Hallo Zusammen,

ja Viele von Euch werden diese Hefte nicht unbedingt kennen, den Buchfahrplan für den Bus der Deutschen Bundesbahn, den Bahnbus.
Zu einer Zeit als es auch noch den Bahnbus-Schaffner gab, auch wenn man diese nicht sehr oft sah.
Die Konkurrenz für die Schiene, die Busse bzw. die Bahnbusse haben sehr oft länger überlebt wie ihre Pedanten, die Schienenbusse
Auch wenn die Schienenbusse so mancher Eisenbahnstrecke nochmals eine Gnadenfrist beschert haben.
Ich befürchte das der Eine oder Andere meinen Behauptung ohne Bilder nicht geglaubt bzw. es als Hirngespinst abgetan hätte.
Ebenfalls gehe ich mal davon aus das es diese Art Buchfahrplan heute nicht mehr so oft gibt.



Beste Grüße und einen schönen Abend wünscht Euch
Bernd



Das Bahnbus Buchfahrplanheft 1 Eifel-Ahr, mal etwas näher gezeigt, damit man mal sieht was es darin so an Strecken in der Eifel gab inclusive ein wenig Erklärung

Toll, vielen Dank! ;)

Bei der Bahn ist eben alles geregelt...


Gruß...Wolfgang

Hallo Bernd,

danke fürs Einstellen der Scans.

Irgendeine Art von Fahrplan muß der Busfahrer natürlich auch vorliegen haben. Aber ob es dazu heutzutage unbedingt noch ein Buch braucht?

Gerne geschehen, dafür ist das Forum da. Daneben gab es ja auch noch einige andere relevante Vorschriften für den Bahnbusfahrer. Zwei bis drei Fahrplan-Perioden weiter schrumpfte der Umfang dieser Fahrplanbücher jedoch beträchtlich. Diese Fahrplanbücher, die ich schon sehr viele Jahre besitze, fielen mir in die Hände als ich nach Belegen zum "Bk Meschenicher Weg" suchte, es wird sie grundsätzlich auch von anderen Direktionen gegeben haben. Interessant finde ich die Strecken und die Haltestellen die damals angefahren wurden, im weitesten Sinne so wie früher mal die Postkutschen gefahren sind.


Beste Grüße
Bernd

Danke schön, sehr interessant!

Noch interessanter wäre natürlich, was weiter hinten erscheint. Vielleicht auch "nur" die Kursbuchtabellen des damaligen Buskursbuchs?

Aus meiner Erfahrung, wie es heute aussieht, auch wenn ich nicht (mehr) beim "Bahnbus" arbeite:

* Ein Buch bekommen Busfahrer natürlich nicht mehr. Vielmehr einen Stapel Papier, idealerweise geheftet.
* Fahrpläne: ja klar. Allerdings ohne die in den Vorbestimmungen erwähnten "Fahrwegangaben". Dafür fährt man heute vorab Linienkunde. Gleichwohl
wäre das wohl auch heute gar nicht so dumm, gerade bei Verstärkerfahrten, die viele Haltestellen auslassen (z.B. im Schülerverkehr)
* für Verstärkerfahrten und/oder nicht öffentliche Linien gibt es natürlich interne Fahrpläne
* Buslaufplan: gab es zumindest bei uns nicht. Allerdings einen graphischen Dienstplan (zusätzlich zum Tabellendienstplan), der aber natürlich
mehr Dienste als Busläufe auswies.
* Wartezeitenverzeichnis: sehr sinnvolle Sache! Gab es, war ein wenig eingeschlafen, weil teils auch nicht vom Aufgabenträger gewünscht (nicht
vergessen: das meiste wird ja heute ausgeschrieben, die "Bahnbusse" entscheiden ja auch nicht mehr selbst). In einem Landkreis hatten wir das
recht umfangreich wieder eingeführt, weil da ein Gutachten umgesetzt werden musste, wo selbst die Schüler teils bis zu 2 x umsteigen mussten,
solche Anschlüsse waren natürlich sicher zu stellen.

Ist ja interessant...vielen Dank, man lernt nie aus!

Kann man auch mal ein Blick in die Fahrplantabellen selbst werfen?

