noch mehr, es gibt 14 Tote und über 700 Verletzte, es gab Erdrutsche, im Epizentrum entgleiste zum erstenmal in der 40jährigen Geschichte des Shinkansen ein solcher Zug – aber Gottseidank stürzte er nicht von der Hochtrasse und es gab keine Verletzten. Der Grund, daß die Sicherungseinrichtung (zur Notbremsung der Züge bei Erdbegen) nicht optimal funktionierte, war, daß das Beben direkt unter der Strecke war. Die Sensoren fühlen normalerweise von der Seite ankommende Wellen und schalten dann den Strom ab, was eine Notbremsung des Zuges einleitet. Der Zug wurde zwar abgebremst, aber eben doch nicht schnell genug.
Das Epizentrum war in der Stadt Ojiya unweit von Nagaoka. Mehrere Häuser waren eingestürzt. Insgesamt sind drei Züge entgleist. Der Shinkansen war daraufhin etwa zwei Monate unterbrochen! Die Brücken, auf denen der Shinkansen verkehrt, haben aber standgehalten. Im Fernsehen sah man auch Amateurvideos, wo man sah, daß Gebäudeteile herunterstürzten. Am meisten Schäden waren aber bei Straßen zu bemerken. Autos wurden durch Muren, die das Erdbeben auslöste, begraben, manche Straßen waren zerrissen und verschoben. Ich habe daheim in Wien noch verfolgt, welche Schäden es gegeben hat.
Dr. Kobayashi und Hironori bestätigten mir später, daß ein Beben der Stärke 4, wie wir es ins Tôkyô gespürt haben, relativ häufig stattfindet, alle paar Wochen irgendwo in Japan. Ein Japaner empfindet ein Beben der Stärke 4 als normal. Stärke 6 oder mehr gibt es etwa einmal im Jahr irgendwo in Japan. Das große Hanshin-Beben, das hauptsächlich die Stadt Kôbe traf und über 2000 Tote im Jahr 1995 forderte, war ungefähr Stärke 8 (16x so stark wie das, was wir spürten). So etwas ist schon seltener. Aber die Tatsache, daß bei so einem Beben nicht mehr Opfer zu beklagen sind, zeigt, wie gut Japan auf Beben vorbereitet ist. Viel geringere Beben im Iran oder auch in Europa haben viel mehr Opfer gefordert.

Die Heimreise
Am Sonntag ging es dann wieder in die Steiermark zurück. Die Zeitverschiebung machte es möglich, noch am gleichen Tag in meinem Wohnort anzukommen. Wir fahren wieder mit der Keisei-Privatbahn. Leider schaue ich nicht genau und erwische einen falschen Zug, weil ich mir Schnellzugzuschlag ersparen will. Aber mit Hilfe eines Fahrgasts und zweimaligem Umsteigen erreichen wir dennoch rechtzeitig den riesigen Flughafen Narita. Nicht ganz problemlos, aber doch, finden wir unseren Weg zum richtigen Check-in und kommen gerade recht zum Boarding. Es war eine wunderschöne Reise, die ich nie vergessen werde! Und mit diesem Bericht hab ich mir die Erinnerung wieder ins Bewußtsein geholt!


ENDE

P.S. für eine Reise nach Japan würde ich mich natürlich liebend gerne als Führer zur Verfügung stellen! Den Flug kann ich mir allerdings nicht leisten ;-)! Vermutlich wird es also die einzige Japanreise meines Lebens bleiben.

Re: Vielen Dank!

geschrieben von: frtramfan

Datum: 08.10.07 00:17

Vielen Dank für diesen - durch seine Ausführlichkeit und insbesondere die bahnfremden Teile - hochspannenden Reisebericht!

Ich hebe stets sehr interessiert gelesen; weil ich aber noch bis nächste Woche eigentlich viel zu wenig Zeit habe, habe ich meine Gedanken dazu nicht verschriftlicht. Wie mein Nick und meine vorwiegende Aktivität im Strab-Forum vielleicht verraten, gibt's von mir sonst am ehesten beim Thema "Bim" ;-) etwas zu hören ...

Apropos "Bim": Ich hätte nichts gegen die "Original"-Variante deines Berichts gehabt, den du laut Aussage in einem der Teile "eingehochdeutscht" hast. Da, wo doch noch etwas Österreichisches übriggeblieben ist ;-), empfand ich's eher als zusätzliche Bereicherung - gehört eben dazu!

