DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 08/01 - Auslandsforum "classic" 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Bitte unbedingt vor Benutzung des Forums die Ausführungsbestimmungen durchlesen!
Ein separates Forum gibt es für die Alpenländer Österreich und Schweiz - das Alpenlandforum
Zur besseren Übersicht und für die Suche: Bitte Länderkennzeichen nach ISO 3166 Alpha-2 in [eckigen Klammern] verwenden!
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 All Angemeldet: -

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: Baleine rouge

Datum: 30.09.22 17:05

EP2K
2. Gibt es keine anderen Möglichkeiten die ukrainische Wirtschaft an die EU heranzuführen? Ist die Spurweite das einzige Hindernis? Alle anderen sind schon behoben?
Bürokratische Hindernisse wurden reduziert. Der Krieg hat gezeigt wie sehr die EU-Wirtschaft mit der Ukraine verbunden ist.

Zitat:
Ja und woran ist dieses Projekt gescheitert? An Spurweite? Echt?
Am Krieg, im September 2021 wurde eine Absichtserklärung zwischen der Ukraine und Stadler unterzeichnet. Stadler hat bereits Standorte für das neue Werk begutachtet. Die Ausschreibung (für Kiew?) wurde Ende 2021 veröffentlicht. Dieser Punkt in Bezug auf die Spurweite kann neu gedacht werden.

Zitat:
1. WER soll diesen Wahnsinn finanzieren?
Russland redet sehr lange davon ein Hochgeschwindigkeitsnetz aufzubauen. Die Hauptachse Moskau-St. Petersburg kann mW weiterhin überwiegend mit nur 200 km/h befahren werden und ist überlastet. Schon die Option Sapsan auf 300 km/h anzupassen liegt mangels Ausbaustandard der bestehenden Infrastruktur in weiter Ferne.
Aus der russischen Sichtweise mit Stillstand bei der eigenen Bahn ist die ukrainische Idee Wahnsinn, in EU-Europa (Spanien, Rail Baltica) ist ausreichend Erfahrung und Weitsicht vorhanden. Die Ukraine hat einen Modernisierungsstau welcher abgebaut werden muss. Ideen zur Umsetzung eines Ausbauplans sind sinnvoll.
Nun hat auch Kanada Hilfe beim Wiederaufbau des ukrainischen Schienennetzes angekündigt. An Unterstützung für die Ukraine mangelt es nicht.

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: 103612

Datum: 30.09.22 17:10

Elztalbahn schrieb:
Fastrider schrieb:
T. schrieb:
Ich halte die Umspurung für sinnvoll nur westlich von Lemberg sowie in Transkarpatien. So würde man die betrieblichen Einschränkungen in eine Großstadt verladen, wo es durchaus logisch ist zu umsteigen, da dort die meisten Verkehrsströme nach EU wohl sowieso enden. Also schluss mit Zwangsumsteigen o.ä. "mitten im Nirgendwo". Gleichzeitig dürfte es (noch) finanzierbar sein.
Sehe ich ähnlich. Eine Umspurung westlich von Lemberg ist sinnvoll und realistisch. Weitere Umspurungen werden zu teuer, weil es einem Neubau gleich kommt und auf absehbare Zeit nicht finanzierbar sein, zumal es dringendere Probleme gibt.
Das sehe ich nicht so. Wenn umspuren, dann besser alles auf einmal, wie damals in Baden.

Die Ukraine hat ein leistungsfähiges Güterverkehrsnetz (meines Wissens weitgehend Streckenklasse E). das man nicht zerstören sollte.
Genau deswegen schlug ich in meinem Ursprungsposting den Bau von normalspurigen Neubaustrecken vor, damit gleichzeitig das leistungsfähige Breitspurnetz erhalten bleibt.

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: nozomi07

Datum: 30.09.22 17:23

103612 schrieb:
Genau deswegen schlug ich in meinem Ursprungsposting den Bau von normalspurigen Neubaustrecken vor, damit gleichzeitig das leistungsfähige Breitspurnetz erhalten bleibt.
...was komplett weltfremde Träumerei ist.

