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2 x 103 - gleiche Stelle - andere Farbe - beauty contest

geschrieben von: V 400

Datum: 11.11.21 17:27

Liebe HiFos,
am gelungenen Design der 103 besteht kein Zweifel. Jedenfalls als Blondie in Beige. Dann der Schock, als sie mir vollständig errötet entgegen kam. Vor lauter Entsetzen drückte ich dann doch den Auslöser. Aus heutiger Sicht - zum Glück. In der Nachschau war es dann doch nicht all zu schlimm:

Der Vergleich:

103 203 am 30.10.1987 bei Retzbach am Main


036.jpg

103 115 am 04.03.1988 am gleichen Ort bei trüben Wetter


042.jpg

Beste Grüße
Andreas
Moin,

für uns Eisenbahnfreunde- und Fotografen gilt ja oft pauschal: Die ältere Farbe ist die Schönere. Eigentlich recht amüsant. Stellen wir uns mal vor, Orientrot wäre die klassische TEE/IC-Farbe der 60er/70er Jahre gewesen und wäre Ende der 80er durch rot-beige abgelöst worden. Würden wir dann heute alle Orientrot lieben? Ich denke, wahrscheinlich wäre es genau so! Wir würden uns über eine willkürlich hingeklotzte Farbtrennung zwischen rot und beige beschweren, die sich nicht an den natürlichen Formen der Loks orientieren würde :D

Als „Nachgeborener“, der die 103 kaum noch live erlebt hat, ist die Geschichte für mich nicht so „emotional“. Ja, die Bügelfalten sehen im ursprünglichen Blau auch für meinen Geschmack am elegantesten aus. Aber gerade der 103 stand das Orientrot hervorragend, der Latz schließt sich viel natürlicher an die Linienführung der (Fenster-)Kanten an, als etwa der wirklich willkürliche, unmotiviert im Nichts endende dünne rote Streifen oberhalb des roten Bereiches bei der alten Farbvariante. Auch die Rundlichkeit (oder der „Bauch“) wird durch ihn viel schöner betont…

Ich weiß, es wird nicht viele geben, die mir zustimmen. Und *natürlich* gebe ich zu: Über alte Loks in alten Farben freue ich mich natürlich auch immer ( -:

Viele Grüße,
Patrick



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:11:17:55:39.
Evening Andreas

A difficult choice for me as the engine is the thing of beauty, the old Red/Beige does make it look better but I don't mind the Red.

Thank you for these pictures.

Best wishes from across the channel
English 103fan
Josef-Schwejk schrieb:
Stellen wir uns mal vor, Orientrot wäre die klassische TEE/IC-Farbe der 60er/70er Jahre gewesen
Geht nicht. TEE = rot/beige :-)

Gruß, Victor

NL
103 geht immer. Die schönste Ellok der Bundesbahn.

MfG die Nordsüd S-Bahn

Re: 2 x 103 - gleiche Stelle - andere Farbe - beauty contest

geschrieben von: tbk

Datum: 12.11.21 09:42

Josef-Schwejk schrieb:
für uns Eisenbahnfreunde- und Fotografen gilt ja oft pauschal: Die ältere Farbe ist die Schönere.

Galt für mich nie, mit baujahr epoche IV ist mein interesse für die eisenbahn zur elfenbein/ozeanblauen epoche erwacht, und das empfand ich als deutlich "schöner" als die alten finsbeiteren dunkelgrünen, dunkelblauen und dunkelroten farben - erst später, als die farbe kaum noch vorhanden war, lernte ich die eleganz von stahl- und kobaltblau zu schätzen, vielleicht eine ältere-leute-ästhetik?
Übrigens eigenartig, dass elfenbein/purpurrot allgemein beliebter war als elfenbein/ozeanblau. Dabei waren diese farbkonzepte klar aufeinander abgestimmt. Und mir gefielen, abgesehen von einer orange-episode in den 1970ern, als das halt in war, coole kühle farben stets besser (auch als wartehäuschen usw. ozeanblau lackiert wurden, fand ich das toll).
Popfarben waren faszinierend, aber mythisch und kamen eher in eisenbahnzeitschriften als in der realität vor. Viel zu selten halt.
Produktfarben empfand ich zumindest bei reisezugwagen und triebwagen als deutliche verbesserung, bei loks aber gar nicht. Alles einfarbig zu lackieren mit einem hässlichen lätzchen ist von der einteilung her auf jeden fall ein rückschritt. Zumindest der pastellrosa und lichtgraue streifen unter dem fensterband hätte allgemein bei loks weitergeführt werden sollen, außerdem das dach abgesetzt (vielleicht nicht lichtgrau, sondern eher umbragrau). Passende streifenhöhen waren in den 1970er jahren wichtig und bei loks 103, 151, 181, 184, 210, 215, 216, 217, 218, 219 wurden streifentricks angewandt, um auf die richtige höhe zu kommen. Und das galt dann nicht mehr? Die loks waren nun ein klobiger klotz, außerdem harmonierte für meinen geschmack orientrot überhaupt nicht mit mintgrün. (Bei einigen S-bahn-loks ging es dann doch, und bei einer einsamen 234 aus dem osten ....)
An den fotos in diesem thread ist gut zu sehen, dass die 103 doch am besten in der ihr beim bau zugeteilten farbaufteilung aussieht. Das hätte beibehalten werden sollen, lichtgrau unter der kante, hauben orientrot mit einem rosa streifen an der unterkante. Ohne eine farbliche betonung der längsrichtung wirkt die lok auch eher pummelig und längst nicht so elegant.