Das wäre sich - denke ich - auch gut "ausgegangen" ...
(Habe ich dieses Verb jetzt eigentlich passend angewendet?)

Danke nochmal und viel Grüße aus Freiburg!

Re: Vielen Dank!

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 08.10.07 08:28

Danke für das Interesse. Keine Sorge, ich hab wirklich kaum "Österreichisches" ausgelassen, sondern eher nur in Klammern einen allgemeinen Ausdruck ergänzt. Durch die paar anderen Wörter in den ersten Teilen ist jedenfalls der Stil nicht verändert worden!

Zitat:
...."ausgegangen"
Aber ja, ganz richtig. Wäre übrigens nie auf die Idee gekommen, daß dies eine eher österreichische Ausdrucksweise ist.

Freiburg? Ja, da war ich auch schon einige Male, hab noch die alten eckigen Gelenkwagen fotografiert! Da tut sich ja einiges auf dem Straßenbahnsektor. Wird noch immer was geplant an Neubaustrecken. Die letzte im Südwesten hab ich mir schon mal angesehen!
Ganz große Klasse !!!!!!!!!!!!!!! Echt schade, dass es nun vorbei ist, aber es kann ja schließlich nicht endlos weitergehen. Hilft halt mal nix.

Nach den paar Anmerkungen gestern Abend hier gleich noch ein paar weitere. Danke für die Antwort auf meine gestrigen Zeilen.

Der Nachtzug "Naha" fährt auch in 2007 noch, und zwar im Verband mit "Akatsuki". Ab Kyoto (oder erst Shin-Osaka?), zweimal sechs Wagen der Serie 14/15. Das im Bericht angeführte Bild zeigte den "Naha" noch mit einer Garnitur der Serie 24/25.

Zur Privatbahn Fuji-Kyuko: der Expresszug mit der "Werbung" ist ein paar Zeilen wert. Die "Werbung" zeigt den Fuji-san stilisiert als Comic-Figur in allen erdenklichen "Gemütslagen". Also mal grinsend, mal nachdenklich, mal verliebt, usw - typisch japanisch, kann ich da nur urteilen. Bei uns würde sowas niemanden einfallen... Fuji-Kyuko besitzt zwei gleichartige dreiteilige Einheiten, es handelt sich um "die" ehemaligen JR 165er "Alps" ("Arupusu"), die von JR (wann?) umgestaltet worden waren für Sonderzugverkehre. Im Jahre 2001 gingen die an Fuji-Kyuko.
An Wochenend- und Feiertagen im Herbst laufen von Shinjuku bzw. Oomiya ausgehend "Holiday Rapid Kawaguchiko", also JR Durchläufer über Chuo-sen bis Ootsuki, die hier auf Fuji-Kyuko übergehen, in Fuji-Yoshida Kopf machen und bis Kawaguchiko fahren. Morgens hin, am Nachmittag zurück. Die sind (erfahrungsgemäß...) gut ausgelastet - vor allem wenn die Sonne scheint, Fuji-san ganz klar zu sehen ist und die Ahorn-überwachsenen Hügel *glühen* :-) Eingesetzt werden sechsteilige 183/189er. Und zwar ab Shinjuku eine Einheit im ehemaligen "Azusa"-Design, die Einheit von Oomiya im klassischen JNR-Farbschema. Das ist wohl die Wochenend-Beschäftigung für die ansonsten als "Chuo-Liner" eingesetzten Wagen (welche aber neuneilig mit einem Saro verkehren). Diese Situation war 2004, aber nach meinem Dafürhalten ist es nach wie vor so, wenn ich die Fuji-Kyuko-Homepage richtig verstehe.

Sorry für diese *Ergänzungen*, aber ich konnte mich einfach nicht zurückhalten ;-)
Selbstverständlich bin ich mir bewusst, dass ich eigentlich nun selbst an der Reihe wäre, meine eigenen Beobachtungen in einer ähnlichen Foren-Beitrags-Reihe niederzulegen. Aber, bitte um Verzeihung, es fehlt mir ... derzeit ... schlichtweg die Zeit dafür. Sorry.