Alleine wenn ich bedenke wie viele Krankenhäuser die Ukrainer wieder aufbauen müssen. Und auch in der Ukraine wird man Flughäfen und Autobahnen haben wollen; schauen wir einfach mal realistisch nach Ostmitteleuropa, dann ahnen wir was zu erwarten ist.

Außerdem, was nützen isolierte Neubaustrecken dem Güterverkehr? Der muss von Werk zu Werk, von Werk zu Hafen etc. Oder willst du da zigmal im Binnenverkehr umladen?

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: nozomi07

Datum: 30.09.22 17:29

T. schrieb:
Gilt das ganze aber wirklich für die Strecken westlich und südlich von Lemberg - weil genau das ist, worum mindestens in Personenverkehr hauptsächlich geht (gehen sollte). Wieviel GV existiert zwischen Raum Chop und , fahren hier nicht auch im GV mehr Züge bis in die EU...?
Die Idee, südlich und westlich von Lviv umzuspuren, hat durchaus was. Da spricht schon einiges dafür.

Aber wer sich mal Wirtschaftskarten und Bahnnetz der Ukraine zu Gemüte führt, ahnt schnell: Die Musik spielt östlich davon, zwischen Kiew, Odessa, Kryvbas und Donbas. Wie weit der Donbas künftig wieder eine Rolle spielt, und wie sich die Montanindustrie entwickelt, ist natürlich offen. Aber ich denke, in dieser Region entscheidet sich die Zukunft der Ukraine, und das sollte man bei der Entwicklung im Auge behalten.

Wenn Neubaustrecke, dann würde mir am ehesten eine Achse Kiew-Dnipro mit Abzweigen nach Kryvyi Rih und Poltava-Kharkiv vorschweben. Aber damit ist man fern aller Erreichbarkeit für Tagesschnellzüge aus Mitteleuropa - und damit ist die breite Spur kein Problem.

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: Hecken-WL

Datum: 30.09.22 20:01

Avala schrieb:
Zitat
Ausnahme für eine Strecke in 2 Spurweiten könnte vielleicht eine Verbindung in Transkarpatien sein, z.B. Uschgorod-Solotvino sein, die Tra2sitfahrten zwischen den süd-westlichen Anliegerstaaten der Ukraine ohne Spurwechsel ermöglicht. Aber selbst da wäre ich eher zurückhaltend aus den Gründen meiner "Vorschreiber" und der möglichweise geringen Nutzung.
Zumindest zwischen Čop und Halmeu existiert diese Normalspurverbindung seit Jahrzehnten. Wann da der letzte Transitzuzg gefahren ist, ist mir jedoch nicht bekannt.
Danke. Dass die Normalspurverbindung quasi bereits heute SK, HU und RO verbindet, wußte ich nicht. Sehr interessant. Viel mehr ist wohl auch nicht sinnvoll. Die fehlende Nutzung - auch in Friedenszeiten - ist natürlich traurig.

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: Avala

Datum: 30.09.22 21:16

Sören Heise schrieb:
Avala schrieb:
Zumindest zwischen Čop und Halmeu existiert diese Normalspurverbindung seit Jahrzehnten. Wann da der letzte Transitzuzg gefahren ist, ist mir jedoch nicht bekannt.
Vor ein paar Jahren gab es da einen ungarischen Sonderzug. Hatte nicht Tamás Tasnádi (oder ein anderer Ungar hier im Forum) davon berichtet?
Ja, da war was. Regelverkehr (Personen) gab es in den 90ern, und ob es dann irgendwann noch Güterverkehr gab, entzieht sich meiner Kenntnis.

[www.vagonweb.cz]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:09:30:21:17:07.