Ich habe eine Bahnhofsfahrordnung des Bahnhof Aulendorf aus den 80ern vorliegen. Darin waren auch die Bahnbuskurse enthalten. Auf Nachfrage wurde mir erklärt, dass diese für die Lautsprecherdurchsagen erforderlich waren. "Sie haben Anschluss zum Bundesbahnstraßenomnnibus nach Riedlingen über Bad Buchau, planmäßige Abfahrt um 13:56 am Bahnhofsvorplatz". Zudem gab es auch Anschlüsse, bei denen sich der Busfahrer nach Ankunft beim Fdl über Fernsprecher zu melden hatte.

Bis etwa 1989 gab es noch die Bahnbusse, danach gründete man erst die RVB (Regional Verkehr Köln). Der Leiter der Bus Verkehrs Stelle (BVS) residierte in Euskirchen und wechselte noch in die damals neue Gesellschaft RVK. In Euskirchen gab es bis in die 2000 sogar noch eine Art Ampelanlage mit Buchstaben über die die Busse, wenn sie in die entsprechende Richtung fuhren, durch den leuchtende Buchstaben aufgefordert wurden den Anschluß abzuwarten. Eine entsprechende Bedienungsanweisung war im Bahnhofsbuch Euskirchen als Anlage hinterlegt. Noch sehr lange Jahre hatten die alten DB-Busfahrer bei uns in der Lokleitung ein Postfach in dem dann ihre Post hinterlegt wurde.

Beste Grüße
Bernd

In Südtirol z.B. haben die Fahrer das auf einem Bildschirm. Mit sekundengenauer Aktualisierung der "Relativlage"!
Hier:

ein ähnliches Bild, in Südtirol ist das Gerät links vorne.

Gruß
Mw

und danke für die gescannten Buchfahrpläne, könnte man mal eine Beispielseite für eine Strecke sehen?

eifelindianer schrieb:

Bis etwa 1989 gab es noch die Bahnbusse, danach gründete man erst die RVB (Regional Verkehr Köln).

Die RVK war eine der ersten regionalisierten Bundes-Busbetriebe, gegründet 1976 aus den jeweiligen Bahnbus-Betriebsstellen bzw. Postämtern. Sie verblieb allerdings noch bis 1995 in Bundesbesitz und wurde dann kommunalisiert.

Der spätere BVR erreichte Euskirchen aber auch weiterhin mit echten "Bahnbussen" von Düren aus.

Sorry!
1989 war ein Schreibfehler, es war 1979 gemeint.


MfG Bernd


Ich scanne, vielleicht sogar heute Abend, mal eine interessante Strecke ein.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:23:15:20:04.

Bahnbusse und Postbusse gingen schon vereinigt in die RVK. Bereits vor der RVK gab es die Verkehrsgemeinschaft Bahn/Post, daraus ging im Rheinland die RVK hervor. Zumindest bis Anfang der 80er Jahre gab es eine Gesamtausgabe Omnibuskursbuch Verkehrsgemeinschaft Bahn/Post.
Wolfgang

Bis in die 1970er bin ich auch noch mit Bahnbusfahrplanheften gefahren, die hatten das Format DIN A 5. Die waren sehr gut ablesbar, weil die Schrift relativ groß war.

Danach mussten wir uns mit Aushangfahrplänen herum plagen! Da war die Schrift natürlich bedeutend kleiner, dafür war das Format meist größer. Bei der RVH änderte sich das mit den Jahren auch nicht groß. Deswegen bin ich noch lange mit den alten Fahrplänen gefahren und habe die eventuell handschriftlich nachgebessert.

Meine letzten Bahnbusfahrplanhefte habe ich einem Aufsichtsbeamten in Hannover Hbf vermacht, der solche Unterlagen sammelte.

Edit: es gab für jede Linie einen einzelnes Fahrplanheft (BD Hannover).



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:23:16:56:46.

Hallo!

Die Buskursbücher erschienen sogar bis etwa Mitte der 1990er Jahre. Jedenfalls gab es 1991/92 noch eine zweibändige Ausgabe (war damals orange).

Kai-Uwe, der "Cottbuser"

Gründung der RVH war 1975, dann gab es in diesem Bereich keine Buchfahrpläne mehr.

Hallo zusammen,

auch wenn es sich nicht um den Bahnbusverkehr handelt, trotzdem hier ein Schmankerl: ein Fahrplanbuch für Linien-Lkw.