Christof Schröfl

Danke für diese Wunderbare Serie!!! (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.10.07 10:26

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

schlaue Buch

geschrieben von: Kusi

Datum: 08.10.07 11:27

Ich fand den Reisebericht äusserst interessant. Ich habe auch noch die Idee, mal nach Japan zu fahren. Aber muss gerade feststellen, dass man wohl ein wenig Japanisch kennen muss, um sich durch das Land durchzuschlagen. Ohne wird es wohl schwierig, wenn ja so wenig Leute englisch können.

Eine Frage habe ich aber noch. Du schreibst in deinen Beiträgen immer von einem schlauen Buch. Hast du da genauere Angaben zu diesem Buch? Und wo man es ev. käuflich erwerben könnte.

Re: Vielen Dank!

geschrieben von: frtramfan

Datum: 08.10.07 11:36

"sich ausgehen":
Gerade, dass du "nie auf die Idee gekommen" wärst, macht Sprache so spannend und Details beachtenswert ...

"alte eckige Gelenkwagen":
Das können wohl nur die drei "Sputniks" (na, wer rät grob das Baujahr?) gewesen sein, von denen einer sich als Werbewagen ins neue Jahrtausend gerettet hat, um heute - wieder in elfenbein - den Oldtimer-Bestand zu bereichern.

Neubaustrecken:
Irgendwie im Südwesten waren die letzten Ausbaumaßnahmen alle ...
Aber wie du schreibst: Es wird immer noch geplant - und zwar nun auch mal in andere Himmelsrichtungen ;-)
Auch wenn das Geld knapp ist, wurde erst kürzlich vom Bürgermeisteramt der weitere Ausbauwillen bekräftigt.
Man kann also weiter hoffen!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:10:08:11:37:06.

Re: Vielen Dank!

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 08.10.07 13:03

Zum Thema "Sputniks":
Ja, die meinte ich. Ich bin fast stolz, sie noch im Betrieb erlebt zu haben.

@ Christof Schröfl:
Danke für die vielen Anmerkungen und Zusätze. Ich stelle fest, daß Du Dich auch ganz gut auskennst "dort drüben"!

Zitat:
Eine Frage habe ich aber noch. Du schreibst in deinen Beiträgen immer von einem schlauen Buch. Hast du da genauere Angaben zu diesem Buch? Und wo man es ev. käuflich erwerben könnte.
Ja, das ist ein japanisches Buch (in japanischer Sprache also). Es heißt: JR Sensharyô daizukan. Übersetzt etwa Große Zusammenstellung aller JR Fahrzeuge. Es hat auch einen Englischen Titel: The Complete Encyclopedia of JR's Railway Cars. Aber im Buch selbst ist keine Zeile auf Englisch. (außer "Contents", und darunter erst wieder alles Japanisch).
ISBN 4-418-04912-6.
In dem Buch sind Abbildungen aller Farbgebungen und Vorstellungen aller Fahrzeuge, aber Baujahre und technische Details sind nur marginal enthalten. Für genauere Infos suche ich daher im Internet (auf Japanisch). Mitunter findet man auch was auf Englisch. Ich glaube kaum, daß man es in Europa bekommt. Das müßte schon ein Spezialgeschäft sein.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2007:10:08:13:09:16.

Re: [JP] Reisebericht Japanreise 2004 (13) - (45B)

geschrieben von: Pängelanton

Datum: 17.10.07 12:24

Hallo,
bin erst jetzt auf deinen Beitrag gestossen und habe ihn mit Interesse gelesen, da ich selbst im Mai 4 Wochen in Japan war. Leider sind die Bilder nicht mehr erreichbar, warum wurden sie so schnell wieder herausgenommen? wenn man im Urlaub ist hat man dann ja keine Change so einen Beitrag mit Bildern ausreichend zu verfolgen. Ich würde mich freuen wenn die Bilder noch mal sichtbar gemacht würden.
Gruß Pängelanton

Re: [JP] Reisebericht Japanreise 2004 (13) - (45B)

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 17.10.07 13:46

Ich sehe alle Bilder. Ich hoffe, das war nur ein kurzes Blackout vom Server, auf dem die Bilder liegen.
Deine eigenen Eindrücke würden mich natürlich auch interessieren! Danke für das Interesse jedenalls!