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: EP2K

Datum: 01.10.22 00:49

kaufhalle schrieb:
Zitat:
Zu sowjetischen Zeiten waren die WL8 in Russland bereits weitestgehend abgelöst. Was ist dchon Tuapse in Relation zu Russland.
Einzige Strecke nach Sotschi/Adler.

Zitat
Von einer besseren Ausstattung der Ukraine 1991 kann also keine Rede sein. Daran ändern auch ein paar jüngere Personenzuglokomotiven nichts.
Wer hat Ukraine 30 Jahre lang gehindert ihr Eisenbahnuhrpark zu modernisieren?

Zitat
Immerhin hat man in der Ukraine sehr viel früher als in Russland kapiert, dass die Zukunft in ordentlichem Tagesverkehr liegt und nicht in 1,70 m langen Liegen.
Indem man einen Bummelzug ohne Klimaanlage und mit WL8 (beim Glück mit ChS2) 10 Stunden lang am Tag zieht? Fragwürdige Errungenschaft...






nozomi07 schrieb:

Zitat
Das kommt vor, wenn man IM Labyrinth lebt. Von außen sieht man bei einem Labyrinth mehr.
Einzige Frage, wer von uns beiden tatsächlich im Labyrinth lebt. An dieser Stelle wäre ich vorsichtiger...



Baleine rouge schrieb:

Zitat
Bürokratische Hindernisse wurden reduziert.
Mit der Umspurung hat es aber nichts zu tun.

Zitat
Der Krieg hat gezeigt wie sehr die EU-Wirtschaft mit der Ukraine verbunden ist.
EU-Wirtschaft ist mit Russland viel mehr verbunden. Und ukrainische mit der russischen - mehr als ukrainische und EU. Was soll das uns erklären?

Zitat
Im September 2021 wurde eine Absichtserklärung zwischen der Ukraine und Stadler unterzeichnet. Stadler hat bereits Standorte für das neue Werk begutachtet. Die Ausschreibung (für Kiew?) wurde Ende 2021 veröffentlicht. Dieser Punkt in Bezug auf die Spurweite kann neu gedacht werden.
Dieser Punkt zeigt uns deutlich, dass die Spurweite überhaupt kein Entscheidungsfaktor ist.

Zitat
Russland redet sehr lange davon ein Hochgeschwindigkeitsnetz aufzubauen. Die Hauptachse Moskau-St. Petersburg kann mW weiterhin überwiegend mit nur 200 km/h befahren werden und ist überlastet.
Die Ausbaustrecke Moskau - SPb ist eigentlich für 280 ausgelegt. Der schnellste "Sapsan" auf dieser Strecke hat eine Reisegeschwindigkeit von 173 km/h. Der langsamste, mit mehreren Zwischenstopps - 148 km/h. Und trotzdem ist das schneller als bei den meisten ICE-Verbindungen in Deutschland. Frage: braucht man mehrere Milliarden Investitionen um die Fahrt von Moskau nach SPb um eine Stunde zu verkürzen? Ich glaube nicht. Ich persönlich nehme einen komfortablen Nachtzug.

Zitat
Schon die Option Sapsan auf 300 km/h anzupassen liegt mangels Ausbaustandard der bestehenden Infrastruktur in weiter Ferne.
Weil man es nicht braucht.

Zitat
Aus der russischen Sichtweise mit Stillstand bei der eigenen Bahn ist die ukrainische Idee Wahnsinn, in EU-Europa (Spanien, Rail Baltica) ist ausreichend Erfahrung und Weitsicht vorhanden. Die Ukraine hat einen Modernisierungsstau welcher abgebaut werden muss. Ideen zur Umsetzung eines Ausbauplans sind sinnvoll.

Erstens gibt es keinen Stillstand bei der russischen Bahn (man braucht nur Einkaufspläne anzuschauen), zweitens bin ich auch dafür dass die UZ endlich vom Fleck kommt. Nur mit Umspurung haben alle diese Modernisierungspläne nichts zu tun. Und noch was: RailBaltica ist das schlechteste Beispiel von allen.

