Liebe Freunde des entspannten und genießenden Reisens,
willkommen im fünften Teil der großen Runde durch Europa.
Wer den vierten Teil verpasst hat, kommt hier zurück: [
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Wir schlagen ein neues spannendes Kapitel auf, denn es wird in den nächsten acht Tagen durch das ex-jugoslawische Reich gehen. Auch die Wunden dieser Vergangenheit werden eine Rolle spielen. Aber das eher spärliche Angebot auf der Schiene wird wesentlich den Reiseverlauf bestimmen.
Damit starten wir in den nächsten Reisetag.
Freitag, 03.09.2021 Treviso – Rijeka
Karte
Fahrplan
Bild 202
Sehr zeitig starten wir mit dem Regionale nach Trieste in Treviso C.le, um damit nach Gorizia C.le zu fahren
Der örtliche Bahnhofsbäcker sorgte für eine Erstversorgung mit Koffein und einem Snack. Die Fahrt in der dortigen Ebene nach Gorizia war dann eher ereignislos.
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Schon auf slowenischer Seite stehend (die Markierung auf dem Platz symbolisiert die Grenze), werfe ich einen Blick zurück auf den Bus der Linie 1 des Stadtverkehrs von Gorizia, der uns hierher zum Bahnhof Nova Gorica gebracht hat
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SZ 814 129 wird uns über die Wocheinerbahn nach Jesenice bringen
Ich bin zwar nicht zum ersten Mal auf dieser Strecke unterwegs, aber dieses Mal war es besonders schön. Deshalb seht es mir nach, dass ich ein paar mehr Bilder zeige.
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Schon kurz nach der Abfahrt geht es schön los, wir nähern uns der Solkanbrücke, die als größte gemauerte Eisenbahn-Bogenbrücke der Welt gilt
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Wir überqueren die gerade gezeigte Brücke mit schönem Ausblick
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Weiter geht es am Fluss entlang...
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...
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Die Strecke macht einfach nur Spaß
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Besonders schön, wenn das am offenen Fenster geht
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Zwischenhalt in Most na Soči, der Fahrdienstleiter schickt sich an, den Abfahrauftrag zu erteilen
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Direkt hinter dem Bahnhof folgt schon die nächste beeindruckende Brücke
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Eine Viertelstunde später kommen wir in Grahovo ob Bači an
Hier erwartet uns ein längerer Aufenthalt, weil der Gegenzug verspätet ist. Das gibt Zeit für weitere Bilder in diesem hübschen Ensemble.
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Unser Zug und das Empfangsgebäude präsentiert sich vor der malerischen Landschaft in Fahrtrichtung
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Nach einer Viertelstunde fährt der Gegenzug ein
Mit Blick auf die 17 Minuten Übergangszeit in Jesenice sind wir etwas besorgt, weshalb wir unseren Anschlusswunsch schonmal vorsorglich bei der Zugbegleiterin anmelden.
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Das hindert uns aber nicht daran, die Fahrt weiter bei schönen Aussichten zu genießen
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Wir passieren Podbrdo am Südportal des Wocheiner Tunnels
Auf dem Nebengleis wird gerade mit dem Auto-Shuttle durch den Tunnel rangiert.
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Schon nähern wir uns Jesenice und passieren hier einen Ortsteil von Bled
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Mit exakt 17 Minuten Verspätung laufen wir in Jesenice ein
Dort wartet bereits der IC nach Ljubljana bahnsteiggleich, weshalb der Umstieg flott erfolgen kann. Nur drei Minuten verspätet setzt er sich in Bewegung.
Diese Hauptbahn ist bereits über weite Strecken nach modernen Standards ausgebaut. Auf einem langen eingleisigen Baustellenabschnitt geht es allerdings nur sehr schleppend voran, weshalb wir 25 Minuten verspätet am Zielbahnhof eintreffen.
