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Hallo zusammen,

bevor ich mit meiner Abschiedstour durch Sibirien weitermache, kommt hier schnell etwas Aktuelles dazwischen. Am vergangenen Wochenende war ich nach langer Zeit mal wieder in Slowenien. Schon länger habe ich davon geträumt, nochmal bei den Triebwagen der Reihe 713/715 vorbeizuschauen, solange sie noch im Einsatz sind. Da die Auslieferung der Stadler Flirt ja schon recht weit fortgeschritten ist, war es an der Zeit, das mal anzugehen. Vom neuen Wohnort Lörrach war das auch deutlich einfacher zu erledigen als von Moskau.

Hauptziel war die Dieselstrecke nach Metlika an der kroatischen Grenze, den Rest ließ ich vorerst offen. Den Trip hatte ich in ähnlicher Form ziemlich genau vor 25 Jahren schon einmal gemacht, es war damals meine allererste Auslandsreise ganz auf eigene Faust, ich war 17. Damals war der Ausgangspunkt noch Pforzheim und ich fuhr im Sitzwagen eines Nachtzugs aus Paris bis Salzburg und von da morgens mit einem Intercity nach Villach, wo Anschluss an den „Grünen Zug“ nach Ljubljana bestand. Nach einer kurzen Tour durch die Stadt nahm ich damals einen 713/715 nach Metlika. Von Karlovac kamen seinerzeit noch silberne Uerdinger-Nachbauten über die Grenze. Die sind längst Geschichte und auch der grenzüberschreitende Verkehr ruht mittlerweile. Ich dachte damals zunächst, ich sei in dem Nest gestrandet, da ich die slowenischen Anmerkungen im Fahrplan nicht verstanden hatte. Ich saß eine ganze Weile beim Bahnhofspersonal in Metlika herum, das sich einen Spaß daraus machte, mich über die weiteren Verbindungen im Unklaren zu lassen. Bis ich dann wieder in Ljubljana war, war es spät am Abend. Die Nacht verbrachte ich im legendären Technoclub K4, den es heute noch gibt. Morgens ging es dann mit einem Eurocity nach München zurück.

23.06.2022: Anreise mit dem EN 415 über Zürich

Ein Vierteljahrhundert später sind die Ansprüche an Komfort und Luxus etwas gestiegen, und so wählte ich dieses Mal den kroatischen Liegewagen im EuroNight 415 Zürich HB – Zagreb Glavni kolodvor. Nach Zürich kam ich von Basel mit einem ICE-Ersatzzug, weil der ICE aus Norddeutschland wieder einmal hoffnungslos verspätet war.

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Da war mein Zug. Eigentlich handelt es sich bei besagtem EN 415 um vier Kurswagen, die bis Schwarzach-St. Veit im NightJet 465 nach Graz mitlaufen.

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Hier mein Wagen, 2008 bei Gredelj in Zagreb modernisiert. Ich hatte eine mittlere Liege, mit im Abteil war noch ein junger Schweizer auf dem Weg nach Zagreb, in Feldkirch sollten noch zwei weitere Leute dazukommen. Wie es so den Zürichsee entlang ging, zog ein heftiges Gewitter auf und es bot sich ein beeindruckendes Wolkenschauspiel. In Feldkirch kamen dann noch Autotransportwagen für Graz und Villach an den Zug und bald darauf legte ich mich schlafen.

24.07.2022: Auf in die Belaja Krajna

Als ich aufwachte, war der Zug kurz vor dem Karawankentunnel. Die beiden später zugestiegenen Mitreisenden waren unterwegs schon wieder ausgestiegen. Beim gut gelaunten Schaffner gab es gratis Kaffee. Über der Stahlwerkskulisse von Jesenice hingen wie immer dichte Wolken. Zumindest in meiner Erinnerung hat es fast jedes Mal geregnet, wenn ich hier durch kam. Im Bahnhof stand schon der erste Stadler Elektro-Flirt. Die restliche Fahrt nach Ljubljana verging bei einer Unterhaltung mit dem Mitreisenden recht rasch und pünktlich um 8:13 Uhr war ich da.

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Hier kam schon wieder gelegentlich die Sonne durch. Für den Rest des Tages war dann auch ein klarer Himmel vorausgesagt. Viel verändert hatte sich seit meinem letzten Besuch vor rund zehn Jahren nicht.