Zitat
Nun hat auch Kanada Hilfe beim Wiederaufbau des ukrainischen Schienennetzes angekündigt. An Unterstützung für die Ukraine mangelt es nicht.
Hoffentlich kommen alle dieses Gelder sicher ans Ziel...

Re: Baden?

geschrieben von: Fastrider

Datum: 01.10.22 01:43

Sören Heise schrieb:
Wie lang war das badische Netz? Wie dicht der Verkehr? Wie hoch war der Anteil elektrifizierter Strecken? Wie viele Signale, Weichen, Zugsicherung usw. musste angepasst werden mitsamt den Stellwerken? Du merkst schon, dass der Vergleich nicht hinkt, sondern im Rollstuhl sitzt?

Es war eine Strecke von Mannheim nach Haltingen mit einer Stichstrecke nach Baden-Baden und Kehl. Der Rest wurde von Anfang an in Regelspur gebaut. Die Umspurung lief damals so ab, dass man das zweite regelspurige Gleis neben anbaute und dann das vorhandene umspurte. so hatte man dann gleich eine Doppelspur.


Gruss, Fastrider

Treno Verde statt QdLT und Ländertickets

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.10.22 02:48

Baleine rouge schrieb:
Russland redet sehr lange davon ein Hochgeschwindigkeitsnetz aufzubauen. Die Hauptachse Moskau-St. Petersburg kann mW weiterhin überwiegend mit nur 200 km/h befahren werden
Die Strecke Moskau–St. Petersburg ist etwa 650 km lang. Davon werden etwa 350 km mit 250 km/h befahren, der Rest mit 200 km/h. Das sind Verhältnisse, von denen man in Deutschland nur träumen kann.


Baleine rouge schrieb:
Nun hat auch Kanada Hilfe beim Wiederaufbau des ukrainischen Schienennetzes angekündigt. An Unterstützung für die Ukraine mangelt es nicht.
Ausgerechnet Kanada. Die sollten sich mal besser um ihr eigenes Schienennetz kümmern, das hätte es dringend nötig!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:10:01:02:51:25.

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 01.10.22 08:01

EP2K schrieb:
kaufhalle schrieb:
Zitat:
Zu sowjetischen Zeiten waren die WL8 in Russland bereits weitestgehend abgelöst. Was ist dchon Tuapse in Relation zu Russland.
Einzige Strecke nach Sotschi/Adler.

Und trotzdem ein winziger Anteil in Relation zum ganzen Land. Weil eben der russische Teil der SU bevorzugt wurde. Hat auch was damit zu tun, dass man vorrangig ins Wechselstromnetz investiert hat.

EP2K schrieb:
Zitat
Von einer besseren Ausstattung der Ukraine 1991 kann also keine Rede sein. Daran ändern auch ein paar jüngere Personenzuglokomotiven nichts.
Wer hat Ukraine 30 Jahre lang gehindert ihr Eisenbahnuhrpark zu modernisieren?

Niemand. Weil es nicht stimmt. Man hat ja z. B. auch in Fernverkehrstriebzüge investiert, mit denen wesentlich kürzere Fahrzeiten erreicht werden.

EP2K schrieb:
Zitat
Immerhin hat man in der Ukraine sehr viel früher als in Russland kapiert, dass die Zukunft in ordentlichem Tagesverkehr liegt und nicht in 1,70 m langen Liegen.
Indem man einen Bummelzug ohne Klimaanlage und mit WL8 (beim Glück mit ChS2) 10 Stunden lang am Tag zieht? Fragwürdige Errungenschaft...

Was soll daran fragwürdig sein? Es entspricht der Nachfrage. Wer will sich schon tagsüber in einen Plazkartni quetschen? Und inzwischen hat man dafür auch Triebzüge.

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: Sören Heise

Datum: 01.10.22 09:08

Danke für den Link. Das Zug war mir bis dahin unbekannt.