Re: [JP] Reisebericht Japanreise 2004 (13) - (45B)

geschrieben von: belantis111

Datum: 12.03.08 12:18

Hallo, habe erst jetzt Deinen tollen Beitrag entdeckt. Wie kann ich denn herrausfinden, zu welchen Terminen, wo in Japan Dampfbetrieb stattfindet? Du hattest Dich ja auf die Zeit Mai (Golden Week) konzentriert. Habe ich eine Chance zu anderen Jahreszeiten?
Wie hattest Du die Betriebszeiten denn recherchiert? Hattest Du ein Kursbuch oder sonstige Literatur. Gibt es Infos der Japanischen Tourismuszentrale zu historischen Bahnen oder, oder?
Besten Dank!
Gruss belantis111

Re: [JP] Reisebericht Japanreise 2004 (13) - (45B)

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 12.03.08 13:51

Hallo belantis111,
also zunächst war ich nicht in der Golden Week in Japan, sondern im Oktober.
Dampfbetrieb gibt es auf gewissen Strecken sehr regelmäßig. Im Augenblick kann ich Dir das nicht auswendig sagen, aber ich habe ja einen Freund in Japan, der kann mir auf jeden Fall wieder aktuelle Infos liefern.
Auf der Linie in Yamaguchi ist meines Wissens wöchentlich ein Dampfzug unterwegs. Viel Dampf gibt es ja nicht in Japan, aber gerade dort scheint das recht regelmäßig zu funktionieren. Werde mal meine Fühler ausstrecken. Außerdem kann ich auch im Netz suchen (auf Japanisch).
Natürlich hatte ich auch ein Kursbuch. Dort stand (in der Ausgabe Juli 2004) sogar der Dampfzug verzeichnet. Ich habs aber zufällig über ein Prospekt erfahren.

Wenn ich was weiß, melde ich mich wieder.
Gustav

EDIT:
zumindest für den Yamaguchi-Zug hab ich was gefunden:
Betrieb vom letzten Märzdrittel bis letztes Novemberdrittel, geplant jeden Samstag, nur mit Platzreservierung, Abfahrt Shin-Yamaguchi 10:34 Ankunft Tsuwano 12:35, von dort zurück um 15:33, Rückkunft in Shin-Yamaguchi 17:17.
Während der Sommerferien täglicher Betrieb geplant. Wann diese Ferien aber sind, steht nicht. (ich wußte nicht mal, daß die im Sommer Ferien haben).
Wie gesagt, näheres vielleicht, wenn sich mein Freund von Japan meldet.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008:03:12:14:07:31.

Wer nicht japanisch kann...

geschrieben von: Hubert G. Königer

Datum: 12.03.08 14:08

Guten Tag zusammen,

zum Thema Eisenbahn in Japan kenne ich die folgenden Seiten auf englisch bzw. deutsch:

[homepage.ruhr-uni-bochum.de]
[www.japaneserailwaysociety.com]
[www.motorbooks.co.uk]

Die letzten beiden Adressen könnten für Interessenten an japanischen Bahnbüchern interessant sein. Und sonst beim googeln am Besten «Japan Railway Society» eingeben. In vielen Seiten finden sich weiterführende Hinweise.

Last not least: Danke an tokkyuu für die faszinierenden Fotos und die spannend geschriebenen Berichte! @tokkyuu: hast Du Deine Liebe zu Teleaufnahmen den Bildern in japanischen Eisenbahnzeitschriften zu verdanken (Railway Journal etc.)?

Viele Grüsse,
Hubert.

Re: Wer nicht japanisch kann...

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 12.03.08 16:26

Zitat:
hast Du Deine Liebe zu Teleaufnahmen den Bildern in japanischen Eisenbahnzeitschriften zu verdanken (Railway Journal etc.)?

Das kann durchaus sein. Ich habe darüber noch nicht nachgedacht. Aber prinzipiell mag ich Teleaufnahmen, nicht nur von Japan!
Danke für den Link der Japanese Railway Society. Kannte ich nicht. Da finden sich ja viele gute Informationen, wenn man grad keine Lust hat, sich mit Japanisch herumzuplagen...

Re: Wer nicht japanisch kann...

geschrieben von: tokkyuu

Datum: 15.03.08 17:11

Mein Freund aus Japan hat heute angekündigt, daß er mir demnächst Infos zu den Dampfzügen in Japan schicken wird. Ich werde sie dann im Thread "Neuigkeiten aus Japan" veröffentlichen.