Zitat:
Als „Nachgeborener“, der die 103 kaum noch live erlebt hat, ist die Geschichte für mich nicht so „emotional“. Ja, die Bügelfalten sehen im ursprünglichen Blau auch für meinen Geschmack am elegantesten aus. Aber gerade der 103 stand das Orientrot hervorragend, der Latz schließt sich viel natürlicher an die Linienführung der (Fenster-)Kanten an, als etwa der wirklich willkürliche, unmotiviert im Nichts endende dünne rote Streifen oberhalb des roten Bereiches bei der alten Farbvariante. Auch die Rundlichkeit (oder der „Bauch“) wird durch ihn viel schöner betont…

Gerade bei der 103 passt der eckige latz gar nicht. Der runden form besser angepasst wäre etwa eine halbrunde form oder ein zugespitztes V wie bei der V200, nicht aber ein fünfeck.

Aber so ist das beim design, es stehen immer mehrere meinungen nebeneinander.

mit den allerbesten grüßen aus der Obersteiermark, tobias

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Bei der fülle des zu verarbeitenden materials sind trotz sorgfältiger bearbeitung vereinzelte tippfehler oder kleinere unstimmigkeiten nicht immer vermeidbar. Eine rechtliche gewähr für die richtigkeit des inhalts dieses beitrages kann daher nicht übernommen werden.
Josef-Schwejk schrieb:
für uns Eisenbahnfreunde- und Fotografen gilt ja oft pauschal: Die ältere Farbe ist die Schönere. Eigentlich recht amüsant. Stellen wir uns mal vor, Orientrot wäre die klassische TEE/IC-Farbe der 60er/70er Jahre gewesen und wäre Ende der 80er durch rot-beige abgelöst worden. Würden wir dann heute alle Orientrot lieben? Ich denke, wahrscheinlich wäre es genau so! Wir würden uns über eine willkürlich hingeklotzte Farbtrennung zwischen rot und beige beschweren, die sich nicht an den natürlichen Formen der Loks orientieren würde :D
Da ist was dran - wobei ich es abwandeln würde: Man mag die Lackierung aus seiner Kindheit am liebsten, bzw. aus der Zeit, in der man mit der Eisenbahn zusammenkam.

Für mich sind das die Produktfarben, das finde ich eine der schönsten Bahn-Epochen. Auch wenn das Lätzchen nicht immer zur Lokform passte, der 103 stand es durchaus. Blau/Beige war mir zu viel Einerlei, und das düstere alte Blau/Grün/Rot hat mich nie überzeugt.

Die TEE-Farbe ist ein Klassiker! Man findet die Aufteilung so ähnlich in den 20er und 30er Jahren (Rheingold, SVT, Pullman), aber auch z.B. bei den britischen Mark I. Hatte immer was edles, besonderes. Der 103 steht es natürlich sehr gut, keine Frage! Bei den Wagen haben mich immer die roten Schürzen gestört, die lassen sie plump wirken. Überhaupt eine Farbe, die ich mehr mit Luxus denn mit Schnelligkeit verbinde: Die zerhackten Fensterbänder wirken nicht nach hoher Geschwindigkeit. Die Kritik brachte schon kein geringerer als Otto Taschinger bei den 30er-Jahre-SVT, und gestaltete den ET 11 entsprechend schlichter.

Bei dem hier gezeigten Fotos aber überwiegt die Erinnerung: So sah nun mal der klassische IC aus, und mit dem dürfte jeder von uns unvergessliche Erinnerungen haben! Also klare Stimme für TEE-Farben.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:11:12:15:23:55.