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: nozomi07

Datum: 01.10.22 15:04

EP2K schrieb:
nozomi07 schrieb:

Zitat
Das kommt vor, wenn man IM Labyrinth lebt. Von außen sieht man bei einem Labyrinth mehr.
Einzige Frage, wer von uns beiden tatsächlich im Labyrinth lebt. An dieser Stelle wäre ich vorsichtiger...
Die Frage ist einfach zu beantworten. Welche Medien hast du in Russland? Und welche hab ich hier in Mitteleuropa?

Russland verbietet und unterdrückt jede Information, die nicht ins Bild passt. Man darf den Krieg nicht mal "Krieg" nennen, sonst wandert man in den Bau - auf sowas kam sonst nur Orwell.
Hier in Deutschland hab ich alle Medien zu Verfügung. Ich kann auch TASS auf englisch lesen. Tue ich regelmäßig, und kanns nur empfehlen - dann weiß man WIE weggebeamt von der Realität die dort sind.

Du darfst dich gerne einlullen lassen - überzeugen wirst du damit niemanden.

EP2K schrieb:
Die Ausbaustrecke Moskau - SPb ist eigentlich für 280 ausgelegt. Der schnellste "Sapsan" auf dieser Strecke hat eine Reisegeschwindigkeit von 173 km/h. Der langsamste, mit mehreren Zwischenstopps - 148 km/h. Und trotzdem ist das schneller als bei den meisten ICE-Verbindungen in Deutschland. Frage: braucht man mehrere Milliarden Investitionen um die Fahrt von Moskau nach SPb um eine Stunde zu verkürzen? Ich glaube nicht. Ich persönlich nehme einen komfortablen Nachtzug.
Es geht um die Kapazität! Die Sapsan fegen den Regionalverkehr von der Strecke, und so dicht ist der Takt auch nicht. Das ist schon ein kümmerliches Angebot für ein Land, das sich für so wichtig hält. Neubaustrecken können die sich schlicht nicht leisten, und eigene HGV-Züge nicht bauen.

Die Vergleiche mit Deutschland sind albern, die Siedlungsstruktur ist eine ganz andere. Oder wo kommst du in Deutschland 650 Km weit an keinerlei Ballungsraum vorbei?

Dir ist doch selber klar, was für ein Mumpes du hier schreibst. Dir ist nur nicht klar, dass uns allen das klar ist.

Russland vs. Deutschland und Ukraine

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.10.22 15:12

cinéma schrieb:
Baleine rouge schrieb:
Russland redet sehr lange davon ein Hochgeschwindigkeitsnetz aufzubauen. Die Hauptachse Moskau-St. Petersburg kann mW weiterhin überwiegend mit nur 200 km/h befahren werden
Die Strecke Moskau–St. Petersburg ist etwa 650 km lang. Davon werden etwa 350 km mit 250 km/h befahren, der Rest mit 200 km/h. Das sind Verhältnisse, von denen man in Deutschland nur träumen kann.
Deutschland hat sehr wohl einen hohen Anteil an Strecken, die 200 km/h und mehr ermöglichen.
Alleine von Hamburg nach München (690 km), über über Berlin oder Würzburg fährt man überall 200 bzw. 250 km/h (Hannover - Würzburg) bzw. 300 km/h (Halle -Erfurt - Bamberg sowie Nürnberg - Ingolstadt).

Hamm - Hannover - Würzburg geht auch mit 200 km/h ( 240km) sowie Wolfsburg - Berlin (200 km) lassen auch 200 km/h zu
Weitere 200er Strecken:
Münster - Hamburg (270 km)
Frankfurt - Offenburg (200km)
Frankfurt - Fulda - Erfurt (220 km)
Halle/Leipzig - Berlin (160 km)
Berlin . Hamburg (280 km und das mit 230 km/h sogar)

In der Summe kann Deutschland die Russische Putination locker in die Ecke stellen.