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In Ljubljana stehen ein paar Loks der BR 363 abgestellt und warten auf neue Aufgaben
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Es ist Freitag nachmittag, mit uns warten viele weitere Reisende auf den Zug nach Rijeka
Obwohl ein internationaler Zug, ist dieser als einfacher Personenzug unterwegs, der auch jede Milchkanne unterwegs mitnimmt, auch im Stadtgebiet. Vielleicht spielt auch der Freitag eine Rolle, dass aber gar nicht so wenige Passagiere grenzüberschreitend unterwegs sein werden.
Als dann verspätet der Drei-Wagen-Zug bereitgestellt wird, haben wir Glück: Wir stehen in der Nähe der ersten Tür des ersten Wagens, der ein AB ist. Schnell haben wir den Zug gestürmt und uns zwei Fensterplätze in einem 1. Klasse-Abteil gesichert. Läuft! Denn obwohl die 1. Klasse per Klebezettel deklassiert ist, trauen sich zunächst viele Mitreisende nicht herein. Am Ende ist das Abteil aber trotzdem voll, und auch der Gang davor. Puh, das hätte auch schlimmer ausgehen können ;-)
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So sind immerhin ein paar Bilder am Fenster möglich
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Auch landschaftlich geht es wieder sehr sehenswert zu
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Ausfahrt aus dem Bahnhof Postojna
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In Pivka verlassen wir die Hauptstrecke, die weiter nach Divača führt, und von dort nach Koper und Villa Opicina(-Trieste)
Der Triebwagen am Hausbahnsteig sorgt pendelnd für einen Stundentakt nach Ilirska Bistrica, in diesem Takt ersetzt unser Zug ihn und er hat eine Pause.
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Dort, in Ilirska Bistrica, sind wir eingetroffen
Die Schar der Aussteigenden zeigt, dass die Nachfrage recht gut ist. Aber auch über den folgenden Grenzabschnitt, der nur selten befahren wird, ist der Zug keineswegs leer. Aber wir können uns nun doch freier bewegen.
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Bis zum kroatischen Grenzbahnhof Šapjane werden wir noch von der slowenischen Lok befördert
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Dort sind wir nun eingetroffen, die 1141 305 der HZ hat den Zug übernommen
Die El-Signale über den Gleisen verdeutlichen es: Hier ist auch ein Systemwechsel von 3 kV Gleichspannung auf 25 kV/50 Hz Wechselspannung.
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Schon lange vor Rijeka bei Matulji kommt das Meer wieder in Sicht
Die nächsten 20 Minuten bremsen wir uns auf Meeresniveau herunter.
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Vorbei an einem hübschen Stellwerk fahren wir in Rijeka ein
Wie man an der Weichenstellung sieht, fahren wir in das besetzte Gleis am Hausbahnsteig ein, nach der langen Gefällefahrt ganz schön mutig ;-)
Nachdem wir unser Apartment bezogen haben, geht es noch auf Erkundung und zum Abendessen in die Stadt. Nach elf Stunden Zugfahrt haben wir uns das auch verdient.
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Wir kommen an der Crkva Gospe Lurdske vorbei
Huch, eine Kirche für die Heilige von Lourdes hätte ich hier jetzt nicht unbedingt erwartet.
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Wir sind im Stadthafen angekommen
Auf der gegenüber liegenden langen Mole waren wir auch noch unterwegs. Die rot beleuchteten Kräne sollen als Anhaltspunkt dienen.
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So sehen die dann von nahem aus
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Abschließend kommen wir noch am Nationaltheater vorbei, das auch wirkungsvoll beleuchtet ist
Sonnabend, 04.09.2021 Rijeka – Split
Karte
Fahrplan
Der „großzügige“ Fahrplan beschert uns noch einen kompletten Vormittag in Rijeka, den wir auch nutzen wollen. Deshalb fahren wir mit dem Bus gen Westen, um uns an der gestern genutzten Strecke umzuschauen.