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Nebenan machte sich gerade diese 342 mit ihrer Garnitur in die Abstellung auf, das müsste der IC 508 aus Koper gewesen sein, der um 7:53 in Ljubljana ankommt. Bis zu meinem Regionalzug nach Metlika hatte ich nun etwas über eine Stunde Zeit. Die nutzte ich für einen kleinen Rundgang über den Bahnhofsvorplatz, wo ich mir im Busbahnhof Proviant für die weitere Fahrt besorgte (Burek!). Als ich zurück zum Bahnhof kam, konnte ich mein Glück kauf fassen.

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Da stand auf Gleis 2 der 713/715-107, der letzte seiner Art in Originallackierung. Laut Anzeige sollte mein Zug 3235 nach Metlika von Gleis 2 abfahren. Auf dem Zuglaufschild stand allerdings Trebnje. Nach und nach kamen ein paar Fahrgäste hinzu und warteten vor dem abgeschlossenen Triebwagen, bis ein Bahnbediensteter dann die doch etwas enttäuschende Nachricht überbrachte, dass da gleich ein anderer Zug bereitgestellt werde. Der hier fahre erst später. Ich überlegte kurz, ob ich warten solle. Aber das hätte zugunsten der Mitfahrt wohl alle Fotopläne über den Haufen geworfen. Immerhin hatte ich nun ein Bild von dem Prachtstück.

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Weiter ging es dann doch eher banal mit diesem nagelneuen Diesel-Flirt. Angesichts der mittlerweile recht tropischen Temperaturen war das vielleicht doch garnicht so schlecht, denn es war angenehm kühl. Nun sollte es rund zweieinhalb Stunden durch das slowenische Hinterland gehen. Ich hatte diese Strecke als die pure Idylle in Erinnerung und wurde nicht enttäuscht. Zunächst folgt sie der Autobahn, die es seinerzeit noch nicht gegeben hatte. Der Bahnhof Grosuplje, wo die wiedereröffnete Strecke nach Kočevje abzweigt, wird gerade umgebaut und erhält neue Bahnsteige. Nach etwa einer Stunde folgte Trebnje, wo die Strecke nach Sevnica an der Hauptbahn Ljubljana – Zagreb abzweigt. Der Bahnhof (und vor allem der Name) hat in meinem Freundeskreis einen gewissen Kultstatus aufgrund eines verpeilten Zwischenfalls auf einer anderen Reise in der Jugendzeit. Das war auch 1997, aber irgendwann in den Sommerferien. Ich war mit Björn, der mittlerweile in Dublin in unmittelbarer Nähe der Strecke Dublin – Maynooth wohnt, auf einem ziemlich planlosen Slowenien- und Kroatien-Trip und wir fuhren aus Spaß an der Freude nach Trebnje. Als wir gerade ausgestiegen waren, stellte Björn fest, dass er seinen Geldbeutel im Zug vergessen hatte. Der rollte gerade schon an, aber jemand machte ihm die Tür auf und er sprang auf, war dann aber natürlich erstmal weg. Handy hatte damals noch niemand, also schaute ich einfach, wann der nächste Zug aus Richtung Metlika kommen sollte und ging solange spazieren. Dabei gelang mir sogar ein Foto von einem Güterzug vom Renault-Werk in Novo Mesto. Wie ich dann kurz vor Ankunft des Zuges zurück kam, saß Björn schon auf einer Bank am Bahnhof, er war von der nächsten Station zu Fuß zurückgekommen.

Manche der Unterwegshalte sehen aus wie aus dem Bilderbuch. Jeder größere Bahnhof ist besetzt, die Empfangsgebäude fast alle in gutem Zustand, an kleineren Haltepunkten kommt man sich manchmal vor, als halte man mitten in einem Schrebergarten. Die größte Stadt entlang der Strecke ist Novo Mesto, hier gibt es auch ein Bahnbetriebswerk. Dort standen schon einige weitere Stadler Flirt herum, dazu ein Haufen 713/715, manche sahen aus, als seien sie bereits abgestellt. In der Stadt gibt es mehrere Haltepunkte, an deren jedem zahlreiche Schüler einstiegen. Am Bahnhof zweigt die Güterstrecke nach Straža ab. am Haltepunkt Novo mesto Šmihel beginnt die Anschlussbahn zum Renault-Werk. Zudem enden hier einige Kurse. Insgesamt gilt: je weiter Richtung Endbahnhof, desto dünner der Fahrplan. Auch in Črnomelj enden einzelne Fahrten. Das Städtchen liegt schon hinter dem Scheiteltunnel, kurz vorher wird noch ein großer Viadukt überquert.

Hinter Črnomelj wurde der Zug wieder leerer und mit ein paar Minuten Verspätung wurde kurz nach Mittag der Endbahnhof Metlika erreicht.