Zum Ausbaustandard des Russen-HGV: все, что блестит, не золото

Die 250 km/h Abschnitte sind sehr kurz, so kurz dass Nan 200 km/h durchfahren kann ohne dass es zu signifikanten Zeitverlusten kommt.
Die 200 km/h Abschnitte sind durchlöchert von Geschwindigkeitseinbrüchen.
Der Ausbaustandard erinnert mehr an die Eifelstrecke als an dem einer Deutschen Abusbaustrecke:
- ebenerdige Bahnübergänge (mit ewigen Schließzeiten wegen der Schnellfahrt und Verdruss bei der ländlichen Bevölkerung)
- Bahnhofsdurchfahrten an der Bahnsteigkante
- Bahnsteigzugänge mit niveaugleicher Gleisquerung

Abseits von Moskau - SPB und SPB - Finnland (nicht mehr befahren) sieht es mit High Speed in Russland recht mau aus.

Hier ein interessantes aufschlussreiches Video: [www.youtube.com]

Vergl. Quelle udn Grafik: [www.openrailwaymap.org]


cinéma schrieb:
Zitat:
Baleine rouge schrieb:
Zitat:
Nun hat auch Kanada Hilfe beim Wiederaufbau des ukrainischen Schienennetzes angekündigt. An Unterstützung für die Ukraine mangelt es nicht.
Ausgerechnet Kanada. Die sollten sich mal besser um ihr eigenes Schienennetz kümmern, das hätte es dringend nötig!
an Kanada, dem zweitgrößten Land der Erde könnte sich Russland mehrere Scheibchen abschneiden.
Es begehrt nicht anderer Länder Territorien. Das Eisenbahnnetz ist auf die dortige Demografie ausgerichtet:
Wenig Bevölkerung, sehr hohe Distanzen, aber dennoch auch sehr spektakuläre Züge, insbesondere im Gütersektor :)

Um auf die Ukraine zurück zukommen:

Der Wiederaufbau nach dem Krieg (oder der sog. "militärischen Spezialoperation") muss unbedingt dazu genutzt werden das Eisenbahnnetz an das Europäische anzugleichen. Russland hat keine Zukunft und bietet uns Europäern (einschließlich Ukrainern) auch keine. Das erfordert zwar eine bergangsphase, in der beide Spurweiten koexistieren.
Es gibt ja dort genügen Strecken wo man Breitspurig und normalspurig fahre kann.
Auch kann man auf doppelgleisigen Abschnitten auch ein Gleis in 1435mm und das andere in 1520mm betreiben.
Es ist alles machbar. Anders als im buchhalterisch veranlagten Deutschen ist der Wille der Ukrainischen Bevölkerung zur Abkehr von Russland sehr sehr groß!
Das Langfristziel muss die Vollständige Abkehr der 1520mm sein. Das würde eine erneute Invasion Russlands, dessen Militärloistik von der Eisenbahn abhängt) weiter abhalten.

Ich fände es schön in Zukunft Verbindungen vorzufinden wie
- von Cheb nach Mukacheve oder Rakhiv im Supercity
- von Graz über Wien, Krakow und L'viv nach nach Ternopil im Railjet, oder
- von Berlin und Wien im Nightjet nach Vynnitsia und Kyiv
- Warszawa nach Kyiv im Express Intercity (EIC) über Chelm, Kovel und Korosten
- von Berlin im Nighjet über L'viv und Chernivtsi nach Bucuresti

------

Zu guter letzt nochmal einen Blick in den Newsticker (dass mir keine Vorhält ich wäre nicht informiert):

Lyman ist kurz vor dem Fall: Russische Soldaten werden aufgefordert sich zu ergeben (Quelle: [www.n-tv.de]

Anmerkung: vielleicht doch keine gute Idee von Seiten der Regionalmacht Russland diese Oblate verführt zu annektieren.

Update: Russen geben Lyman auf! Annexion light? [www.n-tv.de]



Bildschirmfoto 2022-10-01 um 14.43.31.png



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:10:01:16:37:13.