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Glück muss man haben: Zeitlich passend kommt ÖBB 2016 086 mit einem Rungenwagen-Leerzug den Berg herauf gedieselt
Nebenbei: Die Oberleitungsbauart (Doppelfahrdraht) deutet für mich darauf hin, dass hier wohl auch mal mit Gleichspannung gefahren wurde. Was sagen die Experten?
EDIT: @Klosterwappen und @Jan vdBk bestätigen meine Vermutung, vielen Dank dafür.
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Zurück in der Stadt kommen wir noch an der St. Vitus Kathedrale vorbei
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Auch die Markthalle ist sehenswert
Jetzt geht es aber wieder an die Eisenbahn.
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HZ 1141 210 befährt den Bahnübergang an der östlichen Ausfahrt des Personenbahnhofs
In etwa einer Stunde werden wir diesen auch auf unserer Weiterfahrt befahren. Aber vorher holen wir unser Gepäck aus dem Apartment.
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HZ 6112 111 wird uns auf seinem Weg nach Zagreb nach Oštarije bringen
Tja, auch hier fährt nun modernes Gerät. Keinesfalls will ich darüber meckern, zeigt es doch, dass die Eisenbahn hier noch eine Zukunft hat. Wenn man dann dafür die Zugdichte etwas erhöhen würde, wäre das perfekt...
Nebenbei zeigt das Bild, warum ich hier kein Porträt des Empfangsgebäudes gefertigt habe: Dieses wird gerade generalsaniert und erstrahlt wohl demnächst im neuen Glanz.
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Schnell klettern wir wieder in die Berge hinauf, die Küste ist aber noch länger in Sichtweite und bietet weite Ausblicke
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Nach 2 ½ Stunden Fahrt verlassen wir in Oštarije den Regionalzug
HZ 1141 041 hat mit ihrem Kesselwagenzug indessen geduldig gewartet, um sich dann alsbald gen Rijeka in die Tiefe zu stürzen.
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Dann fährt unser IC nach Split ein, den wir die nächsten knapp fünf Stunden nutzen werden
Eingesetzt ist HZ 7123 011. Wer hier gewisse Ähnlichkeiten mit der BR 612 der DB erkennt, liegt völlig richtig ;-) Auf der kurven- und erlebnisreichen Strecke wird er seine Neigefähigkeiten auch ausgiebig ausspielen.
Bild 243
Wieder einmal ist es eine Strecke zum entspannen und genießen
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Immer wieder bieten sich tolle Ausblicke
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Auch ein Blick über die Schulter des Lokführers ist problemlos möglich
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Bis Gračac haben wir unsere Verspätung fast heraus gefahren, aber hier müssen wir auf einen Gegenzug warten
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Das ist der etwas verspätete RegioJet nach Prag, der von HZ 2044 007 gefördert wird
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Im letzten Abendlicht genießen wir weiter die großartige Landschaft
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In Knin gibt es eine weitere Kreuzung, mit der Gelegenheit für ein Foto (und eine weitere Zigarette)
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Wir sind in Split angekommen
EDIT: Gemäß der genauen Begutachtung des Bildes hatten wir tatsächlich nur 9 Minuten Verspätung (entgegen der Angaben in meinem Fahrplan für diesen Tag).
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Auf dem Nachbargleis wartet der Nachtzug nach Zagreb auf die Ausfahrt, HZ 2044 016 ist dafür eingeteilt
Nach einem Blick auf die Karte verlassen wir den Bahnsteig landestypisch über die Gleise, weil es uns mehrere hundert Meter Fußweg auf dem Weg zu unserem Apartment erspart.
Bild 252
Dort angekommen bietet sich dieser Ausblick
Hier mache ich wieder einen Schnitt. Wie immer freue ich mich über Lob, Kritik, Kommentare und Ergänzungen.
Im sechsten Teil werden wir uns an den südlichen Wendepunkt der Reise vorarbeiten. Am Ende werden werden wir Sarajevo erreicht haben.
Wer den vierten Teil verpasst hat, kommt hier dahin zurück: [
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Freundliche Grüße aus Leipzig von
Ralf
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:05:23:21:44:34.