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Leider habe ich die Dias von damals gerade nicht zu Hand, aber mir fiel zunächst nichts auf, was sich seither verändert hat. Nur einen silbernen Schienenbus aus Kroatien sucht man hier heute vergeblich. Da der Zug nach etwas über 20 Minuten Wendezeit gleich wieder zurückfahren sollte, ging ich gleich mal zu der Straßenbrücke an der Bahnhofseinfahrt, um noch ein Foto zu machen.

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Bis zur nächsten Zugbewegung hier im letzten Eck des Landes sollten nun gute zwei Stunden vergehen, also begab ich mich in mein Hotel. Dieses Mal wollte ich etwas mehr vom Ort sehen und blieb also über Nacht.

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Metlika heißt auf Deutsch Möttling, die Altstadt liegt malerisch auf einem Hügel.

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Hier mein Hotel namens Belaja Krajna direkt am Fuße der Altstadt. Ich checkte ein, sprang schnell unter die Dusche und machte noch einen kleinen Rundgang durch das Städtchen, bevor es wieder zum Bahnhof ging.

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So sieht es n der Ortsmitte aus.

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Auch ein Schloss gibt es, dass am Hang über dem Tal thront.

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Zurück am Bahnhof: Zu meiner Freude war der nächste Kurs wieder ein 713/715.

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Hier noch ein Blick in das Büro des Fahrdienstleiters, wo ich vor 25 Jahren schon einmal gesessen hatte. Die Videoansicht des Bahnübergangs rund einen Kilometer vor dem Bahnhof hat es damals noch nicht gegeben, immerhin etwas hatte sich also verändert. Die Schranke wird mit der Kurbel vor dem Empfangsgebäude geschlossen. Zu diesem Übergang wollte ich nun auch für ein Foto.

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Leider fanden dort gerade Straßenbauarbeiten statt, was das Motiv unbrauchbar machte. Es sieht fast so aus, als würde die handbediente Schranke im Zuge der Arbeiten ebenfalls noch verschwinden.

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Das Foto machte ich dann einige Meter weiter in Richtung Bahnhof, das Licht war jedoch ohnehin noch nicht optimal. Nun waren für die kommenden zwei Stunden erst einmal nur zwei Züge in Richtung Metlika zu erwarten. Der erste sollte auch noch bis Rosalnice, dem letzten Bahnhof vor der Grenze, weiterfahren. Ich hatte kurz noch überlegt, ihn auf der Rückfahrt abzulichten, doch konzentrierte ich mich nun lieber darauf, für den 17:11-Zug in Richtung Ljubljana einen geeigneten Standpunkt zu finden. Ich hatte zunächst auch noch die Hoffnung gehabt, dass vielleicht einer der beiden Triebwagen leer zurückfahren würde, aber der Fahrdienstleiter sagte, dass nichts außer dem fahren würde, was im Fahrplan steht.

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Die Landschaft ist einfach hübsch, mit ihren kleinparzellierten Fluren und der hügeligen Topografie.

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Einige hundert Meter weiter hatte ich meine Stelle schon gefunden. Ich probierte es erstmal mit einem Nachschuss mit Zug 3213, der um 15:26 in Metlika ankommt. Zwischenzeitlich zogen immer mehr Wolken auf und es war brennend heiß. Ein Teil des Bautrupps kam vorbei, als ich gerade auf den nächsten Zug in Richtung Metlika gewartet habe. Nachdem auch der durch war, schaute ich nochmal beim Bahnhof vorbei.

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Meine Vermutung wurde bestätigt, die beiden Triebwagen sollten als Doppeltraktion nach Ljubljana zurückfahren. Das war für das Foto umso besser. Also ging ich den guten Kilometer nochmal zurück zu meiner Fotostelle. Die Getränkevorräte waren mittlerweile fast aufgebraucht, aber ein Abstecher zum Supermarkt war jetzt zeitlich nicht mehr drin. Die letzte halbe Stunde war der Himmel auf der Sonnenseite recht klar gewesen, doch rund zehn Minuten vor dem Zug tauchte plötzlich eine riesige Wolke auf. Die war zum Glück aber so schnell, dass sie eigentlich rechtzeitig wieder weg sein musste. War sie auch, aber dann kam da noch so eine Schleierwolke hinterher.

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Als die Doppeltraktion dann etwas später als erwartet kam, fand die Sonne irgendwie ihren Weg durch ein Loch in der fasrigen Wolke, doch ich konnte kaum noch etwas im Sucher sehen, so lange hatte ich in den Himmel gestarrt. Als dann der Tf auch noch das Signalhorn zum Gruß einsetzte, wär mir fast die Kamera aus der Hand gefallen. ;-) Aber es hat geklappt.

Nun aber schnell zum Merator-Supermarkt. Ich war so durstig, dass ich einfach alles kaufte, Wasser, Cockta (eine slowenische Kräuterlimo), Union Bier und einen Trinkjoghurt. Dann konnte ich mich garnicht entscheiden, was ich zuerst aufmachen sollte. Nachdem der Durst gestillt war, ging es zurück zum Hotel, das auch ein Restaurant im Erdgeschoss hat. Als Tagesmenü gab es einen Grillteller mit Kartoffelscheiben, Ajwar und Salat, Pilzsuppe und Apfelstrudel. Da sagte ich nicht nein und es war dann auch richtig gut. Nur schade, dass nicht draußen auf der Terrasse serviert wurde. Nach der Auswahl an Ćevapčići, Spießen und Rinderlende ging nicht mehr viel, ich fiel dann recht bald ins Bett.

25.06.2022: Ausflug nach Zinani Most

Für den Samstag hatte ich mir keinen festen Plan gemacht. Das Wetter war auch sehr unbeständig. Die Metlika-Strecke gab am Wochenende fototechnisch nicht viel her. Bei einem Aufenthalt von fünf Stunden irgendwo hinter Novo Mesto wäre genau ein Zug rausgesprungen, das konnte ich mir sparen. Von Metlika gab es überhaupt nur drei Verbindungen nach Ljubljana. Da ich nicht um 5:30 Uhr fahren wollte, nahm ich den Zug um 12:19. Da war noch ausgiebig Zeit für das Frühstücksbuffet. Ich schaute ein wenig in den Fahrplan und entschied mich dann dafür, kurz nach der Ankunft in Ljubljana den Pendolino in Richtung Maribor zu nehmen und bis Zidani Most mitzufahren. Die Strecke war ich bislang nur bei Nacht gefahren und den Pendolino kannte ich auch nur von außen.

Mein Zug war wieder ein Flirt. Unterwegs sah ich den originalfarbenen 713/715 nun in Novo Mesto mit einigen anderen abgestellt.

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In Ljubljana holte ich mir schnell die Fahrkarte und begab mich zum Pendolino. Auf dem Nachbargleis stand der EC Emona nach Wien. Während der Fahrt entlang der Save schien mal die Sonne, mal regnete es. Der Schaffner bemerkte mein Interesse am Zug. „Schon alt, aber eigentlich ganz okay“, meinte er. Aber insgesamt sei die Bahn in Slowenien kaum schneller als vor 100 Jahren, kein Vergleich mit Deutschland. Aber immerhin war sie pünktlich. Die Minibar im Pendolino war leider nicht in Betrieb, insgesamt machte die Innenausstattung einen etwas heruntergerockten Eindruck. Aber dennoch ein tolles Fahrzeug, es kamen Erinnerungen an die ETR 470 auf der Gäubahn auf.

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In Zidani Most kam kurz nach der Ankunft der D 246 Ajka — Ljubljana durch, während auf dem Hausbahnsteig ein Elektro-Flirt als Regionalzug nach Maribor bereitstand.

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Besonders gefallen hat mir der altertümliche Fahrkartenschalter. Nun suchte ich eine Stelle für den Pendolino der Gegenrichtung, der bald kommen sollte.

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Leider war die Sonne gerade weg, als der durchkam. Jetzt war es auch erstmal wolkig. Bis zu meinem Desiro Dobova – Ljubljana setzte ich mich noch ins Bahnhofscafe, das Tische auf dem Hausbahnsteig hat. Sehr angenehm.

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Dann herrschte kurz Hochbetrieb. Auf Gleis 1 der Regionalzug Ljubljana – Dobova, auf Gleis 3 kam ein Regionalzug aus Maribor an. Der ging direkt in die Abstellung, dann kam auf Gleis 2 der Emona und auf Gleis 3 ...

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... mein Desiro. Mit dem ging es dann nach Ljubljana, das am frühen Abend erreicht wurde. Ich hatte das Hotel Meksiko gebucht, das nicht all zu weit vom Bahnhof entfernt liegt.

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Dann drehte ich eine Runde durch die Stadt, die sich auch ganz schön verändert hat, seit ich zum ersten Mal hier war. Kaum noch vorstellbar, dass auf dem Prešerenplatz vor der Mariä-Verkündigung-Kirche damals noch das reinste Verkehrschaos war. Heute ist die ganze Innenstadt weitgehend autofrei und alles eine einzige Ausgeh- und Flaniermeile. Noch da sind die ganzen sozialistischen Bauten der 1970er und 1980er Jahre, die mir schon immer so gefallen haben. Zum Abendessen ging ich zu Sarajevo '84, wo ich mir Ćevapčići und Schopska-Salat bestellte. Das K4 hab ich mir dann doch gespart, ich war zu müde. Aber es war einfach schön, mal wieder hier gewesen zu sein!

26.06.2022: Heimfahrt mit Mimara und Transalpin

Zurück ging es dann morgens um 9:23 mit dem EC Mimara, der ab Villach als Teil des EC Blauer Enzian weiter bis Frankfurt fährt. Normal zumindest, derzeit ist in Salzburg Schluss. Am Bahnhof war noch fast alles zu, lediglich eine Bäckerei hatte offen, wo ich mir etwas zum Frühstück besorgen konnte. Der Zug hatte etwas Verspätung, die aber bis Villach wieder reingefahren wurde. Ich hatte einen Platz in einem Nightjet-Abteilwagen, einer der bequemsten Sitzwagen, die ich je hatte. Wie es durch das Gasteiner Tal ging, war das Wetter wieder herrlich, so macht Reisen Spaß.

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In Schwarzach St.-Veit hieß es dann umsteigen auf den EC Transalpin Graz – Zürich. Ich hatte ja gehofft, mir hier irgendwas zum Mittagessen besorgen zu können, aber es gab nichts.

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DAS Bistro war auch zu. Dann gab es eben Kalbsgulasch im ÖBB-Speisewagen! :-) Eine herrliche Fahrt war das über die Arlbergstrecke, das war eine persönliche Premiere.

Die vorletzte Etappe nach Basel SBB bestritt ich dann in einem RABe 502 der SBB, bevor es hinaus ins Wiesental ging.

Bis zum nächsten Ausflug, ich hoffe, es hat gefallen!

Schöne Grüße
Jiří

Danke,
für diesen umfangreichen Bericht. Schade der Grenzverkehr in Metklika nach HR (noch) nicht wieder aufgenommen wurde. Der "internationale" Verkehr zwischen den ehemaligen Jugoslawienteilen ist ein Trauerspiel. Fairerweise muss man sagen, das das Angebot auch recht dünn war (2 x an mo-fr, 1 x sa und 0 x so) und vielleicht deshalb auch die Nachfrage seeehr überschaubar. Für mich alleine kam damals die Grenzerin mit dem Auto angefahren, gleiches gilt für den kroatischen Kollegen auf der anderen Seite der Kupa.
Ich hatte mich damals auch schon entsprechend geäußert,
[www.drehscheibe-online.de]
immerhin konnte ich aber noch mit dem Schwedenimport-Zug rüber nach Kroatien. Aber vielleicht wird die Zukunft besser, zum 1.1.23 gibt es in Kroatien ja nicht nur den €, sondern vielleicht auch die Mitgliedschaft im Schengen-Club, damit entfiele die Grenzkontrolle und damit das (vorgeschobene?) Argument gegen die Zugverbindung über die Grenze.
Was man zu Slowenien aber leider auch sagen muss, das die Verbindungen am Wochenende leider massiv eingeschränkt sind.
Vielen Dank, bin in 2 Monaten auch wieder in Slowenien.
rhein-ruhr

Sehr schön, danke! :-) (o.w.T)

geschrieben von: Roni

Datum: 01.07.22 13:52

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
lg, Roni - [raildata.info] - Meine DSO-Reportagen Teil 1 (2005 bis 06/2019): [www.drehscheibe-online.de] - Meine DSO-Reportagen Teil 2 (neueste): [www.drehscheibe-online.de]
https://raildata.info/raildatabanner1.jpg
Guten Aben !

Das Bahnhofsbistro im Bf Schwarzach St. Veit ist anscheinend geschlossen. Machte mir bei meiner letzten Fahrt am 23.4.22 so den Eindruck. Bin leider in Swa nicht ausgestiegen, habe es nur aus dem EC Trensalpin nach Graz so gesehen.

Gruß
diesel-fan

Re: [SI] Ein Wochenende in Slowenien: Metlika, Zidani Most, Ljubljana [29 B.]

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.07.22 13:11

Moin,

VT 410 schrieb:
In Schwarzach St.-Veit hieß es dann umsteigen auf den EC Transalpin Graz – Zürich. Ich hatte ja gehofft, mir hier irgendwas zum Mittagessen besorgen zu können, aber es gab nichts.

[tram-explorer.de]

DAS Bistro war auch zu. Dann gab es eben Kalbsgulasch im ÖBB-Speisewagen!

Du hast nicht zufällig eine Großaufnahme des Türaushangs,
wo sich nähere Angaben zu hatte oder aber ist geschlossen
finden könnten?

Gruß, ULF