Re: Russland vs. Deutschland und Ukraine

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.10.22 17:49

Kurz und knapp:

Deine Karte zeigt die Strecke zum größten Teil über 200 km/h.

Die von Dir genannten deutschen Strecken sind von massiven Geschwindigkeitseinbrüchen gekennzeichnet.

Schnellfahrten am Bahnsteig sind in Deutschland vollkommen normal und häufig anzutreffen.

Kanada ist im Eisenbahnpassagierverkehr eine Nullnummer, genauso wie die USA.

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: Baleine rouge

Datum: 01.10.22 18:12

EP2K
Frage: braucht man mehrere Milliarden Investitionen um die Fahrt von Moskau nach SPb um eine Stunde zu verkürzen?
Braucht man für 300 km/h konstruierte Züge mit entsprechendem Preis, wenn diese nicht ausgefahren werden? Hintergründe zur Beschaffung, bspw. die passende Ausschreibung, wären interessant.

Zitat:
Weil man es nicht braucht.
Moskau und Sankt Petersburg sollten über eine Neubaustrecke mit 400 km/h verbunden werden. Kasan soll(te) mit mehr als 400 km/h angebunden werden. Was bleibt ist eine Ausbaustrecke. Von Moskau nach Nischni Nowgorod macht es fast keinen Unterschied wie der Zug heißt.

Zitat:
EU-Wirtschaft ist mit Russland viel mehr verbunden.
Russland liefert Rohstoffe. Die Ukraine ist in die Wertschöpfung der EU eingebunden, bspw. durch die Produktion von Kabelbäumen, Stahlprodukten wie Achsen welche nach dem Krieg gefehlt haben und noch fehlen.

cinéma
Die Strecke Moskau–St. Petersburg ist etwa 650 km lang. Davon werden etwa 350 km mit 250 km/h befahren, der Rest mit 200 km/h. Das sind Verhältnisse, von denen man in Deutschland nur träumen kann.
Deutschland hat fast keine mehr als 600 km entfernten Metropolen. HG wirkt sich auf langen Strecken stärker aus als auf kurzen Abschnitten. Die kurze Strecke Berlin-Hamburg erreicht einen Durchschnitt von 163 km/h bei einem Zwischenhalt und vmax 230 km/h. Lokbespannt mit vier Zwischenhalten sind es 136 km/h. Der Metropolitan konnte die ICE-Fahrzeit halten. Für solche Durchschnittsgeschwindigkeiten braucht es keinen Velaro.

Passende europäische Relationen sind bspw. Lyon-Marseille mit 190 km/h bei zwei Zwischenhalten, Madrid-Barcelona: 2,5h für 620 km (248 km/h). Dies auch unter Berücksichtigung der anspruchsvollen Topographie. Moskau-Sankt Petersburg ist dagegen eine Fahrt durch flaches Land.

Re: [UA] Die Zukunft liegt in der Normalspur

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 01.10.22 18:23

Der Velaro RUS hat eine vom Hersteller angegebene Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h und diese wird auch ausgefahren.

Russland liefert keinesfalls nur Rohstoffe, sondern ist ebenfalls bzw. war in die Wertschöpfungskette der EU eingebunden. Bspw. kam das Fahrgestell des A400 aus Russland. Nun zeichnet sich das Gleiche mit China ab, bzw. ist in der Entwicklung z. B. im Bereich Flugzeugtriebwerke (fast alle Triebwerke moderner chinesischer Kampfflugzeuge kommen aus Russland).

Re: Russland vs. Deutschland und Ukraine

geschrieben von: nozomi07

Datum: 01.10.22 19:57

cinéma schrieb:
Kanada ist im Eisenbahnpassagierverkehr eine Nullnummer, genauso wie die USA.
Ich sag nur Calgary-Edmonton. Zwei Städte mit je ca einer Millionen Einwohnern. Knapp 300 Km entfernt. Keine Bahnverbindung für Passagiere, garnichts!

Vielleicht sollte man ukrainische Experten nach Kanada schicken ;-)

Re: Russland vs. Deutschland und Ukraine

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.10.22 04:32

cinéma schrieb:
Kurz und knapp:

Deine Karte zeigt die Strecke zum größten Teil über 200 km/h.
"Meine" Karte ist es nicht, sondern openrailwaymaps.

cinéma schrieb:
Zitat:
Kurz und knapp:

Deine Karte zeigt die Strecke zum größten Teil über 200 km/h.
Hier die kleinen Unterbrechnungen:
- Moskau - Zelenograd: 140 km/h
- Durchfahrt Klin: 120 km/h
- Durchfahrt Tver: 110 km/h
- Durchfahrt Bf. Spirovo: 140 km/h
- Durchfahrt Bf. Bologoe: 120 km/h
- Durchfahrt Malaya: 140 km/h
- Bolkhov-Brücke: 130/160 km/h
- Durchfahrt Bf Lyuban: 140 km/h


cinéma schrieb:
Zitat:
Kurz und knapp:


Schnellfahrten am Bahnsteig sind in Deutschland vollkommen normal und häufig anzutreffen.

Kanada ist im Eisenbahnpassagierverkehr eine Nullnummer, genauso wie die USA.
Aber nicht in Limburg und Montabaur.

cinéma schrieb:
Zitat:

Kanada ist im Eisenbahnpassagierverkehr eine Nullnummer, genauso wie die USA.
Kanada und USA sind Eisenbahnländer mit hervorragend funktionierendem Güterverkehr. Die Schultern sogar zwei Container übereinander.
Reisendenverkehr wie in Europa gibt es leider nicht mehr - Ausnahme Washington - Boston. Da hat der Flieger den gesamten Reisendenverkehr an sich gerissen.
Anders in der damaligen Sowjetunion, die wirtschaftlich mit dem Westen nicht mithalten konnte und folglich Flüge nur was für Parteibonzen waren.
Da liegst du mit deiner NULLNUMMER daneben....

Im Übrigen:
Gestern soll es auch auf der Krim wieder gerumst haben.
Waren es wieder die missachteten Rauchverbote an den Munitionsdepots?
Frage mich wann die Brücke von Kerch an der Reihe ist ;)

Re: Russland vs. Deutschland und Ukraine

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.10.22 05:30

Ich zähle acht Geschwindigkeitseinbrüche auf 650 km. Vergleiche das mal mit deutschen Verhältnissen!

Durchfahrten am Bahnsteig sind in Deutschland vollkommen normal, daran ändern auch Montabaur und Limburg nichts.

Kanada ist im Passagierverkehr eine Nullnummer, Du hast das mit Deinem Beitrag bestätigt.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:10:02:05:32:23.

Re: Russland vs. Deutschland und Ukraine

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.10.22 10:14

cinéma schrieb:
Ich zähle acht Geschwindigkeitseinbrüche auf 650 km. Vergleiche das mal mit deutschen Verhältnissen!

Deutschland ist nunmal etwas kleiner und dicht besiedelte und die Städte liegen nunmal näher beieinander. Wenn wiruns mal das restliche Russische Bahnnetz anschauen da sieht es ziemlich mau aus. Da schaut es in Deutschland in der Fläche schon besser aus. Mit Frankreich und Spanien wird sich Russland schon gar nicht mehr messen können.
cinéma schrieb:
Kanada ist im Passagierverkehr eine Nullnummer, Du hast das mit Deinem Beitrag bestätigt.
Wie kommst Du auf Kanada und USA wenn wir uns doch eigentlich er eine S ggf Standardisierung des Ukrainischen Bahnnetzes auf 1435mm unterhalten?
Russische Anti-Amerika-Refkexe?

Für die Ukraine uberwiegen die Vorteile einer Umspurung deutlich. Erst recht wenn keine Nation mit dem Paria-Staat Russland zu tun haben will.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:10:03:10:16:14.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 All Angemeldet: -