Da würde mich mal interessieren, wie das im grauen Alltag wirklich gehändelt wurde. Kann mich keinen Deut daran erinnern, daß die in Göttingen am ZOB in alle Himmelsrichtungen startenden Bahnbusse sich je auch nur einen Wimpernschlag dafür interssiert hätten, ob ein Nahverkehrszug oder Intercity verspätet ankam und auf den man fünf Minuten hätte warten müssen. Weder solche Linien, die über irgendwelche Hinterwald-Dörfer gingen noch solche, die in Eisenbahnkursbuchtabellen standen und Ortschaften entlang einer Bahnstrecke bedient haben. Also solche Busse, die Zuglücken z.B. auf der KBS 245 Göttingen - Bodenfelde aufgefüllt haben. Niemals habe ich Busfahrer und Bahner in irgend einer Art von Austausch oder Telefonat/Funkspruch erlebt.

Das gab es schon und wurde auch in den öffentlichen Aushangfahrplänen so kommuniziert. Ich hatte mal die Ehre mit dem letzen Zug von Koblenz pünktlich in Troisdorf anzukommen und nur die Schlusslichter des überpünktlich abfahrenden letzten Bahnbusses nach Overath und weiter nach Gummersbach zu sehen. Obwohl der Busfahrer am damals noch direkt am Gleis 1 befindlichen Busbahnhof noch bei der Abfahrt mit seinen Scheinwerfern den einlaufenden Zug streifte, nix gesehen zählte als nicht. Ein Anruf beim Fdl und die damals noch etwas flexiblere DB-Maschinerie setzte sich in Bewegung. 20 Minuten später pickte mich ein Taxi auf und verfolgte den Bus, hat ihn aber bis zu meinem Zielort nicht erreicht. Wie ich wenige Tage später erfuhr durfte der Busfahrer am nächsten Tag beim Leiter der Bahnbusverkehrsstelle antreten.
Vormeldungen über Funk bzw. Basa waren auch möglich und durchaus üblich, die Bahnbusverkehrsstellen waren ja über Basa erreichbar. Mit Übergang der Bahnbusse auf die RVK im Rheinland dürften die Basa-Verbindungen dann allerdings eingestellt worden sein, aber immerhin gab es dann ja noch das öffentliche Telefonnetz.
Wolfgang



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:24:13:15:29.

Etwas nicht zu wissen und es nicht erlebt zu haben, muss nicht zwangsläufig auch heißen das es sowas nicht gab.

Im Bergischen gab es eine Busverkehrsstelle zum Beispiel in Dieringhausen. Als diese BVS aufgelöst wurde, wurde der dortige Dienststellenleiter unser stellvertretender B-Gruppenleiter in Köln. Als ich in die Lehre ging gab es noch ein KBW in Köln Ehrenfeld, dessen Lehrlinge lernten die ersten drei Monate bei uns in der Lehrwerkstatt Köln Nippes und gingen dann ins KBW um dort weiter zu lernen. Auch die Busse in Euskirchen wurde im KBW Köln Ehrenfeld repariert. Der Dienststellenleiter des KBW war später mein stellvertretender B-Gruppenleiter in Köln.
Der Fahrdienstleiter Euskirchen hatte ein Funkgerät mit der Funkfrequenz der Busse auf dem Stellwerk liegen und benutzte es gelegentlich natürlich auch.
Wie bereits geschrieben ich setzte den Fahrplan mal einer schöner Bahnbusstrecke ein und sobald ich es finde auch auszugsweise die Anweisung wie der Umgang mit den Bussen bei Verspätungen vom Fahrdienstleiter aus gehandhabt werden sollte.

Beste Grüße
Bernd

So hier ist nun ein Auszug aus der entsprechenden Anweisung aus dem Bahnhofsbuch Euskirchen für die RVK Busse.
Für Alle die es nie erlebt haben, die Busse hatten auf Anordnung des FDL zu warten.
Zusätzlich gab es ein entsprechendes Sprechfunkgerät, mit dem die entsprechenden Busse persönlich angesprochen werden konnten.
Also geht nicht, habe ich nicht gehört oder nicht mitbekommen gab es nicht. Und das Ganze noch zur Zeit als es die RVK schon gab.


Beste Grüße
Bernd







1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:24:18